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// Epilogue //

>> Shinedown - Second Chance

https://youtu.be/H25ORRgLxdA


Achtzehn Monate später...

Langsam gehe ich die Straße runter. Die Sonne brennt auf meinen dunklen Haare. Ich spüre wie meine Kopfhaut, aufgrund der Hitze, anfängt zu jucken. Die langen Locken hängen mir in die Stirn. Mit meiner Hand streiche ich sie zurück, fixiere die Haare mit einer Sonnenbrille auf meinem Kopf. Eine weitere trage ich auf der Nase, um meine Augen vor der Helligkeit zu schützen. Diese merkwürdigen Angewohnheit, mit den zwei Brillen, habe ich mir angeeignet, seitdem ich meine Haare wieder länger trage. Ein Stirnband finde ich albern, um die Locken zu bändigen. Ich bilde mir ein, dass es mit einer Sonnenbrille doch deutlich lässiger aussieht.

Ich mag die kleine Stadt, durch welche ich gerade gehe. Sie ist ruhig, wirkt idyllische und hat etwas tröstliches. Es stimmt mich glücklich den Heimatort von Abigail etwas besser kennenzulernen. Hier ist sie aufgewachsen, hat eine schöne Kindheit verbracht, bis ihr Leben eine dunkle Wendung genommen hat und doch weiß ich, dass sie diesen Ort immer vermisst hat. Sie hatte wohl nur zu viel Angst, wieder zurück zukommen.

„Platz da, ich kann noch nicht bremsen", ruft mir eine aufgeregte Jungenstimme entgegen.

Bevor wir beiden kollidieren könne, springe ich zur Seite und der Kleine fährt, in einem rasanten Tempo, auf seine Rollschuhen, an mir vorbei. Grinsend sehe ich ihm hinter her. Ich möchte mich wieder abwenden und werde beinahe von einem Mann, der höchstens fünf Jahre älter ist als ich, umgerannt.

„Luke, du musst bremsen", ruft er dem Kind nach.

Ich vermute dass es der verzweifelte Vater ist, welcher es wohl für eine gute Idee gehalten hat, seinem Sohn das Rollschuhlaufen bei zubringen. Mir eine Entschuldigung zurufend eilt er seinem Nachwuchs hinterher.

Dieses Szenario erinnert mich daran, dass ich auch gerne Kinder möchte. Der Gedanke lässt mich kurz schmunzeln. Allerdings schiebe ich ihn im nächsten Moment auch wieder bei Seite.

Zu viele anderen Dinge sind in den letzten Monaten passiert. Besonders der Entzug hat mich viel Kraft gekostet. Noch immer plagt mich das Verlangen und die Versuchungen ist groß. In meiner Vergangenheit habe ich gelernt, an welchen Orten ich den richtigen Stoff bekommen kann. Es sind immer die selben Spelunken und die gleiche Art von Typen, die das Zeug verkaufen. Dennoch lasse ich die Finger von dem Stoff. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und muss noch heute mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben.

Mein Weg führt mich an einem kleinen Blumengeschäft vorbei, welches ich betrete. Eine hellklingende Türglocke kündigt mein Eintreten an. Der Duft von frischen Rosen steigt mir in die Nase, sowie der dominante Geruch von Flieder.

Ich gehe an den frischen Blumen vorbei. Ihre schillernden Farben strahlen mir entgegen. Vor den Sonnenblumen bleibe ich stehen. Das leuchtende Gelb der Blüte, passt zu meinem Mädchen, denke ich und suche mir die fünf schönsten Exemplare aus. Am liebsten würde ich ihr alle kaufen, aber das würde sie vermutlich als übertrieben an sehen.

An der Kasse steht eine junge Frau. Ihre blonden Haare fallen ihr in leichten Wellen über die Schulter. Frech lächelt sie mich an, als ich zu ihr an die Theke trete. Sie flirtet. Ich gehe nicht darauf ein. Mein Herz gehört Abigail und so wird es immer sein. Ich bezahle die Blumen. Lehne es ab, als sie diese in Papier einwickeln möchte. Ich habe den Verdacht, sie würde diese Gelegenheit nur nutzen, um mich in ein Gespräch zu verwickeln. Danach steht mir nicht der Sinn und mit den Sonnenblumen, in der Hand, verlasse ich eilig das Geschäft. Die kleine Türklingel läutet erneut, als ich wieder auf die belebte Straße zurückkehre.

Nervös trete ich den restlichen Weg zu ihr an. Noch immer weiß ich nicht, wie ich Abigail meine Gefühle und Gedanken mitteilen möchte. Ich habe mir keine Worte zurecht gelegt, wie es vielleicht andere tun würden. So bin ich nicht. Am Ende vergesse ich eh alles wieder und die Worte verlassen spontan meinen Mund.

Die Aufregung sorgt dafür, dass ich den Griff, um die Blumenstiele verstärke, als ich durch das Tor, auf den Kiesweg trete. Der kleine Gegenstand in der Tasche meiner Jeans brennt sich mir förmlich in den Oberschenkel.

Nervös streich ich mir durch die Haare. Gleich bin ich bei ihr. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich versuche mich zu beruhigen, indem ich tief ein- und ausatme. Die Konzentration lenke ich auf  meine Stiefel, welche immer wieder auf die kleinen Steinchen unter ihnen, lautknirschend treten.

Es sind die gleichen Stiefel, die ich bei unserem ersten Treffen an hatte. Abigail hat sie mit einem lapidaren Spruch abgefertigt. Damals hat es mich etwas gekränkt muss ich zugeben. Heute kann ich darüber schmunzeln. Dieser Tag hat mein Leben verändert. Zum Guten und zum Schlechte.

Ich bleibe stehen sehe auf den Grabstein.

Abigail Jones

1995 - 2016

Unter diesem schlichten Stein liegt sie, direkt neben ihrer geliebten Mutti. Der Stein ist schwarz, mit gold wurde ihr Name und die Jahreszahlen eingraviert. Er ist einfach und doch irgendwie speziell.

Alle Worte dieser Welt können dieses Mädchen, mein Mädchen, nicht beschreiben. Ihr Name reicht, wer sie gekannt hat, weiß wie sie war.

Ich bücke mich, knie mich vor ihrem Grab. Ein paar Blätter liegen auf dem Gras. Vorsichtig streiche ich sie zur Seite weg. Platziere die Sonnenblumen auf dem grünen Untergrund.

Meine Finger streichen über die Buchstaben ihres Vornamen. Ich vermisse sie. Jeden Tag vermisse ich die hübsche Dunkelhaarige. Ihr Lachen. Die Rötung ihrer Wangen, wenn ich eine meiner schlechten, zweideutigen Witze gemacht habe. Ihre weiche Haut unter meinen Fingern. Ich vermisse Abigail's Augen. Dieses blau, vermischt mit grün, welches mich immer so in den Bann gezogen hat. Oft hat sie versucht ihre Gefühle zu verstecken, aber in ihren Augen konnte ich erkennen, was sie bewegt. In einigen Momenten war mein Mädchen, wie ein offenes Buch für mich.

In meinen Augen sammeln sich die Tränen. Ich kann und will sie nicht zurück halten.

„Hey Süße. Ich bin es", beginne ich zu ihr zu sprechen.

Meine Stimme klingt dumpf. Die Tränen rauben ihr die Kraft.

„Das erste Mal sitze ich an deinem Grab. Ich habe Niall ausfindig gemacht. Es hat viel Überzeugung gekostet, bis er mir gesagt hat, wo du liegst. Er verachtet mich. Gibt mir die Schuld an deinem Tod. Du hättest seinen Blick sehen sollen. Er hat recht, ich bin schuld. An allem. Es ist meine Schuld, dass du hier liegst. Ich sollte hier liegen. Abigail, er liebt dich noch immer. Niall vermisst dich jeden Tag. Ich habe es in seinen Augen gesehen. Er würde es vor mir nicht zu geben. Natürlich nicht, wir sind keine Freunde. Aber es ist so."

Ich sehe in den Himmel. Die Wolken ziehen über meinem Kopf hinweg. Kurz lecke ich mir über die Unterlippe. Ein salziger Geschmack bleibt auf meiner Zunge zurück.

„Ich weiß nicht was ich dir erzählen soll. Nach dem Unfall war mir alles egal. Ich habe mich der Polizei gestellt. Es war mir egal, ob ich umgebracht werde, dann wäre ich wenigstens bei dir gewesen. Aber ich hatte Glück, sofern man es so nennen kann. Man hat für mich einen Deal ausgehandelt. Ich war für ein paar Monate im Knast, erzählte alles was ich wusste und bekam dann eine Bewährung. Sie haben James bekommen. Ich lebe unter einem anderen Namen. Mit dem Zeug habe ich aufgehört. Ich bin clean. Wirklich. Warum bist du nicht mehr bei mir? Ich möchte nicht alleine sein. Du warst doch meine Hoffnung."

Meine Stimme bricht. Ich kann nicht mehr weiter reden. Wozu auch? Mein Mädchen ist nicht mehr da. Sie kann mich nicht hören. Ich bin alleine und es ist meine Schuld. Ich habe niemanden mehr. Die Schuld an ihrem Tod lastet schwer auf meinen Schultern. Nie werde ich es gut machen können.

Bevor ich gehe, hole ich die kleine Münze aus meiner Hosentasche. Ihre Marke aus der Selbsthilfegruppe. An dem Abend, vor dem Unfall, habe ich sie entdeckt, während ich panisch meine Habseligkeiten zusammen gesucht habe. Dieses Stück Metall hat mich an Abigail erinnert. Hat mir die Kraft gegeben, den Entzug und die Zeit hinter Gittern durch zustehen. Doch sie gehört ihr. Ich stecke sie in den lockere Erdboden, auf ihrem Grab.

Mühsam komme ich auf die Beine. Unschlüßig bleibe ich vor dem Grab stehen. Es war eine dumme Idee hier her zukommen. Ich wische mir mit der flachen Hand über die Augen.

Ich weiß nicht was ich erwartet habe. Nach achtzehn Monaten habe ich geglaubt, dass ich stark genug bin, um das hier durch zustehen. Ich wollte mich bei ihr entschuldigen. Lächerlich, ich wollte höchstens mein Gewissen erleichtern.

Nach ihrem Tod habe ich verstanden, wie weit unten wir waren. Ich habe eine zweite Chance bekommen. Warum wurde ihr eine weitere Möglichkeit verwehrt?

Verdammt ich brauche sie. Abigail war meine Hoffnung, in der dunkelsten Zeit meines Lebens.

Ich kann hier nicht länger bleiben. Der Glaube, dass mir dieser Besuch helfen könnte, war umsonst. Es fühlt sich genauso schlimm an, wie ich dachte. Die Wunden reißen auf, als wären sie noch ganz frisch.

Ein letzter Blick auf ihren Namen, bevor ich mich umdrehe und den Kiesweg zurück gehe.

Die Schuld, welche ich trage, werde ich mir nie verzeihen können. Ich werde nie aufhören können, sie zu lieben.

Abigail war mein Licht und ich habe es ausbrennen lassen. Es ist meine Schuld.

Ich muss lernen, damit zu leben.



Und somit endet Abigail's Geschichte.

In meinen letzten Worten zu UtH werde ich erklären, warum ich mich für dieses Ende entschieden habe.

Der Epilog ist aus Harry's Sicht, denn Abby kann ja schlecht erzählen, wenn sie tot ist.

Ich hoffe ihr bleibt mir treu und danke für alles.


Anni

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