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// Twenty-six //

Die Arbeit im Café geht mir nicht so leicht von der Hand wie sonst. Nachdem ich in der Nacht erst spät eingeschlafen bin, klingelt wieder viel zur früh mein Wecker.

Schlagartig wurde ich am Morgen aus meinen unruhigen Schlaf gerissen. Immer wieder träumte ich davon, dass ich an Olivia's Stelle bin, dass ich vor dem weißen Rauschmittel sitzen. Das Röhrchen in der Hand halte und ansetze. Harry sich angewidert von mir abwendet. Mein Dad und Niall mich verachten, weil ich so schwach bin.
Am Ende war ich schon fast froh, dass die Melodie meines Handyweckers mich aus diesen Albträumen geholt hat.

Ständig sehe ich auf die Uhr an meinem Handgelenk. Sie ist ein Erinnerungsstück an meine Mutter. Mein Vater hat sie ihr zu einem Hochzeitstag geschenkt. Sie trug sie ab diesem Moment täglich. Ich verbinde so viel mit dem Schmuckstück, aus diesem Grund habe ich sie auch behalten. Die kleine Armbanduhr erinnert mich jeden Tag an meine Mum. Das Lederarmband hat einigen Macken. Es macht den Eindruck, als würde das Leder jeden Augenblick kaputt gehen, aber ich habe es noch nicht übers Herz gebracht, dieses austauschen zulassen.

Die Zeit vergeht heute quälend langsam. Olivia hat sich nicht mehr gemeldet. Ich habe meine Telefon extra auf laut gestellt, damit ich einen eventuellen Anruf von ihr nicht verpasse.

Es sind noch 10 Minuten bis zu meinem Feierabend, doch sie ist noch immer nicht aufgetaucht.

Als Brina zum Dienst kommt, scheint sie zu bemerken, dass ich nervös bin und immer wieder auf mein Handy starre. Sie spricht mich darauf an. Ich antworte ihr nur, dass ich auf eine Freundin warten würde. Mit einem Nicken nimmt sie es zur Kenntnis, auch wenn ich glaube, dass sie es mir nicht abkauft.

Diese Unruhe, welche mich heute beherrscht, kann ich mir nur schwer selbst erklären. Aber ich glaube, dass ich mich einfach für Olivia verantwortlich fühle und ich es mir nicht verzeihen könnte, sollte sie mich gestern doch belogen haben. Immer wieder frage ich mich, ob ich mich einfach von alleine bei ihr hätte melden sollen, seit ich die Patenschaft für sie übernommen habe? Aber ich habe, wenn ich ehrlich bin, nicht mehr an sie gedacht. Bis gestern ihr Name auf dem Display meines Smartphones aufleuchtete.

Ich starre zur Tür und da sehe ich sie. Zögerlich betritt die blonde Frau das Lokal. Sie sieht sich unsicher um. Ihren Augen suchen die Tische ab, um am Ende den Tresen genau in Augenschein zu nehmen. Ich winke ihr zu. In ihren Augen leuchtet die Erkenntnis auf. Olivia kommt langsam auf mich zu, ihre Hände hat sie in den Hosentaschen vergraben.

Da ich meine Arbeit beendet habe, komme ich hinter der Theke vor. Olivia bleibt vor mir stehe. Unsicher sieht sie mich an. Sie scheint zu überlegen, wie sie mich begrüßen soll. Ich nehme sie in den Arm. Es ist eine steife Umarmung, doch es wunder mich nicht. Im Grunde sind wir Fremde. Wir kennen uns nicht ausserhalb der Gruppe.

Ich zeige auf einen ruhigen Tisch, an den sie sich setzten kann. Sie kommt dieser Aufforderung nach. Während sich Olivia hin setzt, bereite ich einen Kaffee für sie zu. Bei den Sitzungen habe ich häufig beobachtet, dass sie diesen schwarz trinkt, also bringe ich genau solch einen zu ihr an den Tisch.

„Danke." Wieder spricht sie sehr leise. Sie umgreift die Tasse mit ihren dünnen Händen. Ihre Fingernägel sind abgekaut, das Nagelbett ebenso. Die Haare sehen ungepflegt aus. Traurig sieht sie mich aus braunen Augen an. Ihre Haut ist trocken.

Ich kann die neugierigen Blicke von Brina in meinem Rücken spüren. Sie fragt sich sicherlich, wie Olivia und ich zusammen passen. Diese Gedanken kann ich meiner Kollegin nicht verübeln und schiebe sie deshalb bei Seite. Ich will meinem Schützling nicht auch noch das Gefühl geben, es sei mir unangenehm, mit ihr gesehen zu werden. Das würde sie nur noch mehr in ihrer schlechten Meinung, welche sie sicherlich von sich selbst hat, bestätigen. Stattdessen rücke ich mit dem Stuhl etwas dichter an sie heran, damit uns niemand hören kann, wenn wir uns unterhalten.

„Wie geht es dir heute?", frage ich sie vorsichtig. Braune Augen blicken in die Tasse.

Olivia zuckt mit den Schultern: „Scheiße, wenn ich ehrlich bin."

Mehr sagt sie nicht. Es ärgert mich normalerweise, wenn ich jemanden jedes Wort aus der Nase ziehen muss. Doch Olivia ist vielleicht unsicher, wie sie beginnen soll, oder was sie mir erzählen möchte.

Ich versuche es weiter. Wenn ich zu schnell aufgebe, könnte sie denken, dass ich kein echtes Interesse an ihr habe. Dem ist aber absolut nicht so.

„Magst du mir erzählen wie du dieses Arschloch kennengelernt hast?"

Ihr Blick hebt sich. Sie sieht mir ins Gesicht. Ich kann in ihren Augen nichts erkennen, dass mich vermuten lässt, das sie gestern was genommen hat. Es ist keine Garantie. Natürlich nicht, aber auch sonst macht sie auf mich nicht den Eindruck, als wäre sie gestern noch high gewesen. Stattdessen sieht es für mich so aus, als wäre sie noch immer auf Entzug. Der Gedanke, dass sie mich nicht angelogen hat beruhigt mich.

Immer noch sehr leise beginnt die junge Frau zu reden: „Ich hab ihn nach einer unser Sitzungen kenngelernt."

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. „Wie meinst du das, nach einer unserer Sitzungen?"

Nervös beißt sie auf ihren spröden Lippen. Sie scheint dies öfters zu tun, die wunden Stellen, welche rot glänzen, deuten darauf hin.

„Naja er hat mich auf dem Parkplatz vor der Kirche angesprochen. Hat mich gefragt, ob ich wüsste, wo die nächste Bushaltestelle wäre. Er sei mit einem Freund verabredet gewesen. Der hätte ihn aber versetzt. Den Rest kannst du dir ja sicherlich denken. Auf jeden Fall sind wir so ins Gespräch gekommen. Wir haben festgestellt, dass wir in die gleiche Richtung müssen", verbittert lacht sie auf. Ein unechtes Lachen. Nicht mal einen kurzen Moment erreicht dieses Lächeln ihre Augen.

„Ich hätte es wissen müssen, dass er mich verarscht. Aber nein, ich dummes Stück, bin mal wieder auf einen Mann reingefallen, nur weil er ein bisschen mit mir flirtet." Frustriert rauft sie sich ihre ungewaschenen Haare.

„Du bist nicht dumm. Hör auf dich selbst nieder zumachen. Woher hättest du es ahnen sollen?" Ein kläglicher Versuch meinerseits, sie aufzubauen. Aber ich weiß sonst nicht, was ich sagen soll.

„Wie nennst du es dann? Schon bei unserem zweiten Treffen, hat er mir was angeboten und ich? Ich werfe alles über den Haufen. Alles was ich erreicht habe und nehme es an. Ich hasse mich dafür." Ihre flache Hand landet laut auf dem Tisch. Der schwarze Flüssigkeit schwappt bedrohlicher in ihrer Tasse. Ich sehe wie meine Kollegin erschrocken zu unserem Tisch sieht.

Olivia bemerkt meinen Blick. „Tut mir leid", murmelt sie.

Beschwichtigend schüttle ich den Kopf. Ich kann sie verstehen. Gestern ging es mir noch ganz genauso. Am liebsten würde ich ihr auch die Möglichkeit bieten können, ihren Zorn an einem alten Auto auszulassen, doch leider habe ich nicht solche Kontakte wie Harry.

„Du schaffst es, wenn du dich von dem Typen fern hältst. Jeglichen Kontakt abbrichst. Dann schaffst du es auch wieder, die Finger von dem Zeug zulassen."

Sie trinkt ihren Kaffee, welcher abgekühlt ist, in einem Zug leer und stellt die Tasse vor sich auf den Tisch.

„Ich habe das Pulver gestern wirklich die Toilette runtergespült." Zum ersten Mal sieht sie mir direkt in die Augen. „Ich weiß, dass du Zweifel hast. Zu recht, ich habe einen kurzen Moment überlegt, dich zu belügen, aber ich habe es nicht getan. Wirklich", beteuert sie.

Mit einem Nicken zeige ich ihr, dass ich ihr glaube. Ich tue es wirklich.

„Ich bin stolz auf dich", sage ich zu ihr. Ein kurzes Lächeln huscht über ihre kaputt gebissenen Lippen.

„Du bist mein Vorbild Abby. Du bist die Einzige, die ich kenne, die es geschafft hat und so lange durchgehalten hat und das bei deiner Geschichte."

Mir fehlen die Worte. Mit Komplimenten konnte ich noch nie umgehen, ob sie nun von einem Mann kommen, oder einer Frau. Nie weiß ich, was ich antworten soll.

Stattdessen sehe ich auf meine Uhr und stelle erschrocken fest, dass wir uns beeilen müssen, um pünktlich bei unserem Treffen zu sein.

Nachdem wir eilig das Café verlassen haben. Stehen wir nun gemeinsam an der Bushaltestelle. Der Bus ist uns vor der Nase weggefahren ist. Ich könnte schwören, wie ich diesen idiotischen Busfahrer mit einem Grinsen wegfahren gesehen habe.

Olivia lässt sich völlig erschöpft auf die Sitzbank in der Haltestelle nieder. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich schnell. Die ersten Monate nach meinem Entzug war auch für mich schon die kleinste körperliche Anstrengung zu viel. Wenn ich Treppen gestiegen bin, habe ich danach oft gepumpt wie ein Maikäfer, der auf den Rücken gefallen ist.

Ich sehe die Straße runter und kann schon den nächsten Bus entdecken, der uns zur Kirche bringen wird.

Zwanzig Minuten später steigen wie direkt vor dem Parkplatz des Gotteshauses aus. Als wir den Raum, in dem unsere Sitzungen stattfinden betreten, sehen uns zehn Augenpaare an. Mit gesenktem Haupt, sowie einer gemurmelten Entschuldigung, holen wir uns zwei Stühlen und setzten uns zu den Anderen in den Kreis.

Olivia erzählt von ihrem gestrigen Abend und bedankt sich noch einmal, dass ich für sie da war. Ich fühle mich nicht wohl mit der ganzen Aufmerksamkeit und schaue auf meine Knie.

Den Gesprächen kann ich heute nur schwer folgen und beteilige mich auch nur wenig daran. Der Typ, welcher Olivia so leicht um den Finger wickeln konnte, will mir nicht aus dem Kopf gehen. Er muss gewusst haben, was hier für Treffen stattfinden. Hat uns vielleicht sogar eine Weile beobachtet. Ausschau gehalten, wer das leichteste Opfer ist. Wer ein potenzieller Kunde ist und bei wem dieses Arschloch vermutlich keine Chance hat. Erschreckend, dass die Dealer keine Grenzen kennen, um ihre Ware los zu werden. Jonathan sollte davon erfahren überlege ich, auch wenn er nicht besonders viel ausrichten kann gegen diese Leute.

Während alle anderen Teilnehmer sich schon auf den Weg nach Hause befinden, helfen Olivia und ich, Jonathan dabei alles wieder aufzuräumen.

Als unser Gruppenleiter in der kleine Küche steht und die Kaffeekanne ausspült, gebe ich meinem Schützling ein Zeichen, dass ich mit ihr sprechen möchte.

„Ist es okay für dich, wenn wir Jonathan davon erzählen, dass dich der Typ hier angesprochen hat", frage ich sie.

Unsicher sieht sie mich an, nervös beginnt sie wieder an ihrer Nagelhaut zu pulen.

„Ich weiß nicht-", beginnt sie. Doch mit einer erhobenen Hand unterbreche ich sie, da ich mir denken kann, was sie sagen möchte.

„Denk einfach nur daran, dass du vielleicht nicht die Einzigste bleibst, der es so ergehen wird", sage ich ihr ehrlich, in der Hoffnung sie kann über ihren Schatten springen. Olivia muss sich nicht schämen, dass sie auf ihn reingefallen ist. Er hat sie in einem schwachen Moment erwischt. Ihr schöne Augen gemacht, liebe Worte gesprochen. Viele Frauen fallen jeden Tag auf solche Männer rein, auch wenn sie nicht die gleich Geschichte teilen wie Olivia und ich.

Nach kurzem Zögern nickt sie schließlich. „Ich sage es ihm selbst." Ohne ein weiteres Wort dreht sie sich um und geht zur Jonathan. Sie erzählt ihm genau das Gleiche wie mir. Der Mann mit dem Bart hört ihr mit ernsten Blick zu. Spricht aufmunternde Worte zu ihr, während Olivia beschämt ihr Gesicht in ihren Händen versteckt.
Jonathan verspricht uns die Sache im Auge zu behalten und in der nächsten Sitzung eine Warnung an alle auszusprechen.

Etwas beruhigter verlasse ich zusammen mit Olivia das Gotteshaus. Gemeinsam schlendern wir zur Bushaltestelle. Die junge Frau leistet mir Gesellschaft, während ich auf meinen Bus warte. Sie selbst kann von hier aus nach Hause laufen. Ich mag sie gerne und hoffe für sie, dass sie die Kurve kriegt.

Als Olivia mir etwas von ihrem Kater, welcher auf den Namen Mr. Dimpel hört, erzählt, beobachte ich zwei junge Männer auf der anderen Straßenseite. Der Größere der Beiden, gekleidet in dunklen Sache und mit einer Mütze, gestikuliert ungehalten mit seinen Armen. Es sieht aus als würden die Beiden diskutieren. Die Autos, welchen immer wieder lautstark an mir vorbei fahren, machen es mir unmöglich die Worte, die sich die beiden Männer augenscheinlich an den Kopf werfen, zu verstehen.

Es geht mich auch eigentlich nichts an. Aber das Szenario fesselt meine Aufmerksamkeit. Diese wird allerdings unterbrochen, als der Bus direkt vor meinem Sichtfeld hält. Schnell verabschiede ich mich von Olivia mit einer Umarmung und steige in den Bus. Gehe bis in die letze Reihe um mich zu setzen.
Noch einmal sehe ich zu den jungen Männer. Der Kleinere von Ihnen wendet sich von seinem Gesprächspartner ab und geht die Straße runter. Der Bus setzt sich in Bewegung und mit einem letzten Blick erkenne ich, wie sich der in schwarz gekleidete Mann umdreht und wütend die Mütze vom Kopf zieht. Ich kann sein Gesicht erkennen.

Es ist Harry.

Harry was machst du denn da?

So, hab ich was zu sagen? Grübel, grübel und studier, nö eigentlich nicht.

Zum Abschied ein Bild von allen Jungs, in jungen Jahren, wo sie noch so unschuldig waren. Uhh das reimt sich.

Anni

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