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// Thirty //

>> Twenty One Pilots - Goner

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„Als du was warst?" Seine Worte dringen nur gedämpft an mein Ohr und doch höre ich den Unglauben in Harry's Stimme.

Ich lasse die Frage unbeantwortet stehen, kann mich kaum konzentrieren. Ich muss die Münzen finde. Mein ganzer Körper zittert. Mir ist kalt. Eine Kälte die nicht auf die Temperaturen zurück zuführen ist. Ich habe das Gefühl ich muss mich übergeben. Doch das Gefühl der Aussichtslosigkeit überschattet alles.

Ich muss meine Tasche finden. Im Grunde ist mir die Tasche egal. Der gesamte verdammte Inhalt ist mir scheiß egal. Aber diese Münze, ich brauche sie. Sie bedeutet so viel für mich. Dieses einfache Stück Metall zeigt mir, was ich geschafft habe.

Ich setzte mich wieder in Bewegung. Krieche auf dem nassen Boden entlang. Meine Hände tasten verzweifelt im Gras. Die Fingernägel krallen sich in den lockeren Erdboden.

„Irgendwo hier muss sie doch sein."

Meine Tränen fließen schneller, die hoffnungslosen Ausrufe werden lauter. Ich bin völlig am Ende. Das Herz schlägt mir bis zum Hals.  Ich kann mich nicht beruhigen.

Nur am Rand bekomme ich mit, wie ein Lichtstrahl über den Boden huscht.

„Wie sieht sie aus?" Ich versteh seine Worte im ersten Moment nicht. Versuche meinen verschwommenen Blick auf ihn zu fokussieren. Er bückt sich, um mit mir auf Augenhöhe zu sein. Umfasst mit seinen Händen mein Gesicht, damit er meine volle Aufmerksamkeit hat.

„Deine Tasche, Abigail, wie sieht sie aus?"

„Schwarz, klein", sage ich nur. Harry steht auf, leuchtet mit seinem Handy über die Grünfläche.
Langsam beruhige ich mich. Ich versuche wieder ruhiger zu atmen, wische mit dem Handrücken über mein Gesicht. Ich sehe, wie das Licht seines Handys erlöscht und er wieder in meine Richtung kommt.

„Hier ist sie", er hält mir die kleine Clutch hin, „schau bitte nach, ob die Münze noch da ist."

Ich nicke und nehme ihm die Tasche aus der Hand. Mit zitternden Händen durchwühle ich das Fach. Eine unbeschreibliche Erleichterung durchflutet mich, als meine Fingerspitzen das glatte Metall ertasten. Ich halte sie in meinen Händen und zeige sie dem jungen Mann, der mich ruhig beobachtet. Er nickt.

Harry hält mir wie gewohnt seine Hand hin, um mir auf zu helfen. Ich greife nach dieser. Vorsichtig umschließen seine schlanken Finger meine Hand. Unschlüßig stehe ich vor ihm. Er sieht mir in die Augen. Zieht mich kurz an seinen warmen Körper, als er meine Unsicherheit bemerkt.

„Lass uns jetzt erstmal zurück gehen." Ich stimme zu.

Schweigsam treten wir den Weg nach Hause an.

Als wir auf unserer Veranda ankommen, ist es Harry der unsicher vor mir steht.

„Möchtest du alleine sein? Ich kann es verstehen, wenn du jetzt keinen Mann in deiner Nähe haben möchtest."

„Nein, ich brauche dich heute mehr als sonst an meiner Seite", antworte ich ohne lange zu überlegen, denn genau so ist es.

Ich will ihn in meiner Nähe wissen. Er gibt mir die Sicherheit und Geborgenheit die ich jetzt so dringend benötige. Zusammen gehen wir zu mir.

Ich weiß, dass ich ihm Antworten schulde. Seine Zurückhaltung ist bewundernswert. Er scheint darauf zu warten, dass ich von alleine beginne zu erzählen, obwohl er doch vermutlich so viele Fragen hat. Fragen vor denen ich Angst habe sie zu beantworten, aber ich werde ehrlich sein und ihm alles sagen. Ich will ihn nicht belügen.

Meine Vergangenheit gehört leider zu mir, so sehr ich sie auch bereue. Es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich absolut ehrlich zu ihm sein muss.

Seine Gedanken werden sich sicherlich die wildesten Fantasien ausmalen, sich mit den Details über mein früheres Leben vermischen, die ihm schon bekannt sind. Trotzdem steht er ruhig und abwartend vor mir. Stellt keine Fragen, weil er weiß, dass ich erst etwas anderes tun muss.

„Ich fühle mich schmutzig. Ich möchte duschen", sage ich.

Seine grünen Augen sehen mich mit so viel Mitgefühl an.

„Dieses Schwein. Ich hätte ihn viel schlimmer zurichten müssen." Er ballt wütend seine Fäuste. Ich schüttle den Kopf, gehe auf ihn zu.

„Nein, er ist es nicht wert, dass du einen Fehler machst."

Ich strecke mich zu ihm hoch. Küsse ihn auf seine Lippen. Noch immer löst der Kuss die gewohnte Wärme in mir aus. Ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Situation mit dem Arschloch daran nichts geändert hat. Ich weiß einfach, dass Harry nicht so ein Mann ist, dass er ein guter Mensch ist und mir niemals etwas antun würde. Nur kurz dauert dieser Moment, aber ich sehe ihn lächeln, als wir uns von einander trennen.

„Ich warte hier", sagt er.

Ich drehe mich um, gehe ins Badezimmer. Schließe die Tür hinter mir. Als ich in den Spiegel sehe erschrecke ich mich. Meine Augen sind rot. Die Lippen spröde. Mein Gesicht schmutzig. Schnell ziehe ich alles aus, was ich am Körper trage. Die Kleidung werden ich entsorgen. Nie wieder könnte ich dieses Kleid, oder die Unterwäsche tragen. Es würde mich nur an dieses Monster  erinnern.
Ich steige unter die Dusche. Drehe den Wasserhahn auf. Halte meine Hand unter den Wasserstrahl und warte auf die richtige Temperatur.

Das warme Wasser läuft über mein Gesicht, das er mit seinen schmutzigen Fingern berührt hat, über meinen Körper, den er gierig angestarrt hat, weiter über die Oberschenkel, welche er mit seinen Händen abgetastet hat. Das schmutzige Wasser fließt in den Abfluss, aber die Erinnerungen bleiben und prasseln auf mich ein.

Wie eine Irre beginne ich mich mit dem Schwamm abzurubbeln. Versuche den Schmutz von meiner Haut und meiner Seele ab zu waschen. Ich will, dass dieser Dreck mit dem Wasser im Abfluss verschwindet. Das Gefühl, dass es nicht genug ist, überkommt mich. Zum wiederholten Mal kommen mir die Tränen und geschüttelt durch die Wut, versuche ich weiter meine Haut zu reinigen. Das weiß meiner Haut färbt sich rot. Minutenlang so kommt es mir vor, bis ich in der Dusche zusammen sacke.

Plötzlich hört das, mittlerweile kalte, Wasser auf zu laufen. Ein Handtuch wird schützend über meinen nackten Körper gelegt. Ich werde hoch gehoben.

Sein Geruch ist es, den ich als erstes wahrnehme. Sofort beruhigt sich mein Herzschlag und ich lehne meinen Kopf an seine Schulter.
Ich brauche diesen Mann so sehr.

Langsam setzt er mich auf meinem Bett ab. Ich bewege mich nicht, sehe nur müde zu, wie er an meine Kommode geht und einen Pullover heraus zieht. Seinen, den er mir nach unserem ersten Kuss gegeben hat.

Das weiche Handtuch zieht er weg und beginnt damit mir den Pullover überzuziehen. Danach drückt er mich sanft in die Matratze, deckt mich zu. Geht ums Bett rum, zieht Schuhe und Jeans aus. Mir fällt auf, dass er ein sauberes T-Shirt trägt. Legt sich zu mir ins Bett, unter die große Decke, welche für zwei Personen reicht. Er tut dies alles, ohne dass ein Wort über seine wunderschönen pinken Lippen kommt. Mit einem Abstand, wie ich ihn nicht von ihm gewohnt bin, dreht er sich zu mir und sieht mich traurig an.
Harry hat Angst, mir zu Nahe zu kommen. Er will mich nicht bedrängen. Er muss es mir nicht sagen. Ich weiß es. Sehe es in seinen Augen.

Ich mag diese Entfernung nicht. Ich will nicht, dass dieses Arschloch etwas zwischen uns verändert hat. So dicht es mir möglich ist, rücke ich zu ihm ran. Er hebt den Arm, zieht mich eng an seine Brust. Der andere Arm ruht unter meinem Körper. Die Hand liegt an meinem Hinterkopf. Immer wieder streicht er über das noch feuchte Haar.

Ich schließe die Augen. Achte nur auf seine Berührungen. Leise beginnt er eine Melodie zu summen, die ich nicht kenne. Es klingt nach einem Kinderlied. Eine simple, einprägsame Melodie, die etwas melancholisches hat. Mein Körper und auch mein Geist kommen zur Ruhe. Eine Ruhe, wie ich sie noch nie empfunden habe. Die vielleicht nur dieser Mann in mir auslösen kann.

Kurz bevor ich einschlafe, höre ich Harry sagen: „Ich werde dich für immer lieben Abigail. Versprochen."

Vielleicht habe ich in diesem Augenblick auch schon geträumt, wenn es so ist, war es ein schöner Traum. Die schönen Träume werden abgelöst durch schreckliche, zerstörerische Träume.

Immer wieder sehe ich sein Gesicht. Seine Fratze die mich als Schlampe beschimpft. Seine Finger die mich anfassen, obwohl sie es nicht sollten. Seine ekelhaften feuchten Lippen, die mir zu nahe kommen, obwohl sie es nicht dürfen. Verzweifelt drehe ich mich weg, kann mich befreie und laufe.

Renne in einen Wald, hohe Bäume wohin meine Augen sehen. Ich laufe weiter. Ohne Ziel renne ich einfach weiter. Weg von dem Mann, der mir wehtun will. Ich kann nicht sehen, wo meine Füße mich hintragen. Die Hauptsache ist, es ist weit genug weg von dem Monster.

Der Wald wird dunkel. Es herrscht eine Totenstille. Man hört das Knacken der Zweige nicht, welche unter meinen gehetzten Schritten brechen. Tiere scheint es in diesem unheimlichen Wald ebenfalls nicht zu geben.

Dann plötzlich ein Abgrund. Ich bin zu schnell. Kann nicht mehr abbremsen und stürze die Klippe hinab. Falle in einen unendlich Abgrund.

Lande weich, auf einer Couch. In einem Raum, den ich kenne. Wo ich nie wieder sein wollte. Ich sehe mich um. Die Musik hämmert wie damals in meinen Ohren. Rechts von mir, der Fettsack, der erregt stöhnt. Links der Junkie, dessen Haut durch den Crystalkonsum gezeichnet ist. Vor mir das weiße Pulver, das Röhrchen in meiner Hand.

Etwas ist anders. Gegenüber von mir stehen die drei Menschen, die mir in meinem Leben am meisten bedeuten. Der Blonde, welcher immer für mich da ist. Der ältere Mann, der alles für mich tun würde und die grünen Augen, die zu der Person gehören, die ich liebe. Diese Grünen Augen sehen mich verständnislos an.

Ohne zu überlegen beuge ich mich vor, ziehe den Stoff ein. Trinke wieder einen Schluck aus der Flasche, mit der verlockenden Flüssigkeit. Lehne mich danach zurück. Schließe die Augen und warte auf den Kick. Auf das Vergessen und die Euphorie. Bevor ich erneut zuckend zur Seite kippe, öffne ich noch einmal die Augen und sehe wie die drei wichtigsten Menschen sich angewidert abwenden. Sie lösen sich in Luft auf, als würde eine Windböe Sand in der Wüste weg wehen. Sekunden später wieder die Stimme des Methjunkie's: „Scheiße, was geht mit der Nutte. Ruft einen Krankenwagen."

Ich schrecke hoch. Meine Haare kleben an der Stirn. Verwirrt blicke ich mich um. Ich begreife, dass es ein Traum war. Ein Albtraum in dem ich erneut ganz unten angekommen bin. Noch einmal habe ich miterlebt, wie eine Überdosis mich fast mein Leben gekostet hat.

Mein Blick geht auf die andere Bettseite, wo Harry liegen sollte. Doch es ist leer. Meine Hand fährt über den kühlen Stoff. Er liegt schon länger nicht mehr neben mir. Ich schiebe die schwere und viel zu warme Decke von meinem Körper. Stehe auf und gehe langsam Richtung Wohnzimmer. Ich sehe ihn auf der Couch sitzen, das Telefon an seinem Ohr.

„Fuck Ron, ich konnte doch nicht wissen, dass sie früher abhängig war." Unwirsch geht er mit den Fingern durch seine Haare.

Ich werd hellhörig und bleibe stehe. Eigentlich fühle ich mich nicht wohl dabei ihn zu belauschen, aber so kann ich erfahren, was Harry wirklich denkt. Ich will ihm alles erzählen und ich werde es auch tun, aber ich kann nicht wissen, ob seine Reaktion auf meine Geschichte echt ist, oder ob er mich nur nicht verletzen will.

Harry atmet gestresst aus. Er ist still. Aufmerksam scheint er den Worten zu folgen, welche am anderen Ende der Leitung von Ron zu ihm gesprochen werden. Nervös beginne ich mit meinen Fingern zu spielen.

„Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll", antwortet er seinem Gesprächspartner. Mit der freien Hand stützt er seinen Kopf.

„Sie schläft jetzt. Wäre ich nicht schnell genug da gewesen. Wer weiß, was alles passiert wäre. Warum hast du sie alleine gehen lassen?", wütend flüstert er die Worte in den Hörer.

Eine kurzen Moment ist er wieder ruhig. „ Ja, ich gebe dir nicht die Schuld. Ich bin einfach wütend", beruhigt er seinem besten Freund.

„Ich konnte nicht einfach gehen, das weißt du. James würde doch Verdacht schöpfen."

Mit der Faust schlägt er auf das Polster der Couch.

„Nein ich kann ihr nicht alles sagen. Du weißt, was das bedeuten würde." Er klingt streng. Ich bedauere es, dass ich nicht hören kann, was sein bester Freund zu ihm sagt.

„Hör auf", ruft er plötzlich etwas lauter, um danach gleich wieder leise zu werden. „ich bringe sie nicht grundlos in Gefahr."

Der Dunkelhaarige ist wieder still, ab und zu gibt er ein ablehnendes Schnauben von sich. Er scheint nicht mit dem übereinzustimmen, was sein Freund ihm erzählt.

„Scheiße Ron, ich muss das beenden."

Ein Stich in meinem Herzen. Ich begreife seine Worte. Er will nicht mit einem ehemaligen Junkie zusammen sein. Meine Knie werden schwach. Ich stütze mich an der Wand neben mir ab und gleite langsam zu Boden.

Er darf mich nicht alleine lassen. Ich würde alles für ihn tun. Ohne ihn möchte ich nicht durch diese Welt gehen.

Tränen fließen keine mehr. Ich habe heute schon genug von ihnen vergossen. Ich hocke auf dem Boden, die Knie eng an meinen Körper gezogen und starre die Wand an. Ich will nicht begreifen, dass mein Leben erneut den Bach runter geht.

Keine Angst Abby wird reden, aber ich denke, dieses Kapitel musste sein, um zu zeigen, wie es ihr im Moment geht...

Anni

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