Kapitel 2 - 12 Jahre
»Wow, das...das ist das beste Geschenk der Welt! Danke, Danke Dad, Papa!«, rief Sam, hüpfte durch das Wohnzimmer im Westflügel und umarmte seine Väter.
»Gerne, obwohl ich nicht weiß, wie ich das finden soll«, Severus lachte. Es war Harrys Idee gewesen, seinem kleinen Bruder zum Geburtstag einen Feuerblitz zu schenken.
Sam war verrückt nach Quidditch und liebte das Fliegen. Er schien auch, was das anging eine gewisse Begabung zu haben. In allen anderen Fächern war er ebenfalls ein Überflieger. So sehr, dass Severus bereits überlegt hatte, ihn ein Jahr überspringen zu lassen. Aber letztendlich hatte er sich dagegen entschieden. Gerade Sam sollte die Möglichkeit haben, so lange Kind sein zu dürfen, wie es ging.
»Mach dir keine Sorgen Dad, er hat echt Talent!«, sagte Harry beruhigend und wuschelte Sam durch das dunkelbraune Haar.
»Darf ich ihn ausprobieren?«, wollte der kleine Slytherin aufgeregt wissen. Der Tränkemeister stöhnte auf.
»Na schön, wir können es ja wohl kaum verhindern, aber nur wenn Harry und Draco mitfliegen und nicht höher als die Kastanie!«, ermahnte Severus. Flehend sah Sam nun zu seinem Bruder und dem Blonden. Die nickten lächelnd.
»Na dann komm Kleiner. Schauen wir mal, was du kannst«, sagte Harry und zog mit Draco und Sam von dannen.
»Aber Harry«, rief Severus noch.
»Ja, ja Dad. Mach dich locker!« Schallte es vom Flur.
»Sagte er gerade ‚mach dich locker' ?«, entrüstete sich der Dunkelhaarige.
»Tja, herzlichen Glückwunsch Sev, du bist nun wirklich offiziell auf dem Elternplaneten gelandet«, Lucius lachte laut auf.
»Na vielen Dank auch«, schmollte der Lehrer und Regulus, Narzissa und Lucius brachen in Gelächter aus. Nun musste auch der Tränkemeister lachen.
»So, aber nun Spaß beiseite. Wie geht es Euch? Wie waren die Tage in Spinner's End? Gestern vor den Jungs wollte ich nicht fragen«, fragend sah Narzissa zu Regulus und Severus, während sie Cedric und Arthur sanft wiegte.
Die beiden Männer sahen sich kurz an. Severus seufzte und nahm einen Schluck Tee, ehe er sprach.
»Sam geht's wirklich gut. Es hat eine Weile gebraucht, aber langsam taut er endgültig auf. Er schläft inzwischen ruhiger. Das kam auch Reg und mir zu Gute, er schlief nämlich zwischen uns. Tja und Harry hält sich ganz gut, aber er ist ... sehr, sehr nachdenklich. Die Sache mit der Entführung und Dumbledores Tod, das alles hängt ihm sehr nach. Er und Draco sagen nichts, aber ich sehe ihnen an, dass sie wenig schlafen und ich denke, es liegt daran, dass Harry Albträume hat. Ihn bedrückt etwas, aber noch sagt er nichts«, schloss der Tränkemeister.
»Was ist mit Euch?«, wollte die Blonde wissen.
»Keine Sorge Zissa, uns geht es gut. Wir haben die Jungs und uns. Sicher sich immer zu verstecken ist nicht so leicht, aber ich kenne es kaum anders. Wir müssen einfach auf das Beste hoffen«, sagte der Heiler und drückte die Hand seines Verlobten.
»Dann lasst uns nach vorne schauen. Es stehen neben heute, noch einige andere Ereignisse ins Haus. Wir sollten langsam anfangen, eure Hochzeit und Harry Siebzehnten Geburtstag zu planen. Wie sieht es denn mit der Gästeliste aus?«, wollte Lucius nun wissen.
»Die ist soweit fertig. Minerva, Filius und Pomona kommen aus Hogwarts, ach und natürlich Poppy. Ansonsten Mr. Zabini und Mr. Finnigan, Miss Lovegood mit ihrem Freund, keine Ahnung wer das ist, aber sie meinte zu Harry, dass wir ihn kennen und er sehr vertrauenswürdig sei, falls nicht, werden die Schutzzauber um das Haus ihren Dienst tun. Dann Mrs. Longbottom mit Neville, Miss Parkinson und Mr. Nott. Hagrid kommt auch, genauso wie Remus und Tonks und natürlich die Weasleys mit ihren Partnern«, zählte der Tränkemeister auf und sah Bestätigung suchend zu Regulus, der nickte.
»Alle Weasleys?«, wollte Lucius wissen. Severus nickte.
»Ja, Arthur Weasley hat im Büro erzählt, dass er und seine Familie zu den Eltern von Fleur Delacour nach Frankreich reisen würden, vor der großen Hochzeit. Er hofft, damit genug Ablenkung geschaffen zu haben«, nachdenklich nickte Lucius.
»Na ich werde ebenfalls für etwas Verwirrung sorgen und Arthur einen sicheren Portschlüssel besorgen, damit alles glattgeht. Alles in allem sind wir also gute dreiunddreißig Leute!?«
»Denkst du das bekommen wir hin?«, fragte Severus.
»Sicher, wir haben schon ganz andere Feste gefeiert und das Haus ist besser geschützt denn je. Wer soll Euch eigentlich trauen?«, fragend sah Lucius zu den beiden Männern.
»Ehrlich gesagt, haben wir uns darüber lange Gedanken gemacht, aber es fiel uns niemand ein. Niemand der zu dem Kreis gehören würde, dem wir vertrauen. Also dachten, wir vielleicht könntest du etwas sagen und es wird dann eine eher symbolische Feier«, antwortete der Tränkemeister.
»Mhm...so sehr ich mich auch geehrt fühle, aber ich denke, ihr solltet richtig getraut werden und ich weiß auch schon von wem. Lasst mich nur machen und lasst Euch überraschen«, skeptisch sahen Severus und Regulus sich an. Nickten dann aber.
»So, dann lasst uns mal alles für diese Feier vorbereiten. Remus, Tonks, Blaise und Seamus werden bald kommen«, sagte Narzissa und trieb die Männer ins Esszimmer.
Draco sah nach oben. Die Sonne war nach Tagen endlich mal wieder zu sehen und so musste er die Augen schützen, als er am Himmel nach Harry und Sam Ausschau hielt. Die beiden flogen natürlich höher, als die alte Kastanie, die am See stand, aber Draco musste zugeben, dass Harry recht hatte. Sam hatte Talent. Er flog alle Manöver, die ihm sein Bruder zeigte sicher nach und zeigte weder Angst noch Unsicherheiten. Ganz im Gegenteil, der Blonde erkannte, dass sein Freund den Jungen eher noch bremste und ihn anhielt etwas tiefer zu fliegen.
»Na da haben wir ja genau das richtige Geschenk!«, kam es plötzlich von hinter Draco. Der Blonde schrak zusammen und drehte sich um. Remus stand mit Tonks im Arm hinter ihm und grinste, während seine Verlobte das Treiben am Himmel beobachtete.
»Remus, Tonks erschreckt mich doch nicht so. Schön Euch zu sehen!«, sagte Draco und umarmte Sams Paten.
»Tut uns leid, aber du warst so abgelenkt, dass du nichts mitbekommen hast«, der Werwolf lachte.
»Ja, ich mache mir, glaube ich mehr Sorgen um Sam, als Harry, aber wie man sieht, scheint es unbegründet zu sein«, sagte Draco lächelnd und wies mit dem Kopf zum Himmel.
»Also was ist das Geschenk?« Wollte der Blonde nun wissen und zeigte auf das Paket in Remus' Hand.
»Schutzausrüstung fürs Quidditch«, sagte Tonks.
»Aha...Zufall oder?«
»Na ja seine Väter haben uns einen Tipp gegeben«, erklärte Remus grinsend.
»Wir gehen schon mal rein und begrüßen die anderen. Kommt einfach, wenn ihr soweit seid«, sagte der Honigblonde und ging mit Tonks ins Haus. Draco sah ihnen noch hinterher, da erschienen schon die nächsten beiden Gäste, nur wenige Meter entfernt. Blaise und Seamus kamen den kleinen Weg heruntergelaufen und standen kurz darauf vor Draco. Der Blonde grinste, als er das leicht blasse Gesicht des Iren sah.
»Na Seamus, holpert Blaise immer noch beim Apparieren?«, fragte er lachend und nahm den Rotblonden in den Arm.
»Hey! Ich appariere einwandfrei. Ich kann nichts dafür, dass mein Freund einen empfindlichen Magen hat«, Entrüstete sich der Dunkelhäutige.
»Schon gut, schon gut. War nur ein Scherz«, sagte Draco und umarmte auch Blaise. »Schön, dass ihr da seid!«
»Wir freuen uns auch«, sagte Seamus und legte seinen Arm um Blaise Hüfte.
»Na das ist ja mal ein Geschenk«, sagte der Slytherin und sah zum Himmel. Inzwischen hatte auch Harry die Besucher entdeckt und bedeute Sam zu laden. Sekunden später standen der Gryffindor und sein jüngerer Bruder neben den anderen.
»Hallo Jungs!«, sagte Harry leicht außer Atem und umarmte die beiden Jungen.
»Hallo Blaise, hey Seamus!«, strahlte ein glücklicher Sam mit zerzausten Haaren.
»Na Kleiner, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«, sagte Blaise und schloss den Braunhaarigen in seine Arme.
»Von mir auch!«, sagte Seamus und wuschelte dem Jungen durch das dichte Haar.
»Dankeschön! Schaut mal, den Feuerblitz hab ich von Papa und Dad bekommen und den Schnatz von Harry und Draco«, sagte der Slytherin und zeigte auf die Dinge. Den kleinen goldenen Ball hatte er bereits wieder in die kleine verzierte Kiste gesteckt.
»Sehr schön. Wir haben auch Geschenke mitgebracht«, sagte der Dunkelhäutige grinsend und zeigte auf seine Umhängetasche.
»Na dann lasst uns reingehen. Remus und Tonks sind auch schon da«, sagte Draco und lief mit Harry an der Hand voraus.
Nach der allgemeinen Begrüßung machte sich Sam daran, seine Geschenke auszupacken. Seamus und Blaise hatten auch noch Päckchen von Ron, Hermine, Luna und den Weasleys dabei.
Von Hermine und Ron bekam Sam ein Fotoalbum, in dem bereits Fotos von ihm, Harry und Draco waren und ein Buch über alte Runen, Harry nahm stark an, dass das Hermines Idee war. Aber Sam freute sich auch darüber riesig. Von Luna bekam der Slytherin Teddy, der im Sommer kühlte und im Winter wärmte. Einige Minuten stand Sam starr mit dem Plüschtier in der Hand im Raum. Er drückte den Teddy an sich und es wirkte, als würde er ihn so schnell nicht wieder hergeben. Harry wurde klar, dass auch sein jüngerer Bruder nie so etwas besessen hatte. Es dauerte eine Weile, eh Sam sich den restlichen Geschenken widmen konnte. Von des Weasleys bekam er ein großes Paket mit Süßigkeiten und einer Auswahl »Zauberhafter Zauberscherze«, was Severus ein Stöhnen entlockte. Außerdem lagen ein Pullover und eine Strickjacke darin. Der Pulli war smaragdgrün und hatte ein »S« in Grau direkt in der Mitte. Die Strickjacke war in demselben grau und hatte auf der rechten Brusttasche ein »S« in Smaragdgrün.
»Wow Molly, muss dich echt gernhaben«, Regulus lachte.
»Das ist toll. Ich meine die Sachen, die sind total schön«, sagte der Braunhaarige und probierte die Strickjacke an, welche wie angegossen passte.
»Ja und es ist echt praktisch. Es kann Sam heißen oder auch Slytherin«, sagte Draco und zeigte auf das »S«.
Dann waren Remus und Tonks an der Reihe. Ihr Geschenk entlockte Sam einen Jubelschrei. Die Quidditchsachen zog er sofort an.
»Heißt das, dass ich in der Mannschaft spielen darf, wenn ich es schaffe?« Beinahe schon flehend sah er zu seinen Vätern.
»Na wir wissen, wie sehr du dir das wünscht und wenn du schon spielst, dann sicher«, sagte Severus und fand sich, genau wie Regulus kurz darauf in einer festen Umarmung wieder.
»So jetzt sind wir dran«, sagte Blaise und übergab dem Jungen ihr Paket. Darin war ein Besenpflegeset.
»Danke, danke, danke!!«, schrie Sam und drückte den Holzkoffer an sich. Irritiert sah Severus zu den beiden Jungen.
»Gut geraten?«, fragte er. Blaise zuckte mit den Schultern.
»Sam redet von kaum etwas anderem, als dem Fliegen. Da dachte ich, ihr würdet schon nicht so grausam sein und ihm keinen schenken«, grinste der Dunkelhäutige.
»So, so.«,,, sagte der Tränkemeister, konnte sich aber ein Lächeln auch nicht verkneifen.
Nach dem Geburtstagsessen setzten sich alle in den großen Garten des Manors. Es roch nach Rosen und Lavendel. Lampions schwebten umher und ein Feuer brannte. Draco war mit Blaise und Seamus verschwunden und Harry saß unweit der Gruppe unter der Kastanie. Sam hockte direkt unter einem Lampion und las in dem Buch, welches ihm Ron und Hermine geschenkt hatten.
»Sammy, du machst dir die Augen kaputt, wenn du bei diesem Licht liest«, ermahnte Regulus seinen Sohn. Doch dieser war so vertieft, dass er nicht reagierte. Seufzend richtet der Heiler seinen Zauberstab auf den Lampion und sofort strahlte dieser etwas heller.
»Ob er in den Klamotten schlafen wird?«, fragte Tonks lachend.
»Ja ziemlich sicher und mit dem Besen. Zum Glück hat er inzwischen sein eigenes Bett«, sagte Severus und sah zu seinem Jüngsten.
»So und nun erzählt mal, was gibt es bei Euch Neues?«, sagte Narzissa und sah zu dem Werwolf. Der sah schnell zu seiner Verlobten, die lächelnd nickte.
»Also...ähm...ich werde Vater«, stottert Remus.
»Was? Oh wir freuen uns für Euch!«, sagte die Blonde und umarmte die beiden. Auch Regulus, Severus und Lucius schlossen sich mit ihren Glückwünschen an.
»Wann ist es soweit?«, wollte der Black wissen.
»Erst Ende März nächstes Jahr. Aber mein Verlobter kann jetzt schon kaum schlafen«, sagte Tonks und drückte Remus' Hand.
»Hey, das ist mein erstes Kind und ich bin nicht mehr der Jüngste«, sagte dieser entschuldigend.
»Na, na Remus du bist genau wie ich, erst 37 und sicher nicht zu alt für ein Baby«, sagte der Tränkemeister lächelnd.
»Ja und was soll ich sagen? Ich bin 43 und meine Jüngsten sind noch nicht ganz drei Monate alt«, warf Lucius ein.
»Na du hast leicht reden. Immerhin hast du schon einen Sohn groß gezogen und Sev, Deine Söhne sind 12 und fast siebzehn und aus dem Gröbsten raus«, sagte Remus gespielt ernst.
»Ja, aber deshalb machen sie uns nicht weniger Sorgen«, sagte Severus nachdenklich.
»Und wenn alle Stricke reißen, hast du noch deine fünfundzwanzigjährige Verlobte«, sagte nun Narzissa lachend.
»Ja vielen Dank auch«, schmollte der Honigblonde.
»Alles gut Opa, ich liebe dich auch mit grauen Haaren«, flüsterte Tonks und küsste den Werwolf.
»Fällst du mir in den Rücken?«
»Nein, nie.«,,, sagte die Hexe und grinste.
»Ich schau mal, was Harry macht«, sagte Remus, stand auf und lief in Richtung Kastanie.
»Oho ist er jetzt beleidigt?« Fragend sah Lucius zu Tonks, aber die schüttelte den Kopf.
»Alles gut. Vor ein paar Tagen waren wir einkaufen und eine Verkäuferin dachte, ich sei seine Tochter. Allerdings war die gute Frau sicher schon siebzig und ihren Brillengläsern nach zu urteilen fast blind. Aber das hat an seinem Selbstvertrauen gekratzt. Macht Euch keinen Kopf, seit wir das mit der Schwangerschaft wissen, ist er etwas empfindlich.«
Der Werwolf lief um die Rosenbüsche, hinunter zum See. Der Halbmond tauchte alles in ein weiches Licht. Harry saß unter der Kastanie und blickte auf den See.
»Darf ich?«, sagte Remus, als er neben dem Gryffindor stand. Der fuhr herum.
»Oh...Remus ja klar setz dich«, sagte Harry.
»Wo stecken denn die anderen?«, fragte Remus, nachdem er sich in das Gras neben den Dunkelhaarigen gesetzt hatte.
»Draco zeigt Blaise und Seamus irgendwas im Haus«, sagte Harry und wies hinter sich.
»Und du?«
»Weiß nicht, ich wollte, glaub ich, einfach etwas allein sein«, sagte der Gryffindor nachdenklich.
»Soll ich gehen?«, wollte Remus wissen. Aber Harry schüttelte schnell den Kopf.
»Nein, bitte bleib!«
Eine Zeit schwiegen sie und hörten nur auf das Plätschern des Wassers und das Zirpen der Grillen in der Ferne.
»Wie geht's dir?«, wollte der Werwolf nach einer Weile wissen. Harry zuckte mit den Schultern.
»Weiß nicht. Ich schlafe schlecht. Ich dachte eigentlich die Albtraum und Panikattacken seien vorbei, aber im Moment ist es fast so wie vor einem Jahr, nur das ich jetzt eine Familie habe, die mich auffängt«, gequält sah Harry zu Remus. Dieser legte ihm eine Hand auf den Unterarm.
»Hör zu Harry, dass was vor den Ferien passiert ist, war nicht Deine Schuld. Du hast Mad-Eyes Erinnerung gesehen, du weißt, dass Dumbledore es wollte«, sagte der Werwolf.
»Ja, ich weiß, aber es ist...ach es ist unfair! Er lässt mich alleine mit dieser.«,, Harry brach ab und schüttelte den Kopf.
»Du gehst nicht zurück, oder?« Fragend sah Remus ihn an. Der Gryffindor sah aufs Wasser und schüttelte den Kopf.
»Ich kann nicht. Draco und ich werden die restlichen Horkruxe suchen gehen. Der Krieg wird nie enden, wenn wir das nicht tun«,
»Lass mich raten, Deine Väter wissen noch nichts davon«,
Harry schüttelte den Kopf.
»Ich will ihnen die Hochzeit nicht verderben. Sie würden es uns ausreden wollen. Ich glaube aber, Dad denkt sowieso darüber nach Draco, Sam und mich nicht wieder zurückzuschicken«,
»Was ist mit Draco?«, wollte Remus nun wissen.
»Er steht zu mir und will mich begleiten. Eigentlich wollte ich alleine gehen, aber...«
»Aber das würde er nie zulassen«, beendete Remus, Harrys Satz. Der Dunkelhaarige nickte lächelnd.
Flashback
2. Tag in Spinner's End
Harry erwachte früh. Regen und Wind peitschten gegen die Fenster des kleinen Hauses. Draco neben ihm schlief noch. Der Gryffindor setzte sich auf, griff nach seiner Brille und schwang die Beine aus dem Bett. Er trat an das Fenster und sah nach draußen. Unten auf der Straße war um diese Uhrzeit kein Mensch. Trotz allem fühlte sich der Dunkelhaarige verfolgt. Seit Dumbledores Tod schlief er schlecht und kämpfte immer wieder mit aufkeimender Panik.
»Schon wach?«, kam es fragend vom Bett. Harry wandte sich um. Draco saß im Bett und rieb sich die Augen. Der Gryffindor trat vom Fenster weg und setzte sich zu seinem Freund.
»Es geht mir zu viel im Kopf rum«, sagte er.
»Ja, das merkt man. Mir geht's ähnlich«, sagte Draco und küsste Harry sanft auf die Lippen.
»Dray, ich kann nicht zurück nach Hogwarts. Ich muss die restlichen Horkruxe suchen!«, sagte Harry nun schnell und vermied es dem Slytherin in die Augen zu sehen. Dieser nickte.
»Ja, so was dachte ich mir schon. Aber nicht ohne mich, wir machen das zusammen, oder dachtest du, ich sitze in Hogwarts, während du alleine durch die Welt ziehst?«
»Dray, i-ich will nicht, dass dir was passiert! Ich...«,
»Stop! Harry James Potter-Snape, dieses Thema hatten wir schon. Ich bin ein großer Junge und kann auf mich aufpassen und glaubst du, dass wir, lange ohne den jeweils anderen klarkommen würden?«
Harry seufzte und legte seinen Kopf auf Dracos Schoß. Der Blonde strich ihm durch die schwarzen Haare.
»Wir schaffen es, oder?«, fragte Harry.
»Sicher, mach dir keine Sorgen. Wir müssen...«, sagte der Slytherin und küsste Harry auf den Kopf.
Flashback Ende
»Er liebt dich. Es ist klar, dass er dich nicht alleine lassen wird«, sagte Remus.
»Ja, aber er hat schon so viele Opfer bringen müssen, seit wir zusammen sind«,
»Ja, aber das ist es, doch was Liebe bedeutet. Sich für den anderen aufopfern. Es ist nichts anderes, als das, was du tun würdest, wenn Draco an deiner Stelle wäre. Harry schau mich an!«, bat Remus. Harry sah auf.
»Ich weiß, du machst dir noch immer Vorwürfe, was den Tod von Sirius, Cedric und auch Dumbledore angeht, aber Schuld ist immer ein schlechter Berater. Deine Angst, die zu verlieren, die dir am meisten bedeuten, ist verständlich und doch gibt es etwas viel Stärkeres, was dir helfen kann - Hoffnung. Jemand sagte mal ‚Hoffnung und Angst sind unzertrennlich und es gibt keine Angst ohne Hoffnung und keine Hoffnung ohne Angst'. Hoffnung Harry, Hoffnung sollte in diesen Zeiten unser aller Antrieb sein«,
Lange sah der Gryffindor den Mann vor sich an, ehe er sich hinkniete und ihn umarmte.
»Danke Remus! Machst du dir wirklich Sorgen, dass du ein schlechter Vater wirst? Ich glaube, diese Angst ist ähnlich unbegründet«, sagte der Dunkelhaarige und lächelte. Überrascht sah Remus ihn an.
»Du weißt davon?« Harry nickte.
»Tonks hat es mir vorhin erzählt. Ich freu mich für Euch!«
»Danke, vielleicht hast du recht und vielleicht ist es für uns beide an der Zeit, endlich zu lernen, dass wir nicht mehr alleine sind«, sagte der Werwolf und wandte sich zu der Gruppe um, die redend und lachend um das Feuer saßen.
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