Kapitel 42 - Folter
Na gut, der Cut war gemein. Also weiter!
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»Was ist passiert? Seamus, rede doch!«, geschockt starrte Harry den Iren an, während der Regen ihn immer weiter durchnässte.
»McGonagall schickt mich. Snape er...er ist zusammengebrochen. Komm schon!«, Seamus rannte bereits zurück zum Schloss. Einige Sekunden war Harry wie paralysiert, dann folgte er dem Rotblonden. Ron, Ginny, Hermine und Luna sahen sich entgeistert an, bevor auch sie in Richtung Schloss rannten.
Vollkommen nass und dreckig stand der Gryffindor Minuten später vor der Krankenstation. Professor McGonagall kam in diesem Moment aus der Tür und schloss sie leise hinter sich. Sie betrachte den Dunkelhaarigen und die anderen Gryffindor, die tropfnass auf dem Flur standen.
»Ich danke Ihnen Mr. Finnigan. Sie fünf warten hier draußen. Mr. Potter folgen Sie mir bitte«, Harry drehte sich schnell zu seinen Freunden. Diese nickten ihm auffordernd zu. So folgte er seiner Hauslehrerin. Als sie die Tür wieder geschlossen hatte, wand sie sich noch einmal an den Jungen.
»So können Sie da nicht rein«, Sie hob ihren Zauberstab und der Grünäugige war sauber und trocken. Trotzdem zitterte er noch am ganzen Körper.
»Professor...was...was ist denn passiert? Wo ist mein Vater?«, er hatte die Lehrerin noch nie so gesehen. Sie schien erschüttert und tief besorgt. Trotz allem versuchte sie ein kleines Lächeln.
»Komm Harry«, Sie legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter und führte ihn in ein separates Zimmer, auf der anderen Seite des Krankensaals.
Im ersten Moment erfasste Harrys Verstand nicht alles, was er sah. Nur langsam sickerte die Realität durch. Sein Vater lag bleich wie nie zuvor in einem Bett. Auf der Stirn hatte er Schweißperlen und er stöhnte leise. Sein linker Arm war verbunden und trotzdem sah man deutlich, dunkles Blut unter dem Verband. Neben dem Bett standen Dumbledore und Madame Pomfrey. Die Heilerin sah sichtlich besorgt aus. Als sie hörten, wie jemand den Raum betrat, wandten sie sich zur Tür. Ganz langsam ging Harry auf das Bett zu. Wie in Trance setzte er sich auf den Stuhl, der direkt daneben stand und griff nach der eiskalten Hand seines Vaters.
»W-was, was ist, passiert?«, wollte er nun wissen und sah mit glasigen Augen zu Dumbledore. Der Weißhaarige sah ihn mitfühlend an.
»Der dunkle Lord. Du weißt, das Mal verbindet die Todesser mit ihm?!«, ein Nicken des Jungen.
»Er kann sie dadurch rufen und auch...auch foltern. Ich denke er weiß nun Bescheid und da Severus nicht kam er, als er rief«, Albus brach ab und sah zu seinem Tränkemeister.
»Was tut er?«, wollte Harry tonlos wissen.
»E-er foltert ihn. Es ist eine Art von Cruciatus aber stärker. Nun Voldemort kann deinen Vater über das Mal nicht töten...nicht direkt«,
»Was heißt das?«, mit Tränen in den Augen sah der Teenager zu dem Direktor. Der sah schnell zu Poppy, die ebenfalls mit den Tränen kämpfte.
»Madame Pomfrey verabreicht deinem Vater starke Schmerz- und Schlaftränke aber das wird auf Dauer nicht helfen...wenn wir keine Lösung finden...dann...also sein Körper er wird das nicht lange aushalten«,
Harry hörte nicht, wie Dumbledore weiter sprach, spürte nicht die Hand auf seiner Schulter. Das Einzige, das er fühlte, war Angst - Angst den Menschen zu verlieren, der in nur wenigen Wochen zum wichtigsten in seinem Leben geworden war. Tränen liefen ihm übers Gesicht, während er noch immer die Hand seines Vaters hielt. Plötzlich zog ihn jemand auf die Beine und brachte ihn aus dem Raum. Verwirrt schüttelte der Dunkelhaarige den Kopf und sah das Gesicht seiner Hauslehrerin.
»Komm Harry. Du kannst jetzt nichts tun. Ruh dich aus und iss etwas. Wenn sich etwas ändert, dann holen wir dich«, besorgt sah sie den Jungen an.
»I-ich kann nicht. Ich muss bei ihm bleiben«, sagte er kopfschüttelnd und wollte wieder zurück in den Raum, doch McGonagall hielt ihn zurück.
»Damit hilfst du ihm nicht. Er würde das nicht wollen«, langsam aber bestimmt schob sie ihn auf den Flur vor der Krankenstation. Dort standen noch immer die anderen Gryffindor. Minerva wand sich nun an sie.
»Mrs. Granger und Mrs. Lovegood bringen Sie Harry bitte nach Hause und bleiben sie bei ihm. Mr. Weasley und Mrs. Weasley ziehen Sie sich bitte erst um und wärmen Sie sich auf, ehe Sie den anderen folgen. Mr. Finnigan ich denke Sie wissen, was zu tun ist!«, der Ire nickte und verschwand.
»Komm Harry wir gehen«, Sachte zog Hermine den Dunkelhaarigen in Richtung Treppe und warf ihrem Freund noch einen flehenden Blick zu. Luna folgte ihr.
Seamus Finnigan rannte kopflos durch die Schule. Immer wieder musste er Schülern ausweichen, die ihm Verwünschungen hinterherriefen. Endlich stand er keuchend vor der Mauer, welche den Slytherin-Gemeinschaftsraum verbarg. Es musste sein. Er tat es für Harry, das würde Blaise verstehen. Wenn er darüber nach dachte, war er selber es gewesen, der die Sache geheim halten wollte. Blaise war immer der, der mit offenen Karten spielte, derjenige, der sich nichts daraus machte, was die Anderen dachten. Der Rotblonde atmete tief durch und schlug, so kräftig er konnte an die Mauer. Es dauerte nicht lange, als diese den Eingang freigab. Pansy Parkinson stand im Durchgang und betrachte den Iren mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Was willst du denn hier?«, fragte sie spöttisch. Seamus zwang sich zu einem Lächeln.
»Ich will zu meinem Freund, es wäre toll, wenn du ihn holen könntest!«, Pansy verengte die Augen zu Schlitzen.
»Freund? So wie in mein Freund?«
»Was dagegen?«, wollte er provozierend wissen.
Die Dunkelhaarige hob abwehrend die Arme.
»Nein, nein soll jeder glücklich werden, wie er will. Apropos wer ist denn der Glückliche, wenn ich fragen darf?«,
»Das wäre dann wohl ich«, Pansy zuckte zusammen, als die Stimme hinter ihr erklang. Blaise schob sie zur Seite und zog Seamus in den Raum. Er sah sofort, dass etwas passiert sein musste. Sanft strich er ihm über die Wange und küsste ihn. Dann nahm er seine Hand und brachte ihn weiter in den Raum hinein.
Es war später Samstagnachmittag und wegen des Regens waren viele Slytherins versammelt. Natürlich hatten die meisten die Sache am Eingang mitverfolgt. So war es totenstill im Raum und alle Augen waren auf das Paar gerichtet. Blaise grinste.
»Ah ja da wir schon die ganze Aufmerksamkeit haben. Das hier ist mein Freund ja, wie in mein fester Freund. Ja, er ist ein Gryffindor und ein Halbblut. Und damit wir schon mal eines klarstellen. Sollte irgendjemand, auch nur wagen ihn anzufassen, dann sollte sich dieser gut überlegen, ob er das auch noch ein zweites Mal wagt. So und nun entschuldigt uns, ich bin mit meinem Freund in meinem Zimmer!«, der Dunkelhaarige zog den Rotblonden die Treppe hinauf. Zurück blieben äußerst verdutzte Schlangen.
Blaise schob Seamus in sein und Dracos Zimmer. Der Blonde saß auf dem Bett und blickte auf, als sich die Tür öffnete. Sofort sprang er auf, als er den Iren erblickte.
»Seamus was ist passiert...ist wa...«, weiter kam er nicht. Der Dunkelhäutige hob die Hand, verschloss die Tür und legte einen Schweigezauber darauf.
»So jetzt ist es sicher«, sagte er und schob den Rotblonden in Richtung seines Bettes. »Okay also Seamus was ist passiert?«, fast schon panisch sah Draco zu dem Gryffindor.
»Snape...er...er ist zusammengebrochen. Es sieht nicht gut aus, glaub ich.«
»WAS?«, kam es von den beiden Slytherins gleichzeitig.
»Ich weiß leider auch nicht viel. Ich war gerade in der Nähe der Krankenstation, als Professor Dumbledore mit Snape auf einer Trage an mir vorbeirannte. Snape sah furchtbar aus. Sein linker Arm sah aus wie aufgerissen. Professor McGonagall lief hinterher und als sie mich sah, hat sie mich zu Harry geschickt, um ihn zu holen. Er kam eben wieder aus der Krankenstation. Draco er sah aus, als würde er auch jeden Moment zusammenbrechen. Es muss schlimm sein. Professor McGonagall hat mich hierhergeschickt. Ich denke, sie wollte, dass ich Dir alles erzähle«,
Der blonde Slytherin war aufgestanden, lief unruhig im Raum auf und ab und fuhr sich durch die Haare.
»Wo ist er jetzt?«
»Hermine und Luna sollten ihn nach Hause bringen«,
»Ich muss zu ihm«, sagte Draco und wand sich bereits zur Tür. Blaise aber hielt ihn an der Hand zurück.
»Draco, ich verstehe dich, aber du kannst da jetzt nicht einfach runtergehen. Lass uns warten bis alle schlafen. Seamus sag Harry, dass wir kommen, sobald es Nacht ist«, der Ire nickte.
»Ich beschwöre dich Draco, bleib hier in diesem Zimmer. Komm Schatz, ich bring dich raus. Draco versprich mir, dass du nichts Unüberlegtes machst!«, der Dunkelhäutige sah abwartend zu seinem besten Freund. Dieser ließ sich auf sein Bett sinken und nickte schwach.
»Ich verspreche es.«
Harry saß auf der Couch und starrte ins Leere. Luna, Hermine, Ron und Ginny sahen ihn besorgt an. Niemand sprach. Seit sie hier angekommen waren, hatte der Dunkelhaarige nicht gesprochen. Luna hatte ihn umgezogen. Er hatte alles mit sich machen lassen. Nun saß er seit gefühlten Stunden nur da und sagte nichts.
»Harry? Willst du uns nicht erzählen, was passiert ist?«, sanft legte Hermine dem Jungen eine Hand auf den Arm. Dieser sah auf und Tränen schwammen in seinen Augen.
»E-er bringt ihn um«, schluchzte er.
»Wer? Etwa du-weißt-schon-wer?«, Ron sah geschockt zu seinem besten Freund. Dieser nickte.
»E-er ist mit D-Dad verbunden durch das...das Mal. Er foltert ihn. Madame Pomfrey kann nichts tun, Dumbledore kann nichts tun. Er wird sterben...und k-keiner kann was machen«, Weinend vergrub Harry sein Gesicht in den Händen. Hermine nahm ihn in den Arm und strich ihm sanft über den Rücken. Während der Dunkelhaarige immer haltloser schluchzte. Luna stand auf, trat in die Küche und durchsuchte die Schränke. Schließlich fand sie, dass was sie gesucht hatte. Sie kniete sich vor die Couch und hielt dem Gryffindor eine Phiole an die Lippen.
»Harry, tu mir einen Gefallen und trink das«, sanft redete sie auf ihn ein, bis er schließlich tat wie ihm geheißen. Nur Momente später sackte er in sich zusammen.
»Luna was war das?«, wollte Ginny wissen.
»Ein Traumlos-Trank. Er muss schlafen. Ron würdest du ihn in sein Bett tragen«, sofort stand der Rothaarige auf und hob seinen besten Freund hoch.
»Bei Merlin er wiegt ja so gut wie nichts. Wohin?«
»Ich denke eine der Türen dort hinten«, Luna lief voraus und Ron folgte ihr. Sie hatten Glück und öffneten gleich die richtige Tür. Vorsichtig legte der Rothaarige, Harry auf dem Bett ab und deckte ihn zu. Gemeinsam mit der Blonden kehrte er dann in den Wohnraum zurück und ließ sich seufzend wieder in den Sessel fallen.
»Was machen wir jetzt?«, »Ich habe ihm versprochen, wir finden eine Lösung für das Mal und das werden wir. Luna, Ginny, lasst uns in die Bibliothek gehen. Ron bleib du hier bei ihm. Wir«, Weiter kam Hermine nicht, es klopfte an der Tür. Kurz sahen sich die Freunde irritiert an, dann stand Ginny auf und öffnete. Seamus Finnigan trat in den Raum.
»Wo ist Harry?«, wollte er sofort wissen.
»Schläft!«, war Ginnys kurze Antwort. Erschöpft ließ sich der Ire auf einen der Sessel sinken.
»Wo hat McGonagall dich hingeschickt?«, wollte Ginny wissen.
»Zu Draco, oder?«, sagte Luna. Seamus nickte.
»Moment du warst bei den Schlangen. Die haben dich reingelassen?«, Ron sah überrascht zu dem Rotblonden.
»Jahh...allerdings wissen sie jetzt auch, dass ich mit Blaise gehe. Aber das war es mir wert. Draco wollte sofort kommen, aber Blaise fand das zu riskant. Ich sollte Harry eigentlich sagen, dass die beiden kommen, sobald es Nacht ist«,
»Das war ein großes Opfer. Danke Seamus und nun lasst uns gehen. Ron bleibt hier. Seamus geh du lieber in den Gemeinschaftsraum, falls McGonagall was möchte. Wir sehen uns spätestens morgen früh wieder hier«,
Als Harry erwachte, war es mitten in der Nacht. Stöhnend setzte er sich im Bett auf. Für einen kurzen Moment hoffte er, dass alles nur ein Traum war, aber dann brach die Realität mit aller Macht wieder über ihm ein. Er musste zu seinem Vater. Zitternd stand er auf, griff nach dem Tarnumhang und lief in die Wohnküche. Ron schlief auf der Couch und schnarchte. Der Grünäugige griff nach einer Decke und legte sie über seinen besten Freund. Dann warf er sich den Umhang über und trat auf den Flur. Es war still im Schloss. Langsam lief der Gryffindor die Korridore entlang. Er dachte an nichts und gleichzeitig rasten seine Gedanken. Irgendwann stand er vor der Tür zur Krankenstation. Mit pochendem Herzen öffnete er sie und trat ein. Alle Betten waren leer. Er lief an ihnen vorbei und betrat den Raum am anderen Ende des Krankensaales. Fahles Licht beschien das einzige Bett in dem Zimmer. Harry legte den Umhang ab und setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett, in dem sein Vater lag. Er sah noch schlimmer aus als am Nachmittag. Seine Haut war weiß, seine Hand eiskalt. Kalter Schweiß rann ihm über die Stirn und seine Atmung war schnell und abgehackt.
»Dad? Ich bin es. Bitte du musst wieder gesund werden. Lass mich nicht allein, hörst du. Bitte«, schluchzend legte er den Kopf auf die Brust seines Vaters und hörte eine Weile dem rasenden Herz zu. Er schloss die Augen und hoffte inständig, dass alles ein Albtraum war.
Plötzlich spürte er eine Hand auf seinem Kopf. Überrascht sah er auf und blickte in die sturmgrauen Augen seines Freundes.
»Dray?«,
»Ja, ich bin hier. Komm her!«, der Blonde zog den Gryffindor in seine Arme. Dieser weinte haltlos.
»E-er stirbt Dray...er stirbt«, Draco liefen ebenfalls Tränen über die Wangen. Er strich dem Kleineren über den Rücken und küsste ihn auf den Kopf. Er war kurz vorher mit Blaise in den Räumen seines Paten gewesen. Dort war nur ein schlafender Ron. Sie hatten den Rothaarigen geweckt. Draco war sich sicher, dass Harry im Krankenflügel war. So waren Blaise und Ron in die Bibliothek geeilt und er direkt hierher.
»Shhh...alles wird wieder gut. Wir lassen das nicht zu«, sanft setzte er Harry auf dem Stuhl ab und zog sich einen Zweiten neben ihn. Plötzlich breitete sich im Brustkorb des Blonden eine unglaubliche Hitze aus und verschwand so schnell, wie sie gekommen war.
»W-was war das?«, überrascht sah er zu Harry. Der hatte seine Faust um den Kettenanhänger mit dem Löwen und der Schlange geschlossen und ließ ihn sofort los, als er Dracos Gesicht sah.
»Oh d-das tut mir leid«, stotterte er.
»Schon gut, es tat nicht weh oder so...es war nur überraschend«, beide schwiegen eine Weile und sahen auf den Tränkemeister.
»Was sagt Madame Pomfrey?«, fragte der Blonde. Hilflos zuckte Harry mit den Schultern.
»Sie kann nicht viel tun. Sie lassen ihn schlafen und geben ihm starke Schmerztränke...aber...aber sein Körper wird das nicht lange aushalten. Dray...was ist...was ist wenn...wenn...es ist alles meine Schuld.«
»Hey, das darfst du nicht denken. Er schafft das schon. Irgendwer wird eine Lösung finden! Es ist nicht deine Schuld!«, sanft zog Draco seinen Freund in seine Arme.
»Doch, wenn er mich nicht adoptiert hätte, dann wäre er jetzt in Ordnung, dann könnte er weiter als Spion arbeiten...es ist meine Schuld Dray!", wieder schluchzte der Dunkelhaarige.
»Hör auf damit. Du weißt, Onkel Sev würde das nicht wollen. Es ist nicht deine Schuld okay! Er hat sich entschieden und er wusste, was er riskiert. Komm schon Harry bitte sieh mich an!«, der Gryffindor sah mit roten Augen zu Draco hoch.
»Er liebt dich so wie ich und hör auf dich selber fertig zu machen. Versprich es mir!", zögernd nickte der Grünäugige. Wieder blieb es eine Weile still. Dann sprach Draco wieder.
»Harry vielleicht...also vielleicht solltest du Regulus eine Nachricht zukommen lassen...ich meine...nur wenn«, der Blonde stockte.
Eigentlich wollte er nicht daran denken. Aber was, wenn Severus wirklich starb. Regulus war sein Partner, er sollte doch bei ihm sein können. Abwesend nickte Harry.
»Du...du hast recht, ich muss zu ihm«, wie in Trance stand er auf und ging in Richtung Tür. Verwirrt folgte Draco ihm und hielt ihn an der Schulter fest.
»Harry wie meinst du das? Zu ihm?«,
»Lucius er hat mir einen Portschlüssel besorgt, mit dem ich jederzeit ins Manor kann...nur ich. Bitte Dray, bleib bei Dad ich komme so schnell es geht zurück. Bitte«, wieder rannen Tränen über Harrys Gesicht. Draco trat zu ihm und küsste ihn sanft, auf die salzig schmeckenden Lippen.
»Ich bleibe hier. Geh!«
»Ich liebe dich!«, Harry griff nach seinem Tarnumhang, drehte sich noch einmal zu seinem Vater und war kurz darauf verschwunden.
Der Gryffindor rannte tränenblind unter dem Umhang verborgen durch das Schloss. Vor dem Porträt von Salazar Slytherin zog er sich den Stoff vom Kopf. Der Gründer sah den weinenden Jungen mitfühlend an und öffnete den Zugang ohne Passwort. Harry stolperte ins Innere und sah sich hilflos um. Wo war die Kette? Sein Vater hatte sie weggetan und er hatte keine Ahnung wohin. Plötzlich fiel sein Blick auf ein Bild von ihm, Severus und Regulus auf dem Kamin. Es war neu. Der Dunkelhaarige erinnerte sich, dass Lucius am letzten Abend im Manor gemacht hatte. Harry trat zum Kamin und betrachte das Foto. Er stand in der Mitte. Regulus und Severus rechts neben ihm. Die beiden Männer hatten je einem Arm um den Gryffindor gelegt. Traurig strich der Junge über den Rahmen, dann sah er es. Die Kette mit dem Blitzanhänger lag direkt neben dem Bilderrahmen. Vorsichtig legte er sie sich um, nahm seinen Tarnumhang in die Hand, atmete tief durch und fasste an den Anhänger. Sekunden später fiel er schmerzhaft auf die Knie und stütze sich keuchend mit den Händen ab.
»HARRY!«, jemand rief nach ihm. Doch der Dunkelhaarige konnte sich nicht rühren, wieder weinte er haltlos. Irgendwann zog ihn jemand in die Arme und strich im über den Kopf.
»Alles gut ich bin da...komm sprich mit mir«, der Gryffindor sah auf und blickte in die dunklen Augen seines Stiefvaters. In Regulus Blick lag tiefe Sorge.
»Dad...er...er stirbt Reg...bitte du musst mitkommen!«
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