8
Shawn's Sicht
„Aufstehen!", weckt mich meine Schwester am frühen Morgen. Langsam öffne ich meine Augen und strecke mich erst einmal. „Aaliyah, wieso...?", fange ich an, doch sie lässt mich nicht ausreden und quatscht sofort hinein: „Du hast mir doch mal von einem Mädchen erzählt." „Ja, Lauren", stimme ich zu. „Sie kommt gerade überall in den Nachrichten. Im Radio, im Internet... Und das alles wegen diesem Bild", erzählt sie mir und hält mir ihr Handy vor's Gesicht. Darauf sehe ich den Instagram-Account von einem gewissen Ellington Ratliff.
War das nicht der Schlagzeuger von dieser Band namens R5? Natürlich ist er das. Auf dem Bild ist eine sehr hübsche, junge Dame zu sehen. Das muss ich zugeben. Aber mit großer Wahrscheinlich ist sie die Freundin von Ellington.
„Und was gibt es da jetzt Besonderes?", frage ich, weil ich es echt nicht weiß. Aaliyah allerdings findet, dass es offensichtlich ist: „Hä, siehst du das wirklich nicht?" „Nein", antworte ich. „Liegt vielleicht daran, dass ich aufgeweckt wurde und eigentlich noch ein paar Stunden Schlaf vertragen hätte." Sie beachtet dies gar nicht, sondern zeigt mir mit ihrem Zeigefinger, wo sich die besondere Stelle auf dem Bild befindet.
Und dann bemerke ich es endlich auch. Ich kann Lauren erkennen, nur ist sie nicht allein. Ross Lynch ist ebenfalls da. Mir macht es nichts aus, wenn sie sich treffen, doch mir macht es etwas aus, wenn sie das tun! „Warum zum Teufel küsst er sie?!"
Aaliyah zuckt mit den Schultern. Eigentlich habe ich auch keine Antwort erwartet. Aber trotzdem, wieso nur? Ich wollte sie doch...
Auf einmal verspüre ich ein Gefühl der Wut. Ross hat mir mein Mädchen geklaut. Egal, ob er wusste, dass ich sie mag, oder nicht; ich kann das nicht einfach auf mir sitzen lassen. Ich muss irgendetwas tun. Die Frage ist nur, was? Denn ich möchte keine große Szene machen. Zwar ist Justin Bieber eines meiner Vorbilder, aber dennoch will ich keine Leute verprügeln. Solche Schlagzeilen kann ich mir nicht leisten, und eigentlich bin ich ja eher als der Schüchterne bekannt.
Das beste, was mir im Moment einfällt, ist Ross zu entfolgen. Nur wenige wissen, dass ich ihm folge beziehungsweise gefolgt habe, weswegen es nicht so sehr auffallen wird. Doch wenigstens bekomme ich auf diese Weise nicht mehr mit, was er alles mit meiner Lauren macht. Na ja, hoffe ich zumindest.
Vor lauter Überlegen habe ich glatt vergessen, dass Aaliyah noch in meinem Zimmer ist. „Hey, hör mal, das war echt süß von dir, dass du mir das gleich erzählt hast", sage ich ihr, „aber ich brauche jetzt erst einmal Zeit für mich allein. Würdest du deshalb bitte in dein Zimmer gehen oder so?" Sie nickt und steht auf. Ich bedanke mich und füge hinzu: „Du bist die beste Schwester, die man sich wünschen kann." „Und du bist der coolste große Bruder", lächelt sie. „Und das sage ich nicht nur, weil du berühmt bist!"
Dann geht Aaliyah auf den Flur und schließt die Tür. Sie ist wirklich toll. Immer wenn sie mir ihr Lächeln schenkt, habe ich schnell bessere Laune. Sogar in dieser echt bescheuerten Situation.
Lauren's Sicht
Gestern war echt der beste Tag meines Lebens. Niemals hätte ich gedacht, den echten Ross Shor Lynch zu küssen. Aber es ist wirklich geschehen.
Nachdem ich mich aufgerafft habe, aus meinem kuscheligen Bett zu steigen, und mich angezogen habe, gehe ich ins Esszimmer und schalte das Radio an, damit ich mit guter Musik frühstücken kann. So mag ich es am liebsten. Außerdem störe ich niemanden damit, weil meine Eltern noch schlafen. Ich glaube, für sie war das Konzert zu viel.
Ein paar Minuten später, als ich meine Butterbrezel fast aufgegessen habe, kommen die Nachrichten. Die höre ich so gut wie nie, weil ich sie meistens langweilig finde. Und schon stehe ich auf, um den Sender zu wechseln. Doch dann bringen sie tatsächlich etwas, das mich interessiert...
„Sänger und Schauspieler Ross Lynch ist mit seinen 21 Jahren einer der wenigsten, die noch keine einzige Freundin hatten. Bis jetzt! Denn sein Kumpel und Bandmitglied Ellington Ratliff postete ein Bild, auf dem Ross mit einem Mädchen zu sehen ist. Ein Insider erzählte, dass ihr Name Lauren sei. Na, dann wünschen wir den beiden mal viel Glück!"
Bitte was?! Es ist noch nicht einmal zwölf Stunden her und trotzdem weiß es vielleicht bereits die ganze Welt. Boah Ellington, wieso musstest du dieses Bild machen und posten? Und wer ist dieser Insider? Sieht so aus, als ob ich heute einige Gesprächsthemen habe.
Gleich nach unserem Mittagsessen mache ich mich auf den Weg zum Haus der Lynches. Ellington wohnt zwar nicht dort, aber die Wahrscheinlichkeit, ihn da anzutreffen, ist wegen Rydel und natürlich der Band - aber vor allem Rydel - ziemlich groß. Egal wo er ist, ich muss mit ihm sprechen.
Als ich an der Tür klingele, macht er mir tatsächlich auf. „Oh, gut, du bist hier. Ich habe mit dir etwas zu besprechen", begrüße ich ihn. „Ja, das hab ich mir schon gedacht...", meint er. „Komm erst mal rein!"
Drinnen begegnet uns sofort Rydel - ich wusste es doch! -, jedoch sagt Ellington zu ihr: „Hey, Babe, Lauren und ich müssen mal kurz unter vier Augen sein. Ich glaube, du würdest dabei ablenken. Mich zumindest. Sorry." „Was?", fragt sie nur. „Keine Sorge", versuche ich sie zu beruhigen, „zwischen uns beiden läuft absolut gar nichts." Darauf muss Rydel wieder etwas grinsen.
In einem anderen Zimmer setzen wir uns an einen Tisch. Ich komme mir fast so vor, als ob wie in einem Bewerbungsgespräch wären und er wollte sich bewerben. „Also", fange ich an, „es geht um das Bild, das du gestern noch gepostet hast, wie du sicherlich schon weißt." Nickend stimmt Ellington zu.
„Ich frage mich nur; hast du denn nicht gesehen, dass da Ross und ich drauf sind?", will ich wissen. Mein Gegenüber antwortet: „Tut mir leid, nein. Ich habe es erst heute Morgen bemerkt. Ich... Ich glaube, ich war zu sehr geblendet von der Schönheit meiner Rydel." Wow, denke ich mir, dreht er jetzt völlig durch?! Eben blind vor Liebe. Aber damit komme ich klar und eigentlich bin ich ihm auch gar nicht mehr böse.
„Jetzt verstehe ich, warum du sie nicht dabei haben wolltest", sage ich, während ich aufstehe. „Ich verzeihe dir übrigens. Wenn du mich entschuldigst, ich muss los und herausfinden, wer dieser Insider ist, der meinen Namen verraten hat. Und ich hab keine Ahnung, wo ich nur anfangen soll. Außer..." Fragend hebt Ellington seine Augenbrauen. Schließlich frage ich ihn: „Wisst ihr vielleicht irgendetwas?" „Nein, tut mir leid", antwortet er nach kurzer Zeit. „Hast du dich in letzter Zeit mit jemandem gestritten oder so? Also da würde ich zuerst suchen."
Hmm, mit wem hatte ich in den letzten Tagen denn Streit? Zwar gab es immer wieder ein paar kleine Auseinandersetzungen, aber richtig schlimm ist es nie geworden. Doch mir fällt da eine Person ein, die ziemlich eifersüchtig sein könnte, weil ich jetzt mit Ross zusammen bin und nicht sie.
„Danke für den tollen Tipp! Ich denke, der hilft mir echt weiter." Davon bin ich überzeugt. Dann verabschiede ich mich von Ellington und Rydel, die mir auf dem Gang noch entgegenkommt, und mache mich auf den Weg zu meiner einstigen besten Freundin.
Kurz bevor ich bei ihrem Haus ankomme, gehen mir einige Sachen durch den Kopf. Was ist, wenn sie sauer auf mich ist und mich gleich wieder nach Hause schickt? Was ist, wenn sie mich anlügt? Aber was mir am meisten Sorgen macht: Was ist, wenn sie die Wahrheit sagt und nicht der Insider ist? Denn wenn das der Fall ist, weiß ich wirklich nicht weiter. Dennoch klingele ich an der Haustür und warte.
Als nach dem zweiten Klingeln immer noch niemand aufmacht, gebe ich fast schon die Hoffnung auf und drehe mich um. „Lauren, bist du das?", höre ich dann aber plötzlich hinter mir. Es ist Olivia's Mom. Mit dem Blick zu ihr frage ich sie: „Ist Olivia hier? Ich muss etwas mit ihr besprechen. Es ist sehr wichtig." „In ihrem Zimmer", sagt sie nur und deutet mir mit ihrer Hand hereinzukommen. „Du weißt ja, wo das ist." Darauf lächele ich sie kurz an und steige die Treppen hoch. Das mag zwar seltsam klingen, doch ich bin wirklich überrascht, dass diese Frau mich erkannt hat. Denn wenn ich zu Olivia gehe, ist sie normalerweise nie da.
Der Moment der Wahrheit. Ich klopfe an ihre Tür, was eigentlich total sinnlos ist, da ich trotzdem aufmache, ohne eine Antwort von ihr abzuwarten, weil ich einfach nervös bin. Ich weiß, dass das unhöflich ist, aber so bin ich nun einmal.
„Mom, was gibt es jetzt...", will Olivia schon brummen, bis sie bemerkt, dass ich es bin. „Lauren?" „Hey", begrüße ich sie schnell. „Kann ich mit dir reden?" Mich anstarrend zuckt sie mit den Schultern. Ich fasse das einfach mal als Ja auf. Und schon setze ich mich neben sie auf ihr Bett.
„Du hast es wahrscheinlich schon erfahren, oder? Das mit Ross", sage ich, woraufhin sie nickt. Mann, ist sie heute gesprächig! Anscheinend ist sie noch immer eifersüchtig. Ihrem Blick nach zu urteilen, möchte sie nicht gerne darüber sprechen, doch das müssen wir.
„Irgendjemand hat meinen Namen der Öffentlichkeit verraten und ich bin auf der Suche nach ihr", fange ich an zu erzählen. „Mir fällt da nur eine Person ein. Und ob du's glaubst oder nicht, ich denke, sie sitzt neben mir." „Was?!", ruft sie zu schnell und hoch und bemüht sich um einen erschrockenen sowie überraschten Gesichtsausdruck, dem ich ihr jedoch nicht abkaufe. Ich sehe sie - wie so oft, wenn sie versucht mich anzulügen, ich sie aber erwische - mit meinem prüfenden Blick an, und nach einer Weile gibt Olivia schließlich nach. Wie immer.
„Es tut mir so leid! Ich konnte es einfach nicht ertragen, dich mit ihm zu sehen. Ich weiß, das ist so kindisch. Nein, ich bin es. Wenn ich es rückgängig machen könnte, dann würde ich es ehrlich tun; das schwöre ich dir. Und wenn nötig, unterstütze ich euch auch in eurer Beziehung, wirklich. Ich weiß, ich rede wieder so viel, aber ich hoffe einfach, dass du mir verzeihen kannst!" So verzweifelt war sie noch nie.
Ich weiß nicht, ob ich lachen – wegen ihrer Art, sich zu entschuldigen – oder weinen soll, weil sie echt süß ist. Statt darüber nachzudenken, schlinge ich meine Arme um sie und drücke sie ganz fest. „Oh, Olivia!", schluchze ich fast. „Natürlich kann ich das. Außerdem möchte ich meine beste Freundin wieder haben!" „Ich auch. Dann ist alles wieder gut?", fragt sie, worauf ich ihr nun lächelnd zunicke. Ich bin so froh, dass das jetzt geklärt ist,
Und dann ist dieser Tag auch schon bald vorbei.
~~~~~
Hey, Leute!
Ich weiß, es ist nicht Montag (was auch gut ist), aber nachdem ich heute gesehen hab, dass diese Geschichte Platz 3 (aus 19 Geschichten) bei #RossLynch ist, musste ich einfach updaten! Und bei #ShawnMendes hat sie Platz 142 (aus 344 Geschichten) erreicht. Allerdings verstehe ich das mit den Rankings noch nicht ganz (hört sich dämlich an, ich weiß), weil Wattpad mir keine Platzierung von #R5 anzeigt, aber wenn ich selber darauf klicke, steht da, dass es Platz 1 ist. Vielleicht kennt ihr das ja auch irgendwie und könnt mir helfen. Doch in jedem Fall; danke, danke, danke!!! Ich konnte das echt nicht glauben! Vielen Dank für das Lesen!
Und ich würde mich total freuen, wenn ihr auch bei meiner anderen Geschichte "Was einst Hass war" vorbeischauen könntet.
So, jetzt ist aber genug. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Wir lesen uns am Montag wieder :)
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro