Seine Schwester steht hinter Lucas, der sich über einen Bildschirm beugt und etwas genau beobachtet.

„Und? Funktioniert es?", fragte sie ihn.

Er sieht ihr an, dass sie nicht viel von dem versteht, was auf dem Display zu sehen ist.

„Ich bin mir nicht sicher, aber eigentlich habe ich nichts übersehen", antwortet Lucas unschlüssig,

„Es gibt eigentlich keinen Grund, warum sie nicht funktionieren sollte..."

„Wenn sie so gut funktioniert wie letztes Mal, dann machen wir es nur schlimmer. Es hat ihn komplett aus der Bahn geworfen, dass das System sie gefunden hat", murmelt seine Schwester nur.

In ihrer Stimme schwingt kein Vorwurf, doch trotzdem weiß er, dass sie nicht zufrieden ist.

„Diesmal wird sie funktionieren. Besser als vorher", erklärt Lucas nun entschlossener,

„Es kann nicht anders sein."

Sie nickt:

„Was kann sie dieses Mal?"

„Ich habe sie so programmiert, dass sie auffällig ist, sodass er sie überall findet. Außerdem habe ich sie in seinen Computer gelassen, damit sie weiß, was er denkt. Wir übergehen so seine Vorsicht, da sie uns zu viel Zeit kosten würde."

„Sehr gut. Was noch?", ihre Stimme klingt zuversichtlich.

„Ich habe sie mit einem Schutzmechanismus ausgestattet, der selbst für das System schwer zu überwinden sein dürfte. Allerdings kann ich nicht ausschließen, dass man sie findet. Oh und ich habe sie so gepolt, dass sie immer zuerst ihn und dann sich selbst schützen wird, wenn es nötig ist", antwortet Lucas mehr als stolz auf „Sie".

„Wie wird es ablaufen? Ich meine, was für Informationen kannst du ihr mitgeben?"

„Sie trägt keine Informationen über unseren Plan, die das System entschlüsseln könnte. Wenn ich ihm alles durch sie sagen lasse, dann weiß auch ComQuintra, was er vorhat und dann kann ich für nichts mehr garantieren. Daher sind die wichtigsten Dinge verschlüsselt. Sie wird ihm allerdings direkt sagen, dass seine Situation hier nicht gut ist, und dass wir uns verrechnet haben. Außerdem wird sie ihn über Projekt 14 aufklären."

„Was meinst du mit den verschlüsselten Informationen?", fragt seine Schwester, immer noch unsicher, was sie von „Ihr" halten soll.

„Sie sind so verpackt, dass sie sich nur unter bestimmten Voraussetzungen öffnen lassen. Kurz gesagt, wird sie ihm einfach nur helfen, sich zu erinnern."

„Ich dachte, das lässt die Serverkapazität nicht zu? Du hast selbst gesagt, dass es gelöscht wird."

„Ja das ist richtig, aber alle gelöschten Daten lassen sich wieder herstellen, wenn sie nicht vollständig zerstört sind. Aus diesem Grund habe ihr Speicherkapazität auf den Hauptrechnern des Systems verschafft. Solange er in ihrer Nähe ist, wird ihnen der Platz nicht ausgehen", präsentiert Lucas seine Idee stolz.

„Kann das System dann nicht auch auf die Daten zugreifen, die er sich selbst wiederherstellt?", will sie beunruhigt wissen.

„Diese Daten werden auf diesen Servern hier wieder aus der Versenkung geholt. Sie wird ihn dazu bringen, andere Dinge dafür zu entsorgen. Unwichtige Tage. Sie nimmt also eine Umsortierung der Daten vor; einen Austausch. Die unwichtigen Informationen werden dann auf den Servern von ComQuintra gespeichert, um sie zu verwirren und Platz zu schaffen. Die Sicherheitssysteme der Beiden schützen dabei die wichtigen Daten auf unseren Servern. Das ist bombensicher."

„Nichts ist heute sicher", murmelt sie nur, „Wie wird sie aussehen?"

„Sie muss sich anpassen können. Ich kann nicht sagen, in wie weit er sich verändert hat. Durch unseren Rechenfehler könnte für ihn die Zeit anders vergangen sein als für uns. Sie wird in seinem Alter sein."