Kapitel 61 - Entdeckungen
Kein Schüler war mehr auf den Gängen, das ganze Schloss war still, so still als würde es die Luft anhalten. Severus schob die Jungen in die Wohnung und zu der gemütlichen Couch. Dann ging er in die Küche und holte Tee. Als er zurückkam, lehnte Harry mit dem Kopf an der Schulter des Slytherins. Draco war blass und starrte in die Flammen des Kamins. Seufzend stellte der Tränkemeister das Tablett mit dem Tee vor den Jungen ab.
»Nun trinkt erst einmal was«, sagte er und goss ein.
»Seit wann standest du da?«, wollte Draco tonlos wissen.
»Schon eine Weile. Ich kam kurz nach Goyles Schlag dazu. Ich wollte eingreifen, aber da warst du schon da. Ich dachte, ich lasse der Sache seinen Gang. Ich hoffe, das war okay?!«, sagte der Lehrer und sah besorgt zu den Jungen.
»Keine Sorge Onkel Sev, das war genau richtig. Harry wie geht's dir?«, tiefbesorgt sah der Slytherin zu seinem Freund, der sich immer noch den Bauch hielt. Dieser setzte sich nun stöhnend auf.
»Geht schon. Goyle hat einen ganz schönen Bums hinter seinem Schlag«, er versuchte ein Lächeln aber sein Gesicht verzog sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse. Kopfschüttelnd stand der Lehrer auf und kniete sich vor seinen Sohn.
»Zieh bitte dein Hemd hoch. Ich will mir das mal ansehen!«
»Dad es ist nichts, wirklich!«, versuchte Harry, sich zu wehren, aber sein Vater war schneller, zog ihm das Hemd aus der Hose und schob es hoch. Entsetzt starrten Draco und Severus auf den Oberkörper des Gryffindors. Er war übersät mit Blutergüssen. Einer besonders großer, war direkt über der Leber und schien frisch zu sein.
»Was bei Merlin ist passiert. Das ist doch nicht von heute!«, sagte der Lehrer und sah geschockt zu Harry, der inzwischen rot angelaufen war. Er mied den Blick der beiden anderen.
»Harry, bitte red schon! Sprich mit uns...«, flehend sah der Slytherin zu seinem Freund, dem inzwischen Tränen über die Wange liefen.
»Ich...ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht. Goyle...er...er und seine...also sie lauern mir immer wieder auf und verprügeln mich. Meistens so, dass man es nicht sieht. Ich weiß auch nicht wie, aber sie schaffen es immer wieder mich zu erwischen, wenn niemand in meiner Nähe ist. Ich dachte, ich komm alleine damit klar«, Verlegen sah Harry zu Boden. Kopfschüttelnd sah Severus zu Draco, in dessen Augen der blanke Hass zu sehen war.
»Ach Harry, wann lernst du endlich, dass du nicht alles allein bewältigen musst? Dobby!!«, sagte der Tränkemeister und prompt erschien der Hauself im Raum.
»Was kann Dobby für Master Snape tun? Oh Master Harry was«, weiter kam er nicht. Mit seinen großen Augen musterte er den Jungen, der inzwischen mit freiem Oberkörper auf der Couch saß.
»Dobby! Würdest du bitte Madame Pomfrey herholen?«, fragte Severus sanft. Dobby wand den Blick von dem Jungen, nickte und war schon verschwunden.
»Muss das wirklich sein?«, fragte Harry flehend. Draco hatte noch immer nichts gesagt. Er saß neben dem Gryffindor und starrte ins Leere.
»Dray? Sei bitte nicht wütend...ich...ich wollte nicht...ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst und...bitte sprich doch mit mir...es tut mir leid«, schluchzte der dunkelhaarige und vergrub das Gesicht in den Händen. Plötzlich spürte er, wie sich warme Arme um ihn legten. Ihn sanft wiegten.
»Shhh...alles gut ich bin nicht wütend. Nicht auf dich. Versprich mir aber, dass du mir demnächst alles sagst. Hörst du?«, ein Nicken an seiner Schulter war die Antwort. Dann klopfte es.
Severus öffnete und Poppy kam mit einer Tasche in den Raum, dicht gefolgt von Dobby. Der Hauself stellte sich neben das Sofa und sah mitleidig zu Harry.
»Also was ist nun schon wieder passiert? Ihr Streit mit Mr. Goyle hat sich auch bis zu mir rumgesprochen aber das«, sie strich sanft über den Oberkörper des Jungen. »...das ist sicher nicht alles von heute«,
»Nun Poppy, wie es aussieht, hat Mr. Goyle, schon eine Weile seinen Spaß daran, seine Wut an meinem Kind auszulassen«, die Worte aus dem Mund des Lehrers waren hart und voller Abscheu.
»Nun gut. Leg dich bitte auf den Rücken Harry«, Draco stand von der Couch auf und Harry tat wie ihm geheißen. Erst ließ die Heilerin ihren Zauberstab über ihn wandern und hob eine Augenbraue, dann tastete sie kurz den Bauch ab. Es war schmerzhaft und der Gryffindor zuckte zusammen.
»Tut mir leid. Es wird gleich besser«, Poppy gab Harry einen Trank und berührte den Bauch dann kurz mit ihrem Zauberstab. Sofort verschwanden die Schmerzen.
»Die Blutergüsse verschwinden von alleine. Du kannst dich anziehen. Severus auf ein Wort«, der Tränkemeister nickte und folgte Poppy in die Küche.
Der Tränkemeister sah zu seinem Sohn, der sich mit Dracos Hilfe wieder anzog.
»Also?«, fragte er Poppy, ohne den Blick von den Jungen abzuwenden.
»Ich sag es nur ungern Sev, aber das heute hätte gehörig schiefgehen können. Mal abgesehen von den diversen Prellungen am Oberkörper, die sicher kaum älter als ein paar Tage sind, hatte seine Leber einen Riss und blutete. Unbehandelt wäre er sicher heute Nacht daran gestorben«, entsetzt starrte der Lehrer zu der Heilerin und dann wieder zu Harry. Beruhigend legte Poppy ihm eine Hand auf den Unterarm.
»Es ist alles gut mit ihm. Ich konnte es schnell heilen. Aber gib ihm später noch einen Blutbildungstrank. Was ich aber eigentlich sagen will ist, dass Mr. Goyle deinen Sohn heute beinahe umgebracht hätte. Auch wenn das sicher nicht seine Absicht war, scheint einfaches Nachsitzen hier nicht zu reichen«, Severus nickte.
»Danke Poppy für alles!«
»Schon gut Sev. Vater sein kann eine ganz schöne Herausforderung sein, nicht wahr?«, der Tränkemeister schmunzelte.
»Ja schon, besonders wenn man der Vater von Harry Potter ist«,
»So ich geh dann. Wenn noch was sein sollte, dann schick Dobby zu mir. Gute Nacht Sev. Gute Nacht Jungs«, sagte die Heilerin und verließ mit Dobby den Raum.
Severus setzte sich wieder zu den Jungen und versuchte, sich den Schock von Gerade nicht anmerken zu lassen.
»Alles gut Kleiner?«, wollte er an seinen Sohn gewandt wissen.
»Ja Dad alles in Ordnung. Es...es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Aber«,
»Schon gut. Solange du ab jetzt immer ehrlich bist. Und da du und Draco nun offiziell ein Paar seid und Dracos Drohung schon sagen wir Eindruck gemacht hat, wird Goyle dich sicher in Ruhe lassen«,
»Wollen wir es hoffen. Aber Harry trotz allem geh bitte erst mal nirgends alleine hin!«, Warf der Slytherin ein. Der Gryffindor nickte.
»Wie...also wie wird es nun weiter gehen?«, wollte er unsicher wissen. Severus seufzte.
»Nun da wir davon ausgehen können, dass Gregory Goyle einer der Spione ist, wird der Lord schnell alles erfahren. Heute wird er kaum in der Lage sein noch eine Eule zu schicken, aber morgen früh mit Sicherheit«,
»Das heißt, Dads Heuler wird übermorgen früh kommen«, sagte Draco nicht ohne Angst in der Stimme.
»Ja, davon gehe ich aus. Ich werde nachher Trinket noch mit einer Nachricht zu ihm schicken. Jungs ich weiß, das ist jetzt alles schwer aber ihr habt nun euch und mich. Wir machen das schon. Für heute Draco solltest du hierbleiben. Auch wenn ich mir sicher bin, dass du in Slytherin mehr Freunde als Feinde hast, ist es besser, du gehst dem Ganzen heute Abend aus dem Weg«,
»Ja, vielleicht hast du recht«, sagte der Slytherin und sah lächelnd zu Harry. Der nickte und stand auf.
»Das ist eine gute Idee. Dann lass uns schlafen gehen. Ich bin kaputt«,
»Ja ähm... geh schon vor, ich komme gleich nach!«, sagte der Blonde.
»Okay. Nacht Dad!«, sagte Harry und gab seinem Vater einen Kuss auf die Wange.
»Nacht Kleiner!«, als der Gryffindor die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte, sah Draco ernst zu seinem Paten.
»Onkel Sev, wie schlimm waren die Verletzungen?«, verwirrt sah der Tränkemeister zu dem Slytherin.
»Schau nicht so. Ich hab dich beobachtet und Madame Pomfrey auch. Ihr wart beide geschockt. Also?«,
»Na schön«, sagte Snape und senkte die Stimme. »...es war schlimm. Wäre...wäre er nicht behandelt worden, dann wäre er wohl heute Nacht gestorben. Goyles Schlag hatte die Leber verletzt. Er wäre verblutet. Daher ist er auch so müde. Hier gib ihm den Blutbildungstrank und Draco erzähl ihm davon nichts hörst du?«, den Schock konnte der Slytherin kaum verbergen, aber er nahm die Phiole und nickte.
»Was passiert jetzt mit diesem... mit Goyle?«,
»Keine Ahnung Draco. Ich werde mit Dumbledore sprechen, aber sollte wirklich er der Spion sein, wäre es fatal ihn von der Schule zu werfen. Hier haben wir ihn immerhin unter Beobachtung«, der Blonde stand auf und nickte.
»Ja, das verstehe ich. Gute Nacht Onkel Sev und...und danke, dass ich hierbleiben kann«,
»Kein Problem. Gute Nacht Drache!«,
Als Draco in das Zimmer trat, saß Harry in Schlafshirt und Boxershorts auf dem Bett.
»War noch was?«, wollte er wissen.
»Nein, nein alles in Ordnung. Ich...ich wollte mich nur noch bei Onkel Sev bedanken, dass ich hierbleiben kann. Ach und hier bitte du sollst den Heiltrank hier noch nehmen. Anweisung von Madame Pomfrey!«, er reichte dem dunkelhaarigen die Phiole und dieser trank, ohne zu zögern.
»Vielleicht sollte ich Dobby noch bitten, meine Schlafsachen zu holen«, sagte Draco und sah an sich hinab.
»Ähm...nicht nötig hier bitte«, Harry reichte ihm ein Shirt und lächelte.
»Ist das meins?«
»Äh vielleicht«, sagte der Gryffindor verlegen.
»Aha und wie kommt das hierher?«
»Na ja es ist ganz aus Versehen in meinem Koffer gelandet und liegt seit der Ankunft hier zufällig in meinem Bett«,
»Na das ist mal ein glücklicher Zufall«, Lachte Draco, zog sich bis auf die Boxershorts aus und das Shirt über, dann schlüpfte er zu Harry unter die Decke und löschte das Licht.
»Bist du wirklich nicht sauer?«, wollte Harry in die Dunkelheit hinein wissen. Der Slytherin stütze sich auf einen Ellenbogen und versuchte in dem fahlen Licht Harry in die Augen zu sehen.
»Nicht sauer. Vielleicht ein bisschen enttäuscht. Du hättest es mir sagen müssen. Du musst nicht alles allein durchstehen. Und...und das hätte heute echt gefährlich werden können«,
»Was meinst du?«,
»Ach nichts. Versprich mir nur, dass du mir ab jetzt immer alles sagst«, sagte der Blonde eindringlich und küsste den anderen sanft.
»Ich verspreche es!«, sagte Harry und schmiegte sich an Draco. Schon bald hörte der Slytherin nur noch das gleichmäßige Atmen seines Freundes. Sanft strich er ihm durch das schwarze Haar.
»Wann hörst du endlich auf, dich ständig in Lebensgefahr zu bringen«, flüsterte er und bald fielen auch ihm die Augen zu.
Severus sollte recht behalten am nächsten Tag kam kein Heuler. Dracos und Harrys Beziehung hatte natürlich bei allen die Runde gemacht, auch bei denen die am Abend nicht in der großen Halle waren. Die beiden waren demonstrativ zusammen beim Frühstück erschienen und hatten sich dann an ihre jeweiligen Haustische gesetzt. Draco wurde umrahmt von Blaise, Sam, Pansy und Theodore. Die Slytherins schien die Sache aber nicht weiter zu interessieren. Dafür schien Goyle einen schwereren Stand zu haben. Bei ihm saß lediglich Crabbe. Die 100 abgezogenen Punkte hatten ihm nicht gerade geholfen. Auch die Tatsache, dass Harry, bis auf wenige Ausnahme inzwischen ziemlich beliebt bei den Slytherins war, trug dazu bei, dass seine Beziehung zu Draco bei den Schlangen eher positiv gesehen wurde.
Am Tisch der Gryffindor war die Stimmung angespannter. Zwar freuten sich viele für den dunkelhaarigen, aber dass er ausgerechnet Draco Malfoy liebte, war für einige unverständlich. Die Konkurrenz zwischen Slytherin und Gryffindor ging viel tiefer, als viele dachten. Schon Seamus und Blaise hatten das zu spüren bekommen. Nur schien es so, als würden die Löwen die Sache ernster nehmen, als die Schlangen. Das war auch der Grund, warum Seamus eher bei des Slytherins zu Besuch war, als Blaise bei den Gryffindorn.
»Also da haben wir gestern also wirklich was verpasst?«, sagte Ron und sah sich in der Halle um. Es schien so, als seien die Augen aller Schüler entweder auf Harry oder Draco gerichtet. Es wirkte fast so, als würden alle darauf warten, dass etwas passieren würde.
»Mhm...na ja ich hätte darauf verzichten können. Versteht mich nicht falsch, dass Dray und ich uns jetzt nicht mehr verstecken müssen ist toll, aber der Schlag war heftig und alles was noch kommt sicher auch«, Seufzte der dunkelhaarige und nippte an seinem Orangensaft.
»Das macht ihr schon. Und du hättest uns das mit Goyle sagen müssen! Ab jetzt gehst du nirgends mehr alleine hin«, bestimmte Ginny energisch. Harry hatte es für besser gehalten, seinen Freunden alles zu erzählen. Er war sich ziemlich sicher, dass Draco es ohnehin getan hätte.
»Macht euch keine Sorgen, ich glaube kaum, dass Goyle sich noch an mich ran traut. ihr hättet mal Draco erleben sollen. Ich hab ihn noch nie so gesehen. Selbst ich hatte Angst vor ihm«,
»Tja wie auch immer. Euer Outing kurz vor dem Valentinstag bringt auf jeden Fall neue Möglichkeiten der Tagesgestaltung. Was haltet ihr von einem Besuch in Madam Puddifoot's Café? Wir dürfen doch an dem Tag ins Dorf, also?«, Seamus sah auffordernd in die Runde.
»Ich weiß nicht ist das nicht zu...ähm kitschig«, Ron verzog das Gesicht.
»Ich find es toll. Es hat so was Romantisches«, Hermine sah schmachtend zu Ron, der abwehrend die Arme hob.
»Okay, okay überredet. Wir kommen mit. Was ist mit dir Harry?«, der Gryffindor sah grinsend zu Draco und nickte.
»Ich frag ihn, aber versprechen kann ich nichts«,
»Sehr gut und ihr? Ginny? Luna?«, Seamus sah zu den beiden Mädchen. Prompt verschluckte sich Luna an ihrem Tee und hustete.
»Ähm...tut...mir...leid...ich ähm hab schon eine Verabredung an dem Tag«, presste sie mühevoll hervor.
»Echt? Kennen wir ihn?«, wollte Ginny wissen.
»Ähm...«, war die einzige Antwort der Blonden.
»Ginny lass sie in Ruhe. Sie wird es uns schon sagen, wenn es so weit ist. Was ist nun mit dir?«, wollte Hermine wissen.
»Ne lasst mal. Den ganzen Nachmittag zwischen drei glücklichen Paaren sitzen, während mein Freund unerreichbar weit weg ist? Ich passe.«
»Na so unerreichbar weit weg, ist Lee auch nicht«, sagte Luna.
»Ja, aber im Vergleich zu hier schon«, schmollte die Rothaarige.
»Ich könnte ja mal mit McGonagall reden. Vielleicht können wir ihn mal als Gastkommentator einladen«, grinste Harry. Ginnys Augen wurden groß.
»Ehrlich, das wäre super!«, sagte sie.
»Klar ich rede mit ihr. Aber nun los. Wir haben Zaubertränke«, sagte der Grünäugige und sprang auf.
»Warum denn so eifrig? Das hat nicht zufällig etwas damit zu tun, dass du dir heute den Kessel mit Draco teilen kannst, anstatt mit mir?«, Lachte Luna.
»Ich...ähm...Luna...also«, stotterte der Gryffindor ertappt.
»Schon gut, schon gut. Ich finde jemanden. Genieß es!«, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
So gingen die Freunde in Richtung Ausgang. Draco wartete bereits und hielt Harry seine Hand hin. Der dunkelhaarige griff nach dieser und zusammen liefen sie zu den Kerkern.
Severus Snape hatte das Frühstück ausfallen lassen und war direkt zu Dumbledore gegangen. Als er das Büro des Schulleiters betrat, saß dieser hinter seinem Schreibtisch und las in einem Buch. Es sah auf, als der Tränkemeister sich räusperte.
»Severus mein Junge, setz dich doch. Ich denke Ich weiß, warum du hier bist. Tee, Gebäck?«,
Der dunkelhaarige setzte sich und machte eine abwehrende Handbewegung.
»Danke nein. Also Sie wissen, warum ich hier bin?«,
»Nun Klatsch verbreitet sich in diesen Mauern sehr schnell. Draco und dein Sohn haben ihre Beziehung öffentliche gemacht. Ein mutiger Schritt. Nur frage ich mich, wie das ganze funktioniert, wo doch Lucius Malfoy mein Geschenk abgelehnt hat«, der Weißhaarige stand auf, ging zu Regal und holte ein Blatt Pergament heraus. Er ging zu Severus und reichte es ihm. Schnell überflog der dunkelhaarige den Brief, nickte und reichte ihn Dumbledore.
»Er hat es keinesfalls abgelehnt. Er würde es nur nicht sofort benutzen. Was durchaus auch in ihrem Sinne sein sollte, da er seine Dienste dem Orden angeboten hat«, sagte der Lehrer, nicht ohne einen gewissen Zynismus in der Stimme.
»Dies schätze ich sehr und ich denke, ich werde darauf zurückkommen, nur das beantwortet meine Frage nicht«,
»Lucius wird seinen Sohn, spätestens morgen früh, aus der Familie Malfoy verstoßen. Er wird den Namen Black annehmen müssen, alle Privilegien verlieren und ich als sein Pate werde die Vormundschaft übernehmen«, der Weißhaarige hob eine Augenbraue.
»Nur auf dem Papier, wie ich annehme?«,
»Ja durchaus, aber trotzdem so real, dass der Lord nie an der Loyalität von Lucius zweifeln wird«,
»Gut. Aber ich habe das Gefühl, das ist nicht der Grund, warum du hier bist!«,
Severus stand auf, ging einige Male auf und ab und rieb sich die Nase.
»Es geht um Gregory Goyle«, sagte er und sah ernst zu dem Schuldirektor.
»Was ist mit ihm?«, wollte dieser sichtlich verwirrt wissen.
»Ach nichts weiter. Außer, dass er meinen Sohn seit dem Ende der Weihnachtsferien regelmäßig auflauert, verprügelt und quält. Und gestern Abend hätte er ihn um ein Haar getötet«, Dumbledore ließ sich seufzend auf seinen Stuhl sinken.
»Ja du hast richtig gehört. Er war der Grund, warum sich Draco geoutet hat. Er wollte seinen Freund beschützen. Goyle hat Harry in den Bauch geschlagen. So heftig, dass seine Leber einen Riss davongetragen hat. Er wäre innerlich verblutet, wenn ich nicht darauf bestanden hätte, mir seinen Oberkörper anzusehen, und die diversen Verletzungen entdeckt hätte. Poppy ist der Meinung, das Goyle das sicher nicht wollte, aber das es mal wieder verdammt knapp war. Fakt ist, Goyle ist der Spion oder einer der Spione für den Lord. Das hat er quasi gestern Abend zugegeben. Und nun frage ich dich, was sollen wir tun? Er hat einen Schüler tätlich angegriffen und ihn lebensgefährlich verletzt. Auch wenn es nicht um Harry gehen würde, würde ich harte Konsequenzen fordern. Eigentlich müsste man in verweisen, aber...«,
»Ja Severus, ich verstehe, was du meinst, und ich stimme dir zu, dass was Mr. Goyle getan hat, ist unverzeihlich und doch können wir ihn nicht verweisen. Hier haben wir ihn unter Beobachtung. Ich möchte, dass du ihm weitere Strafarbeiten aufgibst. Diese soll er entweder bei Argus oder mir ableisten. Es ist besser, wenn er in den nächsten Wochen so wenig Freizeit wie möglich hat. Ach und mach ihm ruhig klar, dass er Harry beinahe umgebracht hätte. Ich glaube kaum, dass der Lord dies gutheißen würde«,
Der Tränkemeister nickte. Er wusste, dass Dumbledore recht hatte, obwohl ihm selber wohler gewesen wäre, wenn Gregory Goyle ganz aus Hogwarts verschwunden wäre.
»Ich habe Harry übrigens über die Horkruxe aufgeklärt«, sagte der Lehrer unvermittelt. In Dumbledores Augen sah er Überraschung.
»Es ließ sich nicht verhindern, Horace hat auf seiner Weihnachtsparty das Wort ihm gegenüber erwähnt«,
»Hast du ihm alles gesagt?«, wollte der weißhaarige ernst wissen. Snape seufzte.
»Wenn du auf deinen Zustand anspielst, dann nein. Ich hielt es für besser dies zu verheimlichen. Aber den Rest der Geschichte kennt er. Auf jeden Fall alles was ich weiß«,
»Nun gut und wie geht er damit um?«,
»Er recherchiert mit seinen Freunden. Mehr tut er nicht. Mehr kann er nicht tun. Da geht es ihm wie uns«, sagte Severus resigniert.
»Wir werden alle aufspüren, da bin ich sicher!«, sagte der Weißhaarige mit einem Lächeln.
»WIE KANNST DU DA SO SICHER SEIN!«, rief der Tränkemeister nun.
»Du wirst sterben Albus. Schneller als dir lieb sein wird und dann? Wie gehts es dann weiter? Die Horkruxe können überall sein. Ich schaffe das nicht«, erschöpft sank der dunkelhaarige tiefer in seinen Sessel. Dumbledore legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Es tut mir leid Severus. Ich weiß ich verlange viel, zu viel, aber es gibt keinen anderen Weg«, Severus nickte, stand auf.
»Ich muss in den Unterricht. Sag Albus, gibt es Neuigkeiten für Sam?«, nun legte sich ein trauriger Ausdruck auf das Gesicht des Direktors.
»Leider noch nicht. Die Zeiten sind unsicher. Die meisten wollen ihre Familien schützen. Kaum jemand möchte sich dann ein Kind ins Haus holen, dass es zusätzlich zu beschützen gilt. Es tut mir leid Severus«,
»Schon gut aber danke, dass du es weiter versuchst«, Snape drehte sich um und wand sich zum Gehen.
»Es tut mir wirklich leid Severus, aber vielleicht denkst du über meinen Vorschlag noch einmal nach?!«, der dunkelhaarige nickte, ohne sich noch einmal umzudrehen, und verließ den Raum.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro