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„Und?" meine Mutter hielt mir mein Sportzeug hin. „Bist du aufgeregt?" fragte sie. „Nein, gar nicht! Ach Mom, das ist das erste Spiel der Saison, natürlich bin ich aufgeregt!" ich umarmte sie kurz und verließ dann die Küche und anschließend das Haus. Ich musste früher da sein, da wir uns noch Warmlaufen mussten. Obwohl das nicht nötig gewesen wäre. Wir hatten nach der Schule noch lange genug trainiert.
Beim Training war es mir immer gut gegangen, ich hatte keine Probleme bekommen und immer wieder bewundernde Blicke von Jim und anderen Strebern bekommen, die nur in der Halle waren, damit sie nicht von den Rowdies erniedrigt wurden. Auch mit Michael verstand ich mich ganz gut, nachdem wir vier Wochen lange jeden Schultag mindestens der Stunden zusammen trainiert hatten. Wir beiden hätten es aber nicht nötig gehabt.
Michael hatte wie ich die ganzen Sommerferien lang konsequent Sport betrieben und auf eine halbwegs gesunde Ernährung geachtet, so wie es der Rest des Teams ganz sicher nicht getan hatte. Sie waren nicht gerade in ihrer Bestform gewesen, aber nach vier Wochen hatten sie das meiste Fett schon wieder abgebaut. Michael hatte mir erzählt das das Basketballteam schon vor den Ferien ausgewählt wurde, damit man so bald wie möglich mit dem Training anfangen konnte.
„Nervös?" Michael grinste mich von der Bank gegenüber an. Natürlich war ich nervös. Man musste nur einen Schritt aus der Kabine heraustreten, dann konnte man die Tribünen sehen, die vollgefüllt waren. „Lass mich durch!" jemand wurde gerade von Henry aus der Umkleide getragen.
„Hey, ich bin gleich wieder da!" sagte ich zu Michael. Natürlich wusste ich wer es war. Henry hatte die Aufgabe, niemanden in die Umkleide zu lassen, und er nahm das verdammt ernst. „Lass ihn runter Henry, er gehört zu mir!" lachte ich und Jim wurde wieder auf den Boden gesetzt. „Idiot!" motzte er Henry hinterher, welcher schon wieder zurück in die Kabine ging.
„Hey. Ich wollte dir noch viel Glück wünschen!" er umarmte mich und lächelte mich an. Er war im letzten Monat viel aufgeschlossener zu mir geworden. Auch wenn sein Alkoholkonsum immer noch zu wünschen übrigließ. „Du willst doch nur das Gratisessen!" lachte ich und legte meine Arme um seine Schultern. „Erwischt!" lachte er und ließ mich los. „Ich hoffe das du gut spielst. Ich war noch nie bei einem Basketball Spiel."
"Jungs, wir schaffen das!" Michael klopfte jedem von uns noch einmal auf die Schulter, bevor wir in die Halle liefen, wo wir von den jubelnden Zuschauern feierlich begrüßt wurden. Alle waren aufgestanden, ich konnte sogar Jim sehen, weil er sich einen Platz in der ersten Reihe besorgt hatte. Er musst dafür mindestens zwei Stunden angestanden haben!
Wir stellten uns in einem Kreis auf und Michael warf jedem von uns noch einen ermutigenden Blick zu, dann verteilten wir uns, wie unsere Gegner auch, auf dem Spielfeld.
Unsere Gegner waren wirklich gut im Basketball, keine Frage, aber wir hatten die letzten vier Wochen so intensiv das Teamplay geübt, dass wir uns einfach besser aufeinander einlassen konnten als sie. Michael und ich waren die, die am meisten Punkte machten und am Ende stand es 78 zu 102.
Ich hatte noch nie ein Spiel gehabt, dass so schnell vorbei war wie dieses. Es fühlte sich an als wäre ich nur fünf Minuten auf dem Platz gestanden als ich ihn wieder verließ. Alle hatten gute Laune und wir klatschen uns alle in der Umkleide ab. Unser Trainer war davon noch nicht so begeistert, immerhin hatten wir noch eine ganze Menge Spiele vor uns und ob diese dann auch so gut ausgehen würden wie dieses?
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