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Kapitel 29 - Das Festessen

»Harry!«, schniefte der Halbriese und schloss den Dunkelhaarigen in seine Arme. Dabei hob der Junge einige Zentimeter vom Boden ab und er musste nach Luft schnappen.

»Ähm ... Hagrid ich glaube, Harry bekommt keine Luft!«, rief Hermine und der Riese ließ den Gryffindor erschrocken wieder los.

»Schön dich zu sehen«, keuchte Harry und rieb sich die Rippen.

»Tut mir leid, ich freu mich nur so. Aber nun geht schnell! Wir reden später!«, Hagrid schob die Kinder zur Seite, denn schon standen die ersten Schüler auf dem Bahnsteig.

»Erstklässler zu mir!«, rief er und bedeutet Harry, schnell zu verschwinden. Luna und Neville waren bereits vorgelaufen und nun rannten auch Ron, Hermine und der Grünäugige hinter ihnen her. Sie schafften es knapp, die erste Kutsche zu erreichen. Die Thestrale mit den ledrigen Flügeln und der schwarzen Haut scharrten ungeduldig mit den Hufen und setzten sich in Bewegung, sobald die drei Freunde eingestiegen waren.

Harry sah hinauf zu dem hell erleuchteten Schloss. Der Himmel war wolkenverhangen und in der Ferne konnte man Donnergrollen hören. Der Dunkelhaarige spürte, wie seine Hände kalt wurden, sein Magen zog sich zusammen. Er atmete flach. Luna, welche neben ihm saß, nahm seine Hand.

»Mach dir keine Sorgen Harry. Wir sind bei dir und denk dran, dein Vater ist auch da. Ich weiß du hast Angst, aber es wird alles gut«, der Gryffindor lächelte das Mädchen neben sich an. Die kluge Ravenclaw schien schon immer ein ziemlich gutes Gespür für die Gefühle von anderen zu haben. Harry atmete einige Male tief durch und ließ die Panikattacke vorbeigehen, als sie auch schon vor dem großen Eingangstor des Schlosses zum Halten kamen. Die Freunde betraten als Erste die große Halle. Die magische Decke zeigte nun immer wieder auch Blitze und die dunklen Wolken türmten sich zu wahren Gebirgen auf. Wie jedes Jahr schwebten unzählige Kerzen unter der Decke und erhellten den Raum. Am Lehrertisch erkannte der Gryffindor seinen Vater sofort. Er saß rechts von einem älteren Mann, den Harry noch nie gesehen hatte. Der etwas dickere, untersetzte Zauberer trug einen grünen Samtumhang und beobachtete den Dunkelhaarigen genau. Das musste Horace Slughorn sein, der neue Lehrer für Zaubertränke, den Dumbledore erwähnt hatte. Severus Snapes kühle Maske saß tadellos. Als er seinen Sohn erblickte, verrutschte sie kurz. Lächelnd zwinkerte er ihm zu, bevor er wieder das unbewegte Gesicht von eben aufsetzte. Minerva McGonagall lächelte den Freunden ebenfalls nickend zu. Harry spürte ihren prüfenden Blick auf sich. Draco hatte sicher recht. Severus hatte sie eingeweiht und der Gryffindor ahnte, dass er um ein Gespräch mit seiner Hauslehrerin wohl nicht herumkam. Albus Dumbledore war noch nicht zu sehen.

Nach und nach füllte sich die große Halle mit den Schülern. Am Gryffindortisch war Harry noch immer vor Blicken durch Ron und Hermine geschützt. Ginny und Neville saßen ihm gegenüber. Keiner seiner Klassenkameraden konnte ihn richtig sehen. Und da das Fest gleich losgehen sollte, machte auch keiner Anstalten zu ihm zu kommen. Nun war auch Dumbledore erschienen und setzte sich in den großen Stuhl, der in der Mitte des Lehrertisches stand. Harry fand, dass er müde und krank aussah. Auch Hermine warf dem Direktor besorgte Blicke zu. Doch sie hatten keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Professor McGonagall war inzwischen nach draußen geeilt, um die neuen Erstklässler in Empfang zu nehmen. Die aufgeregten Elfjährigen standen wenige Minuten später im Gang zwischen den Tischen und warteten darauf vom sprechenden Hut auf die jeweiligen Häuser verteilt zu werden. Harry fand, dass es wesentlich weniger Erstklässler waren als in den letzten Jahren. Sicher gab es nach Voldemorts Rückkehr viele Eltern, die ihre Kinder lieber bei sich behielten. So kam es auch, dass nach Gryffindor gerade einmal fünf neue Schüler kamen. Nach Slytherin immerhin acht, nach Ravenclaw vier und nach Hufflepuff kamen sechs Schüler.

Und so begann das Festessen. In der großen Halle summte es wie in einem Bienenstock. Trotz der Tatsache, dass ein neuer Krieg vor den Toren stand, schienen die Hogwartsschüler sich ihre gute Laune nicht verderben lassen zu wollen. Alle redeten, aßen und lachten. Hermine hatte Harry einen voll beladenen Teller vor die Nase gestellt. Doch dieser starrte das Essen nur in Grund und Boden.

»Alter komm schon, du musst was essen. Wenn du beim nächsten Mal immer noch so dünn bist, wird mir Mum die Hölle heißmachen!«,

»Ron hat recht Harry. Iss was, dein Vater schaut auch schon her«, Hermine blickte zum Lehrertisch, wo Snape im Gespräch mit Slughorn war. Aber immer wieder wanderte sein Blick zu seinem Sohn. Nun sah der Grünäugige auf und fing den Blick von Severus ein, der sich auffordernd seine Gabel in den Mund schob. Seufzend griff der Junge zu seinem Besteck und begann zögernd zu essen. Er spürte deutlich die Blicke seiner Mitschüler auf sich, auch wenn sie ihn sicher nicht richtige sehen konnten. Durch die offenen langen Haare verbarg er sein Gesicht, das immer noch das Gesicht von Harry Potter war, aber nun doch auch unverkennbare Merkmale von Severus Snape zeigte. Irgendwann verschwand das Essen und Albus Dumbledore trat nach vorne.

Harry sah kurz zu ihm und erkannte, dass die rechte Hand des Mannes schwarz war, so als wäre sie verbrannt. Schnell verbarg der Direktor seine Hand wieder unter der Robe. Irritiert sah der Dunkelhaarige zu Hermine, die nur mit den Schultern zuckte. Der Direktor räusperte sich einige Male und alle Gespräche in der Halle verstummten. Zufrieden lächelnd sah der Weißhaarige über seine Halbmondbrille in die Menge.

»Liebe Schüler, ich begrüße euch zu einem neuen Jahr hier in Hogwarts. Es sind schwere Zeiten, in denen wir uns befinden und doch sollten wir nie die Zuversicht verlieren. Glaubt mir bitte, wenn ich euch versichere, dass euch in diesen Mauern keine Gefahr droht«, verächtliches Schnauben kam von Ron. »Ja ne ist klar. Ich sag nur Kammer des Schreckens, Dementoren, Fluffy und nicht zu vergessen die Riesenspinne«, flüsterte er, während der Direktor weitersprach.

»Und nun zu einigen Hinweisen, vor allem an unsere neuen Erstklässler. Der verbotene Wald darf nicht betreten werden, es sei denn, ein Lehrer fordert euch dazu auf. Das Zaubern auf den Gängen ist verboten und unser Hausmeister Argus Filch bittet mich euch mitzuteilen, dass das Betreten des Korridors im 3. Stock lebensgefährlich ist«, der schmierige Hausmeister von Hogwarts stand mit seiner Katze auf dem Arm an der Eingangstür und funkelte böse in die Reihen der Schüler. Dumbledore sprach weiter:

»Aber nun zu ein paar weiteren Ankündigungen. Wir begrüßen Horace Slughorn in unseren Reihen. Er wird in diesem Jahr das Fach Zaubertränke unterrichten. Wir freuen uns, dass er nach vielen Jahren wieder hier tätig sein wird«,

Nun brach Unruhe aus. Alle Schüler sahen sich verwirrt an und diskutierten aufgeregt. Besonders am Slytherintisch ging es heiß her. Es dauerte eine Weile, bis sich der Direktor mithilfe seiner magisch verstärkten Stimme wieder Gehör verschaffte.

»Sicher konntet ihr es euch bereits denken, Severus Snape wird das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen«,

Am Tisch der Slytherins brach jetzt Jubel aus während an den anderen Tischen schockierte Ruhe herrschte. Harry blickte zu seinem Vater, dessen Miene noch immer unbewegt war. Allerdings kannte der Gryffindor ihn inzwischen gut genug, um zu erkennen, dass um die Augen des Mannes ein amüsierter Zug lag. Wieder wartete Dumbledore, bis die Schüler ruhiger wurden.

»Nun, da das geklärt ist, habe ich noch eine Mitteilung an euch«, Harrys Magen verkrampfte sich schmerzhaft und er hatte das Gefühl, das er das Wenige das er gegessen hatte, gleich wieder verlieren würde. Plötzlich spürte er Hermines und Rons Hände auf seinen Oberschenkeln. Aufmunternd sahen sie ihn an. Der Dunkelhaarige atmete tief durch, wagte es aber nicht, hinauf zu Dumbledore zu sehen. Stattdessen fixierte er einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand, während der Direktor weiter sprach.

»Es gibt Momente im Leben, da muss man sich für eine Seite entscheiden. Momente, in denen das eigene Wohl nicht so wichtig ist wie das Wohl eines Anderen. Professor Snape hat in diesem Sommer einen Ihrer Mitschüler adoptiert. Diese Adoption hat dem Schüler wohl das Leben gerettet«, ein Raunen ging durch die Halle. Die Blicke der allermeisten Schüler wanderten zum Tisch der Slytherins. Natürlich glaubten sie, dass der Tränkemeister sicher nur ein Kind aus Slytherin adoptiert haben könne. Doch hier sahen sich alle nur irritiert an. Draco blickte zu Harry hinüber. Er konnte nur seinen Rücken sehen, aber er ahnte, wie es seinem Freund ging. Wie immer, wenn der Gryffindor kurz vor einer Panikattacke stand, zog er die Schultern ein und atmete flach. Das konnte der Slytherin auch aus der Entfernung erkennen. Am liebsten wäre er zu ihm geeilt, aber nun blieb ihm nichts anderes übrig als ähnlich irritiert zu tun wie seine Mitschüler. Inzwischen war es wieder ruhiger geworden und Dumbledore sprach weiter:

»Wir gratulieren Professor Snape zur Adoption von Harry Potter oder besser gesagt Harry Potter-Snape«, nun gab es kein Halten mehr. Alle riefen und redeten durcheinander. Einige der Schüler waren sogar aufgesprungen. Instinktiv taten es Ron und Neville den anderen gleich, aber nur um sich schützend vor den Dunkelhaarigen zu stellen und ihn vor den anderen abzuschirmen. Dieser hatte inzwischen die Arme über seinen Kopf gelegt, um den Krach nicht hören zu müssen. Severus Snape stand nun ebenfalls und wäre am liebsten zu seinem Sohn geeilt, doch eine Geste von Dumbledore hielt ihn zurück. Dieser verstärkte seine Stimme und schrie nun beinahe:

»RUHE!! SETZT euch WIEDER!!«, dies wirkte. Niemand schien sich mit dem weißhaarigen Mann anlegen zu wollen.

Es dauerte etwas, aber irgendwann saßen auch die Schüler von Slytherin wieder auf ihren Plätzen. Harry spürte ihre Blicke in seinem Rücken brennen. Dumbledore sprach weiter so, als wäre nie etwas gewesen.

»Wie gesagt, gab es triftige Gründe für diese Adoption. Gründe, über die Eure Hauslehrer mit euch noch heute Abend sprechen werden. Euch wird sicher aufgefallen sein, dass Mr. Potter sich verändert hat. Dies liegt an der besonderen und sehr seltenen Art der Adoption. Es war eine Blutadoption. Was dies ist, werden ebenfalls die Hauslehrer euch erklären«, wieder murmelten einige Schüler. Besonders die aus den höheren Jahrgängen wussten, was eine Blutadoption war, und teilten dies nun offensichtlich ihren Hausgenossen mit. Ungerührt sprach Dumbledore weiter.

»Ich bitte euch Professor Snape und auch Mr. Potter, mit dem nötigen Respekt zu begegnen. Solltet ihr Sorge haben, dass es zu einer ungerechten Verteilung der Noten kommen sollte, so kann ich euch beruhigen. Alle Hausaufgaben und Arbeiten von Mr. Potter werden nachkontrolliert. Bis sich die Aufregung gelegt hat, wird Mr. Potter bei seinem Vater wohnen. Und nun wünsche ich euch eine gute Nacht«, der Direktor trat vom Pult zurück und setzte sich wieder auf seinen Platz.

In der Halle herrschte absolute Stille. Man hätte eine Hippogreif-Feder auf den Boden fallen hören können. Niemand bewegte sich, weder Lehrer noch Schüler. Diese Stille war für Harry noch schwerer zu ertragen, als der Lärm von eben. Er wünschte sich, dass irgendwas passieren würde und wenn es ein Troll wäre, der in den Kerkern wütete. Plötzlich hörte man ein Klatschen. Es kam vom Tisch der Ravenclaws. Alle Köpfe drehten sich nun zu Luna Lovegood, die aufgestanden war und in Richtung Lehrertisch klatschte. Sekunden später folgten ihr, ihre Hauskameraden und gleich darauf stimmten die Hufflepuffs jubelnd ein. Neville, Ginny, Ron und Hermine sprangen ebenfalls auf, gefolgt von allen Gryffindors. Nur am Slytherintisch blieb es ruhig, bis Blaise Zabini aufstand und euphorisch klatschte. Draco tat es ihm nach, auch wenn er so tat, als sei es eher leidige Pflicht als aufrichtige Geste. Nun klatschte der gesamte Tisch, auch wenn sich nur wenige erhoben. Immerhin war Snape ihr Hauslehrer und der verdiente Respekt. Harry saß noch immer, aber er sah nun in die Gesichter der Gryffindors. Sie lächelten beinahe ausnahmslos. Doch in den Gesichtern las er auch Sorge und Irritation. Schließlich beendeten die Hauslehrer den Jubel. Die Vertrauensschüler trieben ihre Mitschüler zum Ausgang. Ron schlug Harry noch einmal freundschaftlich auf den Rücken und folgte Hermine.

»Wir sehen uns beim Frühstück!?«, Ginny lächelte den Dunkelhaarigen an. Dieser nickte und die Rothaarige ließ ihn allein am Tisch zurück. Wieder spürte er die Blicke der Anderen, aber niemand sprach ihn direkt an, auch weil alle von den Vertrauensschülern schnell vorangetrieben wurden. Als Harry das nächste Mal aufsah, war er alleine in der großen Halle. Er blickte zum Lehrertisch.

Professor Sprout, Professor Flitwick und Professor McGonagall kamen auf ihn zu. Die Hauslehrer von Ravenclaw und Hufflepuff nickten ihm mitfühlend zu und Professor Sprout schien ein paar Tränen zu verdrücken. Harry sah ihnen nach, als sie ebenfalls die Halle verließen. Professor McGonagall blieb länger bei ihm stehen und sah besorgt aus.

»Harry, ich freue mich, dass es Ihnen gut geht. Sagen Sie wäre es Ihnen möglich morgen, vor dem Unterricht in mein Büro zu kommen?«, Harry nickte.

»Natürlich Professor!«, er hatte geahnt, dass er um dieses Gespräch nicht herumkommen würde. Die Verwandlungslehrerin schien zufrieden und strich ihm kurz über die langen Haare. Bevor sie sich zum Gehen wandte, sagte sie:

»Ach und Mr. Potter Ihre neue Frisur steht Ihnen!«, Harry musste grinsen und sah seiner Hauslehrerin nach, als er plötzlich eine Hand auf der Schulter spürte.

»Sie hat recht«, Severus stand lächelnd hinter seinem Sohn. Dieser sprang nun auf, umarmte seinen Vater und es war ihm egal, ob es jemand sehen konnte oder nicht. Auch wenn noch nicht alles überstanden war, so fiel doch eine große Last von den Schultern des Teenagers. Nun war es ausgesprochen und nun mussten seine Mitschüler mit den neuen Gegebenheiten leben.

»Das hast du sehr gut gemacht. So und nun lass uns gehen!«, der Tränkemeister legte seinen Arm um den Jungen und führte ihn aus der Halle.

»Sag mal Dad, was sollt ihr mit den Schülern Eurer Häuser genau besprechen?«, besorgt sah Harry den Mann an, während sie weiter in Richtung Kerker liefen. Severus zögerte kurz, dann blieb er stehen, hielt seinen Sohn an den Schultern fest und sah ihm in die smaragdgrünen Augen.

»Harry, dass was dir passiert ist, das könnte auch anderen Schülern passieren. Es ist wichtig, dass sie merken, dass sie mit allen Problemen und Sorgen zu Ihren Lehrern kommen können. Wir haben bei dir viel versäumt und das soll nicht noch mal geschehen. Verstehst du?«, der Gryffindor senkte den Kopf, nickte dann aber. Natürlich verstand er es, aber wenn er ehrlich war, dann wollte er nicht, dass irgendjemand wusste, wie schlecht es ihm ergangen war und doch, verstand er seinen Vater und die anderen Lehrer. Vielleicht könnte seine Geschichte anderen Schülern helfen.

»Hör zu, es wird keiner ins Detail gehen, aber deine Mitschüler sollen verstehen, was mich oder uns zu diesem Schritt bewogen hat«, wieder ein Nicken des Dunkelhaarigen. Sie liefen weiter und blieben vor einem Porträt stehen. Es war neu oder Harry war es noch nie aufgefallen. Ein älterer, weißhaariger Zauberer, mit einem smaragdgrünen Umhang, saß in einem großen Lehnstuhl. Zu seinen Füßen lag eine Schlange. Der Mann sah die beiden freundlich an, während sich die Schlange um seine Füße wandte.

»Ist das Salazar Slytherin?«, wollte der Gryffindor an seinen Vater gewandt wissen und ehe Severus die Frage beantworten konnte, sprach der Mann aus dem Bild.

»Sehr wohl Mr. Potter zu Ihren Diensten«, irritiert sah Harry den Zauberer an.

»Sie wissen schon, dass ich kein Reinblut bin. Ich meine ihr kleines Monster hätte mich in meinem zweiten Jahr beinahe umgebracht«, nun schien der Porträt-Salazar ehrlich verlegen zu sein.

»Ähm...also das na ja ich war jung und dumm also das tut mir wirklich leid. Nicht, dass es schlecht ist, reinblütig zu sein, aber inzwischen sehe ich ein, dass die Welt sich geändert hat«,

»Ich denke, das reicht dann für heute. Draconis«,

Das Porträt schwang zur Seite und ließ einen feixenden Severus und seinen Sohn eintreten.

»Das war irgendwie seltsam", meinte Harry nachdenklich und sah seinen Vater an. Dieser lachte.

»Ja, Salazar hing lange in meinem Büro und hat sagen wir mal ein bisschen was dazu gelernt. Außerdem hab ich ihm mal gedroht ihn auf die Jungstoilette zu verbannen, wenn er weiterhin über Muggelgeborene und Halbblüter herzieht«,

Harry sah sich um. In den privaten Räumen seines Vaters war er noch nie gewesen. Es war viel gemütlicher, als er gedacht hatte. Sie standen direkt in einem Wohnzimmer. Eine Sitzecke mit Kissen in Graugrün rahmte den Kamin ein. Geradezu führte ein Flur zu anderen Zimmern. Zur linken des Gryffindors befand sich eine kleine Küche. Ein magisches Fenster zeigte ein aktuelles Bild der Ländereien von Hogwarts. Davor stand ein kleiner Esstisch mit vier Stühlen und die Wände bedeckten deckenhohe Bücherregale. Severus hatte seinen Sohn belustigt beobachtet. Noch immer schien der Teenager das Staunen, wenn er etwas Neues sah, nicht verlernt zu haben.

»Ich hoffe, es gefällt dir?! Dein Zimmer ist gleich hinter der ersten Tür links. Schau es dir doch an. Ich muss jetzt erst mal zu den Slytherins. Ich bin bald wieder da. Wenn du etwas brauchst, dann ruf Dobby. Er hilft mir immer«,

»Ja, mach ich«, Harry war noch immer etwas überfordert, lächelte seinem Vater aber zu. Dieser nickte und verließ die Wohnung wieder durch das Porträt des Slytheringründers.

Harry blieb alleine zurück und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Seine Aufmerksamkeit erregten einige Bilder, die auf dem Kaminsims standen. Er trat näher und musste lächeln. Die Bilder waren alle aus diesem Sommer. Sie zeigten ihn und Severus in der Ferne am Strand stehen. Auf einem anderen erkannte man ihn und Draco winkend auf der Terrasse. Das Letzte war ein Foto, an welches er sich nicht erinnerte. Regulus musste es gemacht haben. Auf diesem sah man Harry und seinen Vater unter der großen Kastanie im Park von Malfoy Manor sitzen. Der Teenager saß an seinen Vater gelehnt im Gras. Severus strich ihm durch die dunklen Haare. Es musste aufgenommen worden sein, kurz, nachdem Dumbledore verschwunden war. Schon jetzt liebte Harry das Bild. Er nahm es vom Sims und ging in Richtung seines Zimmers. Als er die erste Tür auf der linken Seite öffnete, stand er in einem Raum, welchen er sich nicht hätte schöner vorstellen können. Es erinnerte ihn an das Zimmer im Cottage. Der Boden und die Möbel waren aus hellem Holz. Die Wände waren in einem hellen Blau gestrichen. Neben dem großen Himmelbett gab es einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank, eine Sitzecke und ein eigenes Bad. Ein großes magisches Fenster zeigte die nächtliche Landschaft von draußen. Auf dem Bett lag neben seinem Plüschlöwen auch der Gryffindorpyjama. Lächelnd stellte Harry das Bild von ihm und seinem Vater auf den Nachttisch. Er setzte sich auf das Bett und strich sanft über den Löwen. Seufzend sah er zum Fenster. Draußen hatte das Gewitter inzwischen seinen Höhepunkt erreicht. Blitze zuckten über den Himmel und der Sturm peitschte den Regen über das Land. Schließlich stand er auf und verstaute seine letzten Sachen in den Schränken. Er hatte bereits entschieden mindestens bis Weihnachten, bei seinem Vater zu wohnen. Sie lernten sich immer noch kennen und in den Gryffindorschlafsaal konnte er auch später zurückkehren.

»Störe ich?«, Harry, der gerade sein letztes Schulbuch im Bücherregal untergebracht hatte, fuhr herum. Der Tränkemeister stand lächelnd im Türrahmen. Er hatte inzwischen seine Robe abgelegt und das schwarze Hemd leicht aufgeknöpft. Außerdem trug er keine Schuhe und lief auf Socken herum. Der Gryffindor sah auf die Füße des Mannes und grinste. Dieser folgte seinem Blick.

»Hey, ich bin zuhause und da will ich es bequem haben! Gefällt dir dein Zimmer?«,

»Es ist toll, so was hatte ich noch nie. Ich...also danke!«, der Teenager schluckte schwer. Severus wuschelte ihm durch die Haare.

»Hör auf, dich immer zu bedanken. Ich dachte mir, dass du es magst. So und nun solltest du langsam schlafen. Sag mal, stand das Bild nicht auf dem Kamin?«, grinsend nahm der Lehrer den Bilderrahmen vom Nachttisch.

»Äh, ja ich dachte, also«, stotterte Harry.

»Alles gut. Behalte es. Es ist auch mein Lieblingsbild«,

»Ähm...wie war es denn bei den Slytherins?«, wollte der Gryffindor nun wissen. Severus setzte sich zu seinem Sohn aufs Bett und nahm den Plüschlöwen in die Hand. Er schwieg kurz, dann sah er den Jungen ernst an.

»Sie waren anfangs etwas, na sagen wir, irritiert. Nachdem ich deine Geschichte erzählt habe, sind einige in Tränen ausgebrochen. Weißt du Harry wir, erzählen deine Geschichte, da wir sicher sind, dass es in allen Häusern Kinder gibt, die...die Misshandlungen erfahren haben. Aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass der Lord schnell erfahren wird, dass du mein Sohn bist. Aber lass uns jetzt nicht darüber nachdenken!«, Harry nickte langsam. Er ahnte, dass vor ihm und seinem Vater noch viel lag, aber der Tränkemeister hatte recht, es brachte nichts, sich jetzt Sorgen zu machen. Außerdem war sich der Gryffindor sicher, dass er zusammen mit seinen Freunden eine Lösung für das dunkle Mal finden würde.

»So und nun schlaf! Wir haben hier eine Küche, aber du willst sicher bei deinen Freunden frühstücken, oder?!«,

»Ja, ich hab es versprochen. Und ich muss vor dem Unterricht auch noch zu Professor McGonagall«,

»Also dann wecke ich dich wohl lieber rechtzeitig. Was hast du denn morgen für Unterricht?«, wollte Severus grinsend wissen. Der Teenager griff nach einem Blatt Pergament, welches auf seinen Schulbüchern lag.

»Ähm...zwei Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste«, Harry schmunzelte. Sein Herz machte einen Hüpfer. Zum einen war es das erste Mal, dass der Tränkemeister ihn als sein Vater unterrichten würde und zum anderen würde er Draco wieder sehen. Der Slytherin hatte beinahe die gleichen UTZ-Kurse belegt wie Harry.

»Super! Ähm aber Dad, wie...also wie soll ich mich verhalten? Das ist irgendwie seltsam«,

»Du verhältst dich so wie immer. Natürlich musst du Professor Snape sagen, aber sonst ändert sich nicht viel. Ich versuche, also ich verspreche, ich werde fairer zu den Schülern aus Gryffindor sein. So nun aber genug für heute. Schlaf gut Kleiner!«,

Mit diesen Worten gab der Lehrer seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer.

Harry wälzte sich im Bett hin und her. Es musste bereits weit nach Mitternacht sein. Der Gryffindor fand keinen Schlaf. Er wünschte, Draco wäre da und fragte sich, ob es dem Blonden wohl ähnlich erging. Seufzend stand er auf und überlegte nicht lange. Er trat aus seiner Zimmertür. In der Wohnung war es still. Der Dunkelhaarige sah nach links, den Flur runter. Die Tür auf der gegenüberliegenden Seite musste zum Schlafzimmer seines Vaters gehören. Langsam ging er darauf zu und klopfte zögernd. Ein verschlafender Tränkemeister öffnete die Tür.

»Harry? Alles in Ordnung?«, gähnte er.

»Tut mir leid Dad, i-ich kann einfach nicht schlafen. Also könnte ich vielleicht, also na ja noch mal bei dir schlafen?«, verlegen starrte der Grünäugige auf seine nackten Zehen.

»Natürlich. Komm schon rein«, sagte Severus und führte seinen Sohn in sein Schlafzimmer. Er hatte so etwas schon vermutet. Seit seiner Rettung fiel es Harry schwer, völlig allein zu sein. Bis letzte Nacht hatte er Draco gehabt und nun musste er wieder alleine schlafen und das fiel ihm offenbar schwer.

Das Schlafzimmer seines Vaters stellte Harry fest, sah beinahe genauso aus wie im Manor. Es war gemütlich, auch wenn man in der Dunkelheit kaum etwas erkennen konnte. Severus schob den Teenager zu seinem Bett. Als sie beide unter der Decke lagen, strich er ihm noch einmal durch die rabenschwarzen Haare.

»Mach dir keine Sorgen Kleiner. Ich bin da. Wir schaffen das morgen! Und denk dran, du hast Freunde, die dich immer beschützen werden. Du bist nicht mehr allein!«, Es dauerte nur wenige Minuten, da atmete der Junge ruhig und gleichmäßig. Severus Snape drehte sich auf die Seite, und kurz bevor er wieder einschlief, galten seine Gedanken seinem Sohn neben sich und Regulus.

»Ich wünschte, du wärst hier!«, flüsterte er und schloss die Augen.

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