Kapitel 46 - Wunder
»Leg ihn hin!«, Madame Pomfrey war sofort am Bett.
Severus tat wie ihm geheißen und bettete seinen Sohn vorsichtig auf die Matratze. Die Heilerin bewegt ihren Zauberstab über den Jungen. Sichtlich erleichtert wandte sie sich an den Tränkemeister.
»Er...er ist in Ordnung. Alles ist wieder normal. Er scheint wirklich nur zu schlafen. Gib ihm etwas Zeit. Aber ich denke, morgen früh wird er aufwachen. Ich weiß nicht, was geschehen ist, aber es ist ein Wunder«, sorgfältig deckte sie Harry zu.
»Danke Poppy!«, mehr konnte der Lehrer nicht sagen. Fassungslos sah er auf den blassen Jungen vor sich. Vor wenigen Minuten noch dachte er, seinen Sohn endgültig verloren zu haben. Er war tot. Keine Atmung mehr, kein Herzschlag und nun sah er, wie sich die Brust von Harry gleichmäßig hob und senkte.
»Soll ich Regulus und Draco holen?«, fragte die Heilerin. Ein schwaches Nicken war die Antwort.
Als Poppy vor die Tür des Krankenzimmers trat, zerriss es ihr fast das Herz. Draco kauerte auf dem Boden, haltlos weinend. Der Black hatte ihn auf seinen Schoß gezogen und weinte ebenfalls, gleichzeitig versuchte er, den Slytherin irgendwie zu beruhigen. Remus Lupin kniete blass neben den beiden und strich immer wieder tröstend über Dracos Kopf. Er war in den Krankenflügel gekommen, kurz nachdem Regulus, Draco nach draußen gezogen hatte. An der Reaktion hatte der Werwolf ablesen können, was geschehen sein musste. In diesem Moment war etwas in ihm zerbrochen. Er hatte James geschworen, immer ein Auge, auf Harry zu haben, und nun war der Junge tot. Poppy eilte zu den Männern und kniete sich nun ebenfalls auf den Boden. Sanft berührte sie den Black an der Schulter.
»Regulus? Harry lebt! Hörst du?«, Remus sprang als Erster auf. Er hob Draco sanft auf und hielt ihn fest. Der junge Mann reagierte kaum.
»Draco. Harry lebt! Komm mit«, Regulus stand nun auch, leicht zitternd auf und sah die Heilerin verständnislos an. Die schüttelte den Kopf.
»Ich weiß nicht wie, aber er lebt und es geht ihm soweit gut. Er schläft nun!«, der junge Black sah zu Lupin und der nickte. Sanft schob er Draco in das Krankenzimmer. Regulus stürzte zum Bett, sah auf seinen Stiefsohn, welcher friedlich schlief und dann zu Severus, der es schaffte, matt zu lächeln. Immer noch kopfschüttelnd zog Regulus seinen Partner in seine Arme. Dieses Mal waren es Tränen der Freude, die sie teilten. »Hätte mir jemand gesagt, wie beschwerlich es ist Vater zu sein, ich weiß nicht«, sagte der Heiler, nachdem er sich von Severus gelöst hatte.
»Er lebt Reg! Ich hatte ihn in seinem Geist gefunden und er ist gesprungen, um wieder nach Hause zu kommen. Irgendwie wusste ich, dass er nicht aufgeben würde«,
Draco ging langsam auf das Bett zu. Noch immer stützte ihn der Werwolf sacht. Severus lächelte sein Patenkind an und nahm ihn Remus ab.
»Hey Draco, Harry geht es gut. Er schläft einfach nur. Es wird alles wieder gut«, besorgt sah der Tränkemeister zu seinem Patenkind. Der Junge hatte in den letzten sieben Tagen kaum geschlafen, er war blass und zittrig.
»W-wirklich?«, stotterte er nun.
»Wirklich! Berühr ihn, leg deinen Kopf auf seine Brust, dann spürst du es«, Draco tat wie ihm geheißen und plötzlich kehrte der Glanz in seinen Augen zurück. Severus nickte lächelnd.
»Leg dich zu ihm. Du brauchst Schlaf und ich denke, Harry braucht dich!«, auffordernd sah Snape, Draco an. Der zögerte nicht lange und kroch zu dem Dunkelhaarigen unter die Decke. Dieser bewegte sich seufzend und drängte sich an seinen Freund. Draco zog den Gryffindor in seine Arme und war wenig später ebenfalls eingeschlafen.
»Ihr solltet auch mal wieder richtig schlafen. Geht doch in Eure Räume. Ich bleibe heute Nacht bei den Jungs. Die werden durchschlafen. Was sagt ihr?«, fragend sah Remus zu den beiden Männern.
»Was sagst du? Die Schüler schlafen alle, keiner wird uns sehen«,
Sanft legte Severus seinem Partner eine Hand auf die Wange. Er sah, dass es Regulus nicht gut ging, und wollte in Ruhe mit ihm reden. Der Black nickte matt. Snape lächelte. Er trat an das Bett seines Sohnes und drückte den beiden Jungen einen Kuss auf den Kopf. Regulus tat es ihm nach und ließ sich dann aus dem Raum ziehen.
»Danke Remus. Weck uns, wenn was sein sollte«, rief Severus dem Werwolf noch hinterher, ehe er die Tür schloss.
Lupin ließ sich seufzend auf das zweite Bett fallen. Der Tag hatte ihn emotional an seine Grenzen gebracht. Er sah zu Draco und Harry, die eng aneinander gekuschelt schliefen. Der Dunkelhaarige sah so friedlich aus wie seit langer Zeit nicht. Für den Honigblonden war es kaum zu fassen, dass er den Jungen heute beinahe verloren hatte. Kopfschüttelnd drehte er sich auf die Seite und war augenblicklich eingeschlafen.
Severus und Regulus liefen schweigend durch die stille Schule. Der Tränkemeister warf seinem Partner immer wieder besorgte Blicke zu. Er griff nach der Hand des Jüngeren und drückte sie. Lächelnd sah er ihm in die tiefdunklen Augen. Der Heiler drückte die Hand ebenfalls, klammerte sich schon fast daran.
»Ähm...soll ich einen Tee machen?«, fragte Regulus, als sie in der Wohnung angekommen waren.
»Gern!«, sagte Severus und setzte sich auf die Couch. Seit Harry im Koma gelegen hatte, war er nur selten hier gewesen. Meistens nur um sich umzuziehen oder schnell zu duschen. Regulus war die gesamte Zeit auf der Krankenstation geblieben. Dieser kam nun aus der Küche und stellte das Tablett mit zwei Teetassen und der Kanne vor dem Tränkemeister ab. Er nahm die Teekanne und wollte den Tee eingießen, aber er zitterte so stark, dass alles verschüttete. Severus sprang auf und nahm ihm sanft das Geschirr aus der Hand.
»Hey, lass mich das machen!«, sagte er sanft. Der Black vergrub das Gesicht in den Händen, sank langsam auf die Knie und begann haltlos zu weinen. Erschrocken stellte Snape die Kanne ab, lief um den Tisch und zog seinen Freund in die Arme. So hielt er ihn und redete beruhigend auf ihn ein, bis das Schluchzen langsam weniger wurde. Er ahnte, woher der Zusammenbruch kam und legte dem Black eine Hand auf die Wange. Sanft wischte er die Tränen weg.
»Sprich mit mir!«, sagte er und küsste den anderen leicht. Regulus atmete tief durch und lehnte sich an Severus. Noch immer saßen die beiden auf dem Boden. Der Tränkemeister zog seinen Partner enger an sich. Zögernd und stockend begann der junge Heiler zu reden.
»Sev ich...ich hatte noch nie so viel Angst wie in den letzten acht Tagen. Als Harry völlig verzweifelt ins Manor kam und meinte, du würdest sterben d-da...ich weiß nicht...ich wollte sofort zu Dir. Als ich ins Schloss kam, sah ich wie...wie schlimm es war. Ich bin Heiler Sev, ich weiß wie Menschen aussehen kurz, bevor sie sterben. Und dann, war da noch unser Sohn. Er war vollkommen am Ende. Er hatte Angst, mehr Angst als...als je zuvor. Er gab sich die Schuld an deinem Zustand«, Severus schüttelte traurig den Kopf.
»Er war der Meinung, wenn du ihn nicht adoptiert hättest, dann wäre das alles nicht passiert. Er litt wirklich Sev und dann...dann musste ich Remus schicken ihn zu holen, damit er sich von Dir verabschiedet. D-das war das Schlimmste, das ich je tun musste. Aber Dir ging es immer schlechter. deine Atmung setzte immer wieder aus und dann war da Fawkes. Wie immer es Harry geschafft hat den Phönix zu überreden, es hat ihn seine letzte Kraft gekostet. Als er ins Koma fiel und ein Tag nach dem anderen verging, da...da war es so...so sinnlos. Ich hatte das Gefühl, Dir nicht helfen zu können. Wir saßen jeden Tag schweigend an dem Bett und jeden Tag sah ich etwas in Dir zerbrechen und es brach auch mir das Herz. Als e-er...als er«, der Heiler brach ab und schluchzte wieder. Abermals zog Severus ihn enger an sich.
»Ich dachte, er wäre tot. Ihn zu sehen wie er leblos in deinen Armen hing, Dracos Verzweiflung irgendwas tief in mir zerbrach genau in diesem Moment. Ich fühlte nichts mehr, weinte nur und versuchte Draco zu helfen ohne selber zu wissen wie und als Poppy kam und meinte, das Harry lebt d-da...ich weiß nicht ich war noch nie so glücklich und gleichzeitig so erschöpft. Ich hätte beinahe euch beide verloren und das hat mir gezeigt, wie sehr ich euch liebe. Sev ihr dürft mir so etwas nie, nie wieder antun, dass schaff ich nicht«, er brach ab und ließ seine Stirn gegen die des Tränkemeisters sinken. Wieder rannen Tränen über die Wangen des Heilers. Severus hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt. Er fühlte sich schuldig. In der letzten Woche hatten sie kaum geredet. Dem Lehrer war erst jetzt klar geworden, wie sehr Regulus gelitten haben musste. Sanft küsste er die Tränen weg und hielt seinen Partner im Arm.
»Nie wieder, dafür werde ich alles tun. Ich liebe dich!«, flüsterte er dem Black ins Ohr. Regulus legte seine Lippen auf die des Älteren und begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Severus erwiderte den Kuss und legte den Anderen sanft auf dem Boden ab, sodass er über ihm lag. Ohne den Kuss zu unterbrechen, knöpfte er langsam das Hemd des Black auf und zog es ihm schließlich von den Armen. Dasselbe tat er mit seinem Hemd.
»Du hast mir gefehlt«, raunte er und küsste den Hals seines Partners.
»Du mir auch«, sagte der und ließ sich fallen.
Draco erwachte ruckartig am nächsten Morgen. Die Angst war wieder da, bis er neben sich sah. Harry lag in seinen Armen und schlief friedlich. Kurz schloss der Blonde die Augen und atmete tief durch. Die Verzweiflung, welche er am letzten Abend empfunden hatte, war ihm nur allzu präsent. Sanft strich er dem Dunkelhaarigen über die Wange und lächelte. Der Gryffindor öffnete die Augen und blinzelte einige Male. »Hey«, sagte er verschlafen.
»Selber hey«, antwortete Draco und küsste Harry sanft. Dieser erwiderte den Kuss lächelnd.
»Jag mir nie, nie, nie wieder so einen Schrecken ein! Hörst du?«,
Sagte der Blonde und lehnte seine Stirn an die des Anderen.
»Ich bemühe mich«, antwortete Harry schwach.
»Wie fühlst du dich?«, wollte Draco besorgt wissen.
»Geht so. Ein bisschen so, als hätte mich der fahrenden Ritter gestreift«, in diesem Moment ging die Tür zum Krankenzimmer auf und Remus und Madame Pomfrey kamen lächelnd herein. Der Werwolf balancierte ein Tablett mit zwei Schüsseln darauf.
»Guten Morgen Jungs, na da komm ich ja wohl genau richtig. Frühstück!«, vorsichtig stellte er das Essen auf dem Nachttisch ab.
»Wie geht es Ihnen Harry?«, wollte die Heilerin wissen. Der Gryffindor setzte sich mit Dracos Hilfe etwas im Bett auf.
»Etwas gerädert«, sagte er.
»Nun kein Wunder, sie haben sieben Tage geschlafen«,
»Eine Woche?«, ungläubig sah Harry zu Draco. Der nickte ernst.
»Sie werden noch einige Tage schwach sein. Dafür gebe ich Ihnen Stärkungstränke. Ansonsten sind sie unter den gegebenen Umständen erstaunlich gesund«, die Heilerin steckte ihren Zauberstab ein.
»Was für Umstände?«, wollte der Gryffindor wissen. Poppy sah Hilfe suchend zu Remus. Der legte Harry eine Hand auf die Schulter.
»Später...nun esst ihr beide erst einmal etwas«, Er gab den Jungen die Schüsseln mit Porridge. Der Gryffindor schaffte es nicht, den Löffel zu halten. Er war einfach noch zu schwach. Erinnerungen an die ersten Tage im Manor kamen wieder hoch. Draco hatte seine Schüssel bereits leer, griff nach dem Löffel des Dunkelhaarigen und lächelte aufmunternd. Harry seufzte und ließ sich von dem Blonden füttern. Poppy hatte das Zimmer wieder verlassen. Remus saß auf dem zweiten Bett und beobachte die Jungen lächelnd. Sie schienen sich wirklich zu lieben und Lupin vermisste plötzlich Tonks schmerzlich.
»Wo sind meine Väter?«, wollte Harry wissen, nachdem er aufgegessen und sich erschöpft zurückgelehnt hatte.
»Die werden sicher gleich kommen. Sie haben mal wieder bei euch geschlafen. Ich dachte, sie bräuchten mal etwas Zweisamkeit«, Remus zwinkerte dem Jungen zu.
Der nickte lächelnd. Wie auf Stichwort ging die Tür auf und Regulus und Severus standen im Raum.
Sofort stand Lupin auf, ging zu Draco, welcher immer noch neben Harry auf dem Bett saß, und zog ihn sanft auf die Füße.
»Komm Draco, lassen wir sie alleine«, der Blonde nickte, küsste seinen Freund noch einmal sachte und verließ dann zusammen mit dem Werwolf das Zimmer. Severus und der Heiler hatten sich noch immer nicht gerührt.
»Hey Dad, Hey Papa«, sagte der Gryffindor stockend und versuchte aufzustehen. Seine schwachen Muskeln zwangen ihn, aber schnell aufzugeben. Beinahe wäre er aus dem Bett gefallen. Sofort waren seine Väter bei ihm. Severus zog seinen Sohn in seine Arme. Der Teenager saß halb auf dem Schoß des Mannes. Regulus setzte sich daneben und strich Harry vorsichtig über den Rücken, so vorsichtig als könne der Junge plötzlich verschwinden. Der Gryffindor klammerte sich an Severus und weinte.
»Shhh...alles ist wieder gut Kleiner. Wir sind da«, der Tränkemeister wiegte sein Kind sacht. Er spürte das Zittern des Jungen. Er ahnte, wie schwach er noch war. Langsam löste sich Harry von seinem Vater. Dann sah er zu Regulus und der verstand und zog ihn nun seinerseits in die Arme.
»Mach so was nie wieder. Ich hatte eine Heidenangst um dich«, sagte und küsste den Kopf des Teenagers. Er spürte, wie der Junge den Kopf schüttelte. Sanft bettete er ihn wieder in die Kissen. Die beiden Männer blieben am Bett sitzen.
»Papa?«, lächelte Regulus Harry an. Der wurde rot.
»Ähm...tut mir leid, ist mir nur so rausgerutscht...ich.«
»Harry, ich finde das toll. Sag es bitte. Ich freue mich doch darüber«, fiel der Heiler ihm ins Wort.
»Wie geht es Dir?«, wollte Severus nun wissen. Deutlich sah man die Sorge in den Augen des Mannes.
»Ganz gut, nur etwas ähm schwach...Madame Pomfrey meinte aber unter den gegebenen Umständen sein ich ziemlich gesund. Remus wollte nicht sagen, was sie damit meinte. Also was genau ist passiert?«, eine Weile blieb es still. Die beiden Männer sahen sich zweifelnd an.
»Bitte Dad, Papa sagt es mir!«, Servus atmete tief durch.
»Was ist das Letzte, an das du dich erinnerst?«
»Mhm...die Wiese, du warst da und dann der Wasserfall...i-ich bin gesprungen und dann war alles still...da war ein Licht, und dann deine Stimme...mehr weiß ich nicht«, der Tränkemeister nickte verstehend.
»du erinnerst dich also, dass ich in deinen Geist eingedrungen bin?«,
»Ach das hast du gemacht? Ich dachte...also ich dachte, das war nur ein Traum...ich hab Sirius gesehen«, Regulus sah zu seinem Partner und legte den Kopf schief.
»Was hat er gesagt?«, wollte er nun wissen.
»E-er sagte ich könne bleiben, aber dass ich viel habe für das es sich zu leben lohnt und das meine Eltern stolz sind und James Dad dankbar ist für alles und dann sagte er noch, ich solle mich an deine Worte erinnern. Ach ja und ich soll Dad grüßen und ihm ausrichten, dass wenn er Dir wehtut, er ihn heimsucht«, ein Lächeln huschte über das Gesicht des Heilers. Severus schüttelte grinsend den Kopf.
»Welche Worte meinte er?«,
»du sagtest, als ich im Manor war, manchmal muss man einfach springen, statt abzuwarten, dass einem jemand eine Brücke baut. Das hab ich getan«,
»Ja, du bist gesprungen. Aber D-du...du warst tot«, sagte Severus und man hörte in seiner Stimme die tiefe Verzweiflung.
»Wie...wie meinst du das?«, fragte der Gryffindor stockend. Doch der Tränkemeister konnte nicht weiter sprechen. Sanft legte Regulus ihm eine Hand auf den Unterarm.
»Weißt du Harry, Dein Körper war durch das Koma sehr geschwächt. Als Sev in deinen Geist eingedrungen ist, war das ebenfalls eine enorme Anstrengung für deinen Organismus. Nach Deinem ‚Sprung' hast du angefangen zu krampfen, deine Atmung und Dein Herzschlag setzten aus. Weder Poppy, noch ich konnten etwas tun...du warst tot«, geschockt starrte der Gryffindor zu seinen Vätern.
»W-wie lange?«, fragte er stockend. Nun sah der Black zu Severus. Der versuchte ein Lächeln und strich Harry über die Wange.
»Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. A-aber es waren vielleicht drei oder vier Minuten. Plötzlich...plötzlich warst du wieder da. Einfach so...e-es war ein Wunder. Deine Magie muss dich beschützt haben...oder was auch immer. Es ist unglaublich, dass du keinen Schaden genommen hast«, wieder drückte der Tränkemeister seinen Sohn an sich, als könne er es immer noch nicht glauben.
»Kann ich nach Hause?«, wollte Harry nun wissen. Fragend sah Severus zu seinem Partner.
»Ich werde das mit Poppy besprechen, aber so lange du so schwach bist, würde sie dich sicher lieber hierbehalten«,
»Bitte Papa!«,
»Na schön ich rede mit ihr«, der Heiler strich seinem Stiefsohn über die Wange und ging nach draußen.
»Wie geht's ihm?«, wollte der Gryffindor wissen, als der Black aus der Tür war.
»Jetzt wieder besser, aber es war hart für ihn. Erst ich und dann du. Er hat sehr gelitten und ich konnte ihm nicht beistehen. Aber ich denke, so langsam kommt er wieder zur Ruhe.
»Er geht nun wieder, oder?«, traurig sah Harry zu seinem Vater. Der küsste ihn auf den dunkeln Haarschopf und lächelte.
»Es ist sicherer Harry. Aber wir sehen ihn ja bald wieder und du kannst jederzeit ins Manor«, der Grünäugige nickte, aber trotz allem wusste er, wie sehr ihm Regulus fehlen würde. Sie sollten eine Familie sein und nicht getrennt. Seufzend ließ er sich wieder in die Kissen sinken.
»Wie geht's Dir?«, wollte Harry nun von seinem Vater wissen.
»Um mich mach Dir keine Sorgen. Es geht mir jetzt so gut wie schon seit Jahren nicht. Das Mal ist verschwunden, alles ist irgendwie wie befreit und das hab ich Dir zu verdanken«, der Gryffindor schüttelte den Kopf.
»Das war Hermine, ich wäre nie auf die Idee gekommen. Das Fawkes auf mich gehört hat, war nur ein kleiner Anteil«,
»Na schön aber ein Anteil. Hermine war viel hier, aber so richtig danken konnte ich ihr noch nicht. Aber glaub mir, das hole ich nach!«,
Lächelnd trat nun Regulus wieder ins Zimmer.
»Heute Abend, wenn alle Schüler in ihren Gemeinschaftsräumen sind, dann bringen wir dich nach Hause. Poppy wird aber gleich morgen früh wieder nach Dir sehen und Quidditch ist erst mal verboten!«,
»Was? Aber wir spielen nächste Woche gegen Ravenclaw!«, protestierte Harry.
»Nichts da junger Mann. Du bist gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen, und zwar sehr knapp. Ihr findet eine andere Lösung. Wenn Poppy sagt, du darfst wieder, dann darfst du vorher nicht!«,
»Aber Dad«, Severus hob abwehrend die Arme.
»Keine Diskussion! Haben wir uns verstanden?«, Ernst sah er seinen Sohn an. Der seufzte schwer.
»Ja, na gut. Zwei gegen einen ist echt unfair«, die Väter grinsten und auch Harry konnte nicht lange schmollen. Er beschloss, dass der letzte Tag mit Regulus hier im Schloss nicht von Streit überschattet sein sollte.
Draco saß in seinem und Blaise' Zimmer und wartete, dass der Unterricht endete. Noch hatte er kaum einen Slytherin gesehen. Auch das Mittagessen hatte er ausgelassen. Seine Mitschüler dachten, dass sein Anfall diesmal so schlimm gewesen war, dass er die letzte Woche zuhause verbracht hatte. Tatsächlich hatte er die Krankenstation nie verlassen. Er war immer bei Harry geblieben. Ron und Hermine kamen jeden Tag nach dem Unterricht. Draco wollte unbedingt mit den beiden sprechen, bevor sie heute zu Harry gingen. Die Tür öffnete sich und Blaise kam mit Seamus im Schlepptau herein.
»Mensch Draco! Schön dich zu sehen. Wie geht's Harry? Bei Merlin du siehst schlecht aus, weißt du das?«,
»Danke Blaise ich freu mich auch, dich zu sehen. Hey, Seamus!«, der Ire nickte ihm lächelnd zu.
»Also schieß los! Wenn du hier bist, dann ist Harry wach?«,
Fragend sahen die beiden Jungen zu dem Blonden. Draco nickte lächelnd.
»Ja ist er, aber es war sehr knapp...viel zu knapp. Blaise ich...ich dachte, er wäre für immer fort. Sein Herz schlug nicht mehr, er atmete nicht...es war furchtbar. Sie haben mich schreiend aus dem Raum gezogen. Ich dachte...ich dachte wirklich«, schluchzend brach der Slytherin ab. Blaise sah schnell zu Seamus, der ebenfalls geschockt aussah, dann sprang er auf und zog seinen besten Freund in seine Arme.
»Hey, Hauptsache er lebt. Alles andere ist nicht mehr wichtig«, sanft strich er dem Kleineren über den Rücken.
»Wissen Ron und Hermine schon alles?«, wollte der Dunkelhäutige wissen. Draco schüttelte den Kopf.
»I-ich will es ihnen sagen, bevor sie gleich zu ihm gehen. Ich denke nicht, dass Harry darüber reden kann und Onkel Sev sicher auch nicht. Ich weiß aber nicht, wie ich mit ihnen reden soll, ohne dass mich jemand sieht«,
»Kein Problem!«, sagte Blaise und holte den Tarnumhang unter seinem Bett hervor.
»Professor Lupin hat ihn mir gegeben, solange Harry schlief. Ich hole die beiden her. Komm Seamus, ich bring dich nach Hause«,
»Okay. Alles wird gut Draco!«, sagte der Gryffindor und stand auf.
»Danke Seamus und...na ja tut mir leid, dass du nicht länger hier schlafen kannst, wenn es nach mir ginge, würden wir einfach tauschen«, lachte der Blonde.
»Hey«, Warf der Dunkelhaarige schnell ein.
»Blaise ich liebe dich, das weißt du aber«,
»Ja, ja aber meine Augen sind nicht grün genug. Schon okay. Komm Liebster. Sehen wir zu, dass wir die beiden Löwen erwischen!«, mit diesen Worten waren die beiden aus dem Zimmer verschwunden und der Blonde suchte bereits nach Worten um Ron und Hermine die letzte Nacht zu schildern.
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