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Daniel P.O.V
Ich ging auf Jans Vorschlag nur halbwegs ein. Dritter Stock Chemie-Raum. Hier wartete ich, bis Leonard auftauchen würde, falls er auftauchen würde. Aber, Jan sollte den Raum nicht abschließen.
Ich hatte extra gewartet, bis Leo aus hatte, bevor ich ihn angeschrieben hatte.
Er kam wirklich nach ein paar Minuten. "Ich nehme an, dass du das hier wiederhaben möchtest." Leo hielt mir Jans Handy hin.
Ich nahm es nicht an, weswegen er seufzend seine Hand wieder runter nahm. "Bist du sauer?" fragte ich, verschränkte meine Arme vor der Brust, damit meine Hände nicht so ekelhaft zitterten.
"Ich bin eingeschüchtert, Daniel." antwortete er. "Ein einfacher Lehrer wie ich, der auf ein bisschen Adrenalin steht muss damit fertig werden, dass der Mann, in den ich mich verliebt habe ein Gangster ist." fügte Leo hinzu.
"Das weißt du nicht erst seit gestern." Er schnaubte und stützte seine Hände auf dem Tisch vor ihm ab. "Stimmt, aber gestern habe ich es erst so richtig zu spüren bekommen. Wenn ich dich nicht zu mir gebeten hätte, dann wärst du doch an Lukes Stelle gewesen, nicht?"
"Ich bin aber nicht Luke." meinte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Nein, du bist noch um einiges hitzköpfiger." Genervt schnaubte ich. "Das ist mein Ernst Daniel. Ich kann nicht aufhören daran zu denken, was noch hätte passieren können!" "Denkst du ich nicht?!"
Die plötzliche Lautstärke meiner Stimme ließ Leo zusammen zucken. "Ich hätte da sein müssen, damit gerade das nicht passiert! Ich hätte sie beschützen sollen." Langsam beruhigte ich meine Stimme wieder. "Genau deswegen muss ich das jetzt tun." murmelte ich.
"Was? Dich diesem Sandro zum Fraß vorwerfen? Dich für alle anderen opfern?" Stumm sah ich Leo an, was ihm als Antwort reichte. "Tu das nicht, ich bitte dich." flüsterte er. "Ich muss." Meine Stimme brach ab. "Er wird sich nicht durch eine einfache Erpressung klein kriegen lassen." Leo kam auf mich zu. "Dann finden wir einen anderen Weg." "Es gibt keinen anderen Weg!"
Leo fuhr sich mit der Hand über den Mund, sah kurz unentschlossen zur Seite. "Ich bin von allen am wenigstens Wert. Bei mir sollte es doch am wenigsten weh tun."
Wahrscheinlich brachte der Satz Leo dazu, wirklich auszuholen. Davor war seine Faust nur simpel angespannt gewesen, nach meinen Worten aber holte er aus und rammte sie mir in den Magen. "Ist das deine Begründung, dich einfach wegzuwerfen?" zischte er. Unter Schmerzen richtete ich mich wieder auf und packte Leo am Unterkörper, bevor ich ihn nach hinten stieß.
Wir knallten beide auf den Boden, ich auf ihn. Ich kniete mich hin und presste meine Hände gegen seine Schultern, damit er sich nicht aufrichten konnte. "Das ist er also, der berühmte Alpha." flüsterte Leo. "Spiel nicht mit mir!" zischte ich.
"Das hatte ich nie vor. Verzeih mir, ich wollte mich nur vergewissern, dass du dir selbst den Rücken frei halten kannst." Dann hat er mich mit Absicht provoziert. "Ich mach den ganzen Scheiß schon ein bisschen länger Leo." merkte ich an. "Ich weiß, nur hab ich dich bisher noch nie so richtig in Aktion gesehen. Irgendwie ist es heiß." Ich ließ von seinen Schultern ab,
"Stehst du jetzt auf Schläge oder was?" fragte ich. "Nein, nur auf dich." Er hob seine Hände und strich mir über den Bauch. "Bitte lass mich helfen, einen anderen Weg zu finden. Vielleicht hast du allein noch keinen gefunden, aber mit vier Augen sieht man bekanntlich besser." bat Leo.
"Dann willst du das weiter mit mir durchziehen? Trotz dem Bullshit mit der Geheimhaltung wegen Schule und all der illegalen Scheiße?" fragte ich. "Wenn du mit das unsere Beziehung meinst, dann ja. Außerdem ist deine Wortwahl wirklich sehr vulgär." schmunzelte Leo.
"Halt den Mund." "Sorg doch dafür." Ich schnaubte amüsiert, bevor ich ihn küsste. Zufrieden seufzte Leo.
Mein scheiß Handy klingelte. Genervt knurrend zog ich es aus meiner Tasche, ging ran und schaltete auf Lautsprecher, bevor ich es neben uns warf.
"Wie läuft Operation, Dani ist ein Bottom?" Hätte vielleicht vorher schauen sollen, wer es ist und ob es sich lohnt, wirklich ranzugehen. Leonard schmunzelte, kraulte mir wie bei einer Katze das Kinn.
"Für jemanden, der heute wegen einem Kuss schon ausgeflippt ist hast du eine ziemlich große Fresse." bemerkte ich. "Du klingst ziemlich ruhig also ist das dann ein Ja. Hör mal, ich hab mit Mickey geredet. Er ist auf unserer Seite, aber nicht ohne Gegenleistung. Er will dich sprechen und den Grund, warum du deine Meinung geändert hast."
Ich sah runter zu Leo. "Habt ihr ihm etwa von Leo erzählt?" fragte ich ernst. "Nein, natürlich nicht man. Vielleicht Jenny oder so. Kann aber auch sein, dass seine Meinung zu Sandro sich ebenso geändert hat, weil er jemanden kennen gelernt hat."
Seufzend ließ ich meinen Kopf auf Leos Brust fallen. Der stöhnte natürlich extra dramatisch vor nicht vorhandenen Schmerzen auf.
"Stört ich zufällig?" "Nein, mein Freund ist nur sehr zimperlich."
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