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✶Kapitel Acht✶

Ich war wieder bei Minho.

Ein Ort, der sich für mich zunehmend wie eine seltsame Mischung aus Pflicht und Unbehagen anfühlte. Heute sollte es um die Gerichtsverhandlung gehen.
Wir hatten noch immer keine klare Richtung, was die Verteidigung anging, aber jeder Schritt, den wir machten, musste überlegt sein.

Minho saß an einem Tisch im Verhörraum, seine Hände wieder an die Metallkette gefesselt. Der Raum war karg, mit grauen Wänden, die das flimmernde Licht der Neonröhren kaum dämpfen konnten. Ich hatte mich längst an den widerlichen Geruch gewöhnt – dieses erdrückende Gefühl von Verfall, das einen Raum wie diesen durchzog, den ständigen Hauch von kaltem Stahl und Beton.

Ich setzte mich ihm gegenüber. Unsere Blicke trafen sich für einen Moment, und ich konnte die Stille spüren, die zwischen uns hing. Minho, der Mann, der seine Familie angeblich ermordet hatte – ein Mann, der ein Monster in meinen Augen war, aber auch einer, der in seiner Art nie wirklich unhöflich oder gar brutal wirkte. Ein Dilemma, mit dem ich jeden Tag konfrontiert war.

„Sie müssen mir alles erzählen, Minho. Jede Kleinigkeit, die noch in Ihrem Kopf rumschwirrt“, sagte ich und versuchte, ruhig zu bleiben, meine Stimme kontrolliert, nicht zu emotional.

Er nickte nur leicht und sah zur Seite, als ob er nach den richtigen Worten suchte. Es war nicht das erste Mal, dass er in meinen Augen einen verzweifelten Versuch unternahm, seine Unschuld zu beteuern, aber trotzdem lag dieser Hauch von Verzweiflung in seiner Stimme, der mir fast das Herz zerriss.

„Ich habe es schon hundert Mal gesagt, Jisung“, murmelte Minho, als er sich mit einem leichten Seufzen zurücklehnte. „Ich habe meine Schwester und meine Mutter nicht getötet. Ich habe sie versucht zu retten. Aber ich konnte nichts tun. Nichts...“

Seine Stimme brach, doch er fing sich wieder. Ich hatte genug von diesen endlosen Wiederholungen. Aber heute wollte ich ihm eine Chance geben, es so zu sagen, wie er es sich wünschte.

„Was genau passiert, Minho? Wie haben Sie die Dinge erlebt?“ fragte ich ruhig und versuchte, einen neutralen Ton zu wahren, auch wenn alles in mir danach schrie, zu schreien. Zu fragen, wie es sein konnte, dass er die Worte „ich habe sie versucht zu retten“ mit solch einer Wehmut sagen konnte, obwohl er offensichtlich derjenige war, der die Taten begangen hatte.

Ich nahm einen Schokoriegel aus meiner Tasche und legte ihn langsam auf den Tisch. Ein einfacher Geste, die mir irgendwie bedeutungslos erschien, aber vielleicht konnte sie ihm etwas mehr Vertrauen schenken. Vielleicht wollte ich ihm ein kleines Stück Normalität zurückgeben, auch wenn es nur für einen Moment war. Er sah den Riegel an, aber griff nicht danach. Nicht sofort.

„Haben Sie Hunger?“, fragte ich und beobachtete ihn dabei. Ich spürte, wie seine Augen auf dem Schokoriegel hafteten, als ob er versuchte, die Situation zu analysieren, und vielleicht auch, wie er mit mir spielen konnte.

„Ich weiß nicht“, sagte er dann leise und sah mir in die Augen, als ob er meine Reaktion studieren wollte. „Vielleicht nach der Verhandlung... Vielleicht, wenn ich weiß, was hier wirklich los ist.“

Es war ein seltsames Gefühl. Er sprach in einem so ruhigen, fast sanften Ton, und doch war in seinen Worten eine Schärfe, die sich in mir wie ein scharfer Nagel bohrte.

„Gut, dann lassen Sie uns über die Details sprechen, Minho“, sagte ich und versuchte mich zu fokussieren. „Ich brauche alles, was Sie sich erinnern können. Den Moment, als die Polizei eintraf, was haben Sie gedacht?“

Minho schloss für einen Moment die Augen, als ob er tief in sich selbst versinken wollte, bevor er wieder antwortete. Seine Miene war wie aus Stein gemeißelt. Doch als er die Augen wieder öffnete, war da dieses Zögern in ihm.

„Ich habe sie in meinen Armen gehalten“, sagte er leise, die Worte fast unhörbar. „Meine Schwester... meine Mutter. Ich wollte sie retten. Ich wollte... aber ich konnte nicht...“

Die Stille, die sich nach seinen Worten ausbreitete, war erdrückend. Etwas an ihm war anders. Nicht die Wut, nicht die Hassgefühle, die ich erwartet hatte. Es war das Gefühl, dass er mir vertraute, dass er in dieser Situation auf mich angewiesen war.

„Minho“, sagte ich schließlich und versuchte, das Gespräch wieder auf die Fakten zurückzubringen, „Sie müssen mir alles erzählen, so wie es war. Nur dann können wir wirklich etwas für Sie tun.“

Er nickte, aber ich konnte sehen, wie er erneut mit seinen Gefühlen kämpfte. Ein feines Zittern ging durch seine Hände, als er die Ketten an seinem Handgelenk spürte. Ich warf einen Blick auf den Schokoriegel, der nun unberührt vor ihm lag. „Ich wollte nur, dass sie leben, Jisung. Ich wollte nicht, dass sie... dass sie... so enden.“

Es war der Moment, in dem ich begriff, dass er sich wirklich an diese letzten Sekunden erinnerte – an das Bild seiner Schwester und seiner Mutter in seinen Armen. Es war der Moment, in dem ich fast glauben wollte, dass er die Wahrheit sagte.

„Sie sind nicht schuld, Minho“, sagte ich, auch wenn ich wusste, dass ich es nicht wirklich glauben konnte. Doch irgendwie wusste ich, dass diese Worte für ihn ein wenig von der Last nehmen würden, die er schon viel zu lange trug.

„Ich war es, der den Schmerz in ihren Augen gesehen hat“, flüsterte er. „Und ich habe alles versucht, aber es war zu spät.“

Ich wollte mehr sagen, aber stattdessen blieb ich einfach in dem Moment stehen. Die Worte, die er wählte, und die Art, wie er sich auszudrücken versuchte, hatten etwas Unheimliches an sich. Es war zu glaubwürdig, zu ruhig. Zu aufrichtig. Doch gleichzeitig... war da etwas, das mich immer wieder zweifeln ließ.

„Du hast deinen Job gut gemacht, Jisung“, sagte Minho, als er meine Reaktion sah, und griff dann langsam nach dem Schokoriegel. Er drehte ihn in seinen Händen und brach ihn in zwei Teile.

„Vielleicht wird es heute noch Zeit, diesen Riegel zu essen“, murmelte er. „Vielleicht kann ich ein bisschen Freude daran finden.“

Ich starrte ihn nur an. Das Gefühl der Verwirrung ließ mich nicht los. Doch als Minho den Schokoriegel verzehrte, konnte ich nicht anders, als an etwas anderes zu denken.

An das Bild eines Mannes, der in einem Moment des Schmerzes die Kontrolle über sein eigenes Leben verloren hatte. Und an das Bild eines anderen, der vielleicht niemals die Kontrolle darüber bekommen würde.

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