10
Hey :)
Bevor ihr dieses Kapitel lest, muss ich euch vorwarnen, denn jetzt wird es dramatisch. Dadurch spielt Shawn allerdings eine größere Rolle. Ich hoffe sehr, es gefällt euch.
Übrigens wünsche ich euch einen schönen Pfingstmontag!
~~~~~
- Samstag -
Shawn's Sicht
Die Musik auf Bella's Party ist laut aufgedreht. Und damit meine ich sehr laut. Ich will meine Ohren nicht durch diesen Lärm schädigen, weswegen ich mir Ohrstöpsel hineinstecke. Nun ist es erträglicher.
„Was geht?!", höre ich die Stimme von Cameron, der anscheinend denkt, er muss mich von hinten anspringen, sodass ich fast stürze. „He, was sollte das?!", beschwere ich mich genervt. „Wieso so genervt?", fragt Cam. „So kenne ich dich gar nicht." „Ja", stimme ich zu. „Es ist nur... Ich hab ein Mädchen kennengelernt, in das ich mich verliebt hab. Und jetzt ist sie mit Ross Lynch zusammen. Eigentlich hab ich mich bereits beruhigt, doch heute muss ich ihn wieder sehen, weil er mit seiner Band auch hier auftritt." „Oh, tut mir echt leid für dich, Mann", meint er. „Jedenfalls wollte ich dir sagen, dass du auf die Bühne sollst." Darauf antworte ich nur mit einem einfachen „Okay" und gehe meine Gitarre holen.
Nach meiner Performance, die übrigens gut verlaufen ist, ist R5 an der Reihe. Und ich verziehe mich. Eigentlich mag ich ja ihre Songs, aber ich ertrage es nicht, Ross zu sehen oder seine Stimme zu hören. Selbst für mich ist es ungewohnt, so zu denken. Aber ich bin nun mal das erste Mal richtig verliebt und habe mit der Eifersucht zu kämpfen.
Später teilt mir Cam mit, dass ihr Auftritt vorüber ist. „Gut", sage ich. „Du, ich muss mal kurz für kleine Jungs. Bin gleich wieder da." Ich gebe Cam schnell einen Handschlag und suche schließlich die Toiletten. Es dauert gar nicht lange, bis ich sie gefunden habe. Dann gehe ich auch schon hinein.
Danach schaue ich mir das Haus genauer an. Die Zimmer mit geschlossenen Türen betrete ich lieber nicht. Man weiß ja nie, was sich dahinter befindet...
Als ich an einem Raum vorbeilaufe, in dem sich ein Pool befindet, werde ich von jemandem angestupst. „Hey." Es ist Bella höchstpersönlich. „Wie schön, dass du gekommen bist", sagt sie. „Gerne", meine ich. „Deine Gäste waren ein super Publikum." „Na, bei dir kann man auch nicht anders als auszurasten", meint sie. Fängt sie gerade an, mit mir zu flirten?
Und es geht noch weiter: „Erst gäbe es da deine Stimme - göttlich! Und dazu dein Aussehen, du siehst echt hammer aus!" „Ähm, Bella. Kann es sein, dass du betrunken bist?", möchte ich wissen. So verhält sie sich doch nicht. Zumindest nicht im nüchternen Zustand.
Bella reagiert überhaupt nicht darauf, sondern kommt mir immer näher. Langsam bekomme ich Angst. „Und du siehst wahrscheinlich noch besser aus, wenn wir dir dein Shirt ausgezogen haben..." Währenddessen fasst sie mir unter mein T-Shirt, und mich überläuft ein Schauder. Wie kann sie nur?
Schnell schiebe ich ihre Hand von mir weg und mache ihr klar, dass ich das nicht kann und sie nicht mein Typ ist. Dann laufe ich in den Raum mit dem Pool. „Äh, pass auf mit der Tür! Die ist irgendwie kaputt. Wenn sie zufällt, lässt sie sich nur von außen öffnen", warnt Bella mich noch und geht endlich.
Das Wasser im Becken ist angenehm warm. Wäre dieses Haus nicht voller Leute, würde ich gerne hineinspringen. Immerhin ist das Wasser nicht allzu tief. Perfekt für mich.
Auf einmal rennt jemand in das Zimmer und macht die Tür zu... Toll, nun bin ich mit dieser Person eingesperrt. Beim genauen Hinsehen erkenne ich, wer sie ist. Ausgerechnet Ross.
„Warum hast du die Tür zugemacht?!", rufe ich. Ross dreht sich um und bemerkt mich erst jetzt: „Oh, hey, Shawn. Da sehen wir uns wieder." Ja, leider, denke ich mir. „Wegen deiner Frage: Ein verrückter Gast hat mich verfolgt. Also wollte ich mich im nächstgelegenen Zimmer verstecken." „Nur lässt sich die Tür nicht von hier öffnen", erkläre ich ihm. „Dann schreien wir eben um Hilfe und klopfen an die Tür", schlägt er vor, was eigentlich eine gute Idee ist.
Allerdings wird die Musik in diesem Augenblick erneut auf volle Lautstärke aufgedreht. Somit kann und keiner hören. Uns bleibt noch eine Möglichkeit; jemanden anzurufen. Ross hat sein Handy nicht dabei, also rufe ich Cameron an. Er geht aber nicht ans Telefon. Wir kommen wohl in nächster Zeit nicht hier raus. Ich hätte lieber doch nicht auf diese Party gehen sollen.
„Was machen wir jetzt?", fragt Ross nach einigen Sekunden. „Ich schätze", antworte ich, „wir können nur darauf warten, dass die Musik wieder leiser wird, damit wir bemerkt werden." Ich laufe an den Rand des Pools, um mich vielleicht etwas zu entspannen, was mir nicht gelingt, da dieser Typ mir folgt.
Sehr lange wechseln wir kein einziges Wort. Bis Ross anfängt, von Lauren zu reden. „Wer hätte gedacht, dass aus einer Verletzung beim Eishockey-Spielen mit zwei Fans eine richtige Beziehung entstehen kann? Ist womöglich der falsche Zeitpunkt, aber ich muss dir danken. Wärst du nicht dabei gewesen, würde ich heute nicht mit ihr zusammen sein." Als ob das nicht der Rede wert wäre, winke ich mit der Hand ab.
„Ich wünschte, sie wäre hier. Weißt du, sie ist meine erste Freundin. Davor hatte ich nie Glück mit den Mädels." „Ich auch nicht", verrate ich ihm. „Keine Sorge", meint er. „Du wirst schon noch die Richtige finden." Das Problem ist, dass diejenige schon vergeben ist. Ja, ich gehe sogar so weit zu sagen, dass Lauren die Liebe meines Lebens ist.
Lauren's Sicht
Eigentlich bin ich ziemlich müde und sollte ins Bett gehen. Es ist ja auch schon spät. Stattdessen schreibe ich mit Rydel. Sie hatten heute einen Auftritt, der ihnen viel Spaß bereitet hat. Ich wäre gerne dabei gewesen.
Ich frage sie, was Ross gerade macht, doch sie weiß es nicht. Anscheinend hat er sich länger nicht mehr blicken lassen. Deswegen mache ich mir aber keine Sorgen. Er ist erwachsen und groß und alt genug, um auf sich selbst aufpassen zu können.
Irgendwann bin ich schließlich dermaßen müde, dass ich mich entscheide, schlafen zu gehen.
Ross' Sicht
„Lauren ist echt toll. Sie ist total nett und ich mag ihre etwas verrückte Art. Und diese Ausstrahlung!", schwärme ich. Mit der Zeit frage ich mich, ob ich ihn damit eigentlich nerve. Shawn hat bereits vorhin ein bisschen gereizt gewirkt. Allerdings fällt mir im Moment nichts besseres ein, worüber wir reden können.
„Also, die Gerüchte stimmen überhaupt nicht, dass sie mich nur datet, weil sie auch berühmt sein will. Wäre das der Fall, hätte ich das schon längst bemerkt. Wir sind zusammen, weil wir uns lieben." Plötzlich verzieht er komisch das Gesicht. „Ich denke, du würdest sie auch mögen!", sage ich ihm zuzwinkernd.
Damit will ich ihn aufmuntern, doch es passiert genau das Gegenteil: Er läuft rot an und wird richtig wütend. „Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie scheiße es sich anfühlt, dass du mit ihr zusammen bist?!", schreit er, was mich überrascht, denn das ist gar nicht seine Art. Er packt mich sogar, und mein Herz beschleunigt sich. „Ich liebe sie!" ist das letzte, was ich von ihm höre, bevor er mich vor lauter Zorn in den Pool schmeißt. Dann spüre ich einen schrecklichen Schmerz am Kopf und alles wird schwarz...
Shawn's Sicht
Was habe ich bloß getan? Ross liegt mit dem Gesicht im Wasser und taucht nicht mehr auf. Ich war zwar wütend auf ihn, aber das wollte ich nicht erreichen. Wie blöd kann man denn sein?!
Mir fällt ein, dass das genau das ist, was ich vermeiden wollte. Man wird mich nun bestimmt noch mehr mit Justin Bieber vergleichen. Ich bin gewalttätig geworden; das wollte ich nie! Ich könnte sogar ins Gefängnis kommen. Meine Familie wird mir das niemals verzeihen. Und Lauren erst recht nicht.
Ich sollte Ross aus dem Pool ziehen, doch ich kann mich nicht bewegen. Ich bin völlig geschockt, von der Situation und mir selbst.
„Mach es nicht noch schlimmer!", sage ich zu mir. „Du musst ihm jetzt helfen!"
Endlich kann ich mich aus meiner Starre befreien und springe so schnell wie nur möglich in das Becken. Mit zitternden Händen greife ich unter Ross' Achseln und schleppe ihn aus dem Pool. Mist! Er ist wohl irgendwo mit dem Kopf aufgeschlagen, denn auf seiner Stirn befindet sich eine Platzwunde.
Dann checke ich seinen Puls und prüfe, ob er atmet. „Nein, oder? Das kannst du mir nicht antun!" Noch nie in meinem Leben habe ich versucht, einen echten Menschen wiederzubeleben. Obwohl ich etwas Angst habe, gebe ich mein Bestes. Ganz ehrlich, ich möchte nicht, dass Ross stirbt und ich somit zum Mörder werde.
Gerade will ich mein Handy holen, um den Notarzt zu rufen - vorausgesetzt, es funktioniert noch, nachdem es nass geworden ist -, da geht sie Tür auf und Rydel, seine Schwester, kommt herein. Als sie ihren jüngeren Bruder so leblos daliegend sieht, schreit sie erst einmal auf. „Was zur Hölle ist mit ihm passiert?!" „Längere Geschichte. Du musst sofort den Notarzt rufen Er benötigt ganz dringend ärztliche Hilfe", sage ich ihr.
Es dauert nicht lange, bis die Sanitäter kommen. Zum Glück bringen sie das Herz von Ross wieder zum Schlagen. Dennoch können wir noch nicht beruhigt sein. Wir wissen nicht, ob sein Gehirn aufgrund des fehlenden Sauerstoffs geschädigt wurde.
Nachdem der Krankenwagen mit Ross und seinen Verwandten, einschließlich Ellington, verschwunden ist, beendet Bella die Party. Und ich gehe nach Hause. Meine Eltern und Aaliyah schlafen bereits. Ich kann jedoch nicht einschlafen. Mir schwirren zu viele Dinge durch den Kopf. Soll ich allen Leuten die Wahrheit sagen? Werden sie mich dann hassen? Was für eine Geschichte soll ich sonst erzählen? Nein, ich darf nicht lügen. Das würde alles nur noch schlimmer machen. Für alle.
Am meisten frage ich mich aber: Wird Ross überleben?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro