... und Zukunft
Zwei Jahrzehnt später:
Sicht Jini:
Erneut und wie jedes Jahr zu ihren Geburtstag oder ihren Todestag kam zu ihren Gräbern und stand vor ihnen, um mit ihnen zu reden. Bilbo, Frodo und Gimli wurden direkt nebeneinander beerdigt und ihre Namen und ihre glorreichen Taten auf ihren Grabsteinen geschrieben. Mit traten Tränen in die Augen, weil ich meine Freunde so vermisste.
Ich ging in die Knie und legte jeden eine gelbe Rose hin. Die hatte ich frisch geschnitte, um sie hierherzubringen.
"Hey, Freunde", sagte ich zu ihnen. "Und erneut komme ich zu euch alle. Es ist so lange her, seit ich euch das letzte Mal besucht hatte und jedes mal vermisse ich euch immer mehr."
"Wir alle vermissen sie", hörte ich Legolas neben mir sagen, den ich vorhin vernommen hatte und der sich neben mich kniet, um ebenfalls unsere Freunde zu besuchen. Lange ist es her, seit wir mit ihnen Abenteuer gemacht hatten. Ich erinnerte mich noch an Bilbo, als er erst Anfang Fünfzig war und wo er sich mit den 13 Zwergen und Gandalf in ein Abenteuer aufgemacht hatte, bevor ich plötzlich zu ihnen kam. Erneut dachte ich nur noch, wie Bilbo der einzige war, der an mich geglaubt hatte. Abgesehen von Gandalf, der immer schon etwas in mir gesehen hatte, bevor ich es selbst sah.
"Ja."
Sanft und tröstend legte er seinen Arm um meine Schultern. "Der Kummer ist immer da, aber der Schmerzt lässt nach", sprach er den Satz aus, den ich einmal sagte, als Gimli einschlief. Ich wusste nur, der Kummer in seinen Augen war so groß, dass ich ihn nicht lange so ansehen konnte und ihn unbedingt in die Arme nehmen musste.
Ich lehnte mein Kopf an seiner Schulter. "Ich weiß."
Wir hielten eine Schweigeminute. Der Wind pfiff sachte, brachte unser Haar zum tanzen und wie mechanisch griff ich nach seiner freien Hand, dessen Fingern sich mit meine umschlangen. Wie froh ich doch war, ihn zu haben. Er war mein engster Freund, Beschützer, sogar ein toller großer Bruder, wenn ich ihn mal brauchte, sowie heute.
"Ich bin so froh, dass du mir geblieben bist", sagte ich leise und schmiegte mich enger an ihm.
"Vergiss Gandalf nicht", sagte und brachte mich leicht zum lachen.
"Ja, er auch, aber eigentlich meine ich was anderes. Ihr wart alle wie große Brüder für mich, und die meisten hatte ich verloren. Aber du bist mir geblieben." Nun floss wirklich eine Träne aus dem Auge. "Als du wieder nach Mittelerde zurückgekehrt bist, da hatte ich so große Angst, dich auch noch zu verlieren." Leise schniefte ich.
"Das wäre nie passiert, Jini. Du kennst mich mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass mich nichts umbringen kann."
"Stimmt auch wieder." Der warme, tröstende Kuss, den er mir aufs Haar hauchte, war tröstlich für mich. "Das komischste an dem ganzen Abenteuer ist, dass du nicht mehr mein Bruder bist, sondern mein Schwiegerenkel."
Ein Lachen vibrierte in meiner Brust und ich spürte seines an meinem Ohr.
"Komisch ist es, ja."
Enger schmiegte ich mich an ihm. "Danke, dass du bei mir bist."
"Für dich doch immer", erwiderte er und half mir beim aufstehen. "Gehen wir zu den anderen."
Ich nickte, klopfte die Erde von meinem rosafarbenen seidenen Kleid aus und ging mit ihn zurück zu unserer Familie. Die Kirschbäume blühten, der waren Frühling war da und die Apfelbäume sahen so golden aus, als hätten sie bereits Blüten. Der Duft von Frühling war herrlich erfrischend und ich konnte von hier aus den leckeren Duft von Eistee, süßen Gebäck, Früchte und Wein riechen.
Ich sah Picknickdecken ausgebreitet auf der bewachsenen Fläche unter den Bäumen, Körbe daneben stehen und viele Kinder liefen und spielten Fangen, die lachten und wie das blühende Leben aussahen.
Lachend eilte ich zu ihnen. "Laith!"
Meine Tochter eilte zu mir und ließ sich von mir umarmen. Ihr goldenes Haar wurde immer mehr wie das ihres Vaters, vom Gesicht aber ähnelte sie mir so sehr. Legolas kam zu uns und strich meiner Tochter einmal kurz übers Haar, bevor er zu einen kleinen Jungen ging, der ihm fast wie aus dem Gesicht geschnitten war.
"Ada!!!", rief der Junge und eilte zu ihm. Eng schloss er seinen Sohn in seine Arme. Ich strahlte über beiden Ohren. Es war keine zehn Jahre her, als er zur Welt kam. Als Anna und Legolas uns diese wunderschöne Neuigkeit angekündigt hatten, waren wir alle aus dem Häuschen und wollten für sie beide nur das Beste.
"Ion nín", drückte Legolas ihm ein Kuss aufs Haar.
"Da sind ja meine liebsten Jungs", hörten wie Anna sagen, die sich zu ihnen gesellte und jeden einen Kuss gab.
Sie waren wirklich eine Familie, man sah es ihnen an. Ich liebte sie alle von ganzen Herzen. Zu den anderen rüber schauend beobachtete ich die Familie, wie sie spielten, saßen und Tee tranken oder einfach auf der Decke gekuschelt ihre Kinder und Enkeln beobachteten. Helia und Elanor lagen auf einer Decke eng beieinander gekuschelt und beobachteten die Kinder beim Spielen, Aurélia und Luin saßen mit seinen Eltern zusammen auf eine andere Decke und hielten ihren Enkel, der erst kürzlich geboren war, während dessen Geschwister mit ihren Eltern spielten. Die Zwillinge Rinwen und Melina, beide Mädchen, hatten dieselbe Augenfarbe ihrer Mutter, doch die von Rinwen hatten einen blauen Touch, den sie eindeutig von ihrem Vater bekommen hatte. Beide hatten schwarze Locken, spielten Ork und Elbenschütze und jagten sich gegenseitig, was mich zum schmunzeln brachte. Das hatten sie eindeutig von ihrem Vater, der sie mit Stolz ansah. Stefan und Lúthien lachten und in ihren Augen stand das Glitzern der stolzen Eltern, was mich glücklich machte.
Und Haldir unterhielt sich mit Gandalf, der sich zu uns gesellt hatte und zu dem ich und meine Tochter uns begaben.
"Prinzessin", begrüßte mein Mann unsere Tochter und zog sie in seine Arme, während ich mich zwischen den beiden Männern hinsaß.
"Wie ich sehe, haben sie alle Spaß", sagte ich und nahm mir eine Tasse Eistee, der herrlich fruchtig und leicht nach Minze schmeckte.
"Mja, und wie sie den haben", sagte Gandalf nur und legte seine Pfeife beiseite. Er hatte, während die Kinder spielten, sie genutzt. Am Geruch erkannte ich das Kraut aus den Auenland, weil es das beste aus ganz Mittelerde war und der leicht aromatisch und frisch roch.
"Und wie ich rieche, du auch vorhin", neckte ich den alten Mann neben mir, der mich seit ich zwanzig war, immer auf den richtigen Weg gebracht hatte.
Er schmunzelte belustigt. "Mja, irgendeinen Spaß muss ich doch haben."
"Wieso immer rauchen? Das schädigt nur die Lungen."
"Du weißt, ich mache das schon so lange und ist mir bis jetzt was passiert?"
"Einmal, als ich ein Witz mal gemacht hatte und dir beinahe Tabak aus der Nase geschossen kam", erwähnte ich und lachte, als ich wieder dran zurückdachte. Sogar Gandalf schmunzelte, als er daran wieder zurückdachte.
"Zumindest ein Positives hatte es gehabt. Die volle Windel hatte ich nicht riechen müssen." Wir lachten.
"Ich hatte es ja immer gesagt und euch alle schon in Voraus gewarnt. Sowas ist genetisch veranlagt."
"Ich will nicht dran zurückdenken", sagte mein Liebster.
"Sei du froh, dass du keine Frauennase hast oder insgesamt eine bist, denn sonst wüsstest du, was wirkliche Schmerzen sind", sagte ich ernst und erntete dafür einen leicht blassen, erschrockenen Gesichtsausdruck.
"Da bin ich echt froh, ein Mann zu sein."
"Ja, und was für ein Mann", sagte ich leise und leicht hungrig in sein Ohr und erntete dafür einen lustvollen Schaudern. Später, Haldir, später.
"Jini." Gandalf klang ernst und ich blickte zu ihm.
"Was ist?"
"Weißt du noch, was ich einst einmal sagte, als du noch jung warst?", fragte er mich so geheimnisvoll und ich dachte nach.
Ich dachte nach. Es gab vieles, was er zu mir einmal gesagt hatte, doch mir wollte nicht klar werden, worauf er hinaus wollte.
"Ich weis nicht, du hattest vieles gesagt."
"So ist es, aber weist du noch, du hast jemand gerettet, der kein-"
"Freund, aber auch kein Feind ist", beendete ich den Satz und erinnerte mich wieder. Und wusste, worauf er hinaus wollte.
"So ist es." Er holte was aus seinem Mantel heraus und reichte mir ein gerolltes Pergament. "Er wurde an dich adressiert."
Verwundert sah abwechselnd Gandalf und das Pergament an, ehe ich dies an mich nahm und ein Vertrauter Geruch sich in meiner Nase breitmachte. Dúath.
Vorsichtig löste ich das Band um das Papier und rollte es auf.
Meine Liebe Herrin
So lange Jahre ist es her, seit wir uns das letzte mal gesehen haben. Doch meine Pflichten haben so viel Zeit von mir beansprucht und ich musste mich als ihr Alpha um mein Volk und meine Familie kümmern. Muina geht es gut, wir haben vor einigen Jahren einen Sohn bekommen, den wir nach deinen geliebten Mann genannt haben. Er ist ein prächtiger kleiner Bursche und unterhält uns alle und hält uns auf Trapp. Und er wird der nächste Alpha sein, er hat die roten Augen, die ihn auszeichnen. Unsere Tochter vermisst euch alle, aber sie hat das große Glück, die Liebe gefunden zu haben. Khan bleibt solange Beta, bis ihr gemeinsames Kind den Platz einnehmen kann. Sie sind ebenfalls zusammen gekommen und erwarten ein Kind und laut dem Geruch schätze ich mal, es wird ebenfalls ein Sohn. Mittlerweile weiß ich, dass man das Geschlecht des ungeborenen Kindes an Geruch erkennen kann. Unglaublich, was das Volk alles kann.
Wir alle vermissen euch, jeden Tag denke ich am den Tag, als du mich gefunden hast, halb verhungert und verletzt. Ich wüsste nicht, was aus mir geworden wäre, wenn du mich nicht gefunden hättest. Du hast meinen Leben wieder einen Sinn ergeben und das macht dich in meinen Augen mehr als nur eine Freundin. Du schaffst es immerzu, dass sie alle ihr Herz an sich verlieren. Mir ergeht es nicht anders. Ich werde dich immer in meinen Herzen tragen.
Ich danke dir für alles, was du getan hast.
Dúath
Mir liefen Tränen über die Wangen. Seine Worte rührten meine Seele und ich spürte, wie dankbar er war, dass ich in sein Leben getreten war und wie viel ich ihn bedeutete. Alles, was wir durchgemacht hatten, alles, was wir erlebt hatten. Alles hatte einen Grund.
Doch nun wusste ich mehr.
Das Pergament lag auf meinem Schoß, während ich aufschaute zum Himmel, wo die Wolken sich immerzu verformten und andere formen annahmen. Und glaubte zu sehen dass ein der Formationen Dúath bildete. So als würde er zu mir runter schauen. Ich lächelte. Meine Lippen formten die Worte "Hey Dúath" und meine Augen schlossen sich.
Nun konnte meine Seele Frieden haben. Er fühlte sich freier. Wärmer.
Nun konnten wir eine friedliche, vollkommene Zukunft haben.
So, meine Lieben, nun ist es komplett vorbei. Wie schnell das gehen kann
Ich bedanke mich von ganzen Herzen bei allen, die meine vier Geschichten von der Der Herr der Ringe Kategorie gelesen haben
Es hat mich viele Jahre lang beschäftigt und glücklich gemacht, trotz einiger Fehlern, die beim Schreiben vorgekommen sind, ich habe mein ganzes Herzblut darin gesteckt und dieses Projekt hat mir wirklich viel bedeutet
Aber ich hoffe doch, einige von euch sind große The Walking Dead Fans, schauen da mal vorbei, wenn sie endlich veröffentlicht ist ^^
Habt alle noch eine schöne Zeit
LG Lila Moon
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