Kapitel 51 - In der Winkelgasse
Severus erwachte früh am nächsten Morgen. Regulus lag auf seiner Brust und schlief. Der Tränkemeister hatte, seitdem er nach den Ferien wieder in Hogwarts war nicht mehr so gut geschlafen. Offenbar hatte er das mit seinem Sohn gemeinsam. Sie beide brauchten ihre Partner, um ruhig zu schlafen. Gedankenverloren fuhr der Tränkemeister dem Heiler durch die schwarzen Locken. Von diesem kam nur ein unzufriedenes Knurren.
»Sev...es ist...es ist sechs Uhr morgens. Warum bei Merlin bist du schon wach? Sag nicht, du wolltest die Jungs wecken!«, der Black setzte sich verschlafen auf und sah den anderen fragend an.
»Na ja ich dachte ...«
»Liebster ich bitte dich. Machst du dir wirklich Sorgen? Draco würde Harry nie wehtun. Du kennst ihn doch, seit er ein Baby war.«
»Das ist es nicht Reg...es ist...ich mach mir einfach Sorgen. Seitdem er...also seit er quasi tot war...da will ich ihn irgendwie immer in meiner Nähe wissen. Verstehst du? Ich denke einfach, dass er das alles nicht so einfach verkraftet hat«, der Heiler legte den Kopf schief.
»Ich versteh dich, aber es scheint eher so, als hättest du das alles nicht wirklich verkraftet. Und das ist nur verständlich. Aber hör zu Harry ist in Ordnung, er lebt und er ist glücklich und er und Draco werden es schaffen auch, wenn sie sich in der Schule nicht so nah sein können«, sanft küsste er seinen Partner. Der seufzte tief und erwiderte den Kuss.
»Ja vielleicht hast du recht. Na schön lass uns noch etwas schlafen«, sagte Severus und ließ sich wieder in die Kissen sinken. Regulus rutschte grinsend näher und fuhr mit seiner Hand unter das Schlafshirt des Lehrers.
»Oder...wir nutzen es aus, dass wir schon mal wach sind.«
Zwei Stunden später standen die beiden Männer vor dem Esszimmer der Malfoys. Regulus hatte seinen Partner überredet, direkt zum Frühstück zu gehen ohne einen Umweg zu Dracos Zimmer. Als der Black die Tür öffnete, musste er lächeln. Draco und Harry saßen gemeinsam am Frühstückstisch und sahen auf, als die beiden eintraten.
»Guten Morgen Jungs. Schon wach?«, grinste Regulus.
»Guten Morgen Onkel Reg. Ja schon seit sieben Uhr. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass Onkel Sev bereits seit fünf Uhr vor der Tür wartete«, lachte nun Draco.
»Hey als, ob ich euch nicht vertrauen würde!«, verteidigte sich der Tränkemeister umgehend.
»Schon gut Dad, wir glauben dir«, lächelte Harry.
»Danke mein Sohn«, sagte Severus, trat zu dem Jungen und küsste ihn auf den Kopf.
»Nun setzt Euch schon und esst. Ich dachte, du wolltest mit Harry möglichst früh in die Winkelgasse!?«, Warf Narzissa ein, welche die Szene milde lächelnd beobachtet, hatte. Nach dem Frühstück standen die drei Erwachsenen und die beiden Jungen in der Halle. Lucius Malfoy war bereits zur Arbeit aufgebrochen. Harry hatte seinen wärmsten Umhang um und hielt Dracos Hand. Der Blonde sah unglücklich aus.
»Kann ich nicht mit? Vielleicht unter dem Tarnumhang«, jammerte er.
»Nein Draco das geht nicht. Das Risiko ist wirklich zu groß. Wir sind spätestens zum Abendessen zurück«, sanft zog Severus seinen Sohn aus dem festen Griff des Slytherin.
»Wir beeilen uns. Okay«, Harry stahl sich noch einen Kuss von Draco und eilte, dann zu seinem Vater, der schon an der großen Tür war.
»Passt auf Euch auf!«, rief Narzissa ihnen noch nach, dann waren sie aus der Tür.
Der Himmel war wolkenverhangen und ein eisiger Wind wehte. Schweigend liefen der Gryffindor und sein Vater nebeneinander her bis zum Apparierpunkt.
»Du verstehst das doch, oder?«, Ernst sah der Tränkemeister zu dem Jungen.
»Ja Dad keine Sorge. Es...es ist nur ach nichts«, sacht legte der Lehrer Harry die Hand an die Wange.
»Irgendwann dürft Ihre Eure Liebe der ganzen Welt zeigen...irgendwann glaub mir ich verstehe das nur zu gut«, traurig nickte der Grünäugige und hielt seinem Vater die Hand hin. Der griff lächelnd danach, zog seinen Sohn fest an sich und war im selben Moment verschwunden. Inzwischen kam der Gryffindor mit dem Apparieren ganz gut klar. Der Schwindel verschwand sehr schnell wieder und auch seine Beine sackten nicht mehr weg. So stand er plötzlich im Hinterhof des »Tropfenden Kessels«, und sah sich um. Keiner war hier und einige Schneeflocken tanzten in der Luft.
»Ist es hier eigentlich sicher für uns...also in der Winkelgasse?«, wollte er nun von seinem Vater wissen, der angespannt vor der Mauer stand. Der lächelte gequält.
»Wir haben Schutz. Einige Mitglieder des Ordens sind heute hier und folgen uns unauffällig. Aber Harry seit seiner Rückkehr ist vieles anders, also wundere dich nicht«, Snape berührte mit seinem Zauberstab die Mauer und diese gab den Weg zur Winkelgasse frei.
Severus hatte recht. Nichts erinnerte mehr an das bunte Treiben in der Gasse von früher. Es waren zwar viele Menschen dort, aber die meisten hetzten schnell vorbei und schienen nur das Nötigste erledigen zu wollen. Einige Geschäfte waren vernagelt und die Schaufenster der anderen, waren schlicht und zeigten häufig nur Fahndungsbilder und Sicherheitsaufrufe des Ministeriums. Dafür waren überall Buden aufgetaucht, an denen zweifelhafte Schutzzauber verkauft wurden.
»Ähm Dad ich muss zu Gringotts, ich hab fast kein Geld mehr«,, sagte Harry hastig, als sein Vater ihn bereits vor sich her in Richtung »Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten«, schob.
»Nicht nötig!«, sagte er knapp.
»Aber Dad ich will die Weihnachtsgeschenke selber bezahlen«,
»Das weiß ich. Ich meinte nur, ich hab einen Beutel mit deinem Geld bereits. Dobby hat es in Bill Weasleys Auftrag vorbeigebracht. Im Moment muss sich jeder, der zu Gringotts will, sich mehrstündigen Überprüfungen unterziehen. Glaub mir, das willst du nicht. Hier bitte!«, Der Tränkemeister reichte dem Jungen einen Beutel mit Münzen. Schnell steckte der diesen in seine Umhangtasche.
»So und nun komm. Lass uns zügig alles erledigen«, sagte Severus. Harry sah sich um, er erkannte einige Gesichter von Zauberern die, wie zufällig in ihrer Nähe standen. Darunter Mad-Eye Moody und Bill Weasley, der dem Grünäugigen unauffällig zublinzelte. Sie betraten den Laden von Madame Malkin. Zu Snapes Erleichterung waren sie alleine. Er kannte das kleine Geschäft bereits aus seiner Kindheit. Überall lagen Stoffballen, Knöpfe und Garn herum. Bis zur Decke stapelten sich Roben, Anzüge und allerlei Accessoires. Die ältere Hexe sah auf, als die beiden Personen durch die Tür traten.
»Oh guten Tag herzlich willkommen wie kann ich Ihnen helfen«, sagte sie schnell und musterte über ihre Brille hinweg Vater und Sohn.
»Guten Tag mein Sohn benötigt neue Schulroben für Hogwarts und einige andere Sachen - Hosen, Hemden, Pullover«,
»Natürlich, natürlich. Kommen Sie junger Mann stellen sie sich hier auf diesen Hocker, dann kann ich sie vermessen«, Harry sah schnell zu seinem Vater. Der nickte und der Gryffindor tat wie ihm geheißen. Die Hexe hatte ihn offenbar nicht erkannt. Tatsächlich kam ihm sein geändertes Aussehen zugute. Wer ihn gut kannte, der sah, dass es Harry war, aber die meisten Menschen in der Zauberwelt kannten ihn nur aus der Zeitung. Jetzt mit den langen Haaren und den markanteren Gesichtszügen war es schwer ihn auf den ersten Blick als Harry Potter zu identifizieren. So stand er nun auf dem Hocker und ein magisches Maßband war dabei ihn genau zu vermessen.
»Und? Zu welchem Haus gehörst du in Hogwarts?«, fragte Madame Malkin, während sie bereits Stoffe heraussuchte.
»Ähm...Gryffindor«, sagte Harry knapp. Severus stand mit verschränkten Armen vor einem Regal mit Pullovern und griff hin und wieder nach einem.
»Ah sehr schön. Ein Löwe also. So sie können wieder runter steigen. Welche Klasse sind sie denn. Ich würde sagen in der Vierten?!«, der Gryffindor stieg von dem Hocker. Snape hatte sich umgedreht und sah seinen Sohn besorgt an. Harry lächelte gequält.
»N-nein schon in der Sechsten. Ich bin etwas kleiner«,
»Oh, das tut mir leid. Na ja es muss auch kleine Menschen geben. Schauen Sie mich an ich seh auch aus, als sei ich um die achtzig in Wirklichkeit bin ich erst siebzig«, die stämmige Frau lachte laut und auch der Dunkelhaarige lachte. Severus entspannte sich sichtlich.
»So und nun sehen Sie sich, um was Ihnen noch gefallen könnte. Ich glaube, Ihr Vater hat bereits einiges ausgesucht«,
Sie wies auf die Regale und Kleiderständer.
Eine Stunde später verließen sie mit allerlei neuen Sachen das Geschäft. Severus hatte alles verkleinert und in seinem Umhang verstaut.
»Danke für die Sachen Dad!«,
»Du musst dich nicht immer wieder bedanken. Ich bin Dein Vater und so bin ich auch dafür zuständig, dass du was Vernünftiges zum Anziehen hast. Sag mal das Madame Malkin...also.«
»Dad schon gut. Ich seh nun mal nicht aus wie sechzehn. Das ist okay. Wirklich!«, so liefen sie weiter, erledigten Weihnachtseinkäufe und aßen bei einem Straßenverkäufer zu Mittag. Harry besorgte Weihnachtsgeschenke für seine Freunde und seine Familie. Für Regulus hatte er eine smaragdgrüne Lederjacke besorgt, welche sein Vater mit hochgezogenen Augenbrauen kommentierte. Für seinen Vater hatte er heimlich bei »Flourish und Blotts«, ein sehr altes und edles Exemplar eines Tränkebuches. Narzissa bekam ein Buch über seltene Heilkräuter und Lucius eine neue Feder, die magisch Fehler korrigierte. Nur für Draco fiel ihm nichts Passendes ein. Er wollte etwas, dass ihm wirklich gefiel, aber es wollte ihm einfach nichts einfallen.
»Kopf hoch Dir kommt schon noch die passende Idee. Wie wäre es, wenn wir den Weasley-Zwillingen einen Besuch abstatten, darauf wartest du doch schon die ganze Zeit«, aufmunternd legte Snape seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. Der nickte und zusammen bogen sie um die nächste Ecke.
Was sie sahen, verschlug selbst dem Tränkemeister die Sprache. Das Weasleys zauberhafte Zauberscherze unterschied sich von allen anderen Geschäften in der Winkelgasse. Der momentan vorherrschenden Tristesse setzten die Zwillinge ein so überquellend farbiges und faszinierendes Schaufenster gegenüber, dass einige der vorbeieilenden Passanten unwillkürlich kurz staunend innehielten und diesen ungewöhnlichen Anblick näher betrachteten. Die Sicherheitsplakate des Ministeriums hatten sie ganz eigen interpretiert und kurzerhand aus:
»Du-weißt-schon-wer«, »Du-scheißt-nie-mehr«, gemacht um so ihre neue Erfindung zu verkaufen. In großen Lettern stand auf dem Plakat:
»WEN ÄNGSTIGT SCHON DU-WEISST-SCHON-WER? IHR SOLLTET EHER ANGST HABEN VOR Du-scheißt-nie-mehr«,—Du-SCHEISST-NIE-MEHR - DER VERSTOPFUNGSSENSATION, DIE DIE NATION IN ATEM HÄLT!
Kopfschüttelnd aber mit einem Lächeln auf den Lippen stand Severus vor dem Laden.
»Also ich weiß wirklich nicht, ob sie genial oder lebensmüde sind«, sagte er und sah zu Harry, der grinste.
»Ich find es super!«, sagte der Gryffindor und trat in den Laden. Severus folgte ihm und staunte. Das Geschäft war voll. Menschen drängten sich vor den Regalen und Auslagen. Hitzefreies Feuerwerk zischte durch die Luft. Lachen und Rufen füllte den Raum. Es war ein unglaublicher Kontrast zu der düsteren, beängstigenden Stimmung vor der Tür. Der Gryffindor konnte sich kaum sattsehen. Überall gab es etwas zu entdecken. Würgzungen-Toffees, Kanarienkremschnitten und Jux-Zauberstäbe lagen neben Zehn-Sekunden-Pustel-Entferner und Schlaue-Antwort-Federn. Harry nahm ein kleines rosa Fläschchen in die Hand, dass zusammen mit vielen anderen in einer Art rosa Brunnen stand. »Liebestrank«, stand darauf und der Dunkelhaarige sah zu seinem Vater. Der verdrehte die Augen, nahm das Fläschchen und stellte es zurück.
»Na Harry, das brauchst du ja nicht mehr, wenn es stimmt, was man so hört«, der Grünäugige und sein Vater fuhren herum. Fred und George standen grinsend hinter ihnen. Sie trugen edle Anzüge mit Krawatten, die immer wieder in anderen Farben leuchteten.
»Schön Euch zu sehen!«, sagte Harry und grinste die beiden an.
»Schön dich zu sehen. Herzlich willkommen. Schön das du es einrichten konntest Severus!«, sagte Fred und gab dem Lehrer die Hand. Der nickte lächelnd. Irritiert sah der Gryffindor zu Snape.
»Ich dachte, ich melde uns an«, sagte dieser lachend und wuschelte seinem Sohn durch die Haare.
»Komm Harry, ich zeige dir alles!«, sagte Fred und sah schnell zu seinem Bruder. Der nickte.
»Severus ich würde Dir gerne unsere neusten Tränke zeigen, vielleicht könntest du uns noch ein paar Tipps geben«, misstrauisch sah der Lehrer zwischen seinen beiden ehemaligen Schülern hin und her. Folgte dann aber.
»Wir treffen uns später wieder hier Harry!«, sagte er noch und war schon zwischen den vielen Menschen verschwunden.
Der Gryffindor zuckte mit den Schultern und wandte sich an Fred. Der lächelte und bedeute ihm zu folgen. Sie steigen eine Treppe hinauf. Auch hier waren die Regale bis oben hin gefüllt. Fasziniert blieb Harry ab und zu stehen und besah sich die Sachen. Der Rothaarige beobachtete ihn lächelnd.
»Gefällt's dir?«, wollte er wissen. Der Dunkelhaarige sah auf.
»Ja, es...es ist wirklich toll hier. Ihr beide habt echt Talent. Dad sagt das auch, aber sag ihm nicht, dass ich das verraten habe.«
»Versprochen. Komm mit!«, Fred führte ihn an den Regalen vorbei einen schmalen Flur entlang. Am Ende des war eine Tür. Der Weasley berührte die Klinke mit seinem Zauberstab und die Tür sprang auf.
»Kleine Vorsichtsmaßnahme. Wir hatten immer wieder Kunden in der Wohnung stehen«, sagte er und lachte.
»George und du, ihr wohnt direkt über dem Laden?«, wollte Harry wissen. Fred lächelte.
»Nein nicht ich und Georgie obwohl es schwer war, nach all den Jahren in getrennten Räumen zu leben. George wohnt mit Angelina am anderen Ende der Winkelgasse«, überrascht sah der Gryffindor zu dem Rothaarigen.
»Angelina Johnson? Aus Eurem Jahrgang?«, Fred nickte.
»Ja, sie macht eine Ausbildung zur Heilerin«, sie gingen weiter in die Wohnung und bis in das gemütliche Wohnzimmer. Hier und da standen Kisten herum, aber sonst war viel aufgeräumter, als Harry es von dem Zimmer der Zwillinge kannte.
»Aber mit wem wohnst du dann hier? Du sagtest doch 'wir'«, sagte Harry irgendwann und Fred grinste.
»Schatz!«, rief er und im hinteren Teil der Wohnung ging eine Tür auf.
»Moment ich komme sofort«, rief eine Stimme zurück. Der Grünäugige war sich ziemlich sicher, die Stimme zu kennen. Bald darauf waren Schritte zu hören. Ein großer junger Mann, mit kurzen braunen Haaren und einem Bartschatten betrat den Raum. Sein Lächeln war dem Dunkelhaarigen nur allzu bekannt.
»Oliver?«, vollkommen überrascht starrte Harry den ehemaligen Gryffindor und Quidditch-Kapitän Oliver Wood an.
»Hey Harry, tut mir leid, ich hab gerade Rechnungen geschrieben. Hallo Schatz!«, er trat neben Fred und küsste ihn kurz.
»Muss schon sagen, dein neuer Look steht dir Harry!«, mit offenem Mund blickte der Gryffindor zu den beiden jungen Männern.
»Ähm...alles okay mit ihm?«, wollte der Braunhaarige von seinem Freund wissen.
»Ich denke schon. Ich glaub, wir haben ihn etwas überfordert. Harry?«
»Äh...t-tut mir leid, ich war nur so äh überrascht. Ron hat gar nichts erzählt«, sagte der Dunkelhaarige und war rot angelaufen.
»Ja, weil ich ihm gedroht habe ihm Hausverbot zu erteilen, wenn er es tut. Ich wollte es dir selber sagen und na ja wir dachten also...ich meine«,
»Was mein Lebensgefährte Dir auf sehr komplizierte Art und Weise sagen will, ist dass, wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, dann komme zu uns«, übernahm Wood nun das Reden.
»Meint Ihr wegen Draco? Woher wisst Ihr das?«, Verlegen sah Harry zu Boden. Fred sah schnell zu dem Braunhaarigen, dann ging er zu dem Grünäugigen und führte ihn zur Couch. Er setzte sich neben ihn und Oliver in den Sessel den beiden gegenüber.
»Hör zu Harry. George und ich sind im Orden, genau wie Dein Vater. Als es Severus so schlecht ging, hat uns Remus auf dem Laufenden gehalten und als du«,, Fred schluckte kurz. »...also als du dann ins Koma fielst, kamen auch wir nach Hogwarts um nach Dir zu sehen«, überrascht sah der Gryffindor auf. Der Rothaarige lächelte.
»Wir wollten nicht, dass du das weißt, da du nicht willst, dass sich immer alle um dich sorgen. Aber ja ich und George waren da und wir haben gesehen, wie Draco gelitten hat. Er ist nicht von deiner Seite gewichen. Remus hat uns dann aufgeklärt. In den letzten Wochen hat sich Dein Vater ganz schön Sorgen gemacht - um Euch beide. Er dachte, es sei vielleicht ganz gut, wenn du mal mit uns sprechen kannst. Vielleicht eher als mit ihm und Regulus«, Harry schluckte.
»Du...ich meine ihr wisst von Regulus?«,
»Ja ich, Oliver und George. Severus hat uns ins Vertrauen gezogen. Also willst du was wissen?«
»Seit wann seid ihr zusammen?«, fragte der Gryffindor, nach dem er einige Momente überlegt hatte. Die beiden Männer grinsten sich an.
»Willst du?«, fragte Fred und Oliver nickte lächelnd.
»Seit guten zwei Jahren. Wir haben uns durch Zufall wiedergesehen, als Fred alleine bei einem Spiel meiner Mannschaft 'Puddlemere United' war. Wir haben uns danach auf ein Butterbier getroffen und na ja wir haben uns gut verstanden so wie früher. Irgendwann war es schon drei Uhr morgens und da ich in der Nähe wohnte, hab ich Fred bei mir übernachten lassen und der Rest ist Geschichte«, grinste der Braunhaarige.
»Seit zwei Jahren? Aber warum haben deine Eltern nie was erwähnt?«, wollte Harry nun nachdenklich an Fred gewandt wissen.
»Tja sie wissen es erst seit diesem Sommer. Oliver und ich hielten unsere Beziehung geheim, weil wir erst wissen wollten, wo es uns hinführt. Nur George wusste Bescheid. Versteh uns nicht falsch, wir waren immer schwul, aber für uns beide war es die erste, sagen wir richtige Beziehung. Meine Eltern ahnten natürlich, dass ich mich nicht so für Mädchen interessierte wie George. Aber offiziell habe ich mich erst in diesem Sommer geoutet. Ich hab Oliver einfach mit zu unserem großen Familienessen geschleppt. Dasselbe Essen, an dem Bill uns Fleur als seine Verlobte vorgestellt hat. Ich sag dir, ich glaube, Mum hat kurz überlegt, ob das wieder ein Streich ist. Aber sie mögen Oliver und nun brauchen wir uns auch nicht mehr zu verstecken. Ich weiß Ihr beide könnt das nicht, aber du musst daran glauben, dass es irgendwann anders wird«, Fred hatte dem Jungen sanft eine Hand auf die Schulter gelegt.
»Ja, danke Fred. Eigentlich muss ich Oliver ziemlich dankbar sein«, sagte der Gryffindor und lächelte.
»Mir?«, irritiert sah der Braunhaarige zu Harry.
»Ja, ohne dich hätte ich erst viel später gemerkt, dass ich Jungs mag«, Lachte Harry. Oliver Wood sah überrascht zu Fred und der begann laut zu lachen.
»Ich weiß genau, was du meinst!«, prustete der Rothaarige.
»Ich versteh nur Bahnhof«, sagte der Braunhaarige. »Schon gut Schatz ich erklärte es Dir später!«, sagte der Weasley irgendwann schwer atmend.
»So Harry dein Vater wird schon warten. Also willst du noch was wissen...ähm zum Beispiel in Sachen Bett oder so«, fragte Fred munter.
»Fred!!«, fiel ihm Oliver streng ins Wort.
»Was denn? Könnte doch sein«, Versuchte sich der Rothaarige, zu verteidigen. Harry war auf der Stelle wieder knallrot angelaufen.
»Äh...schon gut Oliver...ähm also wir lassen es langsam angehen. Und na ja ich glaub, ich verlass mich da auf Draco«, fahrig fuhr sich der Gryffindor durch das Haar.
»Na schön wie dem auch sei. Wenn du was wissen willst, dann kannst du ruhig fragen. Aber noch was anderes. Hast du schon ein Geschenk für Draco?«, wollte Fred nun wissen.
»Nein, da fehlt mir noch die zündende Idee...irgendwie«, gab der Dunkelhaarige zu. Vielsagend lächelnd sah der Rothaarige zu seinem Freund. Dann stand er auf und holte etwas aus einer Schublade des alten Sekretärs.
»Hier bitte«, Er reichte dem Gryffindor eine schwarze Schatulle. Neugierig öffnete dieser diese. Darin lagen zwei silbernen Armreife, wenn man genau hinsah, konnte man eine feine schwarze Linie erkennen, die sich durch die Mitte der Schmuckstücke zog. Fragend sah Harry zu Fred.
»Sie passen sich jedem Handgelenk an. Wenn du dreimal über die schwarze Linie streichst, dann zeigt der Reif Dir den Weg zu dem Träger des Anderen. Es erscheinen kleine weiße Kugeln. Den musst du folgen«, Erklärte der Rothaarige. Harry lächelte und fuhr mit den Fingern langsam über die silbernen Armreifen.
»Das ist wirklich perfekt! Danke. Was sollen sie kosten?«
»Da mein ein Geschenk nicht verschenkt würde ich sagen einen Sickel«,
Sagte der Weasley. Kopfschüttelnd zog Harry eine Galleone aus dem Umhang und gab sie dem Rothaarigen.
»Etwas teurerer darf das Geschenk für meinen Freund schon sein.«
»Wie du meinst und nun los, eh Dein Vater den Laden zerlegt«, Fred stand auf und lief in Richtung Tür gefolgt von dem Gryffindor und Oliver.
Unten im Laden wartete Severus bereits ungeduldig.
»Da kommen sie«, sagte George, der neben ihm stand und hin und wieder einen Kunden begrüßte und Auskunft gab. Der Tränkemeister sah auf. Lächelnd sah er wie der Zwilling mit seinem Freund an der Hand und Harry die Treppe hinunterkam.
»Tut mir leid Dad, es hat etwas länger gedauert«,
»Kein Problem. Guten Tag Mister Wood. Schön Sie zu sehen!«, sagte er zu dem Braunhaarigen und reichte ihm die Hand.
»Guten Tag Professor. Sagen Sie ruhig Oliver«, sagte Wood und griff nach der Hand.
Gut Oliver. Dann Severus!«, der Braunhaarige nickte und stellte sich neben seinen Freund.
»Hast du alles?«, wollte Severus von seinem Sohn wissen. Der nickte.
»Na das glaub ich nicht!«, sagte George und drückte dem Gryffindor eine Tüte in die Hand.
»Hier die neusten Sachen. Viel Spaß und hab schöne Weihnachten«, sagte der Rothaarige und umarmte den Dunkelhaarigen.
»Danke George das wünsche ich Dir auch und grüß Angelina von mir!«, sagte Harry und zwinkerte dem jungen Mann zu. Der nickte lächelnd. Schnell trat der Grünäugige zu Fred und Oliver und umarmte sie.
»Danke...für alles!«
»Kein Problem Kleiner. Melde dich und habt tolle Weihnachten!«, sagte der Rothaarige. Oliver nickte.
»Es war schön, dich wieder zu sehen. Pass auf dich auf!«, Harry nickte und stellte sich zu seinem Vater.
»Also dann frohe Weihnachten und danke George für die Führung. Komm Harry«, Severus wandte sich zum Gehen.
»Du denkst darüber nach Severus!?«, rief George dem Tränkemeister hinterher. Der drehte sich kurz zu dem jungen Mann und nickte augenrollend, dann nahm er Harrys Hand und zog ihn aus dem Geschäft.
»Worüber sollst du nachdenken?«,
»Die Zwillinge wollen, dass ich mit ihnen zusammen neue Tränke für ihr Sortiment entwickle«, sagte er, während sie die Winkelgasse entlangliefen. Es dämmerte bereits und die Menschen machten sich daran nach Hause zu eilen. Ein kalter Wind pfiff und es hatte wieder begonnen zu schneien.
»Und?«, wollte Harry wissen. Severus seufzte.
»Mal sehen ich muss schon sagen die beiden haben viel Talent. Und was hast du so gemacht?«,
»Äh...Oliver und Fred wollten mir Tipps geben«, Severus blieb stehen. Der Gryffindor grinste in sich hinein.
»Ganz ruhig Dad, das war ein Scherz. Aber danke, dass du das Treffen organisiert hast. Ach und ich hab jetzt ein Geschenk für Dray«,
»Aha und was ist es?«, wollte der Tränkemeister skeptisch wissen.
»Keine Angst nichts Anzügliches. Mehr verrate ich nicht«,
»Na schön, dann lass uns nach Hause gehen, langsam bekomme ich Hunger«,
Sagte der Lehrer und legte seinen Arm um den Jungen. Gemeinsam liefen sie durch den beständigen Schneefall zurück zum »Tropfenden Kessel«
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