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13 - Rückkehr und Feindschaften

Lily lag in ihrem Bett und starrte in die Dunkelheit. Sie konnte nicht schlafen, denn ihre Fantasie ließ in der flimmernden Schwärze vor ihren Augen Monster entstehen, die ihre Klauen nach ihr aussteckten. Sie zuckt jedes Mal aufs Neue zusammen und ihr Herz raste, auch wenn sie gerade nichts sah.
Schließlich reichte es ihr. Sie schob die Bettdecke beiseite, stieg aus dem Bett und ging hinunter in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Dabei mühte sie sich wirklich ab, leise zu sein, denn die Erwachsenen, die im Wohnzimmer saßen, sollten nicht mitbekommen, dass sie noch wach war. Tatsächlich unterhielten sich diese gerade über etwas Gewichtiges.
„Minerva hat geschrieben", sagte Hermine gerade.
Sofort herrschte Stille.
„Worum ging es?", wollte Audrey besorgt wissen. Mit den Kindern konnte es nichts zu tun haben, schließlich waren diese bereits eine Woche wieder zuhause.
„Sie möchte den Orden wieder in Leben rufen", erklärte die Zaubereiministerin leise ohne jegliche Wertung in der Stimme.
„Was verleitet sie zu der Annahme, dass dies nötig sei?", fragte Percy ziemlich steif.
„Das Lied des Sprechenden Hutes. Er warnte vor Gefahren außerhalb, innerhalb und auch durch die Häusereinteilung. Minerva hat lange darüber nachgedacht und ist zu den Entschluss gekommen, dass es nicht schaden kann, wenn wir unsere Aktivitäten wieder aufnehmen."
Charlie bemerkte: „Du klingst bedrückt."
„Ja", gab Hermine zu. „Weil es bedeutet, dass es wieder losgeht. Auf welche Art auch immer. Wer wird uns diesmal angreifen?"
„Offenbar war der Hut am Anfang des Liedes noch nicht so pessimistisch, sondern erst zum Schluss", leistete Ron auch seinen Beitrag. „Vielleicht dauert es noch."
„Wollen wir mal hoffen", grummelte Harry. Ihm schien die Aussicht auf einen weiteren Krieg überhaupt nicht zuzusagen.
Lily hatte längst aufgehört zu trinken und umklammerte das Glas nur noch mit kalten Fingern. Beinahe lautlos stellte sie es in die Spüle und schlich auf Zehenspitzen die Treppe hinauf.
Der Orden des Phönix war wieder da. Und zwar stärker als je zuvor. Er hatte das Ministerium auf seiner Seite, Lily nicht. Das konnte ihr nicht zugutekommen.

~*~

Am nächsten Morgen war Lily die letzte, die aufwachte, und das auch nur, weil Ginny sie weckte.
Gestern hatte sie noch lange nachgedacht, was die belauschte erste Ordenssitzung für sie bedeutete. Ihre Eltern, deren Freunde und der Rest der Großfamilie würden wachsamer sein. Ein weiterer Zwischenfall wie der an Halloween würde strenger behandelt werden. Lily würde ihre verbotenen Bücher besser verstecken müssen, als sie einfach in der letzten Reihe der Privatbibliothek zu platzieren. Das war nun zu unsicher. Würde jemand bemerken, dass diese eher zweifelhaften Lektüren wenig Taub mit kleinen Handabdrücken trugen, wäre das ganz bestimmt nicht vorteilhaft für sie. Immerhin war dieses Wissen, das sie sich da seit einem Jahr aneignete, nicht umsonst verboten.
„Lils, möchtest du denn gar kein Frühstück?", fragte Ginny stirnrunzelnd, als sie die Vorhänge öffnete und Licht in den vorübergehenden Schlafsaal hereinließ.
„Doch, doch", gähnte Lily hinter vorgehaltener Hand und stieg in Zeitlupe aus dem Bett. Auf dem Boden stieß sie auch gleich mit dem Fuß gegen ihre Geschenke, die auf Berge von zerrissenem Geschenkpapier gebettet waren. Wie gewünscht hatte sie am gestrigen Tag viele Bücher bekommen, ein paar Haarspangen und einen grünen Weasleypulli mit einem grauen ‚L' darauf. Albus hatte ihr versprochen, ihr den Tarnumhang öfter auszuleihen was wirklich nicht schaden konnte. Immer hatte sie sich artig bedankt, auch bei denen, die ihr etwas für sie Nutzloses geschenkt hatten, wie zum Beispiel Hugo. Wofür würde Lily jemals eine blonde Stoffpuppe in orangem Kleidchen brauchen? Hugo wusste doch, dass sie mit typischem Mädchenspielzeug nicht viel anzufangen wusste, aber anscheinend glaubte er, sie habe mit der Häusereinteilung eine grundsätzliche Charakterumwandlung durchlebt...
Ein Verhalten wie dieses konnte Lily auch den Rest der Ferien bei vielen ihrer Familienmitglieder beobachten. Auch wenn sie sich wirklich Mühe gaben, das musste Lily anerkennen, so benahmen sie sich ihr gegenüber anders. Das zeigte sich aber meist nicht so offensichtlich wie bei den Weasley-Granger-Geschwistern, sondern zum Beispiel beim Entgnomen, wenn sie als Einzige einen eigenen Eimer hatte, weil alle anderen sich mehr oder weniger unbewusst für andere Bereiche des Gartens entschieden hatten. Albus und Lucy waren die Einzigen, die halbwegs in ihrer Nähe arbeiteten.
Aber so etwas störte Lily nicht mehr. Als sie klein war, hatte sie mit Ausgrenzung nicht gut umgehen können, obwohl ihr an sich nichts an den Kindern lag. Wurde sie im Kindergarten oder in der Grundschule von den Muggeln dort beleidigt, hatte sie einen Weinkrampf bekommen und sann auch Jahre danach auf Rache.

~*~

Im Hogwarts-Express dauerte es ein wenig, bis sie Helena und Jeremiah gefunden hatte.
Ächzend hievte die Potter ihren nun doch etwas schwereren Koffer auf die Gepäckablage über ihren Köpfen. „Wo ist denn Jason?", wollte Lily wissen und ließ sich auf die Sitzbank fallen.
Der Zug fuhr los.
„Keine Ahnung", grummelte Jeremiah. „Woher soll ich das auch wissen?"
Helena zuckte ratlos die Schultern, als Lily sie fragend ansah, und ging zur Schiebetür, um auf den Gang zu spähen. Scheinbar hatte sie etwas entdeckt, denn sie verschwand für kurze Zeit und kehrte schließlich mit der gesuchten Person zurück. „Tadaaa, Jason Creevey!", präsentierte sie ihn scherzhaft seinen Freunden.
„Alter, wo hast du gesteckt?", wollte Jeremiah ein wenig salopp wissen. „Erzähl mir nicht, du wärst auf dem Gang eingeschlafen und jemand hätten auf dir rumgetrampelt, das glaub ich dir nämlich nicht." Skeptisch beäugte er den lädierten Jason.
Dieser seufzte selbstmitleidig und rutschte zu Helena auf die Bank." Ich hab einen Hufflepuff geschubst, weil der im Weg stand. Dummerweise war das vorm Abteil mit Lilys ältestem Bruder und der hat gleich seine Freunde auf mich gehetzt..." Grimassen ziehend deutete er auf sein Auge, dessen Haut darum sich langsam grünlich verfärbte. Ähnlich sah seine Wange aus und die Lippe war aufgeplatzt.
Helena tätschelte ihm in einer Geste schüchternen Mitleids die Schulter, was ihm ein gequältes Aufjaulen entlockte. Erschrocken zog sie die Hand zurück. „Oh, tut mir leid."
„Schon okay. Das war halt nur, wo ich gegen die Abteiltür geflogen bin", erklärte Jason.
Jeremiah verdrehte die Augen. „Mach kein Drama draus."
Lily beachtete ihn nicht: „Weißt du was, Jason, was du nach der Hutzeremonie machst? Du gehst zu Madam Pomfrey. In den Krankenflügel."
„Wird wohl das Beste sein", pflichtete er ihr bei und öffnete den kippbaren Teil der Glasscheibe des Abteils, um frische Luft hereinzulassen, die sein Gesicht kühlte.
Lily trat grinsend heran, steckte den Kopf durch den Spalt und streckte die Zunge heraus. Der Wind knatterte ihr um die Ohren. „Was bin ich?", schrie sie gegen den Lärm an.
Ihre Freunde brüllten vor Lachen, selbst Jeremiah schmunzelte.
„Ein Hund!", rief Helena ein wenig überflüssig, aber das störte niemanden.
Lily zog den Kopf zurück und setzte sich wieder. Sie rieb sich die Ohren. „Mega laut da draußen." Dann sah sie fordernd in die Runde. „Wer will auch?"
Die anderen verstanden. Jason erklärte sich bereit und imitierte einen Frosch, Helena ein Pferd und Jeremiah unternahm erst mal einen Weigerungsversuch, wurde allerdings von seinen Mitfahrern überredet und bescherte ihnen eine Viertelstunde Ratespaß, in der er nicht damit herausrücken wollte, was er denn nun war. Am Ende schlugen sich alle die Hand vor die Stirn, denn es hätte so offensichtlich sein können.
„Eine Fledermaus", verkündete Jeremiah zufrieden. Ihn schien es nicht im Geringsten zu kümmern, dass er sein Tier zu schlecht dargestellt zu haben schien, als dass man es hätte erraten können.

~*~

Alice lief ihnen entgegen, kaum dass sie den Gemeinschaftsraum durch das Portrait betreten hatten, und umarmte erst Jason, dann Lily und zuletzt Helena. Jeremiah hatte sich verdrückt. „Bei Salazar, das war so langweilig hier!", stöhnte sie. „Malfoy sitzt die ganze Zeit nur rum und scheint einen Lesetick entwickelt zu haben, die älteren Schüler behandeln mich von oben herab, die Lehrer bleiben mal abgesehen von den Kontrollgängen unter sich und sind auch sonst nicht die besten Gesprächspartner und sonst ist niemand da", klagte sie, melodramatisch wie immer.
Lily zog sich ihre Jacke aus und klemmte sie sich unter den Arm. Den Koffer packte sie am Henkel und wollte gehen, drehte sich aber noch halb um: „Ich bring mein Zeug weg, ja?" Sie wartete die Antwort gar nicht erst ab. „Bin bald wieder da!"
Dann verschwand sie in ihren Schlafsaal. Den Koffer schob sie ungeöffnet unter ihr Himmelbett mit den grünen Samtvorhängen, den Zauberstab wollte sie neben das Kopfkissen legen, hielt aber inne. Beinahe fahrig nahm sie ihn wieder in die Hand und richtete ihn auf die Bettdecke. „Wingardium leviosa!" Das Zielobjekt erhob sich in die Luft, wo es ein wenig wackelig verharrte.
Das hatte jetzt sein müssen. Es war schön, wieder angestaute Magie pulsieren zu spüren, aber irgendwann wurde der Druck unerträglich. Sie hatte irgendwo gelesen, dass dieses Phänomen hauptsächlich vor der Einschulung und ansonsten nur bei sehr mächtigen Hexen und Zauberern vorkomme. Das wurde aber in Großbritannien stetig seltener, da sich die achtundzwanzig reinblütigen Zaubererfamilien immer mehr mit Muggeln und Muggelgeborenen vermischten. Die wenigen, die sich diesem Trend widersetzten, waren die Malfoys, Greengrass, Selwyn und noch einige andere nicht ganz so bekannte.
Die Potter lächelte, löste den Zauber, legte den Stab beiseite und ging höchst zufrieden zurück zu ihren Freunden, welche Snape explodiert ausgepackt hatten. Alice hatte das Spiel ein paar Gryffindors abgeknöpft, die es massenhaft in ihrem Gemeinschaftsraum zu haben schienen. Aber niemand außer den Schülern, die Bekanntschaft mit seinem Gemälde gemacht und es nach seinem Namen gefragt hatten, wusste mehr, wer Snape war. Lily wusste nur das, was ihr Vater erzählt hatte, und das bestand nur aus ausgesuchten Fakten. Jedenfalls hatte Lily immer diesen Eindruck.

~*~

In der ersten Stunde am nächsten Tag hatten die Slytherins Geschichte der Zauberei mit den Ravenclaws bei der Hufflepuff-Hauslehrerin Professor Bones. Das war die letzte Unterrichtseinheit zum Thema Todesser und ihre Methoden, daher wurde heute alles wiederholt.
Die Lehrerin begrüßte die Schüler freundlich und erhielt eine mehr oder weniger begeisterte Antwort.
Lily saß zwischen Helena und Alice, Jason neben letzterer. Die Potter stellte ihr Tintenfass auf den Tisch und holte eine Pergament aus ihrer Tasche.
„Also, fangen wir dann mal an. Wie kamen Todesser an Informationen?", fragte Bones, das Geschichtsbuch in der linken Hand. Unbewusst zupfte sie sich eine leuchtend rote Haarsträhne aus dem mit einer breiten Haarklammer zusammengefassten Zopf. Letzterer verlieh ihr ein erwachseneres Aussehen, was sie mit ihrem eher pausbäckigen Gesicht bitter nötig hatte, um an Autorität zu gewinnen.
Jeremiah hob gelangweilt die Hand. Niemand sonst traute sich nämlich, diese Antwort zu geben, und er war neben Lily immer der Einzige, der sich meldete. „Durch Folter und Erpressung."
Bones nickte. „Ich bin froh, dass die meisten Todesser inzwischen in Askaban einsitzen und uns nichts mehr anhaben können. Die Familien vieler meiner Mitschüler wurden damals Opfer der Todesser. Sie erlebten schreckliche Dinge." Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. „Meine Tante Amelia leitete damals im Ministerium die Abteilung für magische Strafverfolgung. Sie unterstützte Dumbledore und entschied gerecht. Deswegen wurde sie 1996 sehr grausam von Voldemort ermordet. Ihr war lange gedroht worden, aber sie erzählte uns nichts, um uns zu schützen. Als sie ein paar Tage nicht zur Arbeit erschienen war, forschte man nach. Sie lag tot in ihrem verschlossenen Haus, schien sich ordentlich gewehrt zu haben. Das Ministerium musste erst mal durch die ganzen Schutzschilde brechen und die Muggelpolizei verstand gar nichts mehr. Die Drohbriefe hatte Amelia in ihrer Schreibtischschublade verstaut. Wir fanden sie, als wir ihre Sachen abholten." Bones schluckte und fasste sich schließlich wieder, um mit dem Unterricht fortzufahren. „Wie auch immer... Was sind die Unverzeihlichen Flüche?"
Alice' Hand schnellte nach oben, ehe jemand anderes auch nur die Gelegenheit dazu hatte. „Avada Kedavra, Cruciatus, Imperius."
„Gut, aber haltet ihr Slytherins euch vielleicht ein bisschen zurück und lasst auch die Ravenclaws mal drankommen?", bat die Lehrerin ein wenig ärgerlich.
Beleidigt rutschte Alice tiefer in die Schulbank. „Ja, Professor." Es passte ihr offensichtlich überhaupt nicht, so zusammengestaucht zu werden. Als Bones wegsah, schnappte sie sich einen Pergamentfetzen, kritzelte eine an die Geschichtslehrerin gerichtete Beleidigung darauf und schob ihn Lily zu, die darauf nichts erwiderte. Sie mochte Bones und es tat ihr leid, was mit deren Tante passiert war, aber es würde mit ihrer Hauszugehörigkeit nicht angehen, die Hufflepuff-Hauslehrerin zu verteidigen.
Bones beachtete die Schülerin längst nicht mehr und fragte die Klasse: „Was war die ‚Geheimwaffe' Voldemorts, die er gerne und oft einsetzte?"
Zaghaft meldete sich ein kleines Mädchen mit zwei geflochtenen Zöpfen und wartete im Gegensatz zu Lilys Hauskameraden auf das zustimmende Nicken der Professorin. „Legilimentik, aber das beherrschen nur wenige und das hat sich bis heute allgemein nicht geändert."
Professor Bones lächelte freundlich: „Korrekt, Miss Bender. Die einzigen bekannten Legilimentiker sind Harry Potter und unsere Ministerin."
Das Mädchen nickte, aber kaum dass es nicht mehr die Aufmerksamkeit der Professorin hatte, schnellte sein Blick zu Lily, die erschrocken die Luft einsog. Woher kam das Misstrauen, das ihr entgegengebracht wurde? Was ahnte Bender? Glaubte sie, Lily sei dazu fähig? Das war vor den Geschehnissen in der Kammer der Fall gewesen, aber das konnte niemand wissen. Sie hatte die Fähigkeit auch nie als Informationsquelle genutzt, sondern nur wie den Imperius.
Der Gong aus der Großen Halle erklang. Man hörte ihn im ganzen Schloss. Die Schüler sprangen auf, packten ihre Sachen zusammen und verließen das Klassenzimmer. In dem Gedränge wurde Lily von einer gewissen Ravenclaw angerempelt, die sie nicht mal ansah.

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