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»5« Spiegelbild

Dᴀᴋᴏᴛᴀ

Viele Menschen würden sich erschrecken, wenn sie statt ihrem Gesicht, ihren Charakter im Spiegel sehen würden.

Ich erschrecke mich, wenn ich mein Gesicht im Spiegel sehe.

Eigentlich achte ich darauf, mich nicht zu oft anzusehen, vor allem, wenn ich ungeschminkt bin.

Doch heute ist mir ein schwerwiegender Fehler unterlaufen und ich weiß ganz genau, was es mit mir anstellen wird.

Ich weiß nicht einmal, wie das geschehen konnte. Wie habe ich nur vergessen den Spiegel im Bad zu entfernen? Ich wusste, ich hätte es sofort tun müssen, als ich es vor ein paar Tagen erst gekauft habe, doch ich habe mich so sehr auf Clyde konzentriert, dass ich den klaren Spiegel im Bad vergessen habe.

Und als ich heute Morgen aufgestanden bin, ungeschminkt und...

Zittrig sehe ich auf die Glasscherben herab, die sich nun in meine Handfläche bohren. Tief atme ich durch, versuche mich abzuregen, doch es klappt nicht. Die Tränen schießen mir in die Augen und ich knurre wütend, greife nach meinen Haaren und ziehe so feste ich nur kann, um den Schmerz auszugleichen, doch spüre ich es nicht. Ich spüre nicht den Schmerz in der Kopfhaut, kein Brennen - Nichts. Ich spüre nur die lodernde Flamme in meiner Brust, die mich von innen heraus zu verbrennen scheint.

Es war eine Schlacht. Eine Schlacht zu erlernen, wie ich mein Gesicht vor mir selbst verberge. Eine Schlacht, weil ich mir dadurch nicht nur bewies, dass ich auf ewig das schwache kleine Mädchen bleiben werde, sondern mir selbst den Dolch des Verrats in die Brust gestoßen habe.

Ich habe mich selbst verraten.

Ich liebe die Schminke und das starke Make-up, das aus meinem Antlitz etwas völlig Neues macht, denn mein Gesicht ist meine größte Schwäche, es ist mein größter Feind und mein stärkster Gegner, jedoch habe ich auch diesen bezwingen können, als ich herausfand, dass es nur die Leinwand für meine Kunst ist. Tief atme ich durch, woraufhin meine Kehle erstickende Geräusche von sich gibt, die jedoch von viel tiefer geschickt werden.

Von meiner Brust, in denen sich meine Atemwege langsam verschließen.

Ich habe lange gebraucht zu lernen, wie ich mir etwas ins Gesicht schmiere und nachher vor dem Spiegel korrigiere. Aber nur so konnte ich mir überhaupt ins Gesicht sehen. Doch jetzt war ich nicht geschminkt. Mein Gesicht war rein von jeder Farbe, die Augen nicht geschminkt, der Mund nicht geschminkt...

„Alles frei", wispere ich und schließe die Augen, als mir fast eine Träne entkommt. Nein. Ich habe seit ihrer Beerdigung nicht mehr geweint und das werde ich auch heute nicht tun, nur weil mir dieser dumme, dumme, dumme Fehler unterlaufen ist!

Dumm, dumm, dumm!

Mein Blick fällt auf das inzwischen getrocknete Feuchttuch, mit der ich gestern Nacht blind meine Schutzweste aus meinem Gesicht gewischt habe. Hier bleibe ich und halte die Augen geschlossen, erschlafft von dem fettigen, fad parfümierten Geschmack des grauweißen Fetzens, worin Schminke abgewischt ist. Schminke, die mich nun zu verhöhnen scheint.

In diesem Moment höre ich es. Ich schnappe laut nach Luft und reiße die Augen auf, als ich das Geräusch in meinem Kopf vernehme.

Der Schlüssel ist gefallen.

Und dann stille. Totenstille, denn das wahre Böse ist lautlos.

Meine Mundwinkel kräuseln sich und ehe ich mich davon abhalten kann, pruste ich los. Ich lache, als gäbe es keinen morgen mehr. Ist es denn nicht urkomisch? Irgendwann... Irgendwann hören wir damit auf, das Monster unter unserem Bett zu suchen, wenn wir realisieren, dass es sich in unserem Körper befindet. Und kaum hat man das begriffen, hört man endlich ihre Schritte. Es ist ganz angenehm, wenn man ebenso begreift, dass dieses Monster du selbst bist, davor jedoch fürchtet man sich.

Lauschen. Still lauschen, dann hörst du es. Du hörst es auf Zehenspitzen gehen, ganz sachte streift der schwarze Umhang deine zarte Seele, hinterlässt eine dunkle Substanz, die wie Zucker im bitterschwarzen Kaffee schmeckt.

Es ist lecker, probiere nur!

Lass es näher kommen, dann tut es dir nicht so sehr weh. Es ist ganz kurz. Es ist, wie wenn der Arzt bis Drei zählt, du die Augen schließt, um das alles zu umgehen und den Kopf abwendest, derweil der Arzt dir die Spritze bereits gegeben hat. Dann spürt man nur noch das leichte Pochen, die Wallung des Blutes, aber keinen Schmerz.

Ich seufze leise. Jetzt ist es zu spät.

Ich habe die Kontrolle bereits verloren. Der Schlüssel ist gefallen und das Monster in mir draußen.

Also erhebe ich mich und schiebe mit dem Fuß die Scherben des einst gewesenen Spiegels zur Seite, blicke mir dabei durch die Scherben in das verzerrte Gesicht.

Ich hasse es. Ich hasse Spiegel! Ich hasse mein Leben und ich hasse mich, verdammt, ich hasse mich so sehr! Ich hasse mein Gesicht, das so aussieht wie ihres! Seine Augen, seine Augenbrauen, seine Nase, ihre Lippen, ihre Haare, ihr Lächeln...

Das alles steckt in mir.

Ich kneife die Augen zusammen, als ich diesmal die Tränen nicht mehr zurückhalten kann, bohre meine Finger in meine Haut, zerkratze sie und ich brülle, in dem Moment, als das Monster meine Seele berührt. Ich brülle all den Schmerz heraus, erkenne meine Stimme dabei kaum wieder.

Denn ich klinge wie das Monster, das ich bin.

♋︎♋︎♋︎♋︎

„Dakota!"

Ich lächle. Es war so klar, dass sie mich sofort spüren würde. Es ist, als könnte sie mich riechen, was bei dieser Entfernung so gut wie unmöglich ist, denn ich stehe hinter ihrer Tür und halte mich versteckt.

Daliah dreht sich grinsend zu mir um, sieht jedoch in die völlig falsche Richtung. Lachend gehe ich auf sie zu und umarme sie. Zwar wusste sie in welche Richtung sie sich umdrehen muss, jedoch nicht, wo ich genau gestanden habe.

Verständlich.

„Was machst du an einem Donnerstag hier? Nicht, dass ich mich nicht freue! Ich wundere mich nur. Sonst kommst du doch immer am Montag." Aufgeregt drückt sie mir einen festen Kuss auf die Wange und ich kneife die Augen zusammen. Wenn Daliah eins kann, dann dich so fest auf die Wange zu küssen, dass es weh tut.

„Ich bin hergekommen, um dich zu sehen und weil ich für eine kleine Weile verschwinden werde. Wir werden uns einige Wochen lang nicht treffen können", erkläre ich ihr, sobald sie mich loslässt und setze mich auf ihr Bett. Daliah tastet sich voran, bis sie den Kühlschrank berühren kann, um zwei Dosen Cola herauszuholen. Ich sehe mich währenddessen in ihrem Studentenzimmer um. Hm, sie scheint neu renoviert zu haben und höchstwahrscheinlich hat Danny für sie gestrichen, denn allein hätte sie das niemals gekonnt.

„Wohin gehst du?", hakt sie irritiert nach und kommt langsam wieder auf mich zu.

„Ich weiß es nicht", lache ich und zucke die Schultern. Daliah reicht mir eine Dose, die ich dankend annehme.

„Ich habe mich mit jemandem verbündet. Er ist jetzt mein Partner, doch bevor wir uns um meine Angelegenheit kümmern, gehen wir zunächst seinen Angelegenheiten nach. Er sagte nur, dass ich mich bereit halten soll, da wir das Land verlassen werden und ehrlich gesagt bin ich sehr froh drum. Ich wollte eh für eine Weile verschwinden, da passt es mir ganz gut."

„Hm, klingt nicht schlecht", erwidert sie und sieht mich aus ihren wässrigen grünen Augen an. Ich atme tief durch und kann für einen Moment den Blick nicht abwenden, sowie immer. Doch wenigstens kann ich sie ansehen. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber während ich mir nie ins Gesicht sehen kann, sehne ich mich nach ihrs. Mein Blick fällt wieder auf ihre Augen. Einst hatte sie so klare Augen wie ich, doch nun da sie blind ist, hat sich ihre Augenfarbe verändert. Wobei ›verändert‹ nicht das richtige Wort ist. Ihre Pupillen sind eben nur nicht schwarz, sondern unnatürlich hellgrün, was eigentlich sogar sehr schön aussieht. Zumindest versuche ich es ihr immer klar zu machen, doch was nützen schöne Augen, wenn man durch diese nicht sehen kann? Aber ich bin froh, dass Daliah so unglaublich stark ist, denn im Gegensatz zu mir, geht es ihr gut.

Natürlich vermisst sie... sie. Doch sie hat es akzeptiert. Sie strahlt jederzeit, lacht sehr gern und liebt es, jemandem gute Laune zu bereiten. Obwohl sie so viel mehr verloren hat, ist sie ein Sonnenschein. Eben wie Lara. Zwei unglaublich starke Persönlichkeiten.

So viel stärker als ich.

Daliah hatte anfangs starke Schwierigkeiten, doch sie hat nie aufgegeben. Zwar bebt ihre Unterlippe manchmal noch immer, wenn sie versucht mit Danny zu kommunizieren, da es für die beiden so unglaublich schwierig ist, aber das macht sie nicht schwach, denn sie ist als Erste aufgestanden, als wir alle fielen. Sie ist aufgestanden, hat sich an ihr neues Leben zu gewöhnen versucht, ist auf sonderbare Schulen gegangen und studiert nun Musik.

„Hey, hörst du mir zu?", reißt ihre Stimme mich aus den Gedanken und ich blinzle perplex.

„Entschuldige, ich war in Gedanken! Was hast du gesagt?"

„Ich habe gefragt, wer dein neuer Partner ist? Nicht, dass es jemand gefährliches ist", raunt Daliah und ich kann sehen, wie sich ihre Härchen aufstellen bei dem Gedanken, dass es sich wirklich um jemand gefährlichen handeln könnte.

„Oh, ich denke nicht, dass er harmlos ist, aber die Art, von der du denkst, dass er sein könnte, ist es nicht. Er ist ein Dieb, aber kein einfacher Dieb. Tatsächlich ist er der meistgesuchte Verbrecher, doch ganz Amerika hat es eingesehen und ich ebenso; er ist brillant. Sehr klug, sehr elegant und sehr sauber. Er ist hart, ohne brutal zu sein. Ich finde ihn wirklich genial", erkläre ich ihr und lege mich in ihr Bett. Hier ist es immer so verdammt gemütlich!

Dalia runzelt die Stirn und nickt langsam.

„Ist er denn nett?"

„Unsere beiden ersten Begegnungen verliefen nicht so nett, aber eigentlich macht er nicht den Eindruck, als wäre er unfreundlich. Er arbeitet allein und er wollte, dass das so bleibt, doch ich habe ihm keine Wahl gelassen, als ich ihm diese Partnerschaft angeboten habe. Er hat mir etwas geschuldet und um sein Leben zu verschonen, habe ich etwas anderes verlangt. Eigentlich müsste er froh sein, doch stattdessen schien er eher etwas verärgert", erkläre ich ihr und Daliah atmet tief durch.

„Aber dann ist er ja doch noch dazu in der Lage, dich im Schlaf zu töten, Dakota!" Besorgt hebt sie den Kopf und spielt unbewusst mit ihrem Armband. Das tut sie immer, wenn sie sich fürchtet und jetzt bereue ich es doch ein wenig, dass ich ihr so viel erzählt habe, denn nun wird sie sich erstmal große Sorgen machen, bis ich sie in einigen Wochen beruhigen kann und ihr sagen, dass ich noch lebe.

„Das würde er niemals tun. Obwohl ich ihn noch nicht kenne, bin ich felsenfest davon überzeugt", erwidere ich und zucke die Schultern, obwohl sie das nicht sehen kann, doch es ist zur Gewohnheit geworden. Ich räuspere mich leise und richte mich auf. Ich meine das, was ich sage. Ich glaube nicht, dass Clyde ein solcher Feigling ist, der jemanden im Schlaf tötet. Sowas traue ich nur den Richardsratten zu, aber doch nicht dem Meisterdieb, der sowas nun wirklich nicht nötig hat.

„Wieso bringst du dich eigentlich ständig in Schwierigkeiten? Wenn dir etwas passiert, Dakota, dann werde ich mir das niemals verzeihen können, genauso geht es im übrigen den anderen! Sie sorgen sich doch nur um dich", haucht sie kraftlos und senkt den Kopf. Ich kann nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Sie kann manchmal wirklich Themen anfangen, die einen langweilen.

„Ihr solltet euch keine Sorgen um mich, sondern um meine Gegner machen", entgegne ich süßlächelnd und umarme sie, damit sie sich beruhigt. Daliah nickt langsam.

„Ja, die tun mir auch leid." Lachend wirft sie mir einen Blick zu und ich stupse sie grinsend an.

„Also gut, dann sag mal. Ist er heiß?", fügt sie sogleich hinzu und wackelt mit den Augenbrauen.

„Uh, das ist er! Ich konnte meine Augen nicht von ihm nehmen, so schön ist er. Zunächst dachte ich, dass er hässlich sein muss, weil sein Körper eine Eins ist. Meistens ist es irgendwie so, dass bei Männern nur eine Sache stimmt, doch bei dem Meisterdieb ist es anders. Er hat nämlich einen schönen Körper und auch ein schönes Gesicht", erwidere ich grinsend und fletsche die Zähne.

„Deshalb gehe ich davon aus, dass seine innerlichen Werte furchtbar hässlich sein müssen."

Daliah fängt wieder an zu lachen und schüttelt den Kopf.

„Du kannst es nicht sein lassen", ruft sie und reicht mir eine Tafel Schokolade, die ich sodann öffne.

„Was denn? Irgendetwas muss nunmal hässlich sein." Ich zucke die Schultern, kann mir ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. Daliah bewirft mich mit einem Kissen, dem ich jedoch rechtzeitig ausweiche.

„Oh, das kriegst du zurück!" Mit diesen Worten lege ich die Schokolade zur Seite, erhebe mich und greife nach einem anderen Kissen, ehe ich eine Kissenschlacht beginne.

♋︎♋︎♋︎♋︎

Hallöchen ❤️

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen!

Dakota unser kleiner... Psycho? Ist sie wirklich ein Psycho oder einfach nur am Ende? 👀 was meint ihr?

Bis bald 👋🏼

SevenTimes-

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