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15 ✈️ Eleanor Calder und die 40 Räuber (ehh... Katzen).

» If you can't say something nice, say it in French. «

{ paris }

E L E A N O R || Der Flug von Sydney mach Paris war die Hölle. Nicht nur, dass mein Flieger total Verspätung hatte, ich saß auch noch in der Mitte eingequetscht zwischen einer Mutter mit einem schreienden Kind und einem übergewichtigen Herren mittleren Alters. Außerdem konnte ich auf der ewig langen Reise nichts zu essen bestellen, weil die Stewardess in so schlechtem Französisch sprach, dass ich sie nicht verstand - alle anderen hatten damit offensichtlich kein Problem.

Zumindest konnte ich mir sicher sein, dass Louis nicht auch in dem Flieger saß. Wie ein paranoider Star hatte ich mich den ganzen Flug über nach ihm umgesehen. Zuzutrauen wäre es ihm auf jeden Fall, dass er sich hier aufhielt. Und leider war ein Flug von Sydney nach Paris auch keine Seltenheit.

Nach meinem Abgang in Sydney hatte ich mir die größte Mühe gegeben, nicht mehr an Louis zu denken. Zum Glück hatte ich meinen Abflug aus dieser gottverdammten Stadt schon gebucht und war heilfroh gewesen, endlich die Flucht antreten zu können.

Doch dann war ich auf dem ganzen Flug mit meinen Gedanken alleine gewesen und hatte mich gefragt, ob es das gewesen war, was Lani gewollt hatte. Sie war der Meinung, ich sollte mich mal wieder in neue Abenteuer stürzen, wobei es meiner Meinung nach nicht zu einem empfehlenswerten Erlebnis gehörte, mit dem Ex-Freund in Sydney spazieren zu gehen und anschließend mitsamt seiner Jacke Hals über Kopf zu türmen. Bis jetzt war dieses Experiment mit der To-do Liste noch nicht so erfolgreich gewesen, obwohl das Konzert bei Green Day super gewesen war.

Was hatte sich Lani dabei nur gedacht, als sie mir diese unsägliche Liste erstellt hatte?

Und warum hatte ich mich überhaupt nochmal darauf eingelassen?

Ich seufzte, während ich müde auf meinen Koffer, der vor mir stand, starrte. Da ich noch keine geeignete Übernachtungsmöglichkeit gefunden hatte, (Paris war leider sowohl übertrieben teuer, als auch übertrieben voll) saß ich auf einer Parkbank und starrte gedankenverloren in der Gegend herum. Dabei hielt ich mich davon ab, noch länger an Louis zu denken, er würde mir nur wieder schlechte Laune bereiten.

Stattdessen begnügte ich mich damit, mit trüber Miene meine Umgebung zu beobachten. Noch nichtmal die Musik, welche aus meinen Kopfhörern drang, konnte mich gerade aufheitern. Obwohl ich auf einmal meine Wohnung und Freunde wahnsinnig vermisste, so zwang ich mich doch dazu, mich nicht selbst weiter runterzuziehen. Ich hatte Lani versprochen, die Sache durchzuziehen und genau das würde ich nun auch tun.  Wenn ich nun in das nächste Flugzeug steigen würde, wäre sie nicht nur ziemlich sauer, sondern auch noch enttäuscht. Ich war hier, weil ich hier sein wollte und morgen würde ich diese wahnsinnig bescheuerte Sache mit dem Eifelturm durchziehen.

Mit diesen Gedanken im Kopf raffte ich mich schließlich dazu auf, endlich aufzustehen und meine Sachen zusammenzupacken.
Und als ich dies tat und unter dem kleinen Baum hervor trat, unter dem die Bank aufgestellt war, stand ich auf einmal im Regen.

Na super.

Das war ja wieder ganz große Klasse.
Da war man endlich dazu bereit, sich seiner schlechten Laune zu stellen und seine Probleme bei der Hand zu packen, da wurde man auf einmal von einem Unwetter überrascht, das man gar nicht wirklich bemerkt hatte, weil man mit seinen Gedanken die ganze Zeit bei seinem Ex-Freund war.

Ehe ich es mich versah, war ich klitschnass. Meine Regenjacke war irgendwo in meiner Tasche verstaut, da in Sydney freundschaftliche 27 Grad geherrscht hatten und ich natürlich nicht damit gerechnet hatte, in der Stadt der Liebe mit Regen überrascht zu werden.

Das war natürlich wieder ganz großartig. Und super Timing hatte ich auch noch gehabt.

Zu meiner ohnehin schon schlechten Laune, die von den vielen Gedanken über meine Begegnung mit Louis und dem Nerven raubendem Flug handelten, gesellten sich jetzt auch noch Hunger (wie eigentlich immer), Müdigkeit (da ich auf dem ganzen Flug kein Auge zu getan hatte), und Kälte. Die wohl schlimmste Kombination auf diesem Planeten.

Wie oft hätte ich in dieser Situation jetzt einfach meine Sachen stehen gelassen und hätte im Regen getanzt. Doch gerade war mir nicht nach Tanzen zu Mute. Ganz und gar nicht.

Ich sah mich um, bereit, schnell irgendwo nach Unterschlupf zu suchen. Die Bank, auf der ich zuvor gesessen hatte, war inzwischen auch schon klatschnass und bat somit keinen geeigneten Platzt mehr für mich.

Da sich mir momentan keine andere Möglichkeit bat, beschloss ich, meine Sachen zu nehmen und in der Innenstadt nach einer Schlafmöglichkeit zu suchen. Es würde sich schon irgendwo was finden und ich wollte ja auch nur für wenige Tage in Paris bleiben. Hier bleiben konnte ich auf jeden Fall nicht.

Ich stöpselte mir also meine Kopfhörer in die Ohren, schnappe mir meine (wenig wetterfeste) Jack und meinen Koffer, sowie meinen Rucksack und stiefelte los. Aus meinen Kopfhörern drang nun Louanes Song „Nos Secrets" und mit jedem weiteren Lied, mit dem ich mir in voller Lautstärke das Trommelfell zerfetzte, besserte sich meine Laune ein wenig. Musik hatte mich schon immer glücklich gemacht.

Es goss mittlerweile in Strömen. Auf den Straßen war außer mir kein einziger Mensch zu sehen. Selbst Autos waren kaum welche zu sehen. Nur dann und wann fuhr mal ein Taxi vorbei. Ich war nur froh, dass es nicht Nachts war, denn ansonsten wäre das Ganze echt noch viel gruseliger gewesen.

Der Regen prasselte so sehr auf die Straßen, dass ich den Dampf sehen konnte, der das Nass auf den zuvor aufgewärmten Straßen verursachte. Das hatte ich echt wieder ganz toll hinbekommen. Da kam man einmal im Sommer nach Paris und dann herrschte ein Wetter, das ich sonst nur von England höchstpersönlich gewohnt war. Warum hatte ich das Gefühl, dass mir irgendjemand was damit sagen wollte?

Ich war mittlerweile damit beschäftigt, aus voller Lautstärke Green Days „Boulevard of Broken Dreams" mit zu grölen. Seit dem Konzert in Sydney hatte ich diesen Song irgendwie wieder für mich entdeckt. Die Musik tönte so laut in meine Ohren, dass ich das laute Rufen erst gar nicht wahrnahm, das mich mit „'Ello? La fille?", ansprach.

Erst, als mir jemand von hinten auf die Schulter tippte und ich daraufhin, erschrocken von der plötzlichen Unterbrechung, aufschreckte und mit ausgestreckten Armen und kampfbereit (zumindest glaubte ich das) herumfuhr, war klar, dass ich doch nicht ganz alleine auf den Straßen Paris' herum irrte.

Schon in meiner Kindheit hatten meine Eltern mir beigebracht, dass es sich nicht gehörte, Leute nach ihrem Aussehen zu beurteilen. Und das war mir auch jetzt noch vollkommen klar. Man konnte nie, niemals wissen, welche Geschichte sich hinter einer Person verbarg. und inwiefern diese versuchte, diese mit ihrem Äußeren zu überspielen.

Doch als ich mich jetzt umdrehte, da war ich mir, trotz meiner eigentlich vorhandenen Manieren, nicht mehr so sicher, ob das denn wirklich stimmen konnte mit dem „es steckt ein guter Kern in jedem Menschen" und „man weiß nie, warum ein Mensch ist, wie er ist und welche Geschichte sich hinter diesem verbirgt".

Ich schreckte wortwörtlich zurück. Und das tat mir im nächsten Moment selber leid, aber der Mann, welcher mich angesprochen hatte, entsprach leider meiner Vorstellung, die ich von jemandem hatte, der Kindern Geschichten von Monstern unter den Betten erzählt und ihnen danach die Kekse weg isst.

„Bonjour?", sagte ich unsicher, allerdings hörte es sich mehr wie eine Frage an und da es in Paris momentan immer noch zuging, als würde jeden Moment die Welt untergehen, handelte es sich definitiv auch nicht um einen „schönen Tag".

„Ich 'abe ehhh... 'aus? Große Dach über Kopf", erklärte mir die Gestalt jetzt in schlechtem Englisch und das woran ich dachte, was er von mir wollte, ließ mich innerlich zusammenzucken. Dieser Mann wollte mir doch nicht etwa gerade einen Unterschlupf in seinem Haus anbieten oder? Das konnte ich nämlich auf gar keinen Fall tun. Was mich nämlich immer noch davon abhielt, war definitiv das Aussehen des Mannes.

Nicht nur, dass er wirkte, als wäre er die zweite Version von Filch in den Harry Potter -Büchern, nein, er war auch mindesten (nach meiner groben Schätzung, die aber aufgrund meiner Nervosität nicht unbedingt sehr genau sein musste) ungefähr 200 Jahre alt.

Das wäre ja normalerweise kein Problem (im Gegenteil, ich mochte alte Menschen - sie waren nicht so laut, nicht so nervig und es war sehr lustig, ihnen beim Tratschen zuzusehen) allerdings bewirkte das in dieser Situation eher, dass ich auf Grund großer Ängstlichkeit sofort die Flucht ergreifen wollte.

„Ich verstehe Sie leider nicht so richtig. Können Sie das vielleicht wiederholen?", fragte ich in langsamen Englisch zurück und versuchte, meine Stimme unter Kontrolle zu halten, die leider schon ein wenig zitterte.

„Isch 'abe ein bescheidenes 'aus. Wenn Sie wollen, können Sie dort bleiben, bis dieses Unwetter vorbei ist." Der fake Filch lächelte mich an, allerdings musste ich mit Entsetztem feststellen, dass ihm leider auch ein paar Zähne fehlten, was sein Lächeln somit mehr gruselig, als nett erschienen ließ.

„Oh, danke, aber mir geht es-", setzte ich schon zu einer Antwort an, wurde aber direkt unterbrochen.

„Nein, wirklisch! Ich bestehe' darauf! 'Ein junges Fräulein wie Sie sollten bei diesem Wetter nischt draußen 'erum laufen."

Ich wand mich innerlich immer noch. Wie war wirklich nicht wohl dabei, mit diesem unheimlichen Typen mitzulaufen. Alleine schon aus dem Grund, dass ich Filch noch nie leiden konnte (Wer mochte Petzen schließlich schon?).

Andererseits wurde der Regen immer stärker und mittlerweile hatte leichter Hagel eingesetzt. Da wurde ich direkt wieder an meine englische Heimat erinnert, wo man ja mit Regen in quasi stündlichem Einsatz rechnen konnte. Und da ich schon bis auf die Haut nass war und auch nicht besonders dicke Kleidung (schließlich war es verdammt nochmal Sommer und ich hatte bis vor einem Tag noch bei 27 Grad Celcius in Sydney rumgehangen) trug, konnte ich mir gut vorstellen, dass, wenn es so weiterging, ich mir bald eine Erkältung einfangen würde.

Das wäre echt sehr ironisch.

Ich meine, wie schlimm konnte das schon werden? Wie ein Serienmörder sah der Typ dann doch nicht aus und wenn ich doch im Schlaf ermordet werden sollte, musste ich mich wenigstens nicht mehr mit Gedanken an David oder Louis herumschlagen.

„Vielen Dank, wenn das wirklich für Sie in Ordnung ginge, würde ich gerne bei Ihnen unterkommen bis der starke Regen aufhört. Ich bleibe aber auch nur wenige Tage und morgen werde ich mir auch sofort eine richtige Unterkunft suchen, damit Sie sich nicht den Kopf darüber zerbrechen muss", nickte ich dem älteren Mann nun zu. Der ließ darauf ein leises Lachen von sich vernehmen, woraufhin es mir schon wieder kalt den Rücken runter lief. Kurz dachte ich nich daran, einfach die Beine in die Hand zu nehmen und über alle Berge zu flüchten, aber dagegen sprachen gerade zu viele Gründe. Mit dem Mann mitzugehen, hatte auch seine Nachteile, aber ich beschloss, klug wie ich nunmal war, daran erstmal nicht zu denken.

„Dasch freut mich sehrrr, junge Frau", sagte der falsche Filch nun und ich bekam bei seinem Lächeln wieder sein fast zahnloses Gebiss zu sehen.
„Wie 'eißen Sie denn?", fragte er mich, während ich ihn auf dem rutschigen Weg zurück zu seinem Haus begleitete.

Wäre es wirklich die beste Idee, ihm meinen echten Namen zu verraten? Schließlich hatte ich immer noch keine Idee, wen ich da vor mir hatte.

„Mein Name ist Taylor. Taylor Black", gab ich so schließlich vor und log ihm damit, ohne mit der Wimper zu zucken, ins Gesicht. Mann, dass ich einmal ein so gutes Pokerface drauf haben würde, hätte ich mir auch niemals erträumen lassen.

„Freut misch sehrrr, isch 'eiße Albirich", erklärte er mir, während er mit zittrigen Fingern, die Haustür aufschloss. Der Name, den ich wahrscheinlich noch nicht einmal aussprechen konnte, hatte ich schon fast wieder vergessen, während ich mir das bescheiden Haus von außen ansah, in dem Albert (oder war es Alberto?) anscheinend lebte. Na, in einer Bretterbude waren wir hier ja schon einmal nicht gelandet. Das war doch wenigstens mal etwas, mit dem ich mich definitiv anfreunden konnte. Der Rest konnte doch gar nicht mehr so schlimm werden.

„Treten Sie ruhig 'ein", gab mir der alte Mann zu verstehen und wies auf sein bescheidenes Apartment.

Während ich mich neugierig umsah, ließ Albert (ich hatte mittlerweile beschlossen, ihn einfach so zu nennen, da ich mir seinen eigentlichen Namen sowieso nicht merken konnte und diese Abänderung ihm wohl am nächsten kam) mich alleine. Einen Moment später hörte ich, wie in einem kleinen Nebenraum, was wohl sowas wie seine Küche sein sollte, der Wasserkocher angeschaltet wurde.

Viel interessanter fand ich aber momentan, die Einrichtung, mit dem die Wohnung des Mannes bestückt war. Die Möbel passten an und für sich nicht zusammen, als hätte Albert sie alle einzeln bei irgendwelchen Einrichtungen gekauft. Außerdem sah ich ziemlich viel Ramsch der in der Gegend herum lag, da ging es von irgendwelchen seltsam angemalten Vasen bis zu ein paar ziemlich merkwürdig aussehendem Paar Sonnenbrillen. Das und der etwas abgestandene Geruch, der in der Luft hing, sollten eigentlich dazu beitragen, dass sich in mir das Gefühl, dass es sich bei dem etwas seltsamen Mann um jemanden handelte, dem man eigentlich eher nicht vertrauen sollte, noch verstärkte.

Und trotzdem, irgendwie war dieses ungute Bauchgefühl, seitdem ich die Wohnung dann tatsächlich betreten hatte verschwunden. Vielleicht lag das auch daran, dass - trotz all des Krimskrams, der herumlag - es eigentlich ziemlich gemütlich war. Irgendwie hatte Albert es geschafft, mit wenig Platz und viel zu viel unnötigen Dingen, die im Weg waren, einen gemütlichen Platz zum Wohnen zu zaubern. Vielleicht war das aber auch das Werk einer Frau, bei Männern konnte man ja in Sachen von Einrichtung und Kreativität normalerweise eher weniger zählen.

„Möchten Sie einen Tee?", ließ sich Albert auf einmal vernehmen und ich schreckte ein wenig aus meinen Gedanken auf.

„Ja, sehr gerne. Und Sie können mich ruhig bei meinem Vornamen ansprechen", erklärte ich. Auf einmal kam es mir dumm vor, dass ich ihm einen falschen Namen genannt hatte, wo er sich mir gegenüber so freundlich und unvoreingenommen benahm. Hätte ich dies auch gemacht, wenn es sich bei der Person stattdessen um eine mittelalte Frau mit einem kleinen Pudel und gut sitzender Frisur gehandelt hätte?

Aber aus der Nummer kam ich jetzt wohl nicht mehr raus (ich konnte ihm ja wohl schlecht mitteilen, dass ich ihm aus Angst, er könnte mich kidnappen oder andere meiner Daten herausfinden, einen falschen Namen gegeben hatte).

Albert nickte nur kurz und schickte mir ein kleines, etwas zittriges Lächeln. Er verschwand wieder in der kleinen Küche und ich beschloss, mich wieder der Einrichtung zuzuwenden. Ich war am Ende des Raumes angelangt und stand nun vor einer weiteren, geschlossenen Tür.

Ich wusste nicht genau, ob ich hier etwas gegen die Privatsphäre des Mannes verstoß, aber auf der anderen Seite war ich auch einfach zu neugierig um die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Mit neugierig leuchtenden Augen stieß ich die Tür auf. Und was ich dahinter vorfand verstoß gegen alle meiner Erwartungen.

Und dem Raum, den ich soeben betreten hatte, befanden sich... Katzen.
Dutzende und aber dutzende Katzen. Sie tummelten sich auf den Tischen, hatten es sich auf dem Sofa oder auf der Fensterbank bequem gemacht. Ein paar aßen aus der Schüssel mit den Leckerlis, die neben der Tür hingestellt worden waren.

Na, wie gut, dass ich keine Tierhaar-Allergie hatte.

Viele der Tiere betrachteten mich nun mit großen Augen, nachdem ich die Tür aufgestoßen hatte. Wahrscheinlich hatte ich sie in ihrer abendlichen Gemütlichkeit gestört. Dies war mir jedoch gerade relativ egal. Mit großen Augen starrte ich in den Raum und ließ meinen Blick über die vielen Katzen wandern. Noch immer konnte ich nicht so richtig fassen, was ich gerade sah.

„Isch 'offe, dass du nicht gegen die Tiere allergisch bist?", ließ sich Albert auf einmal neben mir vernehmen und reichte mir augenzwinkernd eine Tasse mit dampfenden Tee.

Ich schüttelte nur den Kopf. „Nein bin ich nicht. Sind dir die Katzen alle zugelaufen?", wollte ich dann doch neugierig wissen.

„Teil, teils", Albert zuckte gutmütig die Schultern, schloss dann die Tür mit den Katzen hinter sich und deutete stattdessen auf das Sofa in seinem eigentlichen kleinen Wohnzimmer, auf dem ich mich mit der Tasse in der Hand niederließ.

„Meiner Frau und mir 'gehörten einige Katzen. Einige weitere sind mir zugelaufen oder isch 'abe sie verwahrlost irgendwo in Paris gefunden."

„Das ist wundervoll. Wo ist deine Frau denn momentan?", wollte ich höflich wissen.
Doch als ich ein trauriges Lächeln auf Alberts Gesicht aufblitzen sah, da war mir klar, wie die Antwort ausfallen würde.

„Das tut mir sehr leid!", ließ ich mich nur mit leiser Stimme vernehmen, woraufhin der alte, gebrechliche Mann nur mit traurig blickenden Augen nickte.

„Sie ischt vor einigen Jahren im Krankenhaus gestorben. An einem Herzanfall. Seitdem ist irgendwie alles nur noch halb so schön. Isch weiß nicht ob Sie wissen, wie das ischt oder ob Sie dieses Gefühl schon jemals 'atten, aber in gewisser Weise ischt es so, als würde eine kleine Hälfte von dir fehlen."

Ich nickte, auch wenn ich mir nur bedingt vorstellen konnte, wie es sein musste, sein ganzes Leben mit einer Person zu verbringen und dann auf einmal ohne sie klarkommen zu müssen. Wie konnte ich das schon wissen, wo ich doch meine große Liebe noch nicht einmal getroffen hatte. Oder hatte ich das schon?

„Danke, dass du mir hier eine Unterkunft gewährst", bedankte ich mich schließlich dann nochmal, als wir in tiefster Nacht und einem langen Gespräch, schließlich beschlossen, das Licht auszuknipsen.

„Das ischt doch selbstverständlich!", erklärte der alte Mann und jetzt jagte mir das Lächeln auf seinem Gesicht keine Angst mehr ein.
„Isch wünsche' dirrr noch viel Glück, wohin deine Reise auch gehen soll!"

„Danke, wirklich danke!"

Ich lernte eine wichtige Lektion diesen Abend.

Manchmal war es verwunderlich, ja doch irgendwie unglaublich, wie sehr Menschen immer noch lieben und sich um andere kümmern konnte, obwohl sie augenscheinlich alles verloren hatten und nichts mehr hatten. Und dann gab es Menschen, die im Luxus badeten und trotzdem doch irgendwie ärmer als der ganze Rest von uns waren.

Irgendwie machte es mir ein bisschen zu schaffen, dass Menschen wie der alte Albert, mich ohne nachzudenken und zu zögern, eine Nacht bei sich aufnahmen, wo sie doch sowieso so wenig zu haben schienen. Und ich ihn dann auch noch mit Vorurteilen bedacht hatte. Denn es war nicht anders gewesen. Ich hatte mir ohne nachzudenken ein Bild von ihm gemacht, obwohl ich weder seine persönliche Geschichte, noch seinen Charakter kannte und obwohl ich mir vorher nich eingeredet hatte, es nicht zu tun.

Und doch war es dann doch irgendwie verwunderlich, in welch augenscheinlich so unterschiedlichen Menschen man doch irgendwie Freunde finden konnte.

Dieser Gedanke half mir dabei, mich in dieser Nacht auf das Sofa zu kuscheln, mit dem Gedanken an den nächsten Tag in der französischen Hauptstadt, der laut meiner Liste aber sicher nicht weniger aufregend werden würde.

• • •

*großer Räusper*

Heyyyy Leute, habt ihr mich vermisst?????? Jaaaa ich bin wieder da (zumindest teilweise) und freue mich darüber auch sehr.

Sorry nochmal an alle, dass ich das letzte Jahr kaum online war, aber wie ja einige schon wissen, habe ich ein Auslandsjahr in Kanada gemacht und da einfach auch so viel gehabt, dass ich mich nicht noch dem Schreiben widmen konnte. Jetzt bin ich aber wieder da, und werde mich auch erstmal diesem Buch hier widmen.

Die Widmung geht an Ambi63 weil sie mich irgendwie wieder dazu bekommen hat, ein bisschen mehr zu schreiben. Das Kapitel ist jetzt leider nicht so spannend, aber ich dachte mir, es ist vielleicht ganz gut zum Wiedereinstieg.
Kommen wir zu den Fragen:

Wie findet ihr Albert?

Glaubt ihr, Eleanor hat zu voreilig reagiert am Anfang als sie ihn beurteilt hat?

Wie wird ihre Aktion mit dem Eifelturm wohl ausgehen?

Und kann sich jemand noch daran erinnern, was sie machen muss? Natürlich ohne vorher nachzusehen.

It's good to be back my loves.

All the best, Maike

nos secrets [ louane ]

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