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Kapitel 10


Die ganze Zeit über hatte ich in einem Baum im Nachbargarten gesessen und hatte den Mann beobachtet, der wiederum Niall beobachtete. Niall war gegen vier Uhr nach Hause gekommen, wobei er noch einen ziemlich verwirrten Eindruck machte, was mich unwillkürlich wieder zum Grinsen brachte. Zumindest hatte ich ihm ein wenig Angst machen können. Und zumindest musste ich nicht befürchten, dass er seinen Eltern brühwarm alles auftischte, denn wieso sollte er sich quasi selbst in die Irrenanstalt einliefern?

Es machte richtig Spaß, ihm zuzusehen, egal was er tat – als er vor der Haustür zögerte, nur um dann umzudrehen und in Richtung Wald zu laufen, als er sich inmitten der Wiese im Gras niederließ und als beim Checken der Nachrichten auf seinem Handy ein Lächeln über sein Gesicht huschte. Natürlich hätte ich ihn mir jetzt gleich auch schnappen können, aber erstens klebte seine Mutter gewiss schon mit dem Fernglas am Fenster, und zweitens saß sein Beobachter nach wie vor in seinem Auto am Straßenrand, ohne den Blick von Niall zu wenden. So ein unprofessioneller Trottel. Ich hatte von Vornherein einen Platz gewählt, von dem man aus wirklich das gesamte Grundstück und das Umfeld beobachten konnte, und dass ich von diesem unbequemen Baum nicht mehr herunterkam, musste ich auch nicht befürchten, immerhin waren wir Vampire doch ein wenig widerstandsfähiger als die schwachen Menschen.

Irgendwann nahe der Dämmerung, als ich schon kurz davor war, mit dem Kopf an einen Ast gelehnt wegzupennen (hochprofessionell, ich weiß), erhob er sich endlich und schlurfte mit missmutigem Gesicht zum Haus zurück. Er wusste ganz offensichtlich ganz und gar nicht, was er mit seinen Ferien anfangen sollte. Naja, ich schon.

Kurz nachdem er in der Haustür verschwunden war, schlüpfte sein Vater aus der Hintertür und wechselte ein paar Worte mit dem Beobachter, der gleich darauf wegfuhr.

Oh Himmel, diese Eltern! Und dabei war es so zwecklos, wir würden ihn ohnehin kriegen, egal wie sehr sie dagegen zu wirken versuchten. Wir kriegten immer, was wir wollten. Und jetzt war es eben dieser blonde junge Mann, der von nichts eine Ahnung hatte, obwohl er im Mittelpunkt stand.

Ich hoffte nur, dass er klug genug war, die kleine Wunde an seinem Hals vor seinen Eltern zu verbergen – sie würden sofort wissen, wo diese herrührte.

Ich überwand mit einem einzigen Sprung die drei Meter zum Erdboden und verlegte meinen Spionageposten gegenüber der Einfahrt zwischen ein paar Büschen, mitsamt einem Klappstuhl, den ich von den Nachbarn geklaut hatte. Ich wollte mich gerade mit geschlossenen Augen zurücklehnen und dösend den Einbruch der Nacht erwarten, da begann mein Handy zu vibrieren. Dass man mit diesen verdammten Dingern denn nie seine Ruhe hatte!

„Ja?"

„Zayn, wo steckst du? Jace schmeißt doch heute seine Party", plapperte Harry sofort los, wahrscheinlich ohne davor Luft geholt zu haben, so wie ich ihn kannte. Dafür dass er oft Leute umbrachte, war er einfach verdammt liebenswürdig.

„Ich bin beschäftigt. Außerdem ist mir Jace so egal wie ein Fleck Vogeldreck auf dem Dach."

Jace war einer dieser hirnlosen Typen, die leider zu unseren „jüngeren Generation" gehörten – ihm ging es nur darum, so viele Menschen wie möglich in möglichst kurzer Zeit ins Jenseits zu befördern, und das kotzte mich wirklich an. Erstens war es verschwenderisch und zweitens gehörte es sich einfach nicht. Wir waren zwar blutlüsterne Wesen, aber wir veranstalteten keine Massaker. Tja, er schon, womit er sich in der älteren Generation nicht unbedingt Freunde machte.

Harry brach in schallendes Gelächter aus. „Lass mich raten: Du klebst schon wieder an dem kleinen Horan dran, wetten?"

„Ach nee, woher du das bloß weißt?", gab ich sarkastisch zurück. „Im Ernst, von mir aus könnte Jace auch Hundert werden und es würde mich nicht interessieren."

Okay, vielleicht sollte ich meine schlechte Laune nicht an meinem besten Freund auslassen, weshalb ich meinen motzigen Ton beiseiteschob und stattdessen fragte: „Und wie läuft es jetzt mit deinem neuen Gefährten?"

Sofort hatte ich das Gefühl, als würde er sich anspannen. „Hab noch keinen, wieso fragst du?"

Das war seltsam. Normalerweise dauerte es keine Woche, bis er einen neuen hatte. „Nur so. Konnte ich dich etwa doch noch mit meinem System überzeugen", fügte ich belustigt hinzu, doch er schwieg nur und schien regelrecht erleichtert zu sein, als im Hintergrund jemand nach ihm rief. „Zayn, ich muss auflegen. Bis später." Er machte die Ankündigung wahr, ohne auf meine Antwort gewartet zu haben. Völlig perplex starrte ich mein Handy an. So kannte ich ihn ja gar nicht. Vielleicht war ihm meine Motzerei letztendlich doch gegen den Strich gegangen ... ich sollte mich echt mal bei ihm entschuldigen.

Den Gedankengängen meines schwarzen Gewissens wurde ein Ende gesetzt, denn in diesem Moment gingen im Haus der Horans die letzten Lichter aus – ein Zeichen dafür, dass sich die Bewohner nun zum Schlafen begaben, obwohl die Uhr erst halb zehn zeigte. Kopfschüttelnd steckte ich mein Handy weg und blieb vorsichtshalber noch im Stuhl sitzen. Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass man nicht immer an Schlaf dachte, wenn man behauptete, sich aus Müdigkeit in seinem Zimmer zu verkriechen. Demnach war ich auch nicht überrascht, dass aus Nialls gekipptem Fenster noch immer das unverkennbare bläuliche Leuchten eines Laptopbildschirms drang.

Ich spürte die Aufregung in meinen Gliedern kribbeln. Nur noch wenige Minuten ...

Aus den „wenigen Minuten" wurden fast auf die Sekunde genau fünfundvierzig, bis das Licht erlosch. Wie auf heißen Kohlen wartete ich noch eine Viertelstunde, bis ich mich erhob, meine steifen Gelenke ausschüttelte und dann auf leisen Sohlen über die Straße schlich, bis ich direkt unter seinem Fenster stand, zu dem eine stabil aussehende Regenrinne hinaufführte. Glück für mich. An den teilweise schon abgetretenen Stellen konnte ich erkennen, dass Niall diesen Weg ganz offensichtlich auch schon mehr als einmal als Fluchtmöglichkeit verwendet haben musste.

Nahezu lautlos zog ich mich an der untersten Halterung hoch, stemmte die Füße gegen die rauhe Hauswand und begann nach oben zu klettern. Es sah wahrscheinlich nicht gerade elegant aus (fühlte sich auch nicht so an), aber es war durchaus effektiv, denn als ich oben angelangt war, konnte ich mit Leichtigkeit eine Hand von der Rinne lösen und mit dem gekippten Fenster kämpfen. Als ich den blöden Griff nach einigen ungeschickten Versuchen immer noch nicht zur Seite drücken hatte können, kramte ich verärgert nach meinem Messer, klappte die lange Klinge aus und schob sie durch den Schlitz. Der Griff bekam zwar einige Kratzer und Dellen ab, aber letzendlich gelang es mir, ihn in die waagrechte Stellung zu bringen, sodass ich das Fenster vorsichtig nach innen aufdrücken konnte. Zum Glück hatte Niall keine Blumentöpfe oder sonstigen Schrott auf seinem Fensterbrett stehen, sodass ich lediglich ein paar Papiere zu Boden fegte, als ich mich darüberschwang. Bei den ersten zwei Schritten ins Innere des Zimmers wäre ich beinahe über einen Stapel Bücher gestolpert, den ich dank meiner blitzschnellen Reaktionen gerade noch vor dem Umfallen retten konnte.

Mann Mann Mann, ich sollte wirklich mal an meiner Eleganz arbeiten.

Langsam drehte ich mich um die eigene Achse und nahm den Raum unter die Lupe, bis mein forschender Blick auf die Ecke mit dem Bett fiel. Bei dem Anblick hätte ich fast gelächelt: Niall schien beim Gitarrespielen eingeschlafen zu sein, denn er lag in Jeans und T-Shirt seitlich im Bett, eine Hand lag auf den Saiten der Gitarre neben ihm, während er die andere unter seinen Kopf gebettet hatte. Seine Lippen waren leicht geöffnet, als sich mit den gleichmäßigen Atemzügen seine Brust sanft hob und senkte.

Als ich realisierte, dass ich ihn geradezu entrückt anstarrte, verbiss ich mir schnell dieses nervige Lächeln und stieg über das Chaos am Boden zu ihm hinüber. Bei ihm angekommen betrachtete ich nachdenklich sein schlafendes Gesicht. Seine Gesichtszüge waren ... nahezu engelhaft. Ich hatte ja davor durchaus schon festgestellt, dass dieser Junge äußerst attraktiv war, aber er war wirklich bezaubernd, wenn er schlief und somit weder mit blöden Bemerkungen um sich warf noch schreiend vor mir davonrennen konnte.

Ich konnte nicht anders – ich ging neben ihm in die Hocke und fuhr sanft mit dem Daumen die Konturen seiner Wangenknochen nach. Niall bewegte sich ein wenig und murmelte etwas im Schlaf, wurde aber zum Glück nicht wach.

Jetzt gleich würde ich mich vorbeugen, meine Zähne in der zarten Haut seines Halses vergraben und ihn als meinen Gefährten an mich binden. Es würde nicht einmal wehtun, am Anfang ein kleines Stechen, aber dann verspürten Menschen nur noch ein Wohlgefühl, von dem sie im schlimmsten Falle sogar abhängig werden konnten.

Jetzt war der Zeitpunkt gekommen.

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.... an dem ich endlich update.

Wann werde ich je wieder in time updaten? *kollektives Kopfschütteln* Richtig, vermutlich nie.

Wenn euch das Kapi gefallen hat, lasst mir doch ein Voootieeee da! <3 Ich freu mich darüber wie ein Schnitzelkuchenmeister! (Mischung aus Schnitzel, Honigkuchenpferd und Weltmeister)

Llllove you alllllll!

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