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Lonely

Beinah abwesend war sein Blick, auf einen anderen Ort in einer anderen Zeit gerichtet. Diese dunklen Momente durchlebte er jeden Tag aufs Neue, während er oben auf dem Hang vor sich hin brütete. Es war wie vor nicht all zu langer Zeit, als Sakura ihm nach all den Jahren zum ersten Mal wieder gegenüber trat, um ihn zum Bleiben zu bewegen? Oder hatte er diese Dinge vielleicht längst verdrängt? Hatte erst ihre Ankunft ihn gezwungen, sich wieder mit den Ereignissen auseinanderzusetzen, die ihn fort von Familie und Freunden ins Exil getrieben hatten?

Bevor er ihn sah, spürte er ihn. Naruto. Nun kam auch er den Hang hinauf, in dem verzweifelten Versuch ihn zu überzeugen. Er war wütend. Ein tiefer Seufzer der Frustration entwich Sasukes Kehle, die sich plötzlich wie zugeschnürt anfühlte.

Der unglaubliche Drang überkam ihn, zu fliehen, doch er fand die Stärke dazu nicht. Wie angewurzelt stand Sasuke an Ort und Stelle. Seine Füße fühlten sich so schwer wie Blei an, wollten sich keinen Millimeter vom Boden heben, wie sehr er sich auch bemühte. Ein unangenehmes Gefühl beschlich ihn, welches jeden Teil seines Körpers in erwartungsvolle Spannung versetzte. Sein Atem beschleunigte sich in demselben Rhythmus seines Pulses, welcher ein unangenehm spürbares Rauschen in seinen Ohren verursachte.

Keiner von ihnen würde aufgeben, obwohl sie es sollten.

Seine Präsenz erdrückte ihn, mit jedem Gott verdammten Schritt, den er auf ihn zu machte. Diese Macht, die das Band der Freundschaft besaß, dem konnte sich Sasuke nicht entziehen.

,,Sasuke."

Seine vertraute, warme Stimme war wie tausend Nadelstiche auf seiner Haut. Der erste Impuls war es ihn zu ignorieren, doch Naruto war niemand, der leichtfertig aufgab. Das hatte er zu oft lernen müssen. Wie in Zeitlupe drehte Sasuke sich zu ihm um. Den Bruchteil einer Sekunde starrten sie einander nur an. Versuchten die Stimmung und Gedanken des jeweils anderen zu ergründen.

,,Warum bist du gekommen?", fragte er abweisend.

,,Du weißt, warum ich hier bin und ich weiß, warum du deine Hilfe verweigerst. Es ist nicht wegen Sarada, sondern wegen Sakura."

Überrascht weiteten sich seine Augen, bevor Sasuke seine stoische Gelassenheit zurückerlangte. Es war beeindruckend, wie Naruto sein Zögern zu helfen, in nur einer Sekunde analysiert hatte. Doch er würde ihm nicht die Genugtuung geben, es offen zuzugeben.

Als Sasuke stumm blieb, fuhr Naruto einfach fort: ,,Du hast Angst vor deinen Gefühlen."

Gefühle, ein simples Wort und doch so komplex.

,,Du kannst deine Augen schließen, wenn du etwas nicht sehen willst, aber du kannst nicht dein Herz verschließen, wenn du etwas nicht fühlen willst."

Narutos Worte trafen Sasuke tief.

Mit einem ernsten Ausdruck auf dem Gesicht musterte er Naruto, und als er endlich sprach, war die Stimme kaum mehr als ein Flüstern. ,,Ich weiß nicht, was gefährlicher ist: Die Gefahr, die mich zerstören will, oder die Gefühle, die ich nicht loswerden kann."

Einen langen Augenblick war nur das Heulen des Windes zu hören, das durch die Felswände pfiff. Naruto trat dicht neben ihn. Schulter an Schulter standen sie da.

,,Sasuke, du hast dich doch längst entschieden."

Ohne den Funken eines Zögerns erkennen zulassen, streckte Naruto ihm seine Hand entgegen, die er einen Moment regungslos betrachtete. Ein Konflikt brach in ihm aus. Das Verlangen seiner Tochter beizustehen war groß, doch die Gefahr, in die er sie dadurch bringen würde noch größer. Und da war noch etwas anderes, was ihn zurückhielt. Sakura

Unweigerlich würde er sie erneut verletzen, wenn er sie begleitete, denn er würde nicht bleiben können. Nicht so lange die Gefahr nicht beseitigt war. Oder redete er sich dies nur ein, um sich seinen Ängsten nicht stellen zu müssen?

In seinem Körper machte sich eine Unausgeglichenheit in Form von Anspannung und Druck breit. Plötzlich fühlte er sich innerlich getrieben. Dieses nagende Gefühl, mit „sich selbst zu kämpfen", brachte Sasuke an seine Grenzen. Es gelang ihm einfach nicht, eine Entscheidung zwischen zwei Alternativen zu treffen und die Für und Wider-Argumente halfen ihm auch nicht sonderlich weiter. Erneut betrachtete Sasuke Narutos Hand, welche er ihm noch immer entgegenstreckte.

Verzweiflung befällt zwangsläufig die, deren Seele aus dem Gleichgewicht ist.

Plötzlich betrachtete er Narutos Hand als Chance. Sie könnte  zu den Triebfedern für Veränderungen werden. Jahrelang steckte er nun in diesem Problem fest und scheiterte bei sämtlichen Lösungsversuchen. Zumeist wollte Sasuke immer zwei Dinge gleichzeitig, die sich aber widersprachen. Der Versuch etwas zu ändern gelang dann nur kurzfristig. Die Folge war, dass er wieder in alte Verhaltensmuster zurückfiel, was die Enttäuschung und Frustration zunehmend erhöhte. Die Gedanken begannen zu kreisen und er konnte sie zwar auch mal ausblenden, doch tauchten dann aber wieder unvermittelt auf. Der Konflikt ging in steigendem Maße mit einem Gefühl der Ausweglosigkeit und Hoffnungslosigkeit einer Lösungsfindung einher. Doch nun bot sich ihm ein Ausweg.

Warum hatte er Naruto ausgeschlossen, wenn er doch der Schlüssel zum Erfolg sein konnte?

Die Entscheidung war doch so einfach. Wie von selbst ergriff Sasuke Naruto Hand.

Was nun blieb war die Furcht.

Leichtfüßig und summend lief Naruto vor ihm den Hang hinab, was Sasuke die Augen verdrehen ließ. Es war dieser Optimismus, den er verfluchte. Ein mulmiges Gefühl beschlich ihn. Sie war noch immer wütend. Er konnte es fühlen. Endlich kam ihr rosa Schopf in Sichtweite. Bei dem Anblick setzte sein Herz kurz aus, um dann aufgeregt und schnell weiterzuschlagen. Sakura starrte grimmig in die Ferne. Nervös trat er neben sie, aber sie weigerte sich, ihn anzublicken. Unschlüssig, ob er etwas sagen sollte, stand er einfach da. Öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Schließlich nahm Sakura ihm die Entscheidung ab.

,,Ich habe daran geglaubt, dass wir eine Zukunft hätten. Aber offensichtlich habe ich mich geirrt."

Mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und davon. Sasuke blieb am Rande des Hanges zurück. Kurz zuckte seine Hand, als wolle er nach ihr greifen, um sie aufzuhalten. Aber dazu hatte er nicht das Recht.
Langsam glitt sein Blick zum Himmel, wie um sich abzulenken. Gerade begann die Sonne zu sinken, um der Nacht Platz zu machen. Wie angewurzelt stand Sasuke noch immer an der Stelle, an der Sakura ihn so abrupt stehengelassen hatte. Seine Füße verspürten nicht den Drang sich zu bewegen.

,,Es wäre sinnlos jetzt noch weiterzugehen. Wir sollten unten am Hang unser Lager aufschlagen", sprach Itachi in die unangenehme Stille, die herrschte. Kaum hatte Itachi die Worte ausgesprochen marschierte Sakura auch schon den Rest des Weges hinab, wobei sie ihr Kinn trotzig in die Höhe reckte. Naruto sah Sakura nach, bevor er sich zu Sasuke umwandte.

,,Ich hoffe, du weißt, wie du mit ihr umgehen musst."

Nein, das wusste er nicht.

Freiwillig erklärte sich Sasuke bereit die erste Wache zu übernehmen, nur um Sakura aus dem Weg zu gehen. Das war zwar nicht die Lösung, aber im Moment wusste Sasuke sich nicht anders zu helfen. Er war niemand, der seine Gefühle offenherzig zeigte. Nun saß ee vor dem warmen Feuer und dachte nach. Langsam begann er die Umgebung auszublenden und sich nur auf sich selbst zu konzentrieren.

Atme. Atme einfach nur.

Der Wind – jener stete Gefährte – füllte seine Ohren mit dem leisen Wispern der Herbstbrisen. Kein Vergleich zum Wimmern des Winters oder dem Heulen der Sommerstürme. Er konnte darin die Rufe der nachtaktiven Vögel hören, die hoch über ihm dahinzogen, und das Summen der Insekten im Gras, das seinem ganz eigenen Takt folgte. Es war, als könnte er die ganze Welt hören, die auf seine Sinne einströmte.

So lange hatte Sasuke alles von sich ferngehalten, und jetzt loderte eine Flamme glühend heiß in ihm. Naruto und Sakura hatten recht. Sie brauchten ihn, ebenso wie Sarada, wie die Ninja Welt, wie all jene, die die Hoffnung zu verlieren drohten. Seine Trauer und seine Schuldgefühle hatten ihn in Dunkelheit und Verzweiflung gestürzt; das war alles, was er noch wahrgenommen hatte. Um jene, die er liebte vor seinem Versagen zu schützen, hatte er sich von allem abgeschottet – auch von jeglicher Hoffnung. Irgendeine seltsame Macht hatte Sakura zu ihm geführt, da war er sich nun sicher.

Sakura hatte an ihn geglaubt, obwohl er ihr keinen Grund dafür gegeben hatte.

Auf einmal spürte Sasuke eine vertraute Präsenz wie einen kalten Windhauch an seinem Rücken, und eine Gänsehaut breitete sich auf den Armen aus, die selbst das warme Feuer nicht verhindern konnte. Schwer schluckte Sasuke, als er sich quälend langsam umdrehte. Zwang sich förmlich in ihre Augen zu blicken – diese wütenden, gequälten Augen.

,,Das würde ich jetzt lieber nicht machen", murmelte sie, wobei sie sich bereits wieder von ihm abwandte. Jetzt hätte er die Chance einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen, in dem er Sakura gehen ließ. Doch er konnte es nicht - nicht nachdem, was ihm eben klar geworden war.

,,Ja, ich auch nicht, aber wir sollten darüber reden", sagte er leise, doch zugleich eindringlich. Unerwartet ließen die Worte sie innehalten. Entschlossen wappnete Sasuke sich, diesmal würde sie ihn für seine Taten zur Rechenschaft ziehen. Das konnte er spüren und er würde es zulassen.

,,Warum hast du mich verlassen, ohne zurückzukommen?"

Sakuras Stimme bebte vor Wut. Der Schmerz, der sie umgab, war für ihn fühlbar. Wie unsäglich sie seinetwegen gelitten hatte. Am liebsten hätte Sasuke all diesen Schmerz auf sich genommen, um Sakura davon zu befreien. Doch dafür war es längst zu spät.

,,Gib mir eine ehrliche Antwort."

Ehrliche Antwort. Gab es eine solche überhaupt?

,,Ich wollte euch beschützen", sagte er schlicht.

,,Ich glaube dir nicht", schnappte sie.

Wissentlich ignorierte Sasuke die Bemerkung, und zwang sich zur Konzentration.

,,Warum habe ich dir nur vertraut?", schnappte sie erneut. ,,Du bist ein egoistischer Verräter."

Irritiert starrte er sie an. ,,Weil ich meine Familie retten wollte? Als ob du das nicht selbst tun würdest."

,,Würde ich nicht, zumindest nicht davonlaufen", entgegnete Sakura harsch.

,,Nein? Du hättest deine Familie oder Freunde also nicht gerettet, falls du die Chance dazu gehabt hättest."

Jegliche Farbe wich aus Sakuras Gesicht. Sie öffnete und schloss den Mund. In ihren Augen glitzerten verräterische Tränen, ausgelöst durch seine Worte.

War er nun zu weit gegangen?

In diesem Moment schien sie sich wieder zufassen, denn Sakura stampfte auf ihn zu und schubste ihn. Kurz geriet Sasuke ins Wanken. Dieser Wutausbruch ließ ihn sofort verstummen. Anscheinend wirkte er so erschrocken – und verletzt –, dass Sakuras Zorn abebbte und von einem Gefühl völliger Hilflosigkeit ersetzt wurde.

,,Madara spürte meine Stärke, genauso wie er Saradas nun spürt", erklärte er, um Sakura seine Flucht und sein Fernbleiben begreiflich zu machen. ,,Und er fürchtet diese heranwachsende Stärke."

,,Lügner", schrie Sakura, aber da war keine Überzeugung in ihrem Ausruf. Sie konnte spüren, dass er ihr die Wahrheit erzählte – oder dass er zumindest nicht versuchte, sie in die Irre zu führen. Aber so leicht würde Sakura nicht nachgeben, das wusste er.

Die Verbindung zwischen ihnen war urplötzlich so roh und gewaltig – es erinnerte ihn an eine elektrische Spannung. Das Gefühl überkam ihn, sie berühren zu wollen. Er müsste nur den Arm ausstrecken, um ihre Hand zu berühren, ihr Gesicht, ihr Haar. Doch Sasuke widerstand, weil er in ihren Augen sah, dass sie noch Zeit brauchte. Die Angst davor, dass er sie wieder und wieder verlassen würde, saß zu tief.

,,Warum schweigst du jetzt?", fragte sie misstrauisch, während sie ihn nicht aus den Augen ließ.

,,Ich werde dir antworten, wenn du eine ehrliche Frage stellst", erwiderte er.

Sakura wandte den Blick von ihm ab, während sie sprach: ,,Ich bin vollkommen alleine."

,,Du bist nicht allein", sagte er, wobei Sasuke nun doch begann die Hand nach ihr auszustrecken. Abrupt drehte Sakura ihren Kopf wieder in seine Richtung. Der eiskalte Blick, den sie ihm zuwarf, veranlasste ihn dazu die Hand wieder sinken zulassen.

,,Das ist nicht wahr!", schrie sie, aber selbst in ihren eigenen Ohren klangen die Worte wie ein verzweifeltes Flehen.

Natürlich wusste Sasuke sofort, auf was sich ihre Worte bezogen. Nicht auf Familie oder Freunde, sondern auf ihn. Sakura fühlte sich von ihm alleine gelassen.

Und erwusste nicht, ob er das noch ändern könnte.






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