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Kapitel 59 - Ein neues Jahr

Die letzten Tage im Manor vergingen viel zu schnell für Harry. Früher hatte er es kaum erwarten können wieder zurück nach Hogwarts zukommen, aber nun da er eine richtige Familie, ein richtiges Zuhause hatte, war alles ein bisschen anders.

Am Tag der Abreise waren Draco und Harry sehr still und stocherten beide in ihrem Frühstück herum. Sie hatten wenig geschlafen und sich die halbe Nacht darüber Gedanken gemacht, ob sie es wirklich riskieren konnten zu ihrer Liebe zu stehen. Der Gryffindor war sich immer noch unsicher, was das Ganze anging. Er hatte das Gefühl, dass das Opfer das Draco bringen musste, einfach zu hoch war. Der Slytherin hatte ihn immer wieder versucht vom Gegenteil zu überzeugen und so hatte sie sich das erste Mal wirklich gestritten.

Rückblick

In der letzten Nacht

»Hast du Zweifel?«, fragte Draco. Er stand am Fenster und sah zu Harry, der mit angezogenen Beinen auf dem Bett saß. Der Gryffindor blickte auf, sah in die sturmgrauen Augen seines Freundes und erkannte die Angst darin. Die halbe Nacht stritten sie nun und beide schienen erschöpft.

»Wieso denkst du das?«

»Weil, du mit Macht versuchst, mich davon zu überzeugen, unsere Beziehung weiterhin geheim zu halten!«, Harry seufzte.

»Glaubst du wirklich, dass es das ist. Glaubst du, ich sträube mich dagegen, weil ich Zweifel an unserer Beziehung habe?«

»Ich weiß nicht Harry...ich weiß es wirklich nicht«, kopfschüttelnd setzte sich Draco auf das breite Fensterbrett.

»Hast du denn Zweifel?«, fragte der Gryffindor vorsichtig. Der Blonde sah auf und zwischen den beiden entstand eine unangenehme Stille. Harry schwang die Beine vom Bett und stand auf.

»Okay, vielleicht ist es besser, wenn ich heute in meinem Zimmer schlafe«, sagte er und ging zur Tür.

Er spürte eine Hand an seiner Schulter und drehte sich mit Tränen in den Augen um. Er wollte nicht weinen, nicht jetzt, nicht wenn er quasi kurz vor einer Trennung von dem Menschen stand, den er mehr als alles andere auf der Welt liebte. Nun sah er, dass auch in Dracos Augen Tränen schwammen.

»Bitte Harry hör zu, bitte...wenn ich, seit der Nacht auf dem Astronomieturm, für eine Sekunde an meinen Gefühlen für dich gezweifelt hätte, wäre ich nicht hier - nicht an diesem Punkt und dann würden wir dieses Gespräch nicht führen«, er lehnte seine Stirn an die des dunkelhaarigen, spürte die Wärme der Haut des anderen.

»Ich liebe dich...ich liebe dich mehr, als ich mir je hätte vorstellen können und ich werde es auch tun, wenn ich kein Malfoy mehr bin«, er sah in die smaragdgrünen Augen seines Freundes und erkannte zum ersten Mal, wovor dieser wirklich Angst hatte.

»Ist es das? Denkst du, wenn ich verstoßen bin, würde ich Dir irgendwann Vorwürfe machen, dich irgendwann nicht mehr lieben?«, Harry sagte nichts, senkte nur den Kopf und sah auf den Boden.

Draco warf sich förmlich nach vorne und drückte seine Lippen, gegen die des Gryffindors - dieser erstarrte, seine Lippen blieben eine harte Linie, salzig von Tränen. Der Blonde versuchte alles, was er fühlte, in diesen einen Kuss zu stecken, indem er seinen Körper an den des Kleineren schmiegte, bis er so hart gegen ihn gedrückt wurde, dass er fühlen konnte, wie Harrys Herz über seinem schlug. Draco merkte kaum, wie der dunkelhaarige begann, ihn zurück zu küssen oder, wie er begann, ihre Körper zu bewegen, bis Harrys Rücken gegen die Tür des Zimmers gedrückt wurde. Nach Atem ringend lösten sie sich schließlich voneinander. Draco schluckte hart, nahm das Gesicht des dunkelhaarigen in seine Hände.

»Das wird nie passieren, niemals!«, es war ein Flüstern, so nah an Harrys Lippen, dass er die Vibration der Worte deutlich spürte.

Rückblick Ende

»So Jungs seid ihr soweit? Draco? Der Zug fährt bald, wir sollten langsam los!«, Lucius Malfoy stand im Zimmer und sah auffordernd zu seinem Sohn. Draco sah gequält zu Harry, der seinen Teller von sich schob.

»Wir warten draußen!«, sagte Lucius und verließ mit Severus, Regulus und Narzissa den Raum.

Der Blonde stand auf und Harry tat es ihm nach.

»Wir sehen uns in der Schule«, sagte Draco und küsste den dunkelhaarigen sanft. Der legte seine Stirn an die Schulter des Slytherin.

»Es tut mir leid!«, sagte er und es war so leise, dass der Blonde es kaum verstanden hatte. Er drückte den Gryffindor etwas von sich, um ihn ansehen zu können.

»Warum entschuldigst du dich?«

»Für letzte Nacht...i-ich wollte nicht, dass wir uns streiten«, Draco schüttelte lächelnd den Kopf.

»Harry es ist alles gut. Wir machen es so wie besprochen. Bitte entschuldige dich nicht. Ich liebe dich!«, Er küsste ihn noch einmal, ging zur Tür und hob ein letztes Mal den Arm zu Gruß, dann war er verschwunden.

Draco wischte sich einige Tränen aus den Augen und lief in die große Ankunftshalle des Manors. Dort warteten schon seine Eltern, Regulus und Severus.

»Draco alles in Ordnung? Wo ist Harry?«, wollte die Heilerin sofort wissen.

»Ja alles gut Mum. Er ist noch im Esszimmer, wir wollten die Verabschiedung kurz zu halten«, schnell umarmte der Slytherin Regulus und Severus und war bereits an der Tür, als er sich noch mal umdrehte.

»Lasst uns bitte gehen. Onkel Sev bitte sag Harry...ach er weiß es und Onkel Reg, wir sehen uns«, die beiden Männer nickten. Beide sahen den Schmerz im Gesicht des Jungen, doch sie wussten, helfen konnten sie nicht.

Als die beiden wieder ins Esszimmer traten, war dieses leer.

»Ich glaube, ich weiß, wo er ist«, sagte der Tränkemeister. Statt in den Westflügel stieg er in die erste Etage des Manors und klopfte sanft an die Tür zu Dracos Zimmer. Vorsichtig trat er ein.

Harry saß auf dem Bett, er hatte den Drachen des Blonden im Arm und sah aus dem Fenster.

Severus setzte sich neben ihn und strich dem Drachen lächelnd über den Kopf.

»Er hat ihn vergessen«, sagte der Gryffindor tonlos.

»Ist alles in Ordnung zwischen Euch?«, fragte Severus besorgt.

Harry drückte den Drachen fester an sich.

»Ja...ja es ist alles okay. Ich meine, wir haben uns letzte Nacht gestritten aber...«, er brach ab. Der Tränkemeister legte einen Arm um den Jungen.

»Worum ging es? Darum ob ihr zueinanderstehen wollt?«, ein Nicken war die Antwort.

»I-ich...wollte nicht, dass er so viel für mich...für uns opfert und er dachte, ich habe Zweifel, was unsere Beziehung angeht, und dann dachte ich, er hätte die viel größeren Zweifel.«

»Hattest du?«, wollte Severus sanft wissen.

»Nein...nein nie. Aber ich hatte einfach Angst, dass wenn er verstoßen wird, er irgendwann erkennt, dass alles ein Fehler war und...und mich...«

»Dich aufhört, zu lieben?«, Harry sah einen Vater zustimmend an. Der schüttelte lächelnd den Kopf.

»Ach Kleiner, ich verstehe dich aber Draco liebt dich und es ist seine Entscheidung und ich bin mir ziemlich sicher, dass er es sich nicht leicht gemacht hat und er genau weiß was die Konsequenzen sein werden.«

»Ja, ich weiß Dad...jetzt weiß ich es aber...ich...ich hab einfach Angst«, Der Tränkemeister zog den Gryffindor in seine Arme und strich ihm über das schwarze Haar.

»Ich weiß, aber ihr schafft das. Ihr habt schon so viel geschafft bis hierher, dann schafft ihr das auch noch.«

Lucius und Narzissa kamen gegen Mittag zurück. Nun wurde es auch für Severus und Harry Zeit, Abschied zu nehmen. Der Gryffindor sah deutlich, dass die Heilerin geweint hatte. Dracos Verabschiedung hieß auch, dass er höchstwahrscheinlich beim nächsten Treffen kein Malfoy mehr war.

Der dunkelhaarige trug bereits die Schuluniform und einen dicken Umhang als er auf die beiden Malfoys zutrat. Die Blonde schloss ihn fest in ihre Arme.

»Mach's gut Harry, wir sehen uns bei der Hochzeit deiner Väter. Und Harry? Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut. Wir wollen, dass ihr glücklich seid«, Harry nickte, wischte sich einige Tränen aus den Augen und umarmte dann Lucius.

»Pass gut auf dich und Draco auf und«, er wies mit dem Kopf auf die andere Seite der Halle, wo Severus zusammen mit Regulus stand.

»...auf deinen Vater«, lächelte er und Harry sah zu den beiden Männern.

»Passt gut auf Euch auf!«, sagte Regulus und küsste seinen Verlobten innig.

»Machen wir! Und du auch. Ich hab Dir noch ein Hemd von mir dagelassen. Lass bloß den Kater in Ruhe!«, grinste Severus.

»Das ist nett. Ich hab Dir eines von meinen in den Koffer gelegt«, lachte der junge Black.

Severus küsste ihn wieder.

»Danke! Jetzt wieder ohne dich zu schlafen wird hart«, sagte der Ältere.

»Bis bald Papa. Du wirst mir fehlen«, sagte Harry, der inzwischen zu seinen Vätern getreten war. Lächelnd nahm der Heiler seinen Sohn in die Arme.

»Du mir auch Kleiner und hey du hast deine Kette. Komme jederzeit her, okay?«

»Wir sollten langsam los! Komm Harry«, sanft schob Severus den Gryffindor zur Tür. Noch einmal drehten sich die beiden um ehe sie die Treppe zum Park hinabliefen.

»Schau nicht so traurig. Du wirst das alles bald wiedersehen«, der Tränkemeister griff nach der Hand seines Sohnes und schon waren sie verschwunden.

Harry packte seinen Koffer aus. Vorsichtig setzte er den Plüschdrachen neben seinen Löwen auf das Bett, sanft strich er über sein Armband und nahm schließlich den Zwei-Wege-Spiegel in die Hand. Dracos Name lag ihm bereits auf den Lippen, aber dann legte er den Spiegel seufzend zur Seite. Sie hatten sich erst ein paar Stunden nicht gesehen und schon vermisste er ihn so sehr, dass es wehtat. Seit Beginn der Ferien waren sie nie getrennt gewesen. Egal wie und wann sich Draco entscheiden würde, bis dahin musste er versuchen, mit der Situation irgendwie umzugehen.

»Du bleibst also?«, Severus war in das Zimmer getreten und sah sich um.

»Ähm...ja also, wenn ich darf?«, unsicher sah der Gryffindor zu seinem Vater. Vor Beginn des Schuljahres, hatte er geglaubt, dass er nach Weihnachten wieder in den Gryffindor-Turm zurückkehren würde, aber er fühlte sich hier einfach zu wohl und die Jungen des 6. Jahrgangs hatten so auch wesentlich mehr Platz.

»Wenn du darfst? Ich freue mich, dass hier ist Dein Zuhause und das wird es immer sein!«, sagte der Tränkemeister und umarmte seinen Sohn.

Beim Abendessen in der großen Halle saß Harry zwischen Ron und Seamus und stocherte etwas lustlos in seinem Essen.

»Wie waren die letzten Tage noch so?«, wollte Ron wissen und sah auffordernd zu seinem besten Freund. Seit seiner Ankunft hatte sich der dunkelhaarige nur sehr wortkarg an den Gesprächen der anderen beteiligt.

»Mhmm...ganz schön eigentlich aber...na ja wir haben uns gestritten«, sagte der Gryffindor kaum hörbar.

»Du und Draco?«, flüsterte Hermine. Harry nickte. Die anderen sahen kurz zum Slytherin-Tisch. Draco saß neben Blaise und hielt sich an seinem Wasserglas fest. Er sah abwesend in die Halle.

»Worum ging es?«, wollte Seamus wissen.

»Um diese ganze 'Zueinanderstehen-Sache', oder?«, fragte Luna. Der dunkelhaarige nickte.

»Ja, aber wir haben alles geklärt. Es ist nur...dass ich ihn jetzt schon wieder furchtbar vermisse, obwohl wir kaum acht Stunden getrennt sind.«

»Na ja noch ein Grund, das alles schnell durchzuziehen würde ich sagen. Wie genau wollt ihr es denn machen?«, fragend sah Ron zu Harry. Dieser zuckte nur mit den Schultern und legte sein Besteck auf die Seite.

»Wir haben uns darauf geeinigt, dass Draco es macht, wenn er es für richtig hält. Er muss mit schlimmeren Konsequenzen leben, als ich. Außerdem ich hätte keine Idee, wie ich es machen würde.«

»Ach mach es doch wie Seamus einfach in den Slytherin-Gemeinschaftsraum laufen und Draco küssen«, Lachte Ginny.

»Hey, so war das gar nicht! Also nur fast«, Verteidigte sich der Rotblonde.

»Wie auch immer. Das Schlimmste ich weiß nicht, wann es passiert. Aber so ist es einfach einfacher für mich. Ich will so eine Entscheidung nicht treffen müssen«, sagte Harry und sah wieder zu seinem Freund am anderen Tisch. Kurz trafen sich ihre Blicke. Ein kaum merkliches Lächeln huschte über das Gesicht des Blonden, dann wandte er sich wieder dem Essen zu.

Nach dem Abendessen machte sich der Gryffindor auf den Weg in die Kerker. Mit ihm liefen einige Slytherins. Inzwischen konnte man tatsächlich von einer Art vorsichtigem Respekt sprechen. Bis auf wenige Ausnahmen ließen ihn die Schlangen in Ruhe. Einige redeten sogar mit ihm, fragten ihn nach seinem Tag oder baten ihn seinem Vater etwas auszurichten. Besonders die Erstklässler schienen einen Narren an dem Sohn ihres Hauslehrers gefressen zu haben. Als Harry den langen Gang zu seinem Zuhause entlang lief, fiel ihm ein kleiner Slytherin besonders auf. Er kannte ihn nur flüchtig vom Sehen. Dank Draco kannte er aber den Namen. Der Junge war ziemlich klein für sein Alter und die feinen blonden Haare verliehen ihm das Aussehen eines Engels. Er humpelte und hielt immer wieder an, während die anderen Slytherins ihn überholten. Einige drehten sich besorgt um. Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren sprach mit Sam und sah dann fast schon flehend zu Harry, bevor sie den anderen hinterher eilte.

»Hey, Sam!«, rief der Gryffindor. Der Junge zuckte zusammen und drehte sich um. Er war blass und seine Wangen wirkten eingefallen, unter den Augen hatte er tiefe Ringe.

»Oh...ähm hallo Mr. Ähm...«

»Harry!«, half der Gryffindor.

»Äh ja Harry.«

»Ist alles in Ordnung?«, besorgt sah der dunkelhaarige auf den kleinen blonden Jungen.

»J-ja...alles in Ordnung ich hab mir nur den Fuß verknackst...ähm...an der Treppe.«

»Mhmm...solltest du dann nicht lieber zu Madame Pomfrey gehen. Ich bringe dich gerne.«

»N-nein ich komme klar, das ist wirklich nicht schlimm«, stotterte der Kleine fast schon flehend. Harry beobachtete ihn genau. Er kannte diese Reaktion nur zu gut. Sam schwitzte, er musste Schmerzen haben, aber der Gryffindor wollte ihn nicht vollkommen verschrecken.

»Na gut, wie du meinst. Sag mal, du magst Quidditch, oder?«, die Augen des Jungen begannen zu leuchten. Draco hatte Harry erzählt, dass der Kleine ganz versessen auf den Sport war.

»Ja ich würde gerne nächstes Schuljahr in der Mannschaft spielen«, sagte er euphorisch.

»Na dann...ähm wie wär's, wenn ich Dir ein Buch über Quidditch leihe? Es hat mir sehr geholfen«, der Gryffindor hoffte, dass Sam darauf anspringen würde.

»Oh ja, das wäre toll«,

»Sehr schön. Komm mit, ich geb es Dir gleich«, Harry ging voraus und hoffte, dass der Blonde folgen würde. Tatsächlich humpelte der Slytherin zögernd hinter dem Älteren her.

Vor dem Porträt von Salazar Slytherin sagte der Gryffindor schnell das Passwort, bevor Sam in Hörweite war. Der Kleine blieb vor dem Loch stehen.

»Komm schon, es ist mein Zuhause und mein Dad wird dich schon nicht fressen«, Lachte Harry und hielt dem Jungen seine Hand hin. Nach kurzem Zögern griff Sam nach der Hand und ließ sich in die Wohnung führen.

»Dad ich bin da...äh ich hab Besuch mitgebracht!«, rief der dunkelhaarige. Er wusste nicht, wie sein Vater reagieren würde, wenn er einfach jemanden mit hierher brachte, aber er würde einsehen, dass er keine Wahl gehabt hatte.

Severus saß auf der Couch und sah von einem Buch auf, als sein Sohn mit Sam an der Hand den Raum betrat. Der Slytherin drückte sich etwas hinter den Rücken des Gryffindor und Harry spürte deutlich den schnellen Atem des Kindes an seinem Rücken.

»Hallo Harry und guten Abend Mr. Collum!«, sagte der Tränkemeister freundlich.

»G-guten A-abend Professor Snape«, stotterte Sam.

»Ich will Sam nur ein Buch leihen, ich hoffe, das ist in Ordnung«, sagte Harry und sah seinen Vater durchdringend an. Der verstand und nickte.

»Natürlich nur zu«, der Gryffindor zog Sam an seinem Vater vorbei in sein Zimmer.

»Setz dich ruhig aufs Bett, ich such schnell das Buch«, zögernd tat der Junge wie ihm geheißen, während Harry im Bücherregal das besagte Buch suchte.

»Ein schönes Zimmer«, sagte der Blonde schüchtern.

»Danke, ja ich mag es auch. Ah, da ist es ja«, der dunkelhaarige zog ein schmales Buch aus dem Regal, ging zu Sam und reichte es ihm.

»Hier bitte!«, sagte er und setzte sich neben den Jungen.

»Ähm...danke!«, sagte der Blonde und strich fast schon ehrfürchtig über den Einband.

»Sag mal Sam, du wohnst alleine mit deinem Vater, oder?«, der Slytherin schreckte, ob dem schnellen Themenwechsel, auf.

»J-ja...m...meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt.«

»Das tut mir leid. Was arbeitet denn Dein Vater?«

»Er ist also...er ist ein Muggel. Er arbeitet bei der Polizei«, Harry zog eine Augenbraue nach oben. Obwohl es auch in Slytherin immer mehr Halbblüter gab, hätte er nicht gedacht, dass Sam eines ist.

»Klingt interessant. Kommt ihr klar?«, fragte der Gryffindor und ließ den Blonden nicht aus den Augen. Er sah, wie der Blick des Kindes zu seinem Bein huschte und wie er schon fast automatisch seinen Umhangärmel über das Handgelenk zog.

»Also ja...ja...schon«, er wand den Blick ab und sah zu Boden. Kopfschüttelnd stand Harry auf und kniete sich vor Sam. Sanft legte er ihm eine Hand auf den Oberschenkel. Sofort zuckte der Blonde zurück.

»Sam hör mir bitte zu. Mir ging es mal so wie Dir. Ich dachte, dass ich mit niemandem darüber reden kann, wie es mir dort ergeht, wo man sich eigentlich um mich kümmern sollte. Ich litt ganz für mich allein, bis es irgendwann so schlimm wurde, dass ich nicht mehr hier sein wollte«, der Kleine blickte mit feuchten Augen auf. Harry versuchte ein kleines Lächeln.

»Sam du hast hier Freunde, Menschen die sich um dich kümmern, denen du wichtig bist. Also wie wäre es, wenn wir zusammen zu Madame Pomfrey gehen? Ich bleibe bei Dir. Ich verspreche es, okay?!«, inzwischen stand Severus in der Tür und beobachte seinen Sohn dabei, wie er versuchte, an den Jungen heranzukommen.

»Mr. Collum alles was mein Sohn gesagt hat, ist wahr...«, Sams Kopf fuhr herum. Ängstlich sah er zu dem Lehrer. Seine Hand verkrampfte sich um die von Harry. Langsam ging Severus auf den Slytherin zu, blieb aber auf Abstand.

»Wir sind eine Familie, wir helfen einander und passen aufeinander auf. Einige ihrer Klassenkameraden waren bereits bei mir und baten mich ein Auge auf Sie zu haben. Ich verspreche, ich werde Ihnen helfen egal, wie aber Sie sollten auf meinen Sohn hören«, Sams Blick wanderte wieder zu Harry.

»Du bleibst bei mir? Die ganze Zeit?«, fragte er flehend.

»Die ganze Zeit! Ich verspreche es!«, dann nickte der Blonde, stand auf und schrie vor Schmerz auf. Sofort sackten ihm die Beine weg und er verlor das Bewusstsein. Severus war sofort da und fing ihn. Er hob ihn hoch und erschrak. Sam war leicht, viel zu leicht und es erinnerte ihn schmerzlich an den Moment, an dem er Harry das erste Mal auf dem Arm trug.

»Wir sollten uns beeilen!«, sagte Harry und lief seinem Vater voraus in Richtung Krankenflügel.

Severus Snape saß nun schon fast eine Stunde vor den Türen des Krankenflügels. Wie er es versprochen hatte, war Harry Sam nicht von der Seite gewichen. Severus war irgendwann nach draußen gegangen und hoffte, sein Sohn würde zurechtkommen. Als die Türen aufschwangen, war Poppy die Erste, die nach draußen trat. Der Gryffindor folgte ihr und ließ sich neben seinen Vater auf die Bank fallen.

»Und?«, wollte der Lehrer sofort wissen. Die Heilerin schüttelte resigniert den Kopf.

»Was willst du hören? Ein gebrochenes Bein, wie er geschafft hat, damit zu laufen ist mir ein Rätsel. Hämatome am ganzen Körper, Verbrennungen, geprellte Rippen, unterernährt und zu klein. Er bleibt erst mal hier. Ich päpple ihn schon wieder auf. Aber er kann nicht mehr zu diesem Mann zurück, der sich Vater schimpft«, resigniert schüttelte Snape den Kopf.

»Ich kümmere mich sofort morgen darum. Danke Poppy!«

»Gerne. Danke Harry für deine Hilfe«, sagte die Heilerin und ging wieder auf die Station.

Eine Weile saßen Vater und Sohn schweigend nebeneinander. Irgendwann ergriff der Lehrer das Wort.

»Woher wusstest du das?«, wollte er wissen. Harry seufzte.

»Sein Blick. Es lag so viel Schmerz, Angst und irgendwie auch Hoffnung darin. Ich weiß nicht, da wusste ich es.«

»Hat er was erzählt. Ich meine war er wach?«

»Ja, er hat einiges erzählt. Ich denke, es ist nur die Spitze des Eisbergs, aber es muss schlimm gewesen sein.«

»Mhm...«, sagte Snape und rieb sich die Nase.

»Dad, was passiert jetzt mit ihm?«

»Mach Dir keine Sorgen. Es gibt viele Zauberfamilien, die gerne einen Jungen wie Sam zu sich nehmen würden. Dumbledore wird sich sicher darum kümmern. Er muss nicht zurück«, Harry nickte und plötzlich fiel ihm wieder ein, was er seinen Vater, schon seit Beginn der Ferien fragen wollte. Das Wort kam ihm so plötzlich in den Sinn, dass er beinahe zusammenzuckte.

»Ach Dad, was ich dich schon seit der Party von Slughorn fragen wollte, wer oder was sind eigentlich Horkruxe?«

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