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1. Kapitel - Teil 2

»Wenn ich so einen gut aussehenden Mann kennenlerne, bist du die Erste, die es erfährt«, entgegne ich. »Und ich meine, eine Frau muss sich doch auch mal etwas gönnen. Wenn ich schon so glücklich in den Tag starten darf, muss ich das auch nutzen, Asset hin oder her.«

»Wie du meinst. Ich finde es trotzdem seltsam, dass du auf so ein komisches Wesen stehen kannst.«

Ich versetze ihr einen spielerischen Schlag.

»Wie kann man nicht auf ihn stehen?«, will ich wissen. »Hast du diese Augen gesehen? Nicht grau, sondern silbern funkelnd. Und diese Muskeln! Diese Grübchen!«

»Nicht zu vergessen die scharfen Klauen und Zähne«, erwidert Livy trocken.

»Du bist total oberflächlich«, betone ich, obwohl ich gerade noch ich diejenige war, die die äußerlichen Vorzüge des Assets angepriesen hat.

Sie schweigt und ich richte meinen Blick auf die Anzeigetafel des Aufzugs, auf der ich das aktuelle Stockwerk ablesen kann. Noch befinden wir uns im ersten Stock und warten auf die anderen Mitarbeiter, von denen ich trotz der zwei Jahre Arbeitserfahrung hier nur einen winzigen Bruchteil kenne. Ein paar Gesichter kommen mir bekannt vor, als sich der Aufzug füllt. Die violetten Haare einer Büroangestellten habe ich bereits einmal gesehen, auch die orangefarbene Kurzhaarfrisur eines dunkelhäutigen Afrikaners. Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner hier mich kennt – mit meinen langweiligen schwarzen Haaren und der hellen Haut habe ich kaum Wiedererkennungswert. Wenn, dann bemerken sie mich nur als das Mädchen, das die ganze Zeit mit der schönen Olivia herumhängt.

Endlich schließen sich die goldenen Türen des Aufzugs, bevor er an Fahrt aufnimmt. Wir sind so schnell, dass ich das Gefühl habe, meine Füße gegen den Boden zu stemmen, und in der Animation an den Aufzugwänden, welche die Außenwelt zeigt, sehe ich die immer kleiner werdenden Menschen und Straßen New Yorks. Als wir schließlich im sechzigsten Stock abbremsen, spüre ich für einen Moment Schwerelosigkeit.

Der Aufzug, den Livy und ich genommen haben, ist jener für den sechzigsten bis achtzigsten Stock. Bei den hundertzwei Stockwerken des Gebäudes ist es grundlegend, ein wenig Ordnung in den Transfer der Angestellten zu bringen. Obwohl die Aufzüge unerwarteterweise schnell sind, könnte man das Gebäude retro nennen – 1930 erbaut. Es steht jedenfalls bereits auf der Liste der Weltkulturerbestätten, wobei die Lifte erst vor fünf Jahren renoviert wurden und seitdem den neuesten Standards entsprechen. Kein Wunder bei der Miete, die man hier für die Büroflächen zahlen muss.

Trotz der Strukturierung der Aufzüge dauert es eine Weile, bis Livy und ich im achtundsiebzigsten Stockwerk ankommen, da wir fast auf jeder Ebene halten und Menschen aussteigen. Schließlich jedoch erreichen wir unser Stockwerk, treten in den Ausgangsbereich und nach dem Scannen unserer Schlüsselkarte in das Hauptquartier der Human Rights Foundation.

»Ich liebe New York!«, rufe ich begeistert aus und stürze mich auf den Sessel, der am Fenster für mich bereitsteht, seit ich ihn an meinem ersten Tag dorthin gerückt habe. Auf dieser Höhe kann man die meisten benachbarten Wolkenkratzer bereits überblicken – die wirklich hohen Türme werden in New Jersey erbaut, um dem Tourismus des Empire State Buildings und Rockefeller Centers nicht die Show zu stehlen. Durch das Fenster, das nach Osten gerichtet ist, kann ich dabei zusehen, wie die aufgehende Sonne die Wolken pink und rosa färbt. Livy verdreht mal wieder nur die Augen, doch mir entgeht nicht, wie sie einen Blick nach Norden zum Central Park wirft und ihr Gesichtsausdruck bei der Aussicht auf ihren Lieblingsort weich wird.

Wortlos macht sie sich an der Küchenzeile zu schaffen und drückt mir dann nach ein paar Minuten einen Kaffee in die Hand, nachdem sie mir den vorherigen abgenommen hat. Sie setzt sich in den zweiten Sessel am Fenster und wortlos genießen wir die Aussicht.

Die Sonne ist schon ein ganzes Stück über den Himmel gewandert, als wir uns wieder erheben und auf den Weg in unser Büro machen – gerade pünktlich, um unseren Chef herauskommen zu sehen.

»Diese Frühaufsteher«, grummelt er mit einem Gähner, zwinkert uns aber zu, bevor er zu den Aufzügen geht.

»Diese Vampire«, rufe ich ihm hinterher und bringe ihn damit zum Lachen. Auch Livy kann sich ein Kichern nicht verkneifen, unser Chef ist einfach unschlagbar. Während wir beide in den frühen Morgenstunden mit der Arbeit beginnen, ist er selten vor Einbruch der Dunkelheit im Büro anzutreffen. Dafür bleibt er aber auch bis nach Sonnenaufgang. Er behauptet, sein Tagesrhythmus gefalle ihm so besser, aber ich bezweifle, dass es gesund ist.

Das Großraumbüro, in dem Livy, ich und noch etwa zwanzig weitere Angestellte arbeiten, hat völlig verglaste Wände und ich habe mir natürlich einen Platz am Fenster erkämpft. Mit einem letzten verträumten Blick auf die Sonne setze ich mich hin und stürze mich auf den Stapel an Arbeit, der bereits auf mich wartet. Menschenrechte erkämpfen sich schließlich nicht von allein. 

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Bild: Pexels (wie alle anderen, die ich benutze)

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