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x. ein plan

„Und eins, und zwei!" Chrissys glockenhelle Stimme passte sich dem Takt der Musik an, während sie voller Elan vor der Gruppe Chearleaderinnen auf und ab lief. Wie ein Roboter mimte Betty die Bewegungen ihrer Teamkameradinnen und versuchte sich auf die aktuelle Choreografie zu konzentrieren.Ihr Versuch blieb letzendlich nur ein Versuch, denn ihre Gedanken hörten nicht auf zu kreisen.
Eddie. Der Moment in der Abstellkammer. Das kalte Metall seiner Ringe auf ihren Lippen.
„Und eins, und zwei!"
Sein warmer Atem, der ihre Haut streifte.
„Und eins, und zwei!"
Ihre Blicke, die sich miteinander verhakten.
„Und eins, und - Betty, verdammt, was ist denn los mit dir?"
Die Musik stoppte und das ganze Team wandte sich zu ihr um. Betty lief hochrot an. „Sorry", murmelte sie, „Ich war abgelenkt."
Chrissy warf ihr einen irritierten Blick zu. „In Ordnung, nochmal von vorne." Dann machte sie eine ausladende Handbewegung mit ihrem Pompom. „Konzentration, Mädels!"
Letztendlich gelang es Betty ihre Gedanken lange genug auf die neue Choreographie zu fokussieren um das Team nicht mehr aus dem Takt zu bringen.

Sie kam gerade aus der Dusche der Mädchenumkleide als Chrissy sie zur Seite zog. Die anderen Mädchen waren schon weg, sie waren wie immer die Letzten in der Sporthalle.
"Hey Betty, können wir reden?" Ihre kleine Schwester lächelte und doch wusste Betty sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Da war dieser ganz spezielle Unterton in ihrer Stimme.
"Was gibts?", fragte Betty und zog ihr Handtuch noch etwas enger um sich. Abends wurde es in der Sporthalle immer besonders kühl.
"Ich habe mit Ryan gesprochen. Er meinte, er würde dich kaum noch sehen. Und als ich sagte, dass ihr doch gestern erst die Pause miteinander verbracht hättet, hat er mich sehr verwirrt angesehen. Er meinte, dass er dich nicht finden konnte." Mit jedem Wort wurde Chrissys Stimme zaghafter. Trotzdem schlugen sie ein wie Meteoriten. Betty wurde eiskalt. Jegliche Worte schienen aus ihrem Gedächtnis verschwunden zu sein. Aber Chrissy schien nicht auf eine Antwort zu warten — sie war noch nicht fertig.
"Und dann... Habe ich überlegt. Und gemerkt, dass du dich in letzter Zeit oft davonstiehlst. Du bist so abwesend. Ich habe keine Ahnung was los ist, aber ich mache mir Sorgen um dich, Betty."
Jetzt blickten Chrissys babyblaue Augen vorsichtig zu ihr hinauf. Jetzt wurde eine Antwort von ihr verlangt.
Das Problem war nur, dass Betty keine hatte.
"Betty?"
"Ja", würgte sie hervor. Sie wünschte, ihr würde auch nur eine einzige gute Ausrede einfallen. Aber es gab nichts. Und außerdem wollte sie ihre Schwester nicht anlügen.
Also sagte sie gar nichts. Stattdessen spürte sie, wie sich ihre Augen langsam mit warmen Tränen füllten. Sie wollte nicht vor ihrer kleinen Schwester weinen. Doch es war zu spät. Die Tränen liefen über. Ihre Gefühle waren zu groß, sie brachen aus. Als die erste Träne ihre Wange herunterrann, zog Chrissy sie in eine warme Umarmung. "Oh, Betty, was ist los?", fragte sie leise.
Betty wollte antworten, dass es ihr gut ginge, dass sie nicht genau wusste weswegen sie weinte — aber sie konnte nicht. Stattdessen wurde ihr Körper von Schluchzern geschüttelt, denn mit jeder Träne wurde ihr klarer was der Grund für diesen Gefühlsausbruch war.
Es war ganz einfach. Sie war unglücklich. Ihr Leben fühlte sich nicht wie das Ihre an. Sie war nur eine Puppe und ihre Mutter die Strippenzieherin. Master of Puppets ...

Sie wollte, dass Eddie Munson ihr Gitarrespielen beibringen könnte, ohne dass sie sich in der Abstellkammer verstecken mussten. Sie wollte nicht mit Ryan den Herbst-Charityball mit einem Tanz eröffnen. Sie wollte, wenn sie es genau nahm, nicht einmal mehr Cheerleaderin sein.
Sie wollte einfach nur Betty sein.
Aber das alles konnte sie ihrer Schwester nicht sagen.
"Ich kann nicht. Es geht nicht", würgte sie schließlich hervor und blickte ihre Schwester mit tränenverhangenen Augen an.

"Was kannst du nicht?" Chrissy sah hilflos aus, mit herabgesunkenen Schultern und ihren großen, sorgenvollen Augen.

"Ich kann nicht... mit dir darüber reden." Die Worte entkamen kaum ihrer Kehle. Obwohl ihre Mutter meilenweit weg war, spürte Betty den immer enger werdenden Griff ihrer Mutter.

"Aber warum? Du kannst doch immer mit mir reden!", sagte Chrissy nachdrücklich und nahm Bettys Hände in ihre. "Dafür sind Schwestern doch da."
Betty wusste, dass Chrissy es nur gut meinte. Und trotzdem waren diese Worte nicht wahr. Betty war diejenige, die Chrissy beschützte. Und auch jetzt würde Betty ihre Schwester schützen und sie nicht mit ihren Problemen belasten.
Wenn ihre Mutter jemals herausfände, wie sehr sie sie hintergangen hätte — dann wollte sie nicht, dass Chrissy mit hineingezogen werden würde.
Also sagte sie nichts. So lange bis Chrissys Fragen langsam nachließen und nur ein enttäuschter Blick übrig blieb.

Stumm liefen die beiden Mädchen zum Auto. Das Auto der Cunninghams war eines der letzten auf dem Parkplatz. Ein paar Meter weiter stand noch ein Van, der Betty bekannt vorkam. Bekannt, weil sie erst vor kurzem in diesem Van von dessen Besitzer nach Hause gefahren wurde. Eddie. Er war hier. Was trieb er um diese Uhrzeit noch in der Schule?
Wäre Betty alleine würde sie dem vielleicht auf die Spur gehen. Doch sie war nicht alleine. Entäuschung lag auf ihrer Zunge, schwer und bitter. Gerade als Chrissy sich mit einem resignierten Seufzen auf den Fahrersitz fallen ließ, öffneten sich die Türen des Schulgebäudes.
Eddie kam heraus. Er war alleine. Beinahe sofort fanden sich ihre Blicke. Eddie's amüsiertes Grinsen, das Funkeln in seinen Augen als er sie sah - es bestand immer noch die unausgesprochene Regel zwischen ihnen, dass sie einander nicht kannten. In der Öffentlichkeit waren sie Luft füreinander. Deswegen machte er auch nicht mehr als das. Er stand einfach nur da und sah zu ihr herüber. Weil Chrissy im Auto saß und weil sonst auch niemand dort war, erlaubte Betty es sich zu lächeln. Nur ganz zaghaft. Sie hoffte, dass Eddie irgendwie aus ihrem Blick herauslesen könnte, wie sie sich fühlte. Wie furchtbar es ihr ging. Das er einfach zu ihr kam, sie mit sich nehmen würde, weg aus Hawkins, weg von ihrer Mutter.
Aber er kam nicht. Er stand nur da und beobachtete, wie sie wie ein Roboter in das Auto stieg, dass sie in ihre ganz persönliche Hölle bringen würde.

"Kommst du Betty?", rief Chrissy ungeduldig, "Ich will nach Hause."

Sie warf Eddie einen letzten Blick zu, dann ließ sie sich in den Autositz fallen und ihre Schwester fuhr los. Im Rückspiegel konnte sie beobachten, wie Eddies Silhouette immer kleiner wurde.

Noch während die Cunningham-Schwestern auf dem Nachhauseweg waren, schmiedete Betty einen Plan.
Eddie und sie mussten einen besseren Weg finden um die Gitarrenstunden weiterhin geheim zu halten. Wenn Chrissy nach nur wenigen Wochen bemerkt hatte, dass sie sich davonstahl ... wann würde Vi etwas merken ... oder Ryan?
Nein, so konnte es nicht weitergehen, entschied Betty.
Sie musste dringend mit Eddie sprechen. Sie mussten etwas an ihrer Strategie verändern. Vielleicht hatten sie eine gemeinsame Freistunde? Oder sie würden die Treffen einfach jede Woche an einem anderen Tag stattfinden lassen - vorausgesetzt, es passte mit ihren Stundenplänen.
Frust machte sich in Betty breit. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie es überhaupt schaffen sollte, mit Eddie in Kontakt zu treten. Immerhin waren sie beide in der Schule von ihren Freundesgruppen umringt. Und nach der Schule ... hatte Liv immer noch Hausarrest. Es war zum Verrücktwerden.
Am liebsten hätte sie wieder geweint. Aber dann hielten sie schon in der Einfahrt der Cunninghams und der kurze Moment der Ruhe war zerronnen wie Sand in einem Stundenglas.

Das Abendessen bei den Cunninghams verlief immer gleich. Nach dem Cheerleadingtraining war es laut Mrs Cunningham eigentlich schon zu spät für eine richtige Mahlzeit, weswegen es meist nur einen Salat für ihre Töchter gab. Für ihren Mann, der zu einem ähnlichen Zeitpunkt nach Hause kam, gab es natürlich noch eine warme Mahlzeit. Nach einem stummen Beisammensein am Esstisch, gingen Betty und Chrissy nach oben.
Dort verschwand Chrissy erstmal im Badezimmer um zu duschen. Sie mochte die Duschen in der Schule nicht und wartete deswegen immer bis nach dem Essen.

Betty verbrachte den Abend in ihrem Zimmer. Sie schrieb wieder Collegebewerbungen - Mrs Cunningham bestand darauf, dass sie noch mindestens zwei Bewerbungen vervollständigte bis der Hausarrest aufgehoben war. Noch während sie schrieb, formte sich langsam ein Plan in ihr.

Am nächsten Morgen wachte Betty mit einem Lächeln auf den Lippen auf. Mit schnellen, geschickten Bewegungen flocht sie ihre blonde Haare zu zwei Zöpfen und zog sich ihre Cheerleading-Uniform an. Und dann lief sie zu ihrer Mutter ins Esszimmer.
Als sie die Schritte ihrer Tochter auf der knarzenden Treppe wahrnahm, wandte sie sich zu ihr um. Die dünnen Augenbrauen verschwanden beinahe im perfekten, blonden Haaransatz als sie ihre älteste Tochter erkannte.
„Bettina, du bist ja schon wach!" Der Ton, in dem sie das sagte, verriet Betty, dass ihre Mutter erfreut war. Genau so, wie Betty es sich erhofft hatte.
„Ja, ich bin heute schon vor meinem Wecker aufgewacht", sagte sie beiläufig und nahm ein Glas um es mit dem Zitronenwasser zu füllen, dass ihre Mutter jeden Morgen vorbereitete. Sie setzte sich zu ihrer Mutter an den Tisch und nippte immer wieder an ihrem Glas.
Sie mochte das Zitronenwasser nicht besonders, aber laut ihrer Mutter war es gut für ihren Körper.

Als ihre Mutter nichts mehr sagte, kramte sie in ihrer Schultasche und legte den frisch verfassten Teil ihrer Bewerbung auf den Tisch. „Das habe ich eben noch geschrieben. Ich bin ganz zufrieden, jedoch fehlt mir an dieser Stelle hier," Betty deutete auf einen Absatz, „noch eine Quelle aus der Bibliothek."
Mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen überflog ihre Mutter ihren Aufsatz. Dabei wurden ihre Züge immer weicher. Innerlich triumphierte Betty. Ihr Plan schien aufzugehen. „Das klingt ganz passabel", sagte ihre Mutter schließlich kühl. Jetzt war er da, der Moment. Betty's Chance. Sie musste mit Fingerspitzengefühl vorgehen um es nicht zu versauen. Ihr Herz klopfte so stark, dass sie meinte, dass Blut in ihren Ohren rauschen zu hören. Dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und presste die Worte heraus, die ihr schon seit Minuten auf den Lippen lagen.
„Wäre es in Ordnung, wenn ich schonmal in die Schule fahre, um mir das Buch auszuleihen?" Einen Moment lang war es so still, dass Betty die Vögel vor dem Fenster singen hören konnte. Ihre Mutter seufzte. Verdammt. „Ich würde einfach nur eine Stunde früher in die Schule fahren - aber natürlich nur, wenn das für dich okay ist. Ich habe ja noch Hausarrest", ratterte sie hektisch hinunter. „Ich dachte nur, wenn ich schonmal wach bin..." Der Rest ihres Satzes blieb in der Luft zwischen ihnen hängen.
Mrs Cunningham rieb sich mit einem tiefen Seufzen über die Stirn. „Das ist nicht der Zweck eines Hausarrests, das ist dir doch klar, Bettina?"

Betty nickte betreten. „Du hast Recht", sagte sie tonlos. In ihr brach das Gerüst aus sorgfältig geplanten Träumen zusammen. War sie zu ... direkt vorgegangen?
Doch dann ertönte die kalte Stimme ihrer Mutter erneut. „Ausnahmsweise werde ich es dir erlauben. Aber heute nachmittag möchte ich das Ergebnis sehen und wenn es wieder so ein Geschmiere ist, wie bei deiner Aktion mit Violet, dann werde ich mich gezwungen sehen, deinen Hausarrest noch einmal zu verlängern."
Auf einmal fiel all die Anspannung von Betty ab und erleichtert atmete sie aus. „Danke, Mum. Ich werde dich nicht enttäuschen." Und das würde sie nicht.

Sie hatte schließlich den ganzen Aufsatz gestern schon beendet, denn das Buch, welches sie angeblich ausleihen wollte, lag bereits in ihrer Schreibtischschublade.

Summend packte sie ihren Aufsatz in ihre Tasche und lief zur Tür. „Ich nehme den Bus, dann kann Chrissy mit dem Auto zur Schule fahren", rief sie ihrer Mutter noch zu, bevor sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Als die warme Morgensonne ihre blasse Haut streifte, breitete sich eine angenehme Wärme auf ihrer Haut aus.
Sie hatte es geschafft. Pünktlich zum ersten Bus verließ sie Hawkins in Richtung des Trailerparks.

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