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✶Kapitel Sechs✶

Der Vernehmungsraum war kalt. Nicht nur von der Temperatur her – etwas an der Atmosphäre zog jede Wärme aus der Luft, ließ alles steril, leer, leblos wirken. 

Minho saß vor mir, schon wieder in Handschellen an den Tisch gekettet. Seine Haltung war entspannt, fast gelangweilt, aber seine Augen… seine Augen waren unergründlich. 

Ich legte die Akte vor mir ab und räusperte mich. „Herr Lee, wir müssen über Ihre Verteidigung sprechen.“ 

Minho schwieg. Er sah mich nicht einmal richtig an, sondern ließ seinen Blick an mir vorbeigleiten, als wäre ich nur eine störende Randerscheinung. 

Ich spürte, wie mein Magen sich erneut zusammenzog. Ich hatte die Berichte gelesen.
Die Bilder gesehen. Und jetzt saß ich hier, auf der anderen Seite des Tisches, gezwungen, diesem Mann eine Stimme zu geben. 

Ich verschränkte die Hände ineinander, zwang meine Atmung ruhig zu halten.
„Ich werde ehrlich mit Ihnen sein. Die Beweise gegen Sie sind erdrückend. DNA-Spuren, Fingerabdrücke, Sie wurden am Tatort gefunden…“ 

Minho blinzelte langsam, als hätte ich ihm gerade das Wetter von gestern vorgelesen. 

„Möchten Sie mir irgendetwas dazu sagen?“ 

Stille. 

Ich schob die Akte ein Stück weiter in seine Richtung.
„Sie verweigern jede Aussage. Aber das wird Ihnen nicht helfen. Ich kann Sie nur verteidigen, wenn Sie mit mir zusammenarbeiten.“ 

Nichts. Keine Reaktion. 

Ich spürte, wie meine Geduld bröckelte. Ich lehnte mich vor, meine Stimme blieb ruhig, aber fest.
„Herr Lee, das hier ist kein Spiel. Wenn Sie weiterhin schweigen, wird das Gericht Sie ohne zu zögern verurteilen.“ 

Minho hob endlich den Blick. Und für einen Moment – nur einen einzigen Moment – hatte ich das Gefühl, dass etwas in seinen Augen flackerte. 

Dann sprach er zum ersten Mal seit unserer ersten Begegnung. 

„Ich habe nichts getan.“ 

Seine Stimme war tief, ruhig. Er sagte es nicht als Beteuerung, nicht als Verteidigung – sondern als einfache, unerschütterliche Wahrheit. 

Ich fühlte, wie sich mein Nacken verspannte. „Dann sagen Sie mir, was passiert ist.“ 

Minho sah mich an, als würde er mich abwägen. Dann lehnte er sich langsam vor, die Kette an seinen Handschellen klirrte leise. 

„Sagen Sie mir, Herr Han…“ Seine Lippen verzogen sich zu einem kaum sichtbaren Lächeln. „Glauben Sie mir?“ 

Mein Herz setzte für einen Schlag aus. 

Ich wusste nicht, was verstörender war – die Frage selbst. Oder die Tatsache, dass ich keine Antwort darauf hatte.

Minho lehnte sich zurück, ließ die Kette an seinen Handgelenken klirren. Sein Blick lag ruhig auf mir, als hätte er mich durchschaut. 

Ich zwang mich, nicht die Miene zu verziehen. „Ich bin Ihr Anwalt, nicht Ihr Richter. Mein Glaube spielt keine Rolle.“ 

Minho neigte leicht den Kopf. „Aber es interessiert Sie.“ 

Ein Kloß bildete sich in meiner Kehle. Ich konnte es nicht leugnen. Irgendetwas an ihm nagte an mir, wie eine Melodie, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt – ein leises, verzerrtes Echo, das sich in den Gedanken festsetzte. 

„Was genau ist in dieser Nacht passiert?“ fragte ich schließlich. 

Minho senkte den Blick, betrachtete seine gefesselten Hände. Seine Finger waren schmal, elegant. Sie passten nicht zu den Bildern in der Akte. 

„Ich war weg, dann wieder Zuhause“, sagte er leise.

„Ich habe meine Familie gesehen. Lebendig. Und dann… dann waren sie tot.“ 

Ein bitteres Lachen entkam mir. „Das ist keine Aussage, die Sie vor Gericht verteidigt, Herr Lee.“ 

Seine Augen blitzten kurz auf. „Nein. Es ist die Wahrheit.“ 

Ein Schauer lief mir über den Rücken. 

Minho zitterte. Nicht sichtbar, nicht so, dass es sofort auffiel – aber ich sah es in seinen Fingern, die sich verkrampften. Sah es in der Art, wie seine Schultern sanken, als würde er unter einer Last stehen, die ihn zu Boden drücken wollte. 

„Ich habe versucht, sie zu retten.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. 

Ich wollte ihm nicht zuhören. Doch etwas in mir zwang mich dazu. 

„Meine Mutter lag im Flur“, fuhr er fort. „Da war überall Blut. Ich wusste nicht, woher es kam, ich wusste nur, dass sie nicht mehr atmete.“
Er blinzelte nicht, als er sprach. „Aber Jieun…“ 

Sein Atem stockte. 

Mein Magen zog sich zusammen. Ich wollte nicht wissen, was er sagen würde. Ich hatte die Akte gelesen. Ich kannte die Details. 

„Ich habe sie gefunden.“ Seine Finger krallten sich in die Tischplatte.
„Sie hat noch gelebt.“ 

Mein Herzschlag wurde schwer. 

„Ich habe sie hochgehoben. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich habe nach Hilfe geschrien, ich…“ Er presste die Lippen aufeinander, sein Kiefer spannte sich an. „Dann hat sie sich übergeben.“ 

Mir wurde eiskalt. 

„Sie hat gewürgt… gekrampft… ich wusste nicht…“ Seine Stimme brach. „Ich wusste nicht, dass sie daran sterben würde. Ich habe sie gehalten, Jisung.“

Zum ersten Mal sagte er meinen Namen. Zum ersten Mal sah er mich wirklich an.

„Ich habe sie gehalten, bis sie aufhörte zu atmen.“ 

Ich fühlte, wie sich meine Kehle zuschnürte. 

„Und als die Polizei kam…“
Ein bitteres Lächeln zuckte auf seinen Lippen. „Da sahen sie nur das Blut an meinen Händen.“ 

Ich hätte ihm nicht glauben dürfen. Nicht nach allem, was in der Akte stand. 

Doch in diesem Moment – mit dieser Stimme, diesem Blick, dieser zerbrochenen Wahrheit – wusste ich nicht mehr, was Lüge war. 

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