Kapitel 7
Die Fenster des Saals ließen immer mehr Licht hindurch, was das Zeichen für die Elf war, dass es nun hell wurde.
„Wir haben nicht ernsthaft eine ganze Nacht gesucht und nichts gefunden... mal wieder!" Frustriert schmiss Yuma einige Bücher weg, welche er trug.
„Wie kann... das sein...? Wir haben doch... in den Regalen... und auf dem...Boden... sowie in den... Ecken und Löchern... der Bibliothek gesucht..." Azusa saß auf dem Boden, da er noch vor kurzem unter einem Bücherregal nachgeschaut hatte.
„Wir müssen weitersuchen. Der Schlüssel muss hier irgendwo sein." Zwar versuchte Ruki seinen Brüdern etwas Enthusiasmus zu geben, aber selber glaubte er auch nicht daran, den Schlüssel zu finden.
„Der Schlüssel scheint nicht hier zu sein... Jemand anderes muss ihn haben." Die Blicke richteten sich auf Lia, welche um eine Ecke hervor kam.
„Und woher wollt Ihr das wissen? Vielleicht haben ihn auch ein paar Ratten geklaut! So langsam verliert Ore-sama die Geduld!"
„Hier unten gibt es keine Ratten. Die Maschinen der Zwerge haben sie schon lange verschreckt und sie würden nicht wiederkommen. Also hat irgendjemand den Schlüssel gefunden und ihn mitgenommen."
„Also suchen wir jetzt im Schloss alle Räume ab und versuchen einen kleinen Schlüssel zu finden, welcher noch nicht einmal hier sein soll. Klasse Idee..." Der Sarkasmus von Subaru war nicht zu überhören.
„Entweder das oder der Inhalt des Buches bleibt euch auf ewig verwehrt."
„Wir wissen aber auch gar nicht, wie der Schlüssel aussieht... Ist er lang oder kurz? Aus Silber, Kupfer, Gold? Hat er irgendein Muster eingraviert?"
„Auch wenn ich es ungerne sage, aber Shu hat recht. Ohne ein wirkliches Bild von dem Schlüssel, ist es beinahe unmöglich, ihn zu finden." Reiji schob sich seine Brille hoch.
Während die Vampire sich darüber den Kopf zerbrachen, was sie nun machen sollten, ging Kanato zu Ruki, welcher das Buch in seinen Händen hielt und schaute sich den Verschluss an. „Hm... wir suchen einen kleinen, silbernen Schlüssel. Er muss ziemlich neu aussehen und darf nicht abgenutzt sein."
„Und woher willst du das wissen? Hat dir das dein Teddy verraten, oder was?" Leicht spöttisch sah Yuma den Kleineren an.
„Nein... aber als ihr gesucht habt, sind Teddy und ich auf ein Buch gestoßen, wo man herausfinden kann, wie man einen Schlüssel machen kann, wenn man nur das Schloss vor Augen hat."
„Na immerhin etwas... Und du bist dir auch sicher, Kanato?"
Der lilaäugige nickte und fing an Reiji und seinen Brüdern zu erklären, wie es funktionierte. Währenddessen musterte Lia die ganze Zeit das Buch und ließ es nicht aus den Augen. Ruki bemerkte das und hielt das Buch so, dass sie es nicht mehr begutachten konnte.
„Ich habe letztens... so einen Schlüssel... gesehen..."
„Wirklich, Azusa?! Wo?! Wann?!" Kou sah seinen jüngeren Bruder an.
„Ich bin durch... den Palast gelaufen und... habe dann Karl Heinz gesehen... Er hatte sich... den Schlüssel... gerade um den... Hals gebunden und ist dann... gegangen..."
„... Jetzt müssen wir den Schlüssel von ihm holen?!" Wie es aussah, war Ayato nicht der einzige, welcher das nicht glauben wollte.
„Wenn das so ist, dann müsst ihr den Schlüssel holen. Ihr werdet das schon irgendwie schaffen." Mit diesen Worten lief Lia zur Tür, durch die sie in die Bibliothek gekommen waren.
„Einen Moment mal... Ihr wolltet uns helfen." Durch Reijis Worte blieb das Mädchen stehen und drehte sich zu den Jungs.
„Das stimmt. Ich wollte euch helfen, den Weg in die Bibliothek zu finden und hier mit euch den Schlüssel zu suchen. Dass ich ganz und gar in den Palast sollte, davon war nie die Rede."
„Ihr haltet euch nicht an Eure Abmachung." Ruki funkelte sie an.
Langsam ging sie auf den Graublauäugigen zu du blieb kurz vor ihm stehen. „Ihr vertraut mir immer noch nicht. Wie schade, ich dachte, ich könnte Euch dazu bringen, aufzuhören, mir zu misstrauen." Sie umrundete ihn einmal, ehe sie sich wieder auf den Weg zur Tür machte.
„Wenn Ihr jetzt geht, dann werdet Ihr das bitter bereuen."
„Ach ja?" Grinsend schaute sie über ihre Schulter und hielt das Buch hoch, welches eben noch im Besitz von Ruki war.
„Sie hat das Buch!" So schnell es ging, lief Ruki auf sie zu, um sich das Buch zu schnappen, was ihm seine Brüder gleich taten, doch öffnete Lia die Tür, welche sie augenblicklich zusperrte und mit einem Holzbalken, welcher dort stand, verriegelte.
„Was zum...?! Damit wird sie nicht durchkommen!" Yuma, welcher versuchte, die Tür auf zu treten, nachdem er sie nicht normal aufbekam, wollte sich in den Gang teleportieren, doch es funktionierte nicht.
Durch die Tür hörte man eine verspielte Stimme. „Ach, und nur zur Information. Das ist ein Ort, den Zwerge erschaffen haben. Eure Fähigkeiten sind blockiert. Tut mir wirklich leid, aber ihr werdet da wohl eine Weile eingesperrt sein, meine Hoheiten. Und ich danke euch wirklich. Ich hatte zwar schon die Vermutung, dass Karl Heinz den Schlüssel besitzt, aber ich war mir nicht sicher, doch dank der Hilfe eures kleinen Bruders Azusa konnte ich nun endlich eine Bestätigung erhalten."
„Du wusstest die ganze Zeit, dass der Schlüssel nicht hier ist?! Du kleines, mieses, verlogenes...!"
„Aber, aber, Yuma. Wir wollen doch nicht gleich beleidigend sein. Ja, ich wusste es, und ich wusste auch, dass es besser war, wenn mir welche, die problemlos in den Palast kommen, helfen würden, da sie den Schlüssel leichter finden würden. Aber das hat sich nun erledigt, ich weiß jetzt, wo er ist."
„Und warum hast du dann so viel Aufwand deswegen gemacht?! Das hätte auch viel einfacher gehen können!"
„Das war mir klar, aber ich musste noch etwas aus dem Weg schaffen und das wart ihr. Ich kann mir keine Hindernisse leisten, selbst wenn sie keine große Herausforderung sind..."
„Bitte?! Das wirst du büßen, wenn wir wieder hier raus sind? Und du hast gesagt, dass du uns wieder hier herausführst!" Ayato trat gegen die Tür.
„Jetzt helfe ich euch erst recht nicht mehr. Ihr hättet mir eben nicht vertrauen sollen. Aber ihr müsstet euch doch mit Lügen auskennen. Ist euer Vater nicht der geborene Lügner?" Mit diesen Worten vernahmen die Vampire nur noch schnelle Schritte, die immer leiser wurden.
„Warte! Komm' zurück!" Vergebens rief Ruki, denn das Mädchen war schon längst weit entfernt.
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