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Kapitel 40 - Unheilvolles Gemäuer


-Isabella-

Mit klopfendem Herzen sitze ich neben Trudy in ihrem Büro vor ihrem Schreibtisch und starre auf den Monitor, auf dem sie soeben ein Video gestartet hat. Laut Raphael, Trudys bekanntem Genie, wurde es vor ungefähr fünfzehn Jahren im Darknet in einem Forum für illegal geleakte Beweismittel veröffentlicht. Die meisten User sollen zwar der Meinung sein, dass es fake ist, aber ein wenig mulmig ist mir doch zumute, vor allem weil Raphael es ja auf der Suche nach Hinweisen zu der fremden Sprache aufgestöbert hat.

Ich kann zwei junge Männer im Schein einer Lampe erkennen, die vor der Person herlaufen, welche die Kamera führt. Sie tragen Helme, die ebenfalls mit Lampen bestückt sind und ihrer Kleidung nach zu urteilen, scheint es recht kalt zu sein. Von der Umgebung ist nicht viel zu erkennen, denn sie gehen Querfeld ein durch einen dunklen Wald. Immer wieder müssen sie dichtes Gestrüpp und dicke Äste überwinden, bis ich zwischen den Bäumen schemenhaft eine Felswand erkennen kann, die mit dichten Ranken überwuchert ist. Einer der Männer schaut auf ein kleines Gerät, welches er in seiner Hand hält.

„Hier muss es sein, das sind die Koordinaten."

Der andere geht zur Felswand und zieht die Ranken beiseite. Zum Vorschein kommt eine verrostete Eisentür, an der er auch schon im nächsten Augenblick mit aller Kraft beginnt zu ziehen. Langsam und quietschend gibt sie nach. Er taumelt zurück, als der Spalt groß genug für eine Person ist und zwängt sich hinein. Auch der zweite verschwindet hinter der Tür, doch die Person mit der Kamera zögert noch.

„Jetzt komm schon Marie, worauf wartest du?" ertönt es von drinnen.

Als sie der Aufforderung letztendlich gefolgt ist und ebenfalls das unheimliche Gemäuer betreten hat, fällt ein schwarzes Loch in den Fokus, welches sich im Zentrum des Raumes befindet. Eine rostige Leiter führt hinab und als die Kamera direkt darüber gehalten wird, ist zu erkennen, dass es so tief nach unten geht, dass das Licht der Lampen den Boden nicht erreicht.

Trudy hatte mir zwar gesagt, dass ich mich auf etwas gefasst machen soll, aber auf was genau, hat sie mir nicht offenbart mit der Begründung, dass ich es mit eigenen Augen sehen müsse und sie eh keine gute Erzählerin sei. Sie hat mir aber versprochen, mich vorzuwarnen, wenn etwas Schlimmes passiert, und bei der Atmosphäre bin ich auch heilfroh darüber, denn sie jagt mir jetzt schon einen eiskalten Schauer über den Rücken.

„Habt ihr wirklich vor, darunter zu klettern?" fragt Marie hörbar verängstigt.

Die beiden sehen sich nur an und lachen. „Wir haben dir gleich gesagt, dass es unheimlich werden könnte und wann hat man schon mal die Chance einen Lost Place zu erkunden, den noch niemand zuvor betreten hat? Und außerdem warst du doch diejenige, die das Risiko auf sich genommen und in den alten streng geheimen Akten herumgeschnüffelt hat, also reiß dich gefälligst zusammen."

Marie erwidert nichts darauf und filmt die beiden nur dabei, wie sie prüfen, ob die Leiter stabil ist, ehe sie hinabsteigen. Sie hält die Kamera über den Schacht und als der zweite tief genug ist, beginnt sie ebenfalls mit dem Abstieg. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Kamera vermutlich auf ihrem Helm befestigt ist, denn ich kann jetzt abwechselnd ihre Hände und ihre Füße sehen, während sie Sprosse für Sprosse hinunterklettert. Die Betonwände glänzen feucht im Schein der Lampe und ich bin froh, dass sie Handschuhe trägt, denn die Leiter ist durch den Rost rau und scharfkantig.

Ich persönlich hätte die beiden ja gefragt, ob ich als zweite gehen dürfte, aber was mache ich mir denn für Illusionen... Ich hätte ja eh nie im Entferntesten in Erwägung gezogen, bei so einem Vorhaben mitzumachen.

Da Marie sich sehr ruhig und bedacht bewegt, dauert es mehrere Minuten, bis sie endlich unten ankommt und kaum hat ihr Fuß den Boden berührt, ertönt ein unheimliches Geräusch im Gang hinter ihr. Sie fährt erschrocken herum und ich muss entsetzt feststellen, dass sie allein ist. Ich kann ihre Angst hautnah mitfühlen und im nächsten Augenblick auch hören, als sie nach ihren Mitabenteurern ruft.

„K-Karl? Daniel? Wo seid ihr?"

Keine Antwort... Ihr Atem wird schneller und flacher, während sie sich langsam durch den engen Gang vortastet. Ihre Schritte über den nassen Boden hallen von den Wänden wider.

„Das... das ist nicht lustig!"

Maries Stimme zittert stark und als sie nach einigen Metern an einen nach links abzweigenden Gang kommt und zögerlich hineinspät, ist ein schwaches Licht in einiger Entfernung zu sehen. Sie bewegt sich darauf zu und gelangt in einen größeren Raum, der wie eine altertümliche Schaltzentrale aussieht. An den Wänden stehen alte Gerätschaften, die aufgrund der Feuchtigkeit, die auch in diesem Raum überall zu sehen ist, völlig verwittert sind. Drei weitere Metalltüren rücken nacheinander in das Sichtfeld der Kamera, während Marie sich umsieht, bis sie an einem großen Fenster hängenbleibt, durch das der Schein des Lichts fällt. Im nächsten Augenblick sind die Stimmen der Männer und Maries erleichtertes Seufzen zu hören, bevor sie auf das Fenster zugeht und hinausschaut.

Direkt vor der Scheibe stehen Karl und Daniel auf einer Art Metallbalkon. Um sie herum nichts als tiefste Schwärze.

„Komm zu uns, das musst du dir anschauen!"

Sie wendet sich nach links und tritt auf die offenstehende Metalltür zu, die circa zwei Meter neben dem Fenster zu den Männern auf den Balkon führt. Sie geht zur Schwelle, schaut zu ihren Füßen und ich kann erkennen, dass der Boden aus einem engmaschigen Gitter besteht. Anders als die Leiter im Schacht, sieht es noch so neu aus, denn es ist völlig in Takt und besitzt eine vertrauenserweckende silberne Farbe.

Zögerlich macht sie einen Schritt nach vorn und schaut nach rechts, worauf die beiden Männer in den Fokus der Kamera rücken.

„Hör dir das an!"

Der kleinere der beiden stellt sich an das Geländer, hält seine Hände wie ein Megafon an seinen Mund und stößt einen lauten Jubelschrei aus. Der Hall und das Echo klingen so intensiv und laut, als befänden sie sich in einer großen Höhle, doch das Licht erreicht weder die Wände noch den Boden oder die Decke, sodass ich es nur vermuten kann. Marie stellt sich ebenfalls an das Geländer und da das Licht nun ins Leere scheint und nicht mehr reflektiert wird, erfasst ihre Kamera nur reine Dunkelheit. Außer einem entfernten Rauschen von Wasser ist nichts zu hören.

„Wie tief es da wohl runtergeht?" denkt sie laut.

„Keine Ahnung. Viel mehr interessiert mich, was das hier mal für eine Einrichtung gewesen ist", entgegnet der größere der beiden Männer, der sich nun ebenfalls zu ihr ans Gelender begeben hat.

„Also auf der Akte stand nur Projekt Eluthriel. Alles Wichtige war geschwärzt, nur die verschlüsselten Koordinaten des Standortes waren neben vielen nichtsagenden Passagen noch zu lesen", antwortet Marie.

„Hm... nie gehört. Aber gut für uns, dass du sie dechiffrieren konntest. Ich sehe mich mal drinnen um."

„Alles klar Daniel", antwortet Karl, auf den Marie nun wieder die Kamera richtet. „Mach mal dein Licht aus."

„Ist das dein Ernst?" fragt Marie entsetzt.

„Ja, vielleicht gibt es ja irgendwo eine Lichtquelle, die wir dann erkennen können."

Maries Gemurmel sagt mir, dass es ihr unbehaglich ist, aber sie tut es trotzdem und im nächsten Moment ist es stockfinster.

„Hey, sieh dir das an", höre ich Karl einen Augenblick später sagen, ehe Marie wieder ihre Lampe einschaltet.

Er deutet auf etwas an einer der Ecken des Balkons. Als die Kamera näher heranrückt, kann ich eine kleine Bedientafel mit drei Knöpfen erkennen.

„Diese LED leuchten ganz schwach. Ich habe es gerade im Dunklen bemerkt", sagt Karl aufgeregt.

„Aber... das alles hier ist doch mindestens schon seit fünfzig Jahren verlassen. Warum ist da noch Strom drauf?" Entgegnet Marie.

„Das hier muss vor nicht allzu langer Zeit nachträglich eingebaut worden sein."

Ohne Vorwarnung drückt Karl auf den untersten Knopf und plötzlich fährt ein Ruck durch den Balkon, der keiner zu sein scheint. Marie taumelt zurück gegen das Geländer und am Rand der Metallkonstruktion kommen Führungsschienen zum Vorschein, während sie sich, von einem lauten Surren begleitet, nach unten bewegen.

„Das ist ein Aufzug. Jetzt bekommst du die Antwort auf deine Frage, Marie."

„Was ist mit Daniel? Sollten wir nicht auf ihn warten?"  Maries Stimme klingt wieder deutlich angespannt.

„Ach, wir schauen uns da unten nur ein wenig um und fahren dann wieder hoch. Wenn er sich auch ansehen will, was auch immer sich da unten befindet, kann er das ja später noch tun."

Im Gegensatz zu Karl teile ich Maries Besorgnis. Wenn die Informationen zu dieser Einrichtung wirklich unter Verschluss in irgendeiner geheimen Akte gehalten wurden, kann das ja nichts Gutes verheißen. Ich kann echt nicht nachvollziehen, warum Menschen sich freiwillig an solch unheimliche Orte begeben und dann auch noch nachts...

Marie steht wieder am Geländer und nach einer gefühlten Ewigkeit kommt endlich felsiger Boden zum Vorschein, als der Aufzug unten ankommt.

„Müssen wir jetzt über das Geländer steigen?" Fragt sie.

Sie bekommt eine Antwort in Form eines Quietschens und als sie sich zu Karl dreht, macht er eine Handbewegung, die sie dazu einlädt, durch das Tor zu gehen, welches er soeben geöffnet hat. Zögerlich geht sie hindurch und betritt eine auf dem felsigen Untergrund angebrachte Treppe, die einige Stufen hinunter auf einen Trampelpfad führt. Kaum hat sie die letzte Stufe betreten, bleibt sie ruckartig stehen.

„K-Karl? S-sieh nur..."

Sie deutet mit ihrer Hand auf den Boden und beim näheren Hinsehen erkenne ich deutliche Stiefelabdrücke in der feuchten Erde.

„Hier muss vor kurzem noch jemand gewesen sein" sagt Karl, der an Marie vorbeigegangen ist und sich den Abdruck aus der Nähe ansieht. „Dann scheinen wir doch nicht die ersten zu sein, die hiervon Wind bekommen haben. Die Chance, dass jemand aus Zufall so tief im Wald auf die verborgene Tür trifft, liegt ja geradezu bei null."

„Mir ist das nicht geheuer. Lass uns lieber wieder zu Daniel nach oben fahren."

„Sei kein Feigling Marie. Ich will jetzt erst recht wissen, was sich hier unten befindet."

Karl setzt sich in Bewegung, ehe Marie noch etwas erwidern kann und nach kurzem Zögern, eilt sie ihm nach und schließt zu ihm auf. Ihre Atemfrequenz erhöht sich und die Kamera zuckt nervös hin und her. Am Rande des Pfades verlaufen mehrere dicke Kabel und nach einem kurzen Marsch, der zwischen großen Felsen hindurch und teilweise dicht an der Wand der Höhle entlangführt, gelangen sie an einen kleinen plätschernden Bachlauf, über den eine Metallrampe als Brücke gelegt wurde. Ohne zu zögern, geht Karl hinüber und Marie bleibt ihm dicht auf den Fersen. Sie erreichen eine Art Plateau, auf dem weitere, völlig verwitterte Geräte stehen und dann erfasst der Kegel der Lampe etwas merkwürdig Fremdartiges.

„Wow... sieh dir das an!" höre ich Karl sagen.

Marie nähert sich dem Gebilde vorsichtig und als das Licht mit ihrem Blick hinaufwandert, kann ich erkennen, dass es sich um eine Art Säule handelt, die nach zwei Dritteln ihrer Länge, es dürften ungefähr vier Meter sein, in einen neunzig Grad Bogen übergeht. Die Oberfläche weist eine Struktur auf, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Sie ist silbrig und scheint sich kontinuierlich zu verändern. Je näher Marie der Säule kommt, desto mehr Details werden sichtbar und als sie direkt davorsteht, sieht es so aus, als bestünde sie aus flüssigem Metall.

„Das... das ist unglaublich..."

Plötzlich legt Trudy ihre Hand auf meinen Oberschenkel und drückt zu, denn gerade als Marie ihre Hand ausstreckt und die Oberfläche berühren will, ertönt im Hintergrund ein langgezogener, panischer Schrei und kurz darauf ein dumpfer metallischer Knall. Diese markerschütternden Geräusche, welche noch einige Sekunden durch die Höhle hallen, gepaart mit Maries erschrockenem Atemzug und der Tatsache, dass Trudy mir mit ihrer Geste sicher signalisieren will, dass ich mich auf etwas gefasst machen muss, treiben meinen Puls in die Höhe.

Marie dreht sich ruckartig um und die Kamera erfasst Karls entsetztes Gesicht. „Das muss Daniel gewesen sein", ruft er und ohne ein Wort von Marie abzuwarten, sprintet er in die Richtung davon, aus der sie gekommen sind.

Marie verfolgt den Schein seiner Lampe und nimmt dann hektisch die Verfolgung auf. Das Bild wackelt wie wild und Trudys Druck auf mein Bein wird stärker als ein weiterer, diesmal schmerzverzerrter Schrei aus den Lautsprechern dringt. Marie bleibt augenblicklich stehen und geht zögerlich auf Karl zu, der bereits in etwa Zehn Metern Entfernung den Aufzug erreicht hat. Kaum ist sein Schluchzen zu hören, beschleunigt sie ihre Schritte und bleibt erneut stehen, als sie die Treppe erreicht, die zu der Eisernen Plattform hinaufführt. Ich kann Karl sehen, wie er weinend über irgendetwas kniet. Stufe für Stufe tastet sich Marie näher heran und dann erkenne ich zweifellos, dass es sich um Daniels leblosen, von dem harten Aufprall völlig zerschmetterten Körper handelt. Dieser grauenhafte Anblick, lässt mich meine Hände vors Gesicht schlagen.

Ob ihn jemand hinuntergestoßen hat?

Im nächsten Moment vernehme ich Maries Schluchzen, welches durch den Stoff ihres Handschuhs gedämpft wird. Als ich vorsichtig zwischen meinen Fingen hindurch wieder auf den Monitor schaue, wackelt das Bild stark, vermutlich aufgrund von ihrem vor Trauer und Entsetzen bebenden Körpers. Und dann bekomme ich eine Antwort auf meine Frage, als plötzlich ein Ruck durch die Plattform geht und sich der Aufzug langsam in Bewegung setzt.

„Karl... bitte komm herunter... da oben muss irgendjemand sein!" Maries Stimme ist von purer Panik gezeichnet.

„Ich... ich kann ihn nicht zurücklassen..." entgegnet Karl völlig in Trance.

Geistesgegenwärtig, vermutlich vom Adrenalin befähigt, springt Marie auf den Aufzug und beginnt an Karls Jacke zu zerren.

„Er... er ist tot, wir können nichts mehr für ihn tun. Wir müssen uns verstecken, wer weiß, wer da oben den Aufzug gerufen hat..."

Marie zieht Karl zum Rand der Plattform und als sie sich umdreht, um nach unten zu schauen, schwebt sie bereits circa zwei Meter über dem Boden. Sie wendet sich Karl noch einmal zu und ich kann seine mit Tränen gefüllten Augen erkennen. Er nickt, ehe Marie sich wieder umdreht und springt. Sie landet ächzend, aber sicher auf dem Absatz der Treppe und schaut sofort nach oben. Karl zögert noch und ich würde ihm am liebsten zurufen, dass er doch bitte springen soll, aber er lässt sich viel zu viel Zeit. Als er es dann nach Maries wiederholter Aufforderung endlich tut, landet er hart auf dem Metall und schreit auf.

„Aaahhh... mein Fuß..."

Rücksichtslos greift Marie ihm unter den Arm und versucht ihn auf die Beine zu hieven, doch sein lautes Jammern lässt sie innehalten.

„Bitte... steh auf... wir müssen hier weg..." schreit sie ihn angsterfüllt und verzweifelt an.

„Ich... ich kann nicht..."

Als die Kamera Karls Bein erfasst, erkenne ich, dass sein Fuß stark verdreht ist.

„Komm, stütz dich auf mich!"

Unter schmerzverzehrten Schreien lässt Karl sich von Marie aufhelfen. Nur mühsam schaffen sie es gemeinsam die Treppe hinunter und nachdem sie einige Meter des Pfades, mehr schlecht als recht, hinter sich gebracht haben, verstummt das Summen des Aufzugs, aber nur kurz, denn schon einige Sekunden später, setzt er sich wieder in Bewegung.

„Ich... ich schaffe es nicht Marie... Ich verstecke mich hier... in dieser Nische. Vielleicht habe ich Glück, und... wer auch immer Daniel auf dem Gewissen hat..."

Karl gerät ins Stocken und fängt wieder an zu schluchzen. Der Schmerz seines Verlustes versetzt mir einen Stich ins Herz. Daniel scheint ihm wirklich viel bedeutet zu haben.

„Lauf und versuch einen anderen Ausgang zu finden. Das Wasser des Baches muss ja irgendwo hin, folge ihm!"

„A-aber..."

„Lauf!" schreit Karl Marie ins Gesicht, die noch gezögert hat, doch nun rennt sie, was das Zeug hält.

Ich kann nichts erkennen, denn die Kamera wackelt extrem. Erst als Marie an der Metallrampe ankommt, die über dem Bach liegt, hält sie kurz inne. Vermutlich überlegt sie, an welcher Uferseite sie ihren Weg fortsetzten soll und entscheidet sich kurzerhand über die Rampe zu gehen und es auf der anderen Seite zu versuchen. Doch sie wird abermals zum Anhalten gezwungen, als erneut ein lauter Schrei durch die Höhle hallt.

„Oh nein... Karl..." höre ich sie leise schluchzen.

„Halt bitte an!" fordere ich Trudy auf, denn das Video, welches mir wie ein Horrorfilm vorkommt, raubt mir noch den letzten Nerv.

Sie kommt meinem Wunsch nach und drückt auf die Leertaste, um es zu pausieren.

„Kannst du mir nicht bitte die wichtigsten Details erzählen? Ich will mir das nicht länger ansehen."

„Tut mir leid Kleines. Du musst, auch im Hinblick auf das, was auf uns zukommt, wenn das wirklich alles real ist. Denn wenn ja, müssen wir vorbereitet sein."

„Wir?" frage ich Trudy verwundert.

„Na denkst du etwa, dass ich dich damit allein lasse? Die ganze Sache stinkt zum Himmel und ich werde nicht zulassen, dass dieser... Dave... oder wie auch immer er heißen mag, dir zu nahekommt."

Was für ein schönes Gefühl es ist, dass ich so liebe Menschen um mich habe, denen etwas an mir liegt. Nur wenn Dave wirklich diese Macht besitzt, die er mir bereits eindrucksvoll bei unseren Begegnungen gezeigt hat, wird Trudy nicht viel ausrichten können und ehrlich gesagt möchte ich auch niemanden, der mir lieb und teuer ist, auch nur annähernd in seiner Nähe wissen. Aber sie hat recht, ich muss vorbereitet sein. Vielleicht verschafft mir das Video ja einen kleinen Vorteil.

„Also gut... dann lass es weiterlaufen!"


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