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001 ― Fremd und doch Vertraut

Nick und Alby waren auf ein hohes Loch in einer der Mauer zugerannt, was Kaya kurz darüber nachdenken ließ, warum die Jungen nicht einfach durch das Loch nach draußen liefen. Irgendwo müsste es ja hinführen, und aktuell war alles besser als Gefangenschaft hinter meterhohen Mauern, so zumindest dachte Kaya. Als sie jedoch die dicke, efeubewachsene Wand erblickte, die hinter dem vermeintlichen Ausgang aufragte, platzte die Hoffnung wie ein Luftballon.
Labyrinth.
Der Gedanke stach ihr ins Hirn, die Erkenntnis tat beinahe weh.
Kaya sah sich um. Irgendwie wirkte die Lichtung wie ein Bauernhof. Gärten, Tiere, Wiesen und Holzhütten. So mies sah das alles gar nicht aus. Und die Jungen, mit denen sie bisher geredet hatte, schienen auch nett.

Gedankenverloren wanderte Kaya an einer der Mauern entlang, bis sie einen Jungen erblickte, der an einem der Ausgänge saß, den Blick starr auf einen Zettel vor sich gesenkt.
Er trug Sportschuhe, eine kurze, kakifarbene Hose und ein Schweißdurchtängtes, weißes Tshirt.
Kaya wusste nicht recht, ob sie auf ihn zu gehen wollte, oder ob Abstand die klügere Wahl war. Doch der Junge nahm ihr diese Entscheidung schlussendlich ab. "Hey", rief er ihr zu. Kaya fror für den Bruchteil einer Sekunde im Gras fest.
"Du bist der neue Frischling, stimmt's?"
Der Blonde erhob sich und kam langsam auf sie zu. "Ich bin Newt.", stellte er sich vor und streckte ihr die Hand zur Begrüßung entgegen. "Kaya, mein Name ist Kaya.", sie nahm die Begrüßung entgegen, was ihrem gegenüber ein Lächeln entlockte.
"Schöner Name, Kaya. Gefällt mir."
Kaya dankte ihm nickend. "Er fühlt sich irgendwie nicht richtig an, aber danke dir.", murmelte sie, ihren Blick auf die Aufzeichnungen in Newt's Hand gesenkt. "Was hast du da draußen gemacht?", erkundigte sie sich.
Newt schwieg einen Moment lang.
"Es ist besser, wenn du nicht so viel weißt, Kaya. Je weniger du weißt, desto sicherer bist du, vertrau mir."
Kaya verstand nicht. Oder wollte es nicht verstehen - vielleicht beides.
"Wie jetzt? Ich werde hierhergeschickt, umzingelt von Jungen, um am Ende unwissend im dunklen zu tappen? Was soll das? Ein schlechter Scherz?"
Newt seufzte belustigt. "Schön wär's. Das hier ist leider absolut kein Scherz. Aber ich bin nicht derjenige, der dir die Welt hier erklären kann. Alby ist der Anführer hier, alles was du wissen musst erfährst du von ihm."
Kaya nickte. "Er führt dich morgen sicher nochmal rum. So, jetzt muss ich zu Minho, die Karten", er wedelte mit den Zetteln in seiner Hand, "Willkommen, Frischling. Pass auf dich auf. Und - kein Schritt zwischen, oder gar hinter die Mauern!"
Dann machte er auf dem Absatz kehrt, und lief in die Richtung, in die auch Nick und Alby kurz zuvor gelaufen waren.

"Na das ist doch klasse - ich sitze in einem Haufen Strünke, niemand erklärt mir irgendwas und trotzdem erwarten sie von mir, schon genau zu wissen, was Sache ist."
Genervt lehnte sich Kaya gegen eine der Steinwände.
Plötzlich jedoch dröhnte ein ohrenbetäubender Schall durch Kaya's Ohren, der sie dazu zwang, die Handflächen schützend vor ihr Gehör zu halten.
Es ruckelte, dann polterte es und...
die Mauer hinter ihr setzte sich langsam, aber zielsicher in Bewegung.
Eisenstangen fuhren auf passende Löcher auf der anderen Seite zu und - zack - die Mauer war versiegelt.
Kaya stand mit weit aufgerissenen Augen staunend vor der Mauer.
"Irre, was?"
Kaya fuhr herum. Nick stand hinter ihr, die Hände in den Hüften, den Blick starr nach oben gerichtet.
"Unmöglich", erwiderte Kaya. Fasziniert ging sie auf die Mauer zu, vor deren Öffnung Newt nur Momente zuvor gesessen hatte und fuhr sanft mit zwei Fingern über den winzigen Spalt, der zwischen den steinernen Toren blieb. "Nein, du siehst ja, es ist möglich."
Ein kalter Hauch tänzelte um Kaya's Finger, während sie über die eisigen Steine fuhr.
"Das passiert jede Nacht. Zum Glück, sonst hätten wir einige Probleme mehr", erklärte Nick.
Kaya ließ ihre Hand sinken und wandt sich Nick zu. "Wieso? Was ist denn dahinter?", erkundigte sich die Blonde.
"Wir nennen sie Griewer. Miese Biester. Sie schmatzen und schlurfen jede Nacht über die Steinböden des Labyrinths."
Labyrinth. Da war es wieder. Also hatte Kaya mit ihrer Vermutung recht behalten. "Keine Angst. Die Mauer schützt uns vor den Viechern. Newt wird dir sicherlich eins zeigen, morgen früh, meine ich. Jetzt komm, das Abendessen ruft."

Kaya hatte vor lauter Aufregung völlig ignoriert, wie ausgehungert sie war. Sie hatte keine Ahnung, wann sie das letzte mal etwas gegessen hatte, aber es musste eine Weile her sein, so sehr wie ihr Magen knurrte.
Nick und Kaya liefen über die Wiese auf das Haupthaus zu, vor dem vier hölzerne Picknicktische aufgebaut waren.
Sie überflog die Gesichter der Jungen. Newt, Alby, ein Asiate - Er war auch Läufer. Zumindest sah er so aus, vermutlich Minho. "Hierher, du Strunk!", rief Nick ihr zu. Vor lauter beobachten war Kaya minimal vom Weg abgekommen, und hatte sich, statt in der Schlange, die auf das Essen wartete, anzustellen, in Richtung des Haupthauses verirrt.
Nick grinste immer noch, als sich Kaya hinter ihm in die Reihe stellte.
"Bitte sehr, M'Lady.", Nick reichte Kaya einen Plastikteller, den sie dankend entgegen nahm. Dann griff sie im Vorbeigehen in eine Box mit Besteck, bevor sie einen Blick auf das Essen werfen konnte. "Danke, Pfanne", murmelte Nick, als ein Junge mit breiten Schultern, rundlichen Gesichtszügen und dunkler Haut ihm eine Kelle des Eintopfes, das zumindest definierte Kaya unter der Pampe vor sich, auf den Teller klatschte. Auch Kaya bekam ihre Portion, bevor Nick, der auf sie gewartet hatte, sie zu einem der vier Tische schob.
Ein paar Gesichter kannte sie bereits - Newt und Alby saßen an dem Tisch, zwischen ihnen der andere Läufer, Minho. Newt gegenüber saß ein Junge mit rotblondem Haar, dessen Gesicht mit Sommersprossen gesprenkelt war. "Rutsch rüber, George", murrte Nick, bevor er sich neben ihm niederließ, und dann links von sich auf den freien Platz auf der Bank klopfte:"Setz dich, M'Lady."
Kaya nahm neben Nick Platz. Sie mochte ihn. Er war ihr sehr sympathisch, obwohl sie ihn erst kurzzeitig kannte.
"Du bist also der neue Frischling, was?", erkundigte sich George, der sich interessiert über den Tisch zu ihr beugte. "Meint ihr, wir bekommen jetzt alle weibliche Gesellschaft?", fuhr er fort. "Na, wenn nicht, hat Nick Vortritt.", lachte Alby, "Wer zuerst kommt, malt zuerst."

Kaya gefiel ganz und gar nicht, wie Alby über sie redete. Sie war schließlich keine Puppe, die man einfach so verschachern konnte.
Der Asiate ihr gegenüber schien dieses Gefühl zu wittern. "Jetzt macht mal halblang, sie ist schließlich ein Mensch, kein neppiges Fahrrad, dass ihr untereinander teilen könnt."
George lief rot an. "Tut mir leid, so war das nicht gemeint, Minho... Ich meine nur....weibliche Gesellschaft ist doch schön. Da wären ein paar mehr Mädels eine willkommene Alternative zu euch Neppdeppen." Minho nickte skeptisch. Kaya lächelte dankbar. Und wieder hatte sie dieses Gefühl, als würde sie Minho, so wie all die anderen Jungen, bereits kennen. Vielleicht fiel es ihr deshalb auch so leicht, sich mit ihnen anzufreunden. Ihnen zu vertrauen.

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