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5

Als die Polizei ihn abgeliefert hat saß Lennart auf dem beigen Stuhl in dem kleinen Raum der Jugendhilfeeinrichtung und starrte auf seine Hände. Der Raum war nüchtern eingerichtet: eine graue Wand, ein Tisch, an dem er und der Sozialarbeiter saßen, und ein paar Stühle. Alles war irgendwie leer. Die Atmosphäre war nicht bedrohlich, aber sie war kalt und unpersönlich. Es fühlte sich nicht wie zu Hause an. Es war kein Zuhause, und es war auch nichts, was er sich in seiner schlimmsten Vorstellung gewünscht hatte.

„Wie fühlst du dich hier, Lennart?“ Der Sozialarbeiter, ein Mann mittleren Alters mit Brille und einem freundlichen Lächeln, saß ihm gegenüber und sah ihn an, als wolle er in seine Seele blicken.

„Wie soll ich mich fühlen?“, antwortete Lennart schroff und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist doch alles ein Witz. Ich soll hier bleiben, während meine Mutter und dieser Sven ihr Leben weiterleben. Was soll das bringen?“

Der Sozialarbeiter nickte langsam, als hätte er mit dieser Antwort gerechnet. „Du bist nicht hier, um bestraft zu werden, Lennart. Das wissen wir beide. Aber es gibt Dinge, die du lernen musst – über dich selbst und wie du mit deinen Gefühlen und deiner Wut umgehst.“

Lennart schnaubte verächtlich. „Ich brauche keine Hilfe. Ich hab’s doch alleine bis hierhin geschafft, oder? Was gibt es da noch zu lernen?“

Der Mann sah nicht enttäuscht aus, nur verständnisvoll. „Das Leben ist nicht immer einfach, und manchmal machen wir Fehler. Es geht nicht nur darum, was du dir in den Kopf gesetzt hast, sondern auch darum, was du tun kannst, um dich selbst besser zu verstehen und in Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen. Du bist hier, weil du eine zweite Chance verdient hast.“

Lennart wollte etwas antworten, doch seine Wut war zu groß. Er wollte schreien, wollte jedem zeigen, wie sehr ihn all das verletzte. Aber etwas in ihm hielt ihn zurück, wie eine unsichtbare Wand, die ihn daran hinderte, zu explodieren. Es war wie ein ständiges Ringen mit sich selbst. Der Drang, sich zu wehren, war da, aber gleichzeitig war er erschöpft. Müde von diesem ewigen Kampf, den er gegen alle und alles führte.

„Und wie geht’s jetzt weiter?“ Lennart starrte auf den Tisch, die Finger rhythmisch auf die Holzoberfläche trommelnd.

„Jetzt wirst du erstmal hier bleiben, für eine Weile. Die Jugendhilfeeinrichtung wird dafür sorgen, dass du in einem stabilen Umfeld bleibst. Wir werden dir helfen, einen klaren Kopf zu bekommen und an den Dingen zu arbeiten, die dich belasten. Du wirst auch mit anderen Jugendlichen zusammenkommen, die in einer ähnlichen Situation sind. Das Ziel ist nicht, dir die Freiheit zu nehmen, sondern dir eine Möglichkeit zu geben, dich weiterzuentwickeln.“

Lennart dachte an all die anderen Jugendlichen, die er hier treffen könnte. Leute, die genauso wie er gestrandet waren, die sich in einer Welt aus Wut, Enttäuschung und Verwirrung wiederfanden. Er konnte sich die anderen nur schwer vorstellen, aber irgendwie wusste er, dass es nicht besser war, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

„Und was, wenn ich das alles nicht will?“, fragte er, der Ton in seiner Stimme nun hart. „Was, wenn ich einfach gehen will?“

„Du kannst nicht einfach gehen, Lennart. Das Jugendamt hat entschieden, dass es besser ist, wenn du hier bleibst, bis du mehr über dich selbst verstehst. Und glaub mir, du wirst erkennen, dass es auch für dich besser ist, wenn du nicht allein bleibst.“

Lennart schnaubte erneut. „Ich hab’s doch alleine bis hierher geschafft. Warum jetzt auf einmal nicht mehr?“

„Weil es nicht nur um dich geht. Es geht darum, wie du mit deinen Gefühlen umgehst, wie du dich selbst siehst und warum du so wütend bist. Du hast viel in dir, Lennart. Aber Wut alleine hilft dir nicht weiter. Du kannst hier lernen, wie du dich selbst besser verstehen kannst und wie du deinen Weg ohne all diese Zerstörung fortsetzen kannst.“

„Ich brauch keinen Mist“, brüllte Lennart und sprang auf. Er warf den Stuhl zur Seite und starrte auf den Sozialarbeiter, der ruhig sitzen blieb. „Ich will hier nicht sein!“

„Ich weiß, dass du dich hier nicht wohlfühlst“, sagte der Sozialarbeiter ruhig. „Aber das ist der erste Schritt. Akzeptiere es. Du bist hier, weil du eine Chance verdient hast. Und wenn du bereit bist, dir die Hilfe zu holen, die du brauchst, dann wird es irgendwann besser.“

„Was weißt du schon davon?“ Lennart setzte sich wieder hin, als wäre er körperlich erschöpft. Der Schmerz in seiner Brust drückte alles zu. „Ich werde niemals so sein wie die anderen hier. Niemand versteht mich, niemand interessiert sich wirklich für mich. Sie sind alle nur erwachsene Idioten.“

Der Sozialarbeiter seufzte, als er Lennart ansah. „Weißt du, Lennart, manchmal braucht es mehr als nur unsichtbare Mauern, um jemanden zu verstehen. Es braucht Zeit. Und es braucht Geduld. Aber ich weiß, dass du mehr bist als deine Wut und dein Schmerz. Und eines Tages wirst du das auch erkennen.“

Lennart blickte ihn mit leeren Augen an. Vielleicht hatte der Sozialarbeiter recht, vielleicht aber auch nicht. In diesem Moment war alles so surreal. Er war hier, und es fühlte sich an, als wäre alles um ihn herum in Dunkelheit gehüllt. Doch irgendwo tief in ihm wusste er, dass er nicht immer so weiter machen konnte. Vielleicht konnte er irgendwann den richtigen Weg finden. Vielleicht konnte er irgendwann der sein, der er immer sein wollte. Aber im Moment wollte er einfach nur nach Hause, zurück zu dem, was er kannte – auch wenn das bedeutete, dass er damit alles, was er je geliebt hatte, zerstören würde.

„Ich gehe jetzt“, sagte Lennart schließlich und stand abrupt auf. „Lass mich einfach in Ruhe. Ich will nichts hören.“

Der Sozialarbeiter nickte nur und ließ ihn gehen. Als Lennart den Raum verließ und die Tür hinter sich ins Schloss fiel, fühlte er sich nicht besser oder schlechter. Er fühlte sich leer, als hätte jemand etwas aus ihm herausgesogen, was er nie wirklich verstanden hatte.

Ein Mitarbeiter der Einrichtung zeigte Lennart sein Zimmer und ließ in da erstmal allein. Lennart legte sich erstmal in das Bett. Es war eine lange Nacht und der wollte jetzt einfach nur schlafen.

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