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011 ― Gally

Der Morgen begann wie jeder andere in den letzten Wochen, die Kaya auf der Lichtung verbracht hatte. Elf Wochen waren es inzwischen, dass konnte sie daran festmachen, dass Tyler, der neuste Frischling, ein großer, muskulöser Junge, vor drei Wochen auf die Lichtung geschickt worden war. Vor ihm war Daniel, ein kleiner, schmächtiger Kerl auf die Lichtung gekommen.

Kaya erwachte kurz bevor die Mauern sich öffneten, verabschiedete sich von Newt und Minho oder Nick und Finn, Nicks neuem Laufpartner, dann begann das Frühstück. Meist half Kaya Alby bei der Koordination der anderen Lichter, ab und an half sie in der Küche oder den Gärten und ein mal half sie Erik, einem Schwapper, dabei, die Bäder zu säubern. Kaya war Alby unendlich dankbar dafür, dass er ihr erneut die Chance gab, einige Jobs auszutesten. So fühlte sie sich wenigstens nicht vollkommen nutzlos.

Am Nachmittag gab es Mittag, dann noch mehr Arbeit. Abendessen. Schlafen. Das Schnarchen neben ihr, dessen Ursache, laut seiner eigenen Aussage, auf keinen Fall Stephen sein konnte, war inzwischen so normal für Kaya geworden wie die Meterhohen Wände, die die Lichtung umgaben oder die Käferklingen, die kleinen halb tierisch- halb elektronischen Krabbelviecher, die die Lichter ununterbrochen für die Schöpfer, so nannten die Jungs sie, beobachteten.

An diesem Morgen brachen Newt und Nick gemeinsam auf, Kaya verabschiedete sich, dann half sie Zart in den Gärten nach dem Frühstück. Der große, blonde Junge der den Job des Hüters der Gärten übernommen hatte, war dankbar für Kayas Hilfe, ließ sie jedoch kein bisschen aus den Augen. Vermutlich aus Angst, sie würde seinen geliebten Garten womöglich vollkommen ruinieren.

Einige Stunden später stand die Sonne an höchster Stelle und brannte erbarmungslos auf die Lichtung hinab. Kaya war gerade dabei, einige Decken zu falten und sorgfältig in einem kleinen Schrank zu lagern, der im Gehöft, direkt neben der Tür zum Schlafsaal der Hüter, stand. Alby half ihr dabei. Er hatte ihr in den letzten Tagen immer wieder neue Dinge erklärt, und gestern, kurz bevor die Sonne untergegangen war, hatte Kaya ihren Namen in eine der Labyrinthmauern eingraviert. Alle anderen Jungen, die die Lichtung bereits vor ihr bewohnt hatten, hatten sich ebenso verewigt. Einige Namen waren durchgestrichen, und ohne danach fragen zu müssen, verstand Kaya, was dies zu bedeuten hatte.

"Alby!", riss ein Schrei Kaya nun aus ihren Gedanken. Ein rothaariger Junge, den Kaya nicht beim Namen kannte, stolperte in das Haus hinein, seine Augen vor Schreck weit aufgerissen. "Du musst mitkommen, sofort! Gally...Jeff hat...Gott verdammt diese Mistviecher!", er schnappte nach Atem. "Aiden, klonk was ist los mit dir du Neppdepp?", Alby griff nach beiden Schultern des Jungen. "Griewer.", war alles, was Aiden herausbrachte. Es was jedoch auch alles, was Alby hören musste. Wie von einer Käferklinge gestochen sprintete Alby aus dem Gebäude. Kaya wusste für den Bruchteil einer Sekunde nicht recht, was sie tun sollte, dann folgte sie Alby auf dem Fuße. Die beiden rannten quer über die Lichtung und kamen am Nordtor zum stehen. Eine kleine Traube Jungen hatte sich um etwas gebildet, doch Kaya konnte erst nicht erkennen, was es war. Dann erkannte sie ihn: Gally. Der rotblonde Junge lag, schwer atmend und leicht zitternd, am Boden.

"Was ist hier los?!", fragte Alby aufgebracht und sah durch die Menge. "Gally, er ist ins Labyrinth und dann...Hier", Jeff hob das T-Shirt des Jungen, Gally hatte die Augen fest geschlossen. "Dann haben wir das hier gesehen. Ich habe ihm das Zeug gegeben...Das blaue Fläschchen, das mit Daniel hierherkam."

Alby nickte und rieb sich das Kinn. "Griever mitten am Tag, was? Und was hat dieser Nepp überhaupt im Labyrinth verloren? Ihr alle kennt die Regeln!", Albys Ton dultete keine Widerworte. "Keiner hat ihn gesehen, erst, als er sich auf dem Bauch hierher zurückgezogen hat, habe ich ihn vom Sani-Haus aus gesehen und mir sofort das Zeug geschnappt und Aiden angebrüllt, er soll dich finden. Was machen wir jetzt mit ihm, Alby?" Alle Jungen sahen erwartungsvoll auf ihren Anführer. "Bringt ihn ins Sani-Haus. Bindet ihn fest, nur für alle Fälle. Wir können nur hoffen, das neue Zeug wirkt besser als bei...", er schwieg einen Moment, dann fuhr er fort, ohne George weiter zu erwähnen: "Ich will, dass einer von euch", er sah zu Jeff und Clint, "Immer bei ihm bleibt, klar? Und ihr sagt mir sofort bescheid, wenn dieser Nepp aufwacht." Clint und Jeff nickten, dann griffen sie nach Gallys Armen und Beinen. Kaya hatte erwartet, dass Gally anfangen würde sich zu wehren, doch er hing bloß regungslos zwischen den Sanis, die ihn in Richtung des Sani-Hauses trugen.

"Das ist nicht normal, nicht mitten am Tag...erst George, jetzt Gally...Da fehlt uns gerade noch ein Griewer, der ungestört auf unsere Lichtung spaziert...", besorgt kratzt Alby sich am Nacken. "Kaya", er hob den Blick und sah ihr direkt in die Augen: "Wenn die Läufer wieder da sind, wirst du ihnen von allem berichten. Im Kartenraum. Ich läute eine Versammlung für heute Abend ein, irgendetwas muss sich ändern. Wir können das Risiko, noch mehr Jungs an Griewer zu verlieren, nicht eingehen."

Kaya nickte, dann beobachtete sie die anderen Jungen, die eben noch alle beisammen gestanden hatten, wie sie langsam zurück an ihre Arbeit kehrten.

Schlüssel zum Labyrinth. Huschte Kaya der Gedanke plötzlich durch ihren Kopf, und noch bevor sie in vollem Bewusstsein über das war, was sie tat, rannte sie hinter Alby her: "Warte! Alby, warte!", der dunkelhäutige Anführer drehte sich um. "Ich...Ich hatte vor einigen Wochen Träume. Über...Die Schöpfer, glaube ich. Sie haben mich den Schlüssel zum Labyrinth genannt, ich weiß nicht, was genau das heißen soll. Ich erinnere mich auch nie an vollständige Zusammenhänge...Immer nur Bruchstücke ohne roten Faden. Aber ich bin mir sicher, dass es... naja, irgendetwas zu bedeuten haben muss...Ich weiß nur nicht, was..."

Albys Blick verdüsterte sich: "Und das sagst du mir jetzt? Genau jetzt, wo noch einer von uns vielleicht draufgeht? Verdammt, Kaya, auf wessen Seite stehst du? Sowas verheimlicht man doch nicht!" Kaya hatte nicht damit gerechnet, dass Alby so aufgebracht reagieren würde. Sie hatte Nick ja bereits von ihren Träumen erzählt, sich jedoch...irgendwie für sie geschämt. Die Unsicherheit, die die Träume, die beinahe wie Prophezeiungen oder ähnlichen Voraussagungen wirkten, lösten Angst in ihr aus.

"Es tut mir leid, Alby...", versuchte sie, sich zu rechtfertigen, doch dieser drehte sich bloß um und raunte: "Eine Sache mehr, die wir heute Abend besprechen werden."

Kaya schluckte und wusste nicht recht, ob sie bereuen sollte, Alby die Wahrheit gesagt zu haben. Sie war sich nichtmal mehr sicher, was sie dazu gebracht hatte, es zu tun. Irgendwie hatte es sich angefühlt, als würde jemand die Kontrolle über sie übernehmen. Als wäre eine Hand in ihrem Hirn ihre Entscheidungen steuern, als wäre sie nicht mehr in der Lage, ihrem eigenen Willen zu gehorchen und stattdessen dazu gezwungen, zu tun, was jemand fremdes in ihr zu Befehl gab.

Das Mädchen sah Alby nach, wie er, ohne sich nochmal umzudrehen, auf das Haupthaus zusteuerte. Sie fühlte sich verwirrt, irgendwie verloren, und es fühlte sich auf einmal ganz furchtbar an, nicht von Anfang an ehrlich zu allen gewesen zu sein.

Schlüssel zum Labyrinth hauchte die Stimme erneut und brach die Stille. Kaya wurde Eiskalt. „Ich muss einen Ausweg finden...Irgendwie.", wisperte sie und starrte direkt auf die efeubedeckte Wand, die sich zwischen dem Eingang ins Labyrinth offenbarte. Ein kalter Windhauch kam ihr entgegen. Ich muss Läuferin werden.

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