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Kapitel 20 - Freund oder Feind

Myreille führte Zane zurück zum Eingang, wo eine massive Tür in das Gewölbe und wieder zurück in die verwinkelten Gänge führte.

„Was glaubst du, was du da tust, Schätzchen?", drang eine rauchige Stimme an ihr Ohr, kaum dass sie aus der Tür getreten war.

Myreilles Muskeln spannten sich augenblicklich an, obwohl ihr Kopf sich trügerisch langsam drehte, um den Ursprung zu erfassen.

Lässig an die Wand gelehnt, zog der Fae, an dem sie am Eingang vorüber gekommen waren, an einer Zigarette. Hinter ihm starrten ihnen die dunklen Augen seiner Schläger entgegen.

Hätte sie ein Herz gehabt, wäre ihr Puls jetzt wahrscheinlich schneller geworden ... aber zu ihrem Glück - und dem des Katers - war das ihres schon lange verstummt.

„Tadgh", sagte sie daher trügerisch ruhig und deutete Zane an, hinter ihr stehenzubleiben. Verflucht und zugenäht! Natürlich kamen sie hier nicht so einfach raus, das zu hoffen wäre naiv gewesen... aber schon hier das erste Hindernis? Das war... ärgerlich.

Der Fae löste sich von der Wand, schob die Zigarette zwischen die Lippen und die beiden standen sich auf dem Gang gegenüber wie zwei feindliche Kommandanten auf einem Schlachtfeld. Die Luft war so dick, dass man sie mit einem Messer hätte durchschneiden können.

„Was machst du hier, Myreille?", fragte die dunkle Stimme, während der stechende Blick über ihr Gesicht wanderte, das noch immer von der Maske und dem Spitzenschleier verhüllt war. „Ich bin mir ziemlich sicher... dass diese Sache nicht im Protokoll steht...(*)"

„Angenommen dem wäre so...", entgegnete die Strigoi und reckte das Kinn, um den Fae direkt anzusehen. „Was würde es mich kosten, dass es so bleibt?"

Tadgh war der Kopf der Schlange, die anderen waren nur Handlanger. Lakaien, die nach seiner Pfeife tanzten... und nur das sahen, was sie sehen sollten. Sie musste also zunächst ihn überzeugen.

Der Fae stieß ein lachendes Schnauben aus, und die dunklen Brauen unter seinem Fedora hoben sich, während er ein nachdenkliches Brummen von sich gab. „Wenn du nicht willst, dass wir den Boden mit ihm aufwischen, dann wird dich das einiges kosten... wir werden immerhin sicherlich wie Ratten abgeschlachtet, wenn das rauskommt...", murmelte er und beugte sich zu der zierlichen Gestalt hinunter.

Die langen, bleichen Finger hoben sich und spielten frech mit dem Saum des Schleiers, schlüpften darunter und schickten eine unmissverständliche Botschaft, als sie über den weichen Schwung ihres Kiefers strichen. „Verdammt, Mädchen, ist er es wirklich wert?", fragte er, und der Unglaube, dass ausgerechnet sie sich für einen Verräter und Gesuchten in diese Lage brachte, lag in seiner dunklen Stimme. „Ist er so gut?"

Myra verharrte regungslos, während die rauen Finger des Möchtegern-Dons über ihr Kinn glitten und er mit dem Daumen den Schwung ihrer Lippen streifte.

„Das braucht dich nicht zu kümmern", erwiderte sie, als die Schläger hinter Tadgh plötzlich unruhiger wurden.

Auch der Blick des Fae glitt an ihr vorbei ... und ein Kribbeln in ihrem Nacken verriet ihr, noch bevor die Schritte näher kamen, dass Zane sich bewegt hatte. Hinter ihr erklang ein leises, warnendes Knurren ... und Myra fluchte innerlich. Dummer Kater, jetzt war nicht die Zeit für aufkeimenden Beschützerinstinkt oder fehlgeleiteten Heroismus!

„Der Preis", erinnerte Myra umso ruhiger und eindringlicher und griff nun ihrerseits nach dem Kinn des Schlägers, um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.

„Ihr tanzt wohl gern auf dem Vulkan." Tadgh lachte leise, nahm die Zigarette aus dem Mund und trat sie gemächlich auf dem Boden aus. Offenbar nahm er den Caith-Sith in dessen Verfassung nicht ernst. Und damit hatte er recht - Tadgh brauchte nur Alarm zu schlagen und sie würden dort landen, wo Zane sie gerade herausgeholt hatte. Beide, im schlimmsten Falle.

Gemächlich und langsam beugte sich der Fae vor, den Blick jedoch nicht auf sie, sondern auf den Caith-Sith gerichtet, bis sein warmer Atem ihre Ohrmuschel streifte.

„Ein gutes Wort bei deinem Fürsten, Mädchen. Ich will schon lange hier weg..."

Der Geruch von Zigarettenrauch und Fusel schlug ihr entgegen, aber sie war zu gewieft, um darüber die Nase zu rümpfen.

"Und eine Nacht mit dir."

Das war alles? Kleingeistiger Narr. Er hätte viel mehr erreichen können. Aber es sollte ihr recht sein.

„Fein."

Ein siegessicheres Lächeln huschte über das vernarbte Gesicht und erlosch nur kurz, als Myra seine Hand von ihrem Kinn schob.

„Wenn ihr uns dazu noch einen Mantel und einen Hut gebt, sind wir im Geschäft."

„Myra", raunte es plötzlich dicht hinter ihr, und eine Hand griff nach ihrem Oberarm. Nicht grob, aber doch bestimmt genug, dass verborgene Wut durch die Fingerspitzen in ihren Arm strömte. Wie ein Hund, der sich gerade ein neues Spielzeug gesichert hatte und es nicht teilen wollte ...

„Myra?", echote Tadgh vor ihr, und nun verzogen sich seine Lippen zu einem gehässigen Grinsen. "Oho? seid ihr Turteltäubchen schon bei Spitznamen?"

Myreille warf dem vorlauten Fae einen scharfen Blick zu, dann gab sie dem Zug an ihrem Arm nach und blickte in das ungehaltene Gesicht des Caith-Sith.

Was sollte das? Jetzt war wirklich nicht die Zeit, den Moralapostel zu spielen. Außerdem wusste sie bereits, was sie sich anhören musste - zu oft hatte sie in ihrem langen Leben dieses Gespräch geführt. Meistens dann, wenn bei Freiern und Kunden Besitzansprüche ins Spiel kamen. Oder noch schlimmer: Gefühle.

Zuletzt hatte sie die Diskussion über ihre Profession mit Kaie geführt ... und jetzt würde sie nicht auch noch mit seinem großen Bruder darüber diskutieren. „Zane", sagte sie deshalb leise, aber bestimmt, „Wir haben jetzt wirklich keine Zeit für Diskussionen. Halt dich da raus."

Der Kater fletschte knurrend die Zähne, aber sie wandte sich schon wieder den Trollen zu.

„Also? Mantel und Hut?"

„Das kostet extra, Madame", knurrte einer der Trolle, denn der Kater würde wohl die Kleider von einem von ihnen bekommen müssen - die der Fae waren ihm eindeutig zu klein.

Seufzend griff Myra unter ihren Hut und zog die schimmernde Haarnadel heraus. Sofort lösten sich die weichen, silbrigen Wellen ihres langen Haares und kitzelten ihre Schultern, als sie dem Gauner das funkelnde Schmuckstück entgegenhielt.

Edelsteine und schimmerndes Gold gegen ein paar Fetzen? Der Troll stellte keine weiteren Fragen oder Forderungen.

„Also Schätzchen, wir sehen uns", grollte es begleitet von einem zufriedenen Lachen hinter ihnen, als Myra eilig nach Zanes Arm griff, um ihn weiterzuziehen. Sie hatten genug Zeit verloren!

Mit einem Blick um die nächste Ecke schob sie ihn zwischen zwei Säulen in den Schatten. Zanes Blick, als sie ihm den Mantel reichte, war unbeschreiblich.

„Ich weiß, er stinkt nach Troll", gab sie zu, während die Vampirin dem Caith-Sith den breitkrempigen Hut auf den Kopf setzte und hastig sein Haar darunter stopfte. „Aber Flüchtige können nicht wählerisch sein."

Der Mantel fiel natürlich zu weit über die breiten Schultern des Caith-Sith und man hätte ihn vermutlich zweimal darin einwickeln können - aber für die Flucht würde es reichen.

"Komm, weiter", flüsterte sie und ging voran. Immer wieder glitt ihr Blick wachsam umher, während sie sich vergewisserte, dass Zane ihr folgte. Den Hauptausgang konnten sie nicht nehmen. Nach dem Tumult waren alle zu aufmerksam und aufgeregt. Aber vielleicht wäre einer der Nebenausgänge, die nicht so gut bewacht waren, eine Möglichkeit ...

„Warte", zischte Myreille unvermittelt und drückte den Caith-Sith mit ausgestrecktem Arm an die Wand hinter sich. Raues Gewebe und seidene Handschuhe trennten ihre Fingerspitzen von seiner Haut. Und obwohl sie konzentriert lauschte und ihre Augen über die Gestalten glitten, die sich durch die Korridore des Palais bewegten, spürte sie den pochenden Schlag seines Herzens, begleitet von einem leichten Kribbeln, als läge es direkt unter ihren Fingern.

Badum. Badum. Badum.

Für eine Sekunde lenkte dieses Gefühl sie ab wie ein Fluss, der ein Blatt fortriss. Das Leben so nah zu spüren ... weckte immer eine Mischung aus Sehnsucht und Wehmut in ihr. Vor allem aber waren es Gefühle, die sie nicht haben sollte.

Doch dann hörte sie Unruhe aufsteigen. Eine Ritterstatue aus grauem Stein wandte scharrend den Kopf, als einer der Männer in dem auffälligen Trenchcoat auf ihn zukam und aufgeregt auf diesen einredete. Wie trockener Zunder sprangen diese Funken von Aufruhr von einer Ecke in die andere. Köpfe drehten sich, Waffen wurden fester umklammert...

Jemand musste entdeckt haben, dass der jüngste Fang entkommen war.

Wortanzahl: 1.348 Wörter

(*) Mafia-Jargon: „Etwas steht nicht im Protokoll" = Es handelt sich um eine Geheimaktion, von der die Führungsspitze nicht weiß und unter Umständen auch nicht wissen darf.

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