level 36
"Sag mal, was macht Jungkook über Weihnachten?"
Ich sah meinen Vater ein wenig skeptisch an, während wir mit Minsoo frühstückten.
"Wieso willst du das wissen?"
"Weil ich ihn gerne einladen würde", antwortete er mir, während er seinen Reis aß. "Weihnachten muss für ihn bestimmt hart sein, ganz alleine."
"Das ist eine gute Idee, Appa", stimmte Minsoo ein und lächelte mich zuversichtlich an.
Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. An dem Fest, dass für die Familie gedacht war, hatte er wohl die letzten Jahre immer alleine verbracht.
Es muss sehr einsam gewesen sein.
"Ich werde ihn fragen."
Auch wenn ich nicht genau wusste wie wir nun zueinander standen und es mir Bauchschmerzen bereitete ihn heute zu treffen, würde ich ihn trotzdem einladen.
Das war nämlich eine völlig andere Sache. Dafür würde ich meine Unsicherheit für einen Moment über Bord werfen können.
[...]
"Ich habe wirklich gute Neuigkeiten für unser Team." Teamleiter Kim und Namjoon standen gemeinsam vorn, als sie uns die Nachricht übermittelten.
"Ersteinmal... unser Spiel wird offiziell veröffentlicht!", verkündete unser Teamleiter stolz, weshalb wir alle anfingen zu applaudieren.
"Halt, halt, halt! Das ist längst noch nicht alles. Das Beste kommt noch", meinte er und richtete sich schließlich an Namjoon, welcher aufgeregt und nervös zugleich war.
"Unser Spiel wurde von der Jury dazu ausgewählt als Beta-Version auf der Gamescom vorgestellt zu werden!", ließ uns der große blonde junge Mann wissen.
Freudiges grölen erfüllte unser Büro, während wir von unseren Stühlen aufstanden und uns alle zu diesem Anlass umarmten.
Das wir unser Spiel auf der wichtigsten Veranstaltung für die Gaming Welt vorführen durften war einfach überwältigend. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass wir so eine Errungenschaft mit unserem Spiel erreichen würden.
Doch nicht nur das. Es bedeutete ebenfalls, dass Jungkook unserem Team etwas länger erhalten bleiben würde.
Jaehyun, der neben mir gestanden hatte, hob mich während unserer Umarmung in die Luft, weswegen ich erschrocken quiekte.
"Gute Arbeit, Minah!", rief er aus, während ich ihn völlig überfordert anblinzelte.
Wenn ich noch in ihn verliebt gewesen wäre, wäre ich jetzt sicherlich in Ohnmacht gefallen.
Ich brachte kein Wort raus, stattdessen machten sich meine Augen auf die Suche nach Jungkook, als ich wieder Boden unter den Füßen hatte.
Der schwarzhaarige stand bei Namjoon und unterhielt sich mit diesem, weshalb ich gleich etwas ruhiger wurde. Wenn er das gesehen hätte, wäre mir dabei nicht wohl gewesen.
"Jeon Jungkook!" Sofort schoss sein Kopf in meine Richtung. Es war das erste Mal an diesem Tag, dass wir uns in die Augen sahen.
Mit weichen Knien und pochendem Herzen ging ich auf ihn zu, ohne den Blick von ihm abzuwenden. Ich stieß vor Nervosität die Luft aus meiner Lunge lautstark aus, doch versuchte dies zu unterdrücken sobald ich vor ihm stehen blieb.
"Glückwunsch", sagte ich, weshalb sich seine schmalen Lippen zu einem zaghaften Lächeln formten.
"Gleichfalls", gab er knapp zurück.
"Können wir kurz unter vier Augen sprechen?"
Seine dunklen Augen weiteten sich überrascht, gleich darauf huschten seine Augen durch den Raum.
"Jetzt sofort?"
Ein bestätigendes Nicken von mir war meine Antwort auf seine Frage. Wahrscheinlich glaubte er, dass ich ihn wegen gestern Abend sprechen wollte, deshalb machte er bestimmt auch so ein seltsames Gesicht.
Trotzdem folgte er mir wortlos raus in den Flur, wofür ich ihm unglaublich dankbar war.
"Hast du etwas an Weihnachten vor?" Ich fiel direkt mit der Tür ins Haus und machte keine Anstalten um den heißen Brei herumzureden.
Sichtlich verwirrt kräuselte sich die Stirn des größeren, ehe er nervös die Arme vor der Brust verschränkte.
"N-nichts eigentlich ... Wieso?"
Wie gern hätte ich gewusst was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging.
"Mein Vater möchte, dass du die Feiertage bei uns verbringst."
"Ist das dein ernst?", entkam es ihm überrascht und seine Augen funkelten dabei, wie die eines kleinen Kindes.
Ich hatte ganz vergessen, dass er manchmal auch diese Züge besaß und lächelte deshalb sanft.
"Ja, er hätte dich dieses Jahr gerne dabei. Ich hoffe du kommst."
"Sehr gerne", entgegnete er überaus dankbar. "Ich freue mich schon."
"Gut... das war's auch schon", meinte ich anschließend und wollte einer peinlichen Stille aus dem Weg gehen.
Gerade als ich Jungkook den Rücken zu wenden wollte, schnappte er nach meinem Handgelenk und hielt mich damit vom Gehen ab.
"Hey, Minah...", fing er an und sah mich währenddessen ernst aus seinen dunklen Augen an.
"Wegen gestern Abend... ich hatte gar keine Gelegenheit mehr es dir zu sagen."
Würde er es mir jetzt sagen? Das er es sich anders überlegt hatte und keine Gefühle mehr für mich hatte.
Ich war so naiv gewesen. Wie hätte ich auch erwarten können, dass es tatsächlich jemanden gibt der mich trotz meiner Macken mögen würde?
"Das du meine Gefühle erwiderst ist noch immer wie ein Traum für mich. Ich kann es noch gar nicht fassen..."
Als ich seine Worte hörte riss ich die Augen weit auf. Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich wäre vor Glück beinahe in Tränen ausgebrochen.
"Ich weiß um ehrlich zu sein gar nicht wie ich damit umgehen soll... Außerdem ist da noch die Sache mit meiner Mutter", erklärte er mir und ich konnte deutlich die Unsicherheit in seinem Gesicht lesen.
"Dann lassen wir es eben ruhig angehen. Wir haben doch Zeit, also lassen wir es ruhig angehen."
Ich hatte selbst keinen blassen Schimmer, was man nach dem Geständnis tat, da ich bisher noch nie soweit gekommen war.
Und jetzt gerade war es auch unwichtig, da es nur zählte, dass wir das gleiche füreinander empfanden.
"Ich ... habe dich wirklich gern, Jungkook." Ich wollte es ihn nochmal wissen lassen, damit er es nicht für einen Traum hielt.
Eine Gänsehaut durchzog meinen gesamten Körper, als sein Griff um meine Hand stärker wurde.
Mittels eines halben Schrittes überwand er die Lücke zwischen uns und nahm mich in seine Arme.
"Danke, Minah", flüsterte er, als sein Kopf auf meiner Schulter lag, sein Haar roch nach Pfirsich.
"Wofür?" Ich war rot wie eine Tomate.
"Das du mich magst, das du lebst, einfach alles."
Ich konnte seinen schnellen Herzschlag vernehmen, während wir so nah beieinander standen und ich hätte am liebsten die Zeit angehalten, um diesen Augenblick etwas länger währen zu lassen.
-
Tut mir sehr leid fürs lange warten! Ich war im Urlaub und dann bin ich irgendwie raus gekommen, ich hoffe ihr verzeiht mir 🥺
-Nai 🌹
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