level 31
»Minahs Sicht«
"Ich würde gerne nächste Woche mit euch ausgehen.... hättet ihr Zeit?"
Wir saßen zu viert in einem Korean Barbeque Lokal, als Jungkook das Paar einlud.
"Hm? Du willst feiern gehen?", Namjoon war genauso überrascht wie ich es war, als er es mir beim ersten Mal vorgeschlagen hatte.
"Ich dachte mir, dass es ein wenig Abwechslung wäre...", Jungkooks hilfesuchender Blick traf mich, weshalb ich mir ein Schmunzeln verkniff.
"Er hat Geburtstag und möchte ihn mit uns zusammen feiern", erklärte ich meinen beiden Freunden und Kollegen, die beide mehr oder weniger wussten, was zwischen mir und Jungkook lief.
"Im ernst?" Sojung sah ihn aus großen Augen an.
"Außer uns würden noch mein bester Freund und Minahs Schwester mitkommen", ließ er sie wissen und ich wusste immer noch nicht, wieso er wollte, dass Minsoo mit uns mit kam.
"Wir sind dabei, oder?" Namjoon sah seine feste Freundin fragend an und als diese bloß begeistert nickte, war es beschlossen.
Ich war so froh, dass die zwei endlich zusammen waren. Es war zwar schon mehr als zwei Wochen her, dass sie es mir gesagt hatten und doch wirkte es noch surreal.
Namjoon legte Sojung gerade ein Stück Fleisch auf ihren unfertigen Salatwrap, weshalb diese ihm ein dankbares Grinsen schenkte.
Ganz unwillkürlich lugte ich zu Jungkook, welcher sich ganz ungeniert den Mund vollstopfte. Es brachte mich zum lachen, weil ich es genoss wie natürlich er war. Keine falsche Scheu, oder Sittlichkeit. Er war einfach er selbst.
Mein heimliches starren wurde unterbrochen, als ich einen leichten Tritt gegen mein Schienbein verspürte.
Als ich den Kopf hob, konnte ich Sojungs wild hüpfende Augenbrauen sehen.
Ertappt blinzelte ich sie an und spürte schließlich, wie mein Gesicht schlagartig die Farbe wechselte.
"Minah, geht's dir nicht gut? Du bist ja ganz rot", bemerkte Namjoon aufrichtig besorgt, weshalb sich auch mein Sitznachbar zu mir drehte.
"Sollen wir kurz raus gehen?", fragte er mich, ohne den echten Grund für meinen Hitzeschub zu kennen.
Ich konnte Sojungs Grinsen noch deutlich erkennen, als ich Jungkook beschämt zu nickte und er mir seine Hand hin hielt, um mir beim aufstehen zu helfen.
Gemeinsam gingen wir nach draußen, wo und die kühle Abendluft entgegen schlug, nachdem Jungkook die Tür öffnete.
"Habe ich dich etwa angesteckt?" In seinem Gesicht lag ein panischer Ausdruck.
"Quatsch, das ist doch viel zu lange her", lachte ich über seine Unbeholfenheit.
Wir hielten uns noch immer an den Händen und ich machte auch keine Anstalten etwas an dieser Tatsache zu ändern.
"Hey, Jungkook... Weißt du was?" Mir war ein plötzlicher Gedanke gekommen, während wir hier so standen.
"Dich zu treffen war wie die Antwort auf eine Frage, die ich nie gestellt habe"
Ich hatte dies gesagt, ohne darüber nachgedacht zu haben, was mal wieder typisch für mich war.
"Achja?", erwiderte er mit einem halben Lächeln, dass mir ungewollt Schmetterlinge verpasste.
"Für mich bist du die Antwort auf all meine Fragen."
Er hatte überhaupt nicht nachdenken müssen, was er darauf erwidern konnte. Es war, als hätte mir mit seinem Herzen geantwortet.
Peinlich berührt ließ er den Blick schließlich sinken, da er zu realisieren schien, was er da so eben gesagt hatte.
Dabei fielen ihm unsere Hände auf und er wollte sie erschrocken trennen, doch ich gab seine Hand nicht frei, sondern drückte diese stattdessen.
"K-kannst du noch eine Weile auf mich warten... bitte...?" Mein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Augenblick platzen, so sehr schlug es.
Jungkook hob gemächlich seinen Blick und sah mir direkt in die Augen, in seiner Mimik las ich Erstaunen. Seine Lippen wurden zu einer schmalen Linie, bevor mit rötlichen Wangen nickte.
Ich wusste, dass er sich ein Lächeln verkneifen musste.
[…]
"So willst du gehen?" Minsoo musterte mich, als wir uns im Flur trafen.
Jungkook und Hoseok warteten bereits draußen auf uns, da wir zusammen in den Club fahren würden. Namjoon und Sojung würden wir Vorort treffen.
"Stimmt was mit meinem Outfit nicht?", fragte ich sie ganz nervös und sah an mir hinab.
Ich trug eine schwarze Skinny Jeans mit schwarzem Spitzentop und einem weißen Hemd dazu.
"Nein, ganz im Gegenteil. Das sieht viel mehr nach dir aus. Ich bin überrascht", sie lächelte mich stolz an, weshalb ich irgendwie ganz verlegen wurde.
"Ich bin froh, Eonnie. Endlich bist du über diesen dämlichen Jaehyun hinweg, Jungkook ist viel besser", meinte sie zuversichtlich und schob sich ihr nussbraunes Haar hinter die Ohren.
"F-findest du?" Meine Schläfen pochten bereits.
"Ja, mit Jungkook bist du nämlich du selbst."
Sie öffnete die Haustür und ging vor, während ich wie versteinert auf der Stelle stand.
Minsoo hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
Jungkook hatte mir noch nie das Gefühl gegeben, dass ich mich verstellen musste, deshalb war ich immer ich selbst gewesen, wenn wir zusammen waren.
"SUNBAE?!" Die entsetzte Stimme meiner Schwester, ließ mich wieder zu mir kommen und ich folgte ihr hastig nach draußen.
Verwundert schaute ich Minsoo und Hoseok an, die sich total verschreckt anstarrten.
"Du bist Minahs Schwester?!", schoss es aus Hoseok heraus.
"Läuft da etwa was zwischen euch?" Ich hob ein wenig misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe.
Jungkook blinzelte uns bloß schweigend an und als ich ihn in der Lederjacke, weißen T-Shirt und schwarzer Jeans erblickte, wurde mir ganz warm. Wir sahen aus, als wären unsere Outfits abgesprochen!
"Was? Nein, das ist der Sunbae von dem ich dir erzählt habe, Eonnie! Er geht mir immer gewaltig auf den Zeiger!", Minsoo war total durch den Wind und so unverblümt wie immer.
Überrascht über diesen Zufall, klappte mein Kiefer runter.
"Yah, bist du nicht etwas unhöflich?! Wieso bist du immer so frech, Choi Minsoo?"
"Komm mit der Wahrheit klar!", entgegnete sie zickig und zeigte ihm dann provokant ihre Zunge.
"Minsoo..." Ich schlug mir die Hand vor die Stirn, als ich ihr dabei zusah, wie meine kleine Schwester erhobenen Hauptes an den beiden Jungs vorbeistolzierte.
Hoseok guckte blöd aus der Wäsche und schien mit ihrer Art überhaupt nicht zurecht zu kommen.
"Es tut mir leid..."
Sie sprach immer aus, was sie dachte, ohne darüber nachzudenken. Ihr fehlte es an moralischer Gesinnung.
Manchmal kam es mir so vor, als wäre sie die Ältere von uns zwei, da sie so ein loses Mundwerk besaß.
"Na, wenn das kein lustiger Abend wird."
Hoseok und ich sahen Jungkook an, der wie ein Honigkuchenpferd bis über beide Ohren strahlte.
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