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Kapitel 6

Snape hatte sich grade umgezogen und ein Glas Wein eingeschenkt, als es an der Tür klopfte. Überrascht blickte er auf die Uhr. Es war kurz nach Zehn und um diese Zeit klopfte wohl niemand an die Tür – außer wohl Minerva? Hatte sie ein Anliegen? Aber so spät?

Snape rauschte zur Tür und machte sie mit einem Ruck auf, seine Augen funkelten und er erwartete Minerva McGonagall – wurde aber überrascht.
Dort stand Hermine Granger.

„Miss Granger – was führt sie denn hierher?!", fauchte er und sie erschrak.

„Professor Snape, es tut mir leid, ich wollte sie nicht stören...", begann sie sich zu erklären und wurde prompt unterbrochen.

„Und wieso tun sie es dann?!", zischte er und fühlte sich dabei merkwürdig. Normalerweise war er immer grässlich und boshaft zu anderen Menschen – er fühlte sich so oft selbstbewusster und überlegen. Doch zu Hermine wollte er eigentlich nicht unwirsch oder boshaft sein – er freute sich sogar ein bisschen über ihre Anwesenheit.
Aber das konnte er unmöglich von sich preisgeben – sie würde ihn wohl nur verständnislos anblicken und nie wieder mit ihm sprechen!

Hermine wurde wohl immer nervöser, sie war rot angelaufen und fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut.
Kein Wunder, wenn er sie so behandelte.

„Miss Granger...Was ist los?", fragte er deshalb – nicht mehr ganz so unwirsch.

Erst jetzt sah er ihr in die Augen – ihre Augen! Sie waren so unglaublich, genau wie in seinem Traum. Er sah ein kleines Stück von Lily und seine Hände begannen unregelmäßig zu zittern.

Snape wurde immer nervöser – ein Schweigen hatte sich zwischen ihnen ausgebreitet. Er konnte sich vorstellen weshalb sie hier war – sie hatte ihn genau beobachtet, seinen Abgang, und Snape war sich nicht sicher, ob er ihre Verzweiflung gesehen hatte. Wieso musste er sie auch so direkt anstarren und sie mit seinen Blicken durchbohren!?
Doch er war so überwältigt von seinen Emotionen gewesen – es ging alles so schnell!
Letzte Woche noch war er froh, alleine zu sein – wenn auch mit ein paar traurigen Situationen, in denen er sich einsam fühlte – doch jetzt?
Was war in dieser kurzen Zeit mit ihm geschehen?

Hermine holte ihn aus seinen Gedanken heraus.
„Nun ja, ich dachte...also darf ich eintreten? Ich würde das gerne unter vier Augen mit ihnen besprechen und am besten nicht auf dem Flur.", fragte sie ihn zögerlich und blickte etwas ängstlich drein.

Nach so vielen Jahren und trotzdem, dass sie seine Kollegin war – hatte sie wohl immer noch Angst vor ihm.

Snape schaute sie irritiert an – unter vier Augen?

„Okay.", sagte er aber nur tonlos und ließ sie in ihre Wohnung.

Schüchtern trat Hermine ein und Snape schloss knarrend die Tür hinter ihr.
Nun stand sie unschlüssig im Raum. Snape war genauso unschlüssig, was wollte sie nun?

„Also, Professor Snape...", begann Hermine und drehte sich – nach einem kurzen Blick durch den Raum – zu ihm um. Ihre Augen prüften seine Statur und ihr Blick huschte unruhig von seinem Gesicht zu seinen Füßen und wieder in sein Gesicht. Nun schaute sie ihn direkt an – und er blickte irritiert, verärgert und komischerweise auch mit einer Spur Freundlichkeit zurück.

„Vielleicht finden sie das nun ziemlich unpassend und merkwürdig – glauben sie mir, nur meine bedingungslose Empathie und Hilfsbereitschaft lässt mich nun hier stehen – aber sie haben mich eben in der Halle sehr unverfroren angeschaut – nein, fast mit ihrem Blick durchbohrt – und das hat mir etwas Sorge bereitet. Geht es ihnen gut, Severus?", fragte Hermine schlussendlich und Snape schreckte zusammen, als sie ihn beim Vornamen nannte.

Er blieb stumm.

„Nun ja, ich finde einfach, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient und auch, wenn sie und ich niemals Freunde werden oder eine besondere Beziehung zueinander pflegen - da sie mich für eine unweigerliche Besserwisserin halten – nach dem Endkampf vor ein paar Jahren haben wir allesamt Verluste gemacht.", fuhr sie deshalb fort. „Ich weiß nicht genau inwiefern, aber die Geschichte mit Dumbledore und seinem Tod, haben sie doch wohl sehr mitgenommen. Sie beide standen sich sehr nahe und er war wohl eine der Einzigen, der ihnen vertraute und sie verstanden hat.", vollendete sie den Satz und hörte nun abrupt auf zu sprechen, da Snapes Blick unheimlich einschüchternd war.

Eine Stimme in Snape sagte: „Was will diese Besserwisserin – diese „Ach-so-tolle-Lieblingslehrerin" mit ihrer super tollen Empathie und Hilfsbereitschaft nun bei ihm bewirken?! Er sollte ihr ganz gepflegt in den Hintern treten und sie rausschmeißen!"

Doch eine zweite Stimmte meldete sich bei ihm: „Nein, sie meinte es nur gut, Severus. Nimm das Angebot an. Du brauchst sie."
Snape schüttelte den Kopf um die Gedanken und Stimmen zu beenden – Hermine sah ihn irritiert und ängstlich an.

Er holte tief Luft.

„Miss Granger – erstmals Danke für ihren großzügigen und psychologischen Monolog – wirklich reizend!", entfuhr es Snape.

Hermine sah ihn böse an.

„Aber wenn ich – und ich betone, WENN ich – diverse Probleme haben WÜRDE, dann würde ich sie wohl nicht mit IHNEN erläutern!", fügte er bissig hinzu.
Diese Art mit Hermine umzugehen, machte es ihm einfach leichter. Sie sollte nicht denken, dass er in irgendeiner Weise verletzlich war.

Doch Hermine – die zwar vor Wut schnaubte – ließ sich nicht so leicht abwimmeln.

„Aber sie haben eben ... geweint.", sprach sie zögerlich und voller Erwartung auf seine Reaktion.

„Tzz! Geweint? Das ist doch wohl bitte nicht ihr Ernst, Miss Granger! Ich hatte etwas im Auge.", fügte er kühl hinzu.

„Im Auge, Severus?", fragte sie – leicht spöttisch. Mit so einer Ausrede würde er ihr nicht kommen!

„Ja, Miss Granger! Und könnten sie nun bitte ihre unverschämte Frechheit ablegen und mich wieder siezen? Habe ich ihnen in irgendeiner Weise erlaubt mich zu duzen?", sagte er wütend und sein Blick war mörderisch.

Hermine schluckte – doch ihr Stolz sprach nun aus ihr.
„Ich brauche mir keine Erlaubnis von DIR zu holen, wie ich dich anspreche, SEVERUS!", schrie sie plötzlich wutentbrannt. Was war dieser Mann doch ein ekelhaftes Monster – sie hätte niemals zu ihm kommen sollen!

Nicht nur, dass er sie verspottete oder ihr ins Gesicht log – nein, er wies sie auch einfach nur eiskalt ab – was Hermine am meisten zu schaffen machte.
Aus irgendeinem Grund ärgerte sie sich, dass sie nicht an ihn ran kam – aber wieso sollte sie das auch? Meinte Hermine, mit einem einfachen Gespräch, ohne dass sie vorher allzu viel miteinander zu tun gehabt hatte, würde sie tief in sein Inneres blicken können und er wäre offen und ehrlich zu ihr? Das war doch wohl eine glatte Selbstlüge. Vor ihr stand schließlich Severus Snape.

Aber er sah beim Abendessen plötzlich so verletzlich aus, wieso musste er bloß immer jeden Menschen wie Abschaum behandeln?
Hermine fand seine emotionale Mauer – die er aufgebaut hatte – erschreckend und hatte Mitleid. Und doch fühlte sie Wut – er war erwachsen und respektlos, er hätte sie gar nicht erst eintreten lassen sollen oder ihr höflich für ihre Hilfsbereitschaft danken können und sie dann abweisen hätte können!
Auch Snape kämpfte mit sich – was dachte dieses Gör sich eigentlich, ihn einfach anzuschreien?!

„Miss Granger!", zischte er. „Ich würde ihnen dringend raten, ihren Ton zu zügeln!"

„Sonst WAS?", fragte sie provokant und funkelte ihn an.

Beide standen nun nur noch wenige Meter voneinander entfernt – in Angriffsposition. Hermine hatte die Hände wütend in die Hüften gestemmt und Snape stand mit verschränkten Armen und ärgerlicher Mine vor ihr.

Sekunden vergingen in denen sich beide anfunkelten und gegenseitig mörderische Blicke zuwarfen.

„Sonst könnte ich meine Beherrschung.", flüsterte Snape bedrohlich und kam nun wenige Schritte auf sie zu.

Hermine wollte instinktiv zurückweichen – blieb jedoch angriffslustig dort stehen.

Jetzt waren beide nur noch wenige Zentimeter entfernt voneinander – ihre Augen durchbohrten den jeweils anderen immer noch mit hasserfüllter Mine.

Snape beobachtete gleichzeitig ihr Gesicht – und war sofort wieder gefangen in seinen Emotionen. Sie brachen urplötzlich über ihn herein und sein Traum wurde zur puren Realität.
Hermine war einfach so wunderschön – wieso hatte er das niemals gesehen? Natürlich, sie war ja auch jahrelang seine Schülerin gewesen.

Er stellte sich vor, wie sie ihn nun in die Arme fallen würde und sich an ihm festklammern würde – die Gefühle die er dabei empfand, waren wie eine monströse Welle und durchbrachen seine emotionale Mauer wie eine Bombe, die plötzlich explodierte. WAS passierte hier mit ihm?

Hermine war plötzlich irritiert – was war da nun in seinem Blick, seinem hasserfüllten, verunsicherten und zornigen Blick? Etwas huschte über sein Gesicht – es war dieselbe Situation wie eben in der Großen Halle. Schmerz, Freude, Sehnsucht? Es machte sie ganz verrückt, dass sie das Gefühl nicht deuten konnte. Zumindest war sie sich sicher: So etwas hatte sie bei Snape noch nie zu Gesicht bekommen.

Snape trat plötzlich nun noch einen Schritt auf sie zu – sie konnte nun seinen Atem spüren und auch noch etwas anderes. Plötzliche Geborgenheit – vermischt mit der gewohnten Angst und starker Unsicherheit.

Sein Gesicht war nun schmerzerfüllt und sie starrte gebannt in seine Augen.
Sie glaubte darin deutliche Sehnsucht und Schmerz zu sehen. Aber weshalb hatte er Schmerzen?

Plötzlich legte er eine Hand auf ihren Arm.

Hermine erschrak und Snape zog den Arm sofort zurück und sprang zurück, um wieder einen distanzierten Abstand zwischen beide zu bringe. Erschrocken sah er auf seine Hand, als ob diese sich selbstständig gemacht hatte.

Sie bewegte sich nicht – gelähmt vor Unsicherheit.

Wieso hatte Snape das getan? War das ein Hilfeschrei? Konnte er einfach nicht aus seine Haut und war dies die einzige Möglichkeit, verzweifelt nach Hilfe zu bitten?
Sein Gesicht war nun aschfahl und plötzlich zeichnete sich sein Alter deutlich ab.

Keiner der beiden wagte zu sprechen – bis Snape die Stille nach wenigen Minuten durchbrach.

„Ich glaube, sie sollten nun besser gehen, Miss Granger.", flüsterte er leicht benommen.

Sie nickte nur abwesend und starrte ihn weiterhin an.

„Dafür müssen sie sich aber zum Ausgang bewegen.", sagte er - nun etwas bissiger.

„Was ist mit ihnen los?", fragte sie plötzlich direkt heraus und entschloss sich dabei, ihn wieder zu siezen – ganz erstarrt und erschrocken über die Situation.

„Rein gar nichts, was sie etwas anginge, Miss Granger!", zischte er böse.
Langsam machte sie ihn wütend.
Oder war es einfach nur die Zurückweisung – die Tatsache, dass sie so heftig erschrocken war, als er sie berührte? Die harte Abweisung, die ihn so urplötzlich wie ein Messer erdolchte. Der Traum – vermischt mit Realität und Unsicherheit - die er von sich gar nicht kannte?

„Nun gut, Professor Snape! Ich hoffe für sie, irgendjemand wird irgendwann ihr Niveau besitzen, welches sie im Menschen verzweifelt suchen und sie werden sich an diese Person wenden und ebenfalls hoffe ich für sie, diese wird ihnen zuhören und helfen! Kein Wunder, weshalb niemand etwas mit ihnen zu tun haben will – sie sind einfach ein widerlicher Kerl! Wenn sie nicht mit mir über sich sprechen wollen, dann weisen sie mich doch bitte höflich zurück und ich werde sie damit in Ruhe lassen! Aber so etwas lasse ich mir nicht von ihnen bieten! Niemand anderes nimmt sonst von ihnen Notiz und nur meine Empathie und meine Gutmütigkeit hat mich einen schlimmen Fehler machen lassen! Ihnen ist wohl einfach nicht zu helfen, Severus.", fügte sie nun müde und seufzend hinzu.

Anscheinend war ihre Hilfe in allem Maße überflüssig – egal, ob bei Ron nach ihrer Trennung oder bei Harry, oder eben bei Snape.
Sie war wohl einfach nur naiv.

„Aha.", meinte Snape tonlos. „Dann würde ich ihnen vorschlagen, diesen Fehler schnell wieder zu vergessen und mein Büro zu verlassen!", sagte er nun zornig und rauschte zur Tür. Er zog sie mit einem Ruck auf und Hermine blieb wie angewurzelt im Raum stehen.

Was bildete dieser miese Widerling sich eigentlich ein, wer er war?!
Damals, als Schülerin, musste sie sich sein Verhalten antun, doch nun waren sie Kollegen!

„Dann wünsche ich ihnen, dass sie sich irgendwann mal selbst reflektieren und merken, wie sie andere Menschen mit ihrem bösartigen Verhalten verletzen oder gar Traumata bei ihnen auslösen! Ihr Verhalten den Schülern und Lehrern gegenüber ist so unangebracht und widerlich, dass ich sie als Schulleiterin glatt schon gefeuert hätte! Das macht ihr unbändiges Fachwissen auch nicht mehr wett!", sagte sie trocken und voller Zorn.

Snape starrte sie fassungslos an.

Bevor er etwas sagen konnte, rauschte Hermine schon an ihm vorbei, durch die Tür und hinaus in den Flur, die Treppe hinauf und war verschwunden.

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tbc

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