Entscheidungen
»Ah da kommt Madame Girard. Dann lasst uns mal gehen«, sagte Luc und erhob sich, als er ihre Hauslehrerin kommen sah. Madame Girard hatte Harry sofort in ihr Herz geschlossen. Sie tat alles, damit es ihm gutging und versuchte, ihn die Erlebnisse an Hogwarts vergessen zu machen. Nun sah die Hauslehrerin und Lehrerin für Zauberkunst auf seltsame Weise besorgt aus.
»Meine Lieben, bitte begeben Sie sich langsam in Ihre Häuser«, rief sie und nach und nach erhoben sich die Schüler und strebten zum Ausgang der Halle.
»Harry, bitte warten Sie kurz«, sagte Madame Girard und hielt ihn an der Schulter zurück. Fragend sahen die anderen zu ihm.
»Ähm ... geht schon vor, wir sehen uns gleich«, sagte er. Alice, Hugo und Luc nickten und schlossen sich den anderen an.
»Ist was passiert?«, wollte Harry wissen, als er den Blick seiner Lehrerin sah.
»Nein, nein ... aber nun, Madame Maxime möchte Sie gerne sprechen, jetzt«, sagte sie. Harry nickte zögernd. Bisher her war er nur zwei Mal bei der Direktorin gewesen. Zuerst bei seiner Ankunft und dann als er in die Quidditchauswahl der Schule aufgenommen worden war. Er fragte sich, was die Frau wohl von ihm wollte, denn Madame Girards Blick ließ nicht darauf schließen, dass es etwas Gutes war. Madame Girard führte ihn durch das Schloss bis hin zum Büro der Direktorin, welches in einem der obersten Türme lag. Die Lehrerin klopfte und schob Harry hinein, als Madame Maxims Aufforderung erklang. Das Büro war riesig, was sicher nur bedingt mit der Körpergröße von Madame Maxim zutun hatte. Es war ganz aus hellem Sandstein, wie das gesamte Schloss und unzählige Gemälde schmückten die Wände. Die Direktorin sah von einigen Dokumenten auf, als Harry eintrat.
»Harry, setzen Sie sich doch bitte«, sagte sie und wies auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch. Harry ging langsam näher und tat, wie ihm geheißen. Er versank beinahe in dem großen gepolsterten Stuhl und sah nun fragend zu der Direktorin. Die Frau sah im Gegensatz zu Madame Girard nicht besorgt aus, sondern eher nachdenklich.
»Nun Harry, Sie fragen sich sicher, warum ich Sie hergebeten habe?«, der Angesprochene nickte.
»Was sagen Sie zu den Entwicklungen in diesem Jahr?«
»Sie meinen das Turnier? Ähm ... ja es klingt aufregend irgendwie«, sagte Harry und wusste nicht wirklich, was die Frau hören wollte.
»Ja in der Tat, das ist es. Nun ich habe mich gefragt, ob Sie eventuell Interesse dran hätten, mich nach Hogwarts zu begleiten?«
»I-Ich? Aber ich bin doch keine 17 Jahre alt.«
»Mein lieber Junge, natürlich sollen Sie nicht am Turnier teilnehmen, aber nun wie soll ich es ausdrücken?«, Madame Maxim stand auf und Harry musste nun seinen Hals recken, um der Frau in die Augen sehen zu können. Die Direktorin trat an das Fenster und sah in die Dunkelheit hinaus, ehe sich wieder zu ihm drehte.
»Sie vermissen England, nicht wahr?«, überrasch sah Harry sie an.
»Ähm ... ich fühle mich hier sehr wohl.«
»Das glaube ich Ihnen, aber sie vermissen es. Das sehe ich und das sehen auch die Lehrer und das ist nichts Schlimmes, das geht vielen ausländischen Schülern so. Aber Harry, Sie mussten viel durchmachen in ihrem kurzen Leben und manchmal ist es schwer, sich jeden Tag etwas wie Normalität zu erkämpfen. Ich weiß, dass Sie hier Freunde gefunden haben, und sie passen nach Beauxbatons, daran besteht kein Zweifel, aber ich möchte nicht, dass Sie ... dass Sie in drei Jahren erkennen, was Sie verpasst haben. Ich weiß nicht, ob Sie verstehen, was ich meine...«
»D-doch das tue ich«, sagte Harry schnell und schluckte schwer. Denn Madame Maxim hatte recht, er vermisste England, seine Familie und Freunde. Ja, er hatte sich oft gefragt, wie es wohl sein würde, wieder in Hogwarts zur Schule zu gehen, und er ertappte sich dabei, wie diese Gedanken immer häufiger in ihm kreisten.
»Ich habe mit Ihren Vätern per Eule gesprochen ... oh sein Sie nicht zu überrascht, sie durften nichts sagen, da das Turnier ein Geheimnis sein sollte. Sie würden zustimmen, wenn Sie sich dazu entschließen mich zu begleiten. Sie würden weiterhin ein Schüler Beauxbatons sein und auch nicht im Schloss leben, aber sie könnten wie alle dort am Unterricht teilnehmen und das Turnier beobachten. Sie müssen sich nicht heute Abend entscheiden. Schlafen Sie darüber und teilen Sie Madame Girard morgen früh mit, was Sie tun möchten, in Ordnung?«, Madame Maxim hatte sich wieder hinter den Schreibtisch gesetzt und sah Harry fragend an. Dieser nickte zögernd.
»I-Ich danke Ihnen«, sagte er und stand auf. Madame Maxim lächelte.
»Nicht dafür Monsieur Riddle. Schlafen Sie gut.«
Nachdenklich lief Harry durch die nun leeren Gänge des Schlosses. Er fühlte sich überfordert. Seine Väter wussten also Bescheid und hatten nichts gesagt, nichts sagen dürfen. Vielleicht war daher Tom so überbesorgt bei der Abreise gewesen. Harry wusste einfach nicht, was er machen sollte. Madame Maxim hatte einen wunden Punkt getroffen. So sehr er sich auch in Beauxbatons wohlfühlte, die Gedanken an zu Hause, an England und an Hogwarts waren präsenter denn je. Vielleicht war das jetzt die Chance herauszufinden, was er wirklich wollte, was er vielleicht auch brauchte. Seufzend stand er bald darauf vor der Tür, die in den Bereich der Fünftklässler führte. Er drückte die Tür auf und stand sogleich im Aufenthaltsraum. Dieser war jetzt noch gut besucht, alle hatten sich aus den Ferien zu berichten und so war jeder der gemütlichen Ecken besetzt. Im Kamin loderte ein Feuer und an den steinernen Wänden hingen Bilder des Jahrgangs. Harry wusste, dass sicher einige wissen wollte, was Madame Maxime von ihm gewollt hatte, aber er zog es für vor, nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen zu wollen. Er entdeckte Luc, Hugo und Alice, machte ihnen ein Zeichen und lief dann direkt die Treppe zu den Zimmern hinauf. Alice sah kurz zu Madame Girard, die ebenfalls mit an einem der Tische saß. Die Lehrerin nickte schnell und so folgte Alice den Jungs. Normalerweise durften die Mädchen nicht in die Zimmer der Jungen und umgekehrt genauso. Als die drei in das Zimmer der Jungs kamen, saß Harry auf seinem Bett und starrte ins Leere. Sofort setzte sich Alice zu ihm, während Luc und Hugo sich auf Lucs Bett setzten, welches Harrys gegenüber stand.
»Harry, was ist denn passiert? Was wollte Madame Maxime?«, fragte Alice sanft. Harry seufzte und erzählte, was die Direktorin ihm vorgeschlagen hatte. Erstaunt sahen die Freunde sich an.
»Wow, ich meine d-das ist doch super, machst du es?«, wollte Hugo wissen. Harry zuckte hilflos mit den Schultern.
»Ich ... ich weiß es nicht. Einerseits würde ich schon gerne, aber andererseits will ich euch auch nicht alleine lassen...«
»Harry, wir freuen uns doch für dich. Das ist eine super Chance!«, sagte Alice.
»Ja, ist doch klasse, dann kannst du dir das Turnier anschauen. Wir kommen schon klar, nur wird es dann sicher dieses Jahr nichts mit dem Sieg unserer Quidditchmannschaft«, sagte Luc und Alice rollte mit den Augen. Ein Lächeln huschte über Harrys Gesicht, aber sogleich wurde es wieder nachdenklich.
»Hast du Angst, dass es dir zu gut gefällt und du dableiben willst?«, riet Alice. Harry schluckte schwer und nickte.
»Aber das ist doch nicht schlimm. Dann wechselst du eben wieder«, sagte Hugo.
»Aber...«
»Nein Harry, wir bleiben doch trotzdem Freunde. Hey und dann besuchen wir dich mal in England, das wäre doch cool«, sagte Luc.
»Ja sicher, meine Väter würden sich freuen, aber ... ich weiß nicht ...«
»Jungs ... ähm ... könnt ihr uns mal kurz alleine lassen«, fragte Alice zögernd. Überrascht sahen sich Hugo und Luc an.
»Okay, komm Hugo, wir gehen mal zu Jakob, der hat wieder Süßigkeiten aus Deutschland mitgebracht«, sagte Luc.
»Ich dachte, du seist so satt«, sagte dieser.
»Ach Schokolade geht immer«, sagte Luc und zog Hugo aus dem Raum.
»Machst du dir Gedanken wegen Draco?«, wollte Alice wissen, als sie alleine waren.
»Ja irgendwie schon. Ich freue mich wahnsinnig, wieder mit ihm zusammen im Unterricht zu sein, wenn es dazu kommt und auf der anderen Seite weiß ich einfach nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.«
»Harry es tut mir wirklich leid, dass ich es angesprochen habe...«
»Nein Alice, ist schon gut. Du hast nur ausgesprochen, was ich schon länger weiß. Weißt du, was seltsam ist? Ich ... ich mache mir mehr Sorgen um die Reaktion meiner Väter, als darum es Draco zu sagen.«
»Warum? Gerade sie sollten es doch verstehen.«
»Ja, das schon, aber ... aber ich will nicht, dass sie denken ich sei schwul, weil sie meine Vorbilder sind und dann noch Severus und Reg dazu. Dad denkt sowieso schon immer, ich hätte zu wenige weibliche Vorbilder, dabei gibt es immer noch Narzissa und all die Lehrerinnen hier und dich«, sagte Harry lächelnd.
»Danke, aber ich glaube nicht, dass sie das denken. Glaubst du das denn?«
»Nein ... nein wenn ich ehrlich bin und darüber nachdenke, dann war ich es vielleicht schon immer. Ich meine Draco war von Anfang an etwas Besonderes für mich ... irgendwie. Verstehst du das?«, Alice nickte.
»Ja«, in diesem Moment ging dir Tür wieder auf. Luc und Hugo stolperten hinein und hatten den Arm voller Schokoladentafeln.
»Tut mir leid, wir wollten nicht stören, aber wir mussten es schnell in Sicherheit bringen, ehe Madame Girard uns erwischt«, erklärte Luc.
»Wie viel ist das denn?«, wollte Alice wissen.
»Genug für ... so zwei Wochen«, sagte Hugo grinsend.
»Sollen wir wieder gehen?«, fragte Luc, als er die Süßigkeiten sicher verstaut hatte.
»Nein schon gut. Ich werde nach Hogwarts gehen«, sagte Harry.
»Wow super, aber schreib uns immer«, sagte Hugo und der andere nickte.
»Ach und noch was ... i-ich bin schwul«, Harry sah seine beiden Freunde besorgt an. Es auszusprechen half irgendwie, aber Angst vor der Reaktion seiner Freunde hatte er schon.
»Ha, ich wusste es! Du schuldest mit 2 Galleonen!«, sagte Hugo zu Luc, der mit den Augen rollte.
»Luc Manuel Leclair, ihr habt auf Harry gewettet?«, wollte Alice empört wissen.
»Äh ... nur aus Spaß und weil ... Hugo, das ist deine Schuld!«, zischte Luc.
»Schon gut Alice lass sie. Woher wusstest du es?«, wollte Harry von Hugo wissen.
»Na ja, dir rennen alle Mädchen quasi hinterher und du merkst es gar nicht und ... und Fleur na ja sie ... also du hast ja viel Zeit mit ihr verbracht und ...«
»Hugo meint, dass du dich sicher in sie verliebt hättest«, sagte Luc grinsend und Hugo warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
»Aha, na dann hättet ihr ja echt früher was sagen können.«
»Tut uns ja leid, aber wir dachten, dass du es weißt«, sagte Luc grinsend und bald brachen alle vier in Gelächter aus.
Harry hatte noch am Abend Madame Gerard seinen Entschluss mitgeteilt. Die Lehrerin hatte Verständnis, schien aber auch besorgt zu sein. Als er am Abend im Bett lag, fand er nur schwer in den Schlaf. Zu viel ging ihm im Kopf herum. Irgendwann aber fielen ihm die Augen zu.
Hugo erwachte ruckartig, ohne zu wissen, was ihn geweckt hatte. Er rieb sich die Augen. Es musste noch kitten in der Nacht sein, denn draußen war es noch stockdunkel. Er blickte zu Harrys Bett hinüber und sah, das dieser sich im Schlaf, lautlos von einer Seite auf die andere warf. Hugo stieg aus dem Bett und ging zu dem des anderen.
»Was ist denn?«, kam es nun von einem verschlafenden Luc.
»Harry hat einen Albtraum, aber ich glaube, er hat einen Stillezauber über sich gelegt«, sofort war auch Luc auf den Beinen.
»Man er schwitzt ja wie verrückt. Wir müssen ihn wecken!«, sagte er, hob seinen Zauberstab und sprach: »Finite«, sofort war Harrys Stöhnen und Flehen im Raum zu hören.
»B-Bitte nicht ... bitte es tut weh ... bitte«, bettelte er.
»Harry! Du musst aufwachen! Alles ist gut«, Hugo saß auf Harrys Bettkante und hielt die um sich schlagenden Arme fest.
»Er wird nicht wach«, sagte er drängend. Luc nickte.
»Ich hole Madame Girard«, sagt er und rannte aus dem Raum. Nur Augenblicke später kam die Lehrerin in den Raum gestürzt. Hugo sprang vom Bett auf und machte ihr Platz.
»Harry, Sie müssen sich beruhigen«, sagte sie und legte dem noch immer kämpfenden Jungen eine Hand auf die Stirn. Doch es schien nicht wirklich zu helfen, dann zog die Lehrerin ihren Zauberstab und wirkte einen nonverbalen Zauber. Dieses Mal hatte es Erfolg. Harry riss die Augen auf und starrte Madame Girard schweratmend an.
»Geht es wieder?«, wollte diese wissen. Atmenlos nickte Harry und setzte sich auf. Hugo und Luc standen blass am Ende des Bettes. Madame Girard erhob sich und ließ ein Glas Wasser erscheinen, welches sie Harry reichte.
»D-Danke«, stotterte dieser.
»Sie sollten versuchen, noch etwas zu schlafen. Wenn noch etwas sein sollte, Sie wissen wo Sie mich finden«, sagte die Lehrerin, nickte Hugo und Luc noch einmal zu und ging dann aus dem Raum.
»Erzählst du uns, seit wann du schon einen Stillezauber über dich legst?«, wollte Luc wissen und setzte sich wieder zu Harry auf das Bett.
»Seit ich ihn beherrsche«, sagte dieser. Er hatte immer mal wieder Albträume, aber in den Jahren waren sie weniger geworden, doch zu Beginn seiner Zeit in Beauxbatons waren sie oft noch schlimm. Jedes Mal weckte er damit auch die anderen beiden, die sich aber nicht beschwerten. Doch auch wenn die Träume weniger wurden, so waren sie doch da. Irgendwann hatte Harry jeden Abend den Stillezauber über sich gelegt, damit wenigstens Hugo und Luc ruhig schlafen konnten.
»Das heißt, wenn du mal wieder so ausgesehen hast, als seist du von einem Hippogreif getreten worden, dann hattest du Albträume?«
»Mhm ... schon möglich. Hört zu, ich wollte einfach nicht, dass ihr euch irgendwie Sorgen macht.«
»Harry, das ehrt dich ja, aber wir sind deine Freunde und natürlich machen wir uns Sorgen. So schlimm war es lange nicht, oder?«, wollte Hugo wissen.
»Kann sein. Sie kommen und gehen, ich weiß nicht warum und wie.«
»Ich schon. Es hat mit der ganzen Sache zu tun. Ich will dir nicht zu nahetreten, aber willst du wirklich gehen?«, fragte Luc.
»Ja, ich denke schon. Wer weiß, wenn ich mich meinen Dämonen stelle, vielleicht verschwinden sie dann.«
»Schon möglich, aber versprich uns, dass du dir Hilfe suchst, wenn es nötig ist, okay?«, Luc sah besorgt zu Harry und dieser nickte lächelnd.
»Ja, ich verspreche es.«
»Gut, dann lasst uns versuchen, noch etwas Schlaf zu finden und Harry, lass das mit dem Stillezauber«, sagte Luc augenzwinkernd und kroch wieder in sein Bett, genau wie Hugo.
Die restliche Nacht verlief ruhig, trotzdem saß sie allen drei noch in den Knochen, als sie am nächsten Morgen im Unterricht saßen. Harry konnte dem Unterricht nur schwer folgen. Seine Gedanken waren schon beim nächsten Morgen, an dem sie nach Hogwarts reisen würden. Doch zuerst hatte er noch Quidditchtraining mit der Auswahl. Auf dem Besen fühlte er sich freier als irgendwo sonst, wenn er folg, dann vergaß er alles um sich herum. Auch wenn er in diesem Jahr wohl kein Spiel bestreiten würde, war es ihm trotzdem wichtig, am ersten Training teilzunehmen. Nach dem Duschen trat er in die schon beinahe leere Umkleidekabine und zog sich an. Außer ihm war nur noch ein weiterer Junge dort. Antoine Thomas saß, bereits wieder in seiner Schuluniform, auf einer der Bänke und schien niedergeschlagen.
»Antoine, alles in Ordnung«, Harry setzte sich zu ihm und der andere schien sich erst jetzt seiner Anwesenheit bewusst zu sein.
»Oh Harry, tut mir leid. Ich war in Gedanken«, sagte der Siebtklässler.
»Wartest du auf Pascal?«, fragte Harry.
»Nein, nein er wird wohl nicht kommen«, sagte Antoine bitter.
»Alles okay zwischen euch?«
»Nicht wirklich. Er ... er versteht mich nicht.«
»Geht es um das Turnier?«, fragend sah Harry den anderen an, Antoine nickte schwach.
»Ich habe mich beworben und ... ach egal, du erfährst es je eh gleich beim Abendessen ... ich wurde ausgewählt. Was ich nicht verstehe ist, erst sagt er es sei in Ordung, aber jetzt ...«
»Hat er sich auch beworben?«
»Nein, er ist Schulsprecher und will dieses Amt nicht dafür aufgeben. Ich meine, ich verstehe ihn ja auch irgendwie. Es ist unser letztes Jahr hier und das wollten wir genießen und ... aber diese Chance bekommt man nur einmal im Leben ...«, frustriert vergrub Antoine das Gesicht in den Händen.
»Liebe kann kompliziert sein, oder?«, nun sah der Ältere wieder auf und nickte lächelnd.
»Ja, das schon, aber sie ist auch wunderschön. Ich liebe ihn, das tue ich wirklich.«
»Vielleicht ist das, das Problem. Er liebt dich auch so sehr, dass er Angst hat, dass dir etwas passiert. Das Turnier scheint gefährlich zu sein.«
»So habe ich das nie gesehen. Danke Harry, weißt du was? Ich werde Madame Maxim bitten, dass ich wieder hierherkommen darf, sollte ich nicht als Champion ausgewählt werden. Ich weiß, dieses Jahr soll uns auch neue Perspektiven bieten, aber ohne Pascal...«, Harry nickte lächelnd.
»Du begleitest uns, wie ich hörte«, sagte Antoine dann.
»Ja ... ja es war ziemlich überraschend.«
»Hast du Angst?«
»Ja, aber mehr ... mehr vor der eigenen Courage.«
»Willst du mir davon erzählen?«, fragte Antoine.
»Ein anderes Mal, wir sollten zum Abendessen«, sagte Harry ausweichend.
»Stimmt, na dann komm. Vielleicht krieg ich das dann auch wieder mit meinem Freund hin. Danke für deine Hilfe!«, sagte Antoine und zog Harry auf die Beine. Gemeinsam liefen sie hinauf zum Schloss, das in den letzten Sonnenstrahlen dieses Tages weiß leuchtete.
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