level 2
Mein Wecker weckte mich um fünf Uhr für mein morgendliches Training, dass aus Dehnübungen, einer halben Stunde joggen und einigen Sit-ups, sowie Liegestütze bestand.
Als ich danach ins Bad ging stand mein Vater bereits in der Küche und bereitete das Frühstück für uns vor. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Trainer, er war zudem auch noch ein ausgezeichneter Koch.
Unter der Dusche sang ich Songs von Zion.T wofür mich Minsoo verfluchte, da ich sie so beinahe jeden Morgen weckte.
"No Make-up yeah no make-up yeah~"
Es folgte meine tägliche Skin Care Routine die aus Cleanser, Toner, Serum und Feuchtigkeitspflege bestanden.
Mit Handtuch-Turban und Bademantel machte ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer, wo auch schon meine gereizte Schwester auf mich wartete.
"Wieso musst du so früh am Morgen eins deiner Konzerte geben?!", beklagte sie sich schlaftrunken.
"Morgen singe ich Yanghwa Bridge", teilte ich ihr mit einem frechen Grinsen mir und schminkte mich etwas, bevor ich mir ein Outfit heraussuchte.
"Was hältst du hiervon?" Ich hielt mir einen karierten Rock auf einem Kleiderbügel über mein Becken.
"Mhm", murrte Minsoo einverstanden. "Kombinier das mit einem T-Shirt."
"Dankeschön, Stylistin-nim", ich verbeugte mich spielerisch vor ihr.
Ich entschied mich für ein schwarzes Shirt mit weißem Schriftzug und machte mich ans trocknen meiner langen schwarzen Haare, damit ich sie mir zum Abschluss glätten konnte.
"Denkst du ich werde Jaehyunie-Oppa so gefallen?", schwärmte ich, als ich mich Minsoo fertig präsentierte.
"Aish, hör auf ihn Oppa zu nennen. Ihr seid doch gleich alt! Du bist echt cringey, wenn's um ihn geht."
"Crin.. Was?", blinzelte ich die Jüngere verwundert an.
"Ach, vergiss es. Dir ist nicht zu helfen", sie gähnte und richtete sich dann mit schweren Augenlidern auf.
Amüsiert reichte ich Minsoo meine Hand, um ihr zu helfen aus meinem Bett zu kommen. Sie war ein richtiger Morgenmuffel und das komplette Gegenteil von mir. Ihr braun gefärbtes Haar war in einem unordentlichen Dutt zusammengebunden, sie schlief in den Sachen in denen sie zur Uni ging und sie legte keinen Wert auf Gesichtspflege. Der Unterschied bestand dabei, dass sie trotzdem hübsch war.
Ich konnte mir nicht vorstellen wie eine Vogelscheuche bei der Arbeit zu erscheinen. Auch wenn es hieß früher aufzustehen. Schließlich wollte ich meinem Jaehyunie gefallen.
Gemeinsam gingen wir in die Küche, wo unser Vater uns bereits erwartete.
"Guten Morgen meine schönen Töchter~"
Alle drei nahmen wir am Esstisch unsere gewohnten Plätze ein, aßen und redeten über alles mögliche.
"Eonni wenn ich dein Gesicht sehe bin ich wiiirklich gelangweilt", erwähnte Minsoo mit gewohnter Direktheit.
"Huh?", ich zog eine erwartungsvolle Grimasse.
"Du hast seit deiner Kindheit nur eine Frisur gehabt. Ist das nicht öde? Wieso probierst du nichts neues aus?"
"Ich glaube kurze Haare würden dir wirklich stehen", fügte sie hinzu, nachdem sie mich einen Moment lang gemustert hatte.
"Auf keinen Fall schneide ich meine Haare ab!", protestierte ich.
"Wae? Die wachsen doch eh wieder nach."
"Was, wenn es Jaehyun nicht gefällt?"
"Eonni!", meckerte sie mit verzogener Miene.
"Was? Was willst du?"
"Ani~ Ich meine, wann hörst du endlich damit auf dein gesamtes Leben diesem blöden Typen zu widmen? So toll ist er auch wieder nicht!" Man konnte deutlich die Frustration in dem Gesicht meiner Schwester sehen.
"Yah!" Ich deutete drohend mit meinen Essstäbchen auf sie.
"Du hast überhaupt keine Ahnung, also halt den Rand."
"Wooow, es ist so lecker!", durchbrach das Schmatzen unseres Vaters unsere kleine Diskussion.
Minsoo und ich wechselten einen kurzen Blick, als unser Vater seelenruhig sein Essen verspeiste. Weshalb wir einfach drauf losprusteten, was Appa in völliger Verwirrung aufblicken ließ.
"So typisch, Appa!", Minsoo schlug amüsiert auf unseren alten Küchentisch.
[...]
"Bist du schon da?"
"Ja, ich warte schon an der Haltestelle auf dich", teilte Sojung mir mit harmonischer Stimme mit, als wir telefonierten.
"Tut mir leid der Bus hatte heute ein Paar Minuten Verspätung", seuftzte ich in den Hörer.
"Ach, ist doch kein Problem. Ich habe uns in der Zwischenzeit schon Kaffee besorgt."
"Ayy~ Du bist die beste!"
"Das sagst du doch bestimmt zu jeder", scherzte die Ältere, weshalb ich den Kopf amüsiert schüttelte.
"In zwei Minuten müsste ich ankommen", ließ ich sie wissen, als ich nach draußen schaute und schon aus der Ferne das riesige Firmengebäude von OnGeim erblickte.
"Okay, bis gleich."
Wir beendeten unser Telefonat, als ich mich von meinem Sitzplatz erhob und zum Ausgang des noch fahrenden Busses torkelte.
In letzter Sekunde klammerte ich mich an die Stange vor der Hintertür, ehe ich schwungvoll gegen diese geschleudert werden konnte, da der Fahrer eine solche abrupte Bremsung hinlegte.
"Verdammt", fluchte ich leise und stieg aus dem Bus aus, nachdem dieser sich öffnete.
"Minmin, alles okay?", rief Sojung, die zu mir rüber lief.
"Guten Morgen, Sunbae", grüßte ich sie mit einem Lächeln.
"Alles in Ordnung", meinte ich und nahm ihr dankbar den Caramel Macchiato ab, den sie mir reichte und machten uns gemütlich auf den Weg zur Arbeit.
"Verspätet sich Namjoon wieder?", erkundigte ich mich nach unserem Kollegen, welcher sonst ebenfalls mit Sojung auf mich wartete.
"Allerdings", bestätigte sie.
"Kommt das in letzter Zeit nicht recht häufig vor?"
"Du hast recht" Die braunhaarige nickte und machte ein nachdenkliches Gesicht.
"Vielleicht hat unser Namjoonie ja endlich eine Freundin", Sojung ließ ihre Augenbrauen wild tanzen, weshalb ich kichern musste.
"Ich würde es ihm jedenfalls gönnen." Vorsichtig nippte ich an meinem heißen Kaffee. Der süße Geschmack hob meine Laune enorm.
"Hat er nicht ein Auge auf Kim Jisoo aus der Marketing Abteilung geworfen?", Sojung blickte mich mit ihren hübschen Augen fragend an.
"Hm, ich bin nicht sicher... Ist sie nicht die Schwester seines besten Freundes?"
"Du meinst die Schwester meines Ex-Freundes? Ja, ja das ist sie."
"Choi Minah, Kim Sojung!", rief unser Teamleiter aufgeregt unsere Namen, nachdem wir die Firma betraten.
Die größere neben mir und ich tauschten einen ernüchterten Blick aus, als dieser auf uns zugerast kam.
"Wo bleibt ihr bloß?! Unser Neuankömmling könnte jede Sekunde aufkreuzen!", keuchte er mit erschütterter Miene und blinzelte überfordert, als er Namjoon nicht neben uns vorfinden konnte.
"KIM NAMJOON!", fluchte er völlig aufgelöst.
"Timjang-nim? Geht es Ihnen .... gut?", wollte ich von ihm wissen, zuckte im nächsten Augenblick zusammen, da er total übertrieben auf meine Frage reagierte.
"Ob es mir gut geht? Sehe ich etwa so aus?"
Eigentlich war unser Teamleiter ziemlich lustig drauf, doch wenn er nervös wurde, drehte er komplett durch. Genau wie jetzt.
"Yah! Was steht ihr hier noch so rum? Ab ins Büro, los!", er fuchtelte heftig mit den Händen herum.
Wie von einer Tarantel gestochen packte mich Sojung also und zog mich in die Richtung der Aufzüge.
"Oh man", stöhnte sie, nachdem wir an der Rezeption vorbeikamen, unsere Mitarbeiter ID zückten, um das elektronische silberne Tor überqueren zu können.
"Er dreht wirklich durch."
Ich gab einen zustimmenden Laut von mir.
"Wir haben doch noch zehn Minuten. Ich weiß gar nicht was er für ein Problem hat", bemerkte ich als ich auf einen Blick auf mein Handy geworfen hatte und den Fahrstuhl betraten.
"Annyeonghaseyo", begrüßte uns einer der Praktikanten unserer Etage, bevor er für uns den Knopf drückte.
"Oh, Sie sind Woo Kangmin, richtig?", fiel Sojung aufmerksam und freundlich wie immer auf.
"Richtig, aus Team eins. Wir sind schon so aufgeregt, dass der Legendäre Overwatch Spieler Seagull Ihrem Team beitritt. Ich bin um ehrlich zu sein ein wenig neidisch."
One moment please.
"Seagull?" Meine Augen flatterten wie die Flügel eines Vogels - wie passend.
"Also... Galmaegi? (dt. Möwe)", lauthals prustete ich los und konnte mich gar nicht mehr einkriegen.
"Was für ein bescheuerter Name! Klaut er etwa anderen Menschen ihr Essen, oder was?" Amüsiert wischte ich mir eine imaginäre Träne aus den Augenwinkeln.
"W-wie können Sie über ihn lachen!? Haben Sie eigentlich eine Ahnung wie erfolgreich er ist?", entkam es dem Praktikanten fassungslos.
Zum Glück öffneten sich gerade die Türen, sodass ich nicht gezwungen war darauf zu antworten.
"Los, Los", hetzte ich meine größere Kollegin und stürmte mit ihr im Schlepptau hinaus zu unserem Büro.
"Sitzt meine Frisur? Mein Make-Up?", fragte ich sie hastig, bevor wir rein gingen und blinzelte sie aufgeregt an.
"Du siehst perfekt aus~", lobte sie mich und streichelte kurz über meinen Kopf.
"Eonni... du bist so gut zu mir", ich schob meine Unterlippe vor und schaute sie mit großen Augen dankerfüllt an.
"Da seid ihr ja!", johlte der erste Programmierer unseres Teams, als er absolut unerwartet die Tür aufriss.
"Unsere Mädels sind hier~"pfiff er gut gelaunt, während Sojung und ich starr vor Schreck waren.
"Guten Morgen", grüßte uns die liebliche Stimme des Leveldesigners, Jeong Jaehyun.
Schnell fing ich mich wieder und bemühte mich zu einem äußerst mädchenhaften Lächeln. Den Blick ließ ich peinlich berührt sinken und strich mir eine meiner langen schwarzen Haarsträhnen hinter mein linkes Ohr.
"Ich hab euch doch gestern noch gesagt ihr sollt eher kommen!"
"Tut mir leid, Sunbae-nim! Ich habe es wirklich nicht mit Absicht gemacht!"
Da kamen auch schon unser Teamleader mit Namjoon und füllten den langen Korridor mit Klagelauten.
[...]
"Und wieso kommt er nochmal ausgerechnet in unser Team? Wir sind doch die mit der niedrigsten Erfolgsquote", erinnerte ich den Teamleiter.
Dieser sah mich daraufhin an, als würde er mich am liebsten eigenhändig erdrosseln.
"Wahrscheinlich ist genau das der Grund", erklärte er mir mit einem bitteren Lächeln, bevor er sich wieder allen zuwandte.
"Er übernimmt jedenfalls das gesamte Projekt, deshalb bitte ich euch aus tiefstem Herzen euch respektvoll zu verhalten" Sein Blick blieb blieb an mir haften, weshalb ich es mir verkneifen musste die Augen zu verdrehen.
"Kann er das denn? Schließlich ist er nur ein Gamer", verlangte unser Programmierer sachlich zu erfahren.
"Der Vorsitzende hätte ihm wohl kaum die Verantwortung übertragen, wenn er keine Ahnung hätte."
Naja, vielleicht wurde der alte Knacker ja langsam senil.
Also warteten wir auf die Möwe und als einige Zeit vergangen war, klopfte es an der Tür.
Ein großer junger Mann in schwarzer Kleidung, mit längeren wuscheligen Haaren und einem Laptop unter dem Arm kam eingetreten.
Ah, das muss sein Assistent sein, dachte ich, doch ich lag falsch.
"Schön, dass Sie hier sind", sprach ihn unser Teamleader formell an, obwohl er viel jünger war, weshalb ich sein Verhalten nicht ganz verstand.
"Mein Name ist Kim Heechul, der Teamleiter", er verbeugte sich leicht vor unserem Gast.
"Na los, stellt euch vor", forderte der Teamleiter uns auf, woraufhin Sojung als erste von ihrem Platz aufstand.
"Ich bin Kim Sojung, die Sounddesignerin. Sehr nett Sie kennenlernen zu dürfen."
Jaehyun folgte ihrem Beispiel, nach ihm erhoben sich unsere beiden Programmierer.
"Kim Namjoon, Assistenz Programmierer. Sehr erfreut", sagte er höflich und gab das Wort dann an seinen Kameraden weiter.
"Byun Baekhyun, Star Programmierer. Auf gute Zusammenarbeit!" überdreht wie immer strahlte er bis über beide Ohren, was ihn aussehen ließ wie einen Junkie.
Tja, dann wollen wir mal.
"Ich bin Choi Minah, die Grafikerin von Team drei." Mit verschränkten Händen nickte ich knapp.
Er verbeugte sich während ich noch stand und als er dann seinen Namen aussprach sah er keinen anderen an, außer mir. Weswegen es seltsamerweise wirkte, als würde er es nur zu mir sagen. Doch ich ließ mir nicht anmerken wie sehr mich das verwirrte.
"Jeon Jungkook."
-
{Entwicklungsteam 3}
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro