Es war das Jahr 2017.
Familie Potter befand sich auf der Muggelseite des Bahnhofs King's Cross in London. Lily saß auf dem Wagen mit Koffern, Tieren und Schulsachen, der von einem ihrer großen Brüder geschoben wurde. Vor der Mauer, die auf das Gleis 9 ¾ führte, hielt James kurz an und ließ seine kleine Schwester Lily herunterspringen.
Diese ging zu ihrer Mutter Ginny, während James mit Anlauf durch die Mauer bretterte. Lily zuckte zusammen, aber für James war das nichts Neues mehr. Es war nämlich sein zweites Jahr, das heute Abend beginnen würde. Albus, das Sandwichkind, würde dagegen erst jetzt nach Hogwarts kommen. Lily beneidete ihre älteren Brüder.
„Mum?", fragte sie, als Albus gemeinsam mit ihrem Vater Harry samt Wagen und Haustier auf die Mauer zusteuerte, und die beiden alleine zurückblieben. „Warum darf ich erst nächstes Jahr nach Hogwarts?", sagte Lily im Bettelton, obwohl sie wusste, dass sie immer die gleiche Antwort erhalten würde, bis es soweit war.
„Weil du deinen Brief noch nicht bekommen hast und also noch nicht schulreif bist." Ginny strich Lily übers Haar.
Als ob. Nun gut, dann musste eine Alternativfrage her, schließlich konnte die kleine Potter das Gespräch nicht so für sich ausgehen lassen: „Was ist Schwarze Magie?"
Ginny erstarrte, antwortete jedoch. „Dunkel. Meistens sind Zauber gemeint, die etwas zur Natur Gegensätzliches bewirken. Denk an die Sache mit den Horkruxen, durch die Voldemort nicht starb, obwohl eigentlich hätte geschehen müssen."
„Warum ist das verboten? Stell dir vor, Dad würde einen machen und dann umgebracht werden. Da würdest du doch auch dankbar sein, wenn er trotzdem noch irgendwie am Leben wäre, oder?"
Ein schockierter Blick von ihrer Mutter. „Lil, für einen Horkrux muss man einen Mord begehen."
Hatte sie ihre Tochter damit abschrecken wollen, war das misslungen. Schwarze Magie faszinierte sie mehr denn je.