Kapitel 5
Hier wie versprochen der Grundriss von Taes Wohnung:
Maßstäbe und dieses ganze unnötige Zeug könnt ihr für euch behalten ^^
(Und I guess die anderen Räume haben auch Fenster - aber ganz normale Fenster, deshalb hab ich sie nicht eingezeichnet xD)
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"Too Sad To Dance" - Jung Kook
https://youtu.be/uQ9A0xF7lAM
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Unsanft holte der Wecker mich am nächsten Morgen aus meiner Traumwelt.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich in der Realität angekommen war.
Bin ich bemerkte, dass ich nicht alleine in meinem Bett lag.
Dass es ganz offensichtlich kein Traum gewesen war.
Hastig griff ich nach meinem Handy, um den Wecker auszustellen.
Etwas panisch sah ich anschließend zu Kookie.
...nur um im selben Moment beruhigt festzustellen, dass ich ihn nicht geweckt zu haben schien.
Immer noch tief schlummernd rückte mein bester Freund die paar Zentimeter an mich heran, die ich mich durch meine hastige Bewegung von ihm entfernt hatte.
"TaeTae...", nuschelte er.
Rasend schnell erhöhte sich meine Herzfrequenz, während meine Mundwinkel etwas bescheuert nach oben zuckten.
Es war nicht das erste Mal, dass ich Kookie im Schlaf meinen Namen sagen hörte.
Allerdings war es durchaus das erste Mal, dass er am Abend davor spontan vor meiner Tür gestanden und erklärt hatte, dass er zurück war.
Dass er Paris nicht wieder verlassen würde.
Diese Tatsache immer noch nicht ganz realisierend, konnte ich einen Moment lang meinen Blick nicht abwenden.
Ich beschloss, noch kurz liegen zu bleiben.
Den Moment zu genießen, bevor mein Alltag sich melden würde.
Verträumt musterte ich Kookies schlafendes Gesicht, während ich sanft über seinen Kopf streichelte.
"Kookie...", verließ es in leiser Wärme meine Lippen.
Ich war so unbeschreiblich glücklich...
Viel glücklicher, als ich mir vorher je hätte eingestehen können.
So lange Kookie in New York zufrieden gewesen war, hatte ich mich manchmal schlecht gefühlt, wenn ich mir gewünscht hatte, dass er hier war.
Ich hatte es ihm gegenüber als unfair empfunden.
Deshalb hatte ich mich nie so ganz getraut, mich vollständig der kleinen Fantasie hinzugeben, wie es sein könnte, wenn wir wieder in der selben Stadt leben würden.
Ich hatte versucht, es nicht zu sehr zu genießen, wenn wir uns getroffen hatten.
Den Gedanken einfach nicht zuzulassen.
Doch jetzt...
"Ich hab dich lieb, Kookie...", flüsterte ich, bevor ich kurz mit meiner Nasenspitze durch seine Haare strich.
Jetzt war plötzlich alles anders.
All die Gedanken und Gefühle, die ich mir in den letzten Jahren verboten hatte...
Plötzlich schienen sie in Ordnung zu sein.
Kookie hatte nicht gewirkt, als würden sie ihn stören.
Ganz im Gegenteil...
Immer glücklicher werdend, während ich an unser Gespräch von gestern dachte, fiel mir irgendwann wieder ein, dass ich mich eigentlich fertig machen musste.
In den letzten Jahren hatte ich mich so sehr daran gewöhnt, Kookie nur zu sehen, wenn ich mir Urlaub dafür genommen hatte, dass es vollkommen ungewohnt war, ihn alleine in meiner Wohnung lassen zu müssen.
Allerdings ging es wohl nicht anders...
Schweren Herzens zwang ich mich schließlich, aufzustehen.
Ich deckte Kookie ordentlich zu, bevor ich mich daran machte, mir Kleidung für den Tag herauszusuchen.
Auf dem Weg zum Bad machte ich einen kleinen Abbieger in die Küche, um schonmal die Kaffeemaschine anzuschalten.
Ich mochte es gern, wenn mein Kaffee schon fertig war, sobald ich wiederkam.
Danach folgte ich meiner üblichen Morgen-Routine.
Auf dem Weg zur U-Bahn schickte ich Kookie noch eine Nachricht, dass er sich wie zu hause fühlen sollte und alles benutzen und nehmen konnte, was er wollte.
Und so begann er...
Ein weiterer Dienstag.
Im Ablauf ähnlich und doch vollkommen anders, als die letzten...
"Guten Morgen!", rief ich einmal in die Runde, als ich im Atelier ankam.
Sichtbar verwirrt, dass mein Gesicht heute nicht das erste gewesen war, was sie hier vorgefunden hatten, schauten einige der Mitarbeiter nach oben.
Wie immer war es eine spezifische Stimme, die sich in solchen Momenten meldete.
"Sag mal, hatte deine U-Bahn Verspätung?", wollte Hobi wissen, während er auf mich zugelaufen kam.
Freundschaftlich legte er seinen Arm um meine Schulter, um mich zu begrüßen.
"Oder sag bloß...", er wackelte mit den Augenbrauen.
"Hast du deinen freien Tag etwa für ein paar besondere Aktivitäten genutzt und hattest heute morgen noch Besuch?", fragte er.
Seine Stimme klang gleichermaßen zweideutig und bodenlos neugierig.
Da ich schon eine Weile mit ihm arbeitete, wunderte ich mich schon lange nicht mehr über die Ungeniertheit meines Gegenübers.
Er war theoretisch einer meiner Vorgesetzten.
Aber das hatte ihn noch nie besonders interessiert.
"Ich hab Besuch bekommen.", antwortete ich, während ich Hobi vorsichtig von mir wegschob, um meinen Kaffeebecher und meine Tasche an meinem Platz abstellen zu können.
"Aber nicht solchen Besuch.", fügte ich mit einem Zwinkern hinzu.
Sichtbar verwirrt hob mein Gegenüber eine Augenbraue.
"Und dann bist du heute trotzdem erst normal pünktlich da?", bohrte er weiter.
"Du hast doch sonst kein Leben.", sprach er seine Gedanken aus.
Dabei klang seine Stimme so selbstverständlich...
Es war eine Feststellung.
Keine Beleidigung.
Nicht wirklich willig, mit ihm über die durchaus vorhandene Richtigkeit dieser trotzdem unangebrachten Bemerkung zu diskutieren, verzog ich meinen Mund einfach zu einem halb-freundlichen Lächeln.
"Ich geh mal Jin begrüßen.", meinte ich nur, bevor ich mich auf den Weg zum Büro des Geschäftsführers machte.
Es war nicht wirklich weit von meinem und Hobis Arbeitsplatz entfernt.
Allerdings weit genug, um Hobis Kichern nur noch ein bisschen hören zu können.
"Guten Morgen.", begrüßte ich Jin, während ich kurz meinen Kopf in sein Büro steckte.
Ebenfalls verwirrt, dass er meine Stimme erst jetzt zu hören bekam, schaute unser Geschäftsführer mich an.
"Tae.", verließ es überrascht seine Lippen.
"Hatte deine U-Bahn Verspätung?", wollte er anschließend wissen.
Auch seine Stimme klang derartig selbstverständlich, dass mir fast die Mimik entglitt.
"Nein.", antwortete ich so wenig gereizt wie möglich.
"Allerdings...", mich erinnernd, was ich Kookie gestern Abend versprochen hatte, hielt ich inne.
"Ich kann heute nicht länger bleiben.", sagte ich.
"Nur damit du Bescheid weißt."
Jin schaute, als hätte ich gerade versucht ihm zu erklären, dass die Sonne sich um die Erde drehte.
"Du....willst keine Überstunden machen?", versicherte er sich.
Etwas zögerlich nickte ich.
"Ist das ein Problem?", erkundigte ich mich.
Mein Gegenüber stutzte, bevor ihm ein hochgradig belustigtes Lachen entwich.
"Oh nicht doch.", er machte eine abwinkende Handbewegung.
"Deinetwegen hätte ich irgendwann noch Ärger mit dem Arbeiterschutz bekommen.", scherzte er.
Anschließend etwas ruhiger, aber umso neugieriger stützte er sein Gesicht in seine Hände.
"Was hast du denn vor?", fragte er.
"Ein Date?"
Auch er wackelte mit den Augenbrauen.
Ignorierend, wie aufgeregt er klang, schüttelte ich meinen Kopf.
"Ich bin einfach verabredet.", antwortete ich.
Auch bei unserem Geschäftsführer war es nichts neues, dass er sehr ungehemmt sehr persönliche Fragen stellte.
Irgendwie machte es den Charme dieses Unternehmens aus, dass es trotz seiner großen Bedeutung in der Modewelt mit einer derartig kleinen Belegschaft auskam.
Jin und Hobi ließen ungern die Chefs raushängen.
Stattdessen behandelten sie einen sehr herzlich.
...wenn auch manchmal zu herzlich.
Im ersten Moment verstand ich nicht, warum Jin so verwirrt guckte.
"Du bist einfach so verabredet?", fragte er nach.
Als ich daraufhin etwas verunsichert nickte, schlug mein Gegenüber sich mit der Hand gegen die Stirn.
"Ach verdammt...", murmelte er.
"HOBI!", rief er den Chefdesigner lautstark zu sich.
Bereits kichernd zu uns kommend, hing Hobi sich über meine Schulter.
"Ja, Jinie?~", wollte er mit zuckersüßer Stimme wissen.
Jin seufzte.
"...du hast gewonnen...", murmelte er, bevor er nach seinem Portemonnaie kramte und einen Hunderter herausholte.
Fassungslos schaute ich dabei zu, wie Hobi in die Hände klatschte, bevor er diesen an sich nahm.
"Ich kenne unsere Mitarbeiter eben besser als du~", freute er sich.
Unfähig, dieses Szenario zu verarbeiten, stand mir der Mund offen.
"Habt ihr etwa....", setzte ich an.
"Gewettet, wie lange es dauern wird, bis du mal wie ein ganz normaler Mensch einfach direkt nach der festgelegten Arbeitszeit nach Hause gehst?", beendete Hobi meinen Satz mit einem Engelsgrinsen.
"Jup~", bestätigte er anschließend.
Resigniert zuckte Jin mit den Schultern.
"Ich war sicher, dass es noch bis nächstes Jahr dauert.", erklärte er.
Zu geschockt, um etwas zu sagen, schaute ich die beiden einen Moment lang einfach an.
"Ihr seid unmöglich...", verließ es irgendwann ganz von selbst meine Lippen.
Zugegebenermaßen war diese Aussage nur halb-ernst gemeint.
Ich wusste, dass viele nicht nachvollziehen konnten, warum ich so viel arbeitete.
Ich wusste auch, dass Jin und Hobi ein Herz und eine Seele waren.
Das halbe Atelier rätselte darüber, ob sie Geschäftspartner, beste Freunde oder nicht vielleicht doch viel mehr waren.
Allerdings waren Wetten über die Mitarbeiter selbst für die beiden eine neue Nummer.
Meinen urteilenden Blick auf sich spürend, schob Hobi seine Unterlippe nach vorne.
"Ach komm schon, Tae...", er setzte sich auf Jins Schreibtisch.
"Menschen, die alles erreicht haben, müssen sich doch auch irgendwie die Zeit vertreiben~", scherzte er.
Als mir daraufhin endgültig die Mimik einschlief, gab Jin Hobi einen kleinen Schlag gegen den Oberarm.
"Mein geschätzter Partner wollte damit sicher gerade ausdrücken, dass wir einfach sehr an dem Wohlergehen unserer Mitarbeiter interessiert sind.", formulierte er es extra scharf, um Hobi anzudeuten, dass es reichte.
Den Wink sofort verstehend, grinste unser Chefdesigner.
"Aber natürlich~", er hüpfte von dem Tisch herunter, bevor er zu mir kam.
"Wir freuen uns natürlich, wenn du ein Sozialleben hast.", grinste er.
Sich wieder über meine Schulter hängend, guckte er zu Jin.
"Ich bin sicher, Jinie ist deshalb auch nicht mal böse, dass er nen Hunderter verloren hat~", säuselte er.
Jin kicherte, bevor er nickte.
"Wen triffst du denn nun?", versuchte er zum ursprünglichen Thema zurückzukommen.
Mal wieder unter der sonderbaren Dynamik der beiden zusammenbrechend, drehte ich mich tatsächlich immer noch nicht um.
"Mein bester Freund ist zu Besuch gekommen.", antwortete ich.
Ich bereute es, als die Augen der beiden im selben Moment zu glitzern begann.
"Der, für den du dir immer Urlaub nimmst?", hakte Jin sofort nach.
Hobi neben mir wurde ganz hibbelig.
"Oh Gott, das ist eine ganz andere Wette.", rutschte es ihm heraus.
Ich konnte förmlich spüren, wie das der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte.
"Also ich..."
Meine Jin-und-Hobi-Sättigungsgrenze war für heute bereits erreicht.
"Ich geh dann mal arbeiten.", beschloss ich.
Immerhin fing der Tag gerade erst an.
Die beiden machten keinerlei Anstalten mich aufzuhalten, als ich Jins Büro relativ unvermittelt verließ.
Ein weiterer Vorteil bei ihnen.
Sie wussten, dass sie gerne mal übertrieben und waren entsprechend nicht nachtragend in solchen Momenten.
In kaum einem anderen Unternehmen konnte ich mir vorstellen, dass man als Angestellter einfach so beschließen würde, die Chefs stehen zu lassen.
Als hätten die beiden den Begriff der "flachen Hierarchie" vollkommen neu erfunden.
Nicht zuletzt, weil ich es hier so angenehm fand, war der Wunsch, mich selbstständig zu machen, bisher nur genau das geblieben.
Ein Wunsch.
Ein Gedanke.
Ein "vielleicht irgendwann" von dem ich zunehmend mehr spürte, dass es alles andere als utopisch für mich war.
Für den Moment allerdings...
Lächelnd ließ ich mich auf meinen Stuhl sinken.
...war alles...
Ich dachte an Kookies und meine Crêpe-Verabredung.
...ziemlich perfekt.
Ich hab nicht zu viel versprochen mit dem Comedy, oder? x3
Please lasst mich wissen, wie ihr das Kapitel fandet ^^
Und ofc ob es euch zum Lachen oder Schmunzeln bringen konnte.
I would love to know <3
Und ja also...
Dass Jinie das Comedy-Potential in meinen Geschichten hebt, ist ja nichts neues.
Ich hatte mir schon vor ein paar Tagen überlegt, dass er Taes Chef sein soll.
Und dann war ich am Schwanken, wer sein Geschäftspartner wird.
Letztendlich hab ich mich für Hobi entschieden, weil es extrem zu ihm passen würde ein Designer zu sein und weil die beiden zusammen Chaos-Energie vom Feinsten sind.
Und ich hatte das Gefühl, dass die Story das ganz gut gebrauchen kann ^^
Ich hab nur actually noch gar keine Pläne wie oft und allgemein, wie die beiden in der Story weiterhin vorhanden sein werden.
Sollen wir ein Side-Ship daraus machen?
Maybe mal mit einem etwas spicyen (aber wahrscheinlich nicht smutigen) Special-Kapitel im Büro, wenn alle Mitarbeiter weg sind?
Ich hab da leichte Fantasys, also könnt ihr mir ja gern mal sagen, ob ihr Lust darauf hättet ^^
Ansonsten streue ich die beiden vielleicht einfach immer mal ein x3
Andere Nebencharas überlege ich mir noch. (Ich weiß noch nicht, ob welche nötig sind)
Aber ich kann euch jetzt schon versprechen, dass wir Jimin in dieser Geschichte nicht antreffen werden.
Das bringt sonst meine Welt durcheinander xD
Ich hoffe ihr habt ein wunderschönes Wochenende <3
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