Die Verhandlung I
Hallo Ihr Lieben,
hier der erste Teil der Verhandlung. Es ist vielleicht etwas langatmig, aber ich denke wichtig, damit man versteht, welche Schuld jeder einzelne an dem Missbrauch hat. Ich hoffe, das versteht Ihr!
Eure Anne/Fingerfertig
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Am Morgen der Verhandlung stocherte Harry lustlos in seinem Porridge. Er versuchte, die Angst und die Panik niederzukämpfen, aber je weiter die Zeit voranschritt, desto schlimmer wurde das flaue Gefühl im Magen. Besorgt beobachtete Tom seinen Sohn, in der Gewissheit, dass er ihm nicht wirklich helfen konnte.
»Du musst nichts essen, wenn du nicht willst. Ich gebe dir einen Trank«, sagte Severus sacht. Harry sah auf, schüttelte den Kopf und steckte den Löffel in den Mund. Sirius sah sorgenvoll zu Tom und bedeutete diesem mit einer leichten Kopfbewegung ihm nach draußen zu folgen.
»Wir kommen gleich wieder«, sagte Tom und sah fragend zu Severus und Regulus, die beide nickten.
»Bist du sicher, dass er das schafft?«, wollte Sirius vor der Tür wissen. Tom nickte nachdenklich.
»Wir sind doch bei ihm. Mit unserer Hilfe wird er schaffen.«
»Aber was, wenn er wieder Rückschritte macht? Du hast selbst gesagt, wie schlimm es ihm noch vor einem guten halben Jahr ging. Wollen wir ... ähm also willst du das alles riskieren?«, seufzend sah Tom zur Tür und dann in die tiefgrauen Augen von Sirius.
»Ich weiß wirklich nicht, was richtig ist, aber wenn er nicht aussagt, dann kommt Quirrell schlimmsten Fall frei. Erinnerungen, das weißt du selber, werden so gut wie nie als Beweis zugelassen«, sagte Tom und klang ehrlich verzweifelt. Plötzlich spürte er Sirius' Hand an seinem Oberarm und sein ganzer Körper begann zu prickeln.
»Ja, du hast recht ... wir schaffen das schon«, sagte er der ältere Black und rang sich ein schwaches Lächeln ab.
»Geht es wirklich?«, wollte Tom etwas später wissen, als er in Harrys Zimmer stand und ihm einen Schlips band. Der Junge sah auf und nickte schwach.
»Hör zu, du wirst ihn nicht sehen und du musst auch nicht vor allen aussagen. Ich weiß, das wird schwer, aber denk daran, damit hilfst du auch anderen Kindern«, sagte Tom und hockte sich vor seinen Sohn. Dieser schluckte schwer und ließ sich dann gegen seinen Vater sinken, der ihn in die Arme zog.
»Alles wird gut, ich verspreche es!«, flüsterte er.
»Meinst du wirklich, sie lassen dich rein?«, zur gleichen Zeit standen Severus, Regulus und Sirius in der Eingangshalle des Manors. Skeptisch betrachtete der Tränkemeister, den Black.
»Du solltest Toms Überzeugungskraft nicht unterschätzen«, sagte dieser augenzwinkernd.
»Ah ja, du musst es ja wissen«, feixte Regulus, der sich damit einen strengen Blick seines Bruders einfing.
»Was muss er wissen?«, Tom kam mit Harry an der Hand die Treppe hinunter. Sirius warf Regulus einen warnenden Blick zu.
»Nichts, nur ... nur was er macht, wenn sie ihn nicht reinlassen«, stotterte dieser.
»Das werden sie schon«, sagte Tom zuversichtlich.
»Wir sollten dann auch los, es wäre nicht gerade förderlich, wenn wir zu spät kommen«, sagte Severus drängend.
»Gut, ich appariere mit Harry und du mit Sirius«, sagte Tom.
»Ich kann alleine apparieren«, warf dieser ein.
»Nicht aus diesem Haus. Es liegt ein Schutz darauf!«, sagte Severus.
»Aber du kannst, oder was?«
»Ja, dies ist ein Privileg, welches man sich erarbeiten muss, Black«, höhnte dieser nicht ganz ernst.
»Frieden!«, sagte Regulus und hockte sich nun zu Harry, welcher stumm und blass neben seinem Vater stand.
»Es ist bald alles vorbei«, sagte er sanft und strich dem Jungen sanft über die Wange. Harry nickte.
»Bis später«, sagte er leise und sah dann zu Tom. Dieser nickte, sah noch mal zu den anderen, zog Harry an sich und verschwand.
»Na dann, wollen wir?«, fragte Severus und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er Sirius die Hand hinhielt. Dieser rollte mit den Augen und griff danach. Severus beugte sich noch mal zu Regulus und küsste ihn und im nächsten Moment waren sie ebenfalls disappariert.
Sie landeten in einer Seitenstraße, ganz in der Nähe es Ministeriums. Tom sah auf die Uhr. Es wurde Zeit, wenn sie nicht zu spät kommen wollten. Sie mussten noch ins Ministerium hinein und dann den Weg bis ins Gericht bestreiten. Harrys Hand war schweißnass und ein Zittern ging von dem kleinen Körper aus.
»Du solltest«, sagte Tom an Sirius gewandt. Dieser nickte und Augenblicke später stand ein großer schwarzer, struppiger Hund vor ihnen.
»Ob er an die Leine muss?«, fragte Severus belustigt, was ihm ein Knurren einbrachte, aber immerhin huschte über Harrys Gesicht ein schwaches Lächeln.
»Sie werden alle starren«, flüsterte Severus, Tom zu. Dieser nickte. Ja, sie müssten durch das halbe Ministerium und jeder würde wissen, wer sie waren und wohin sie wollten. Tom sah zu Harry und hockte sich vor ihn.
»Okay wir machen es so. Ich trage dich und du verbirgst dein Gesicht an meiner Schulter, in Ordnung?«, Harry nickte stumm. Sofort hob Tom seinen Sohn hoch. Dieser klammerte sich an ihn und vergrub das Gesicht in dessen Halsbeuge. Mit schnellen Schritten eilten die Männer und der große Hund nun zum öffentlichen Eingang des Zaubereiministeriums. Es war nicht ganz einfach, sich zusammen in die enge Telefonzelle zu quetschen, aber die Muggel schienen sie nicht zu bemerken. Kaum hatten sie das Atrium betreten, wurden sie bereits aufgehalten.
»Moment, Tiere sind hier nicht gestattet«, der Zauberer in Uniform, schien sichtlich irritiert.
»Das ist der Begleiter für meinen Sohn. Dieser muss heute gegen seinen Peiniger aussagen«, sagte Tom ernst und drückte Harry fester an sich, während sich Sirius keinen Millimeter von seinem Bein entfernte. Der Mann sah zu Tom und dann wieder zu dem Hund, ehe er offenbar erkannte, wer da vor ihm stand. Sofort wich er einen halben Meter zurück.
»I-In Ordnung, aber ... aber passen sie auf, dass er nicht wegläuft«, stotterte er.
»Keine Sorge, das wird er nicht«, sagte Tom schnell und ging gefolgt von Severus und Sirius weiter.
Sie zogen nun unwiderruflich sämtliche Blicke auf sich. Inzwischen hatte Tom, Harry eine Hand auf den Kopf gelegt, um ihn noch mehr vor den Blicken schützen zu können. Severus hielt sich ebenfalls eng bei den beiden, um jederzeit eingreifen zu können. Letztendlich war es aber wohl Sirius, der mit seiner beeindruckenden Größe, verhinderte dass die Menschen näher kamen. So schafften sie den Weg ohne weitere Zwischenfälle. Vor dem Saal, in welchem die Verhandlung stattfinden sollte, stand eine junge Frau und eilte auf sie zu, sobald sie Tom erblickte.
»Mr. Riddle, guten Tag. Mein Name ist Amanda Steen. Ich bin die Betreuerin der Abteilung für minderjährige Hexen und Zauberer. Ich bleibe heute an Harrys Seite, wenn es Ihnen recht ist.«
»Sicher«, sagte Tom, setzte Harry ab und drückte ihn auf die hölzerne Bank, die vor dem Saal stand.
»Harry ich bin nicht weit weg und ... du bist nicht allein. Hab keine Angst, okay?«, flüsterte Tom ihm ins Ohr. Schwer schluckend nickte der Junge. Einen Augenblick später erschien ein Auror und blickte überrascht auf den Hund, sagte aber nichts.
»Severus Snape, Sie werden erwartet. Die Verhandlung soll beginnen. Mr. Riddle, als ... als Vater des Opfers dürfen Sie als Zuschauer teilnehmen«, der Auror wies auf die Tür.
»Wir sind gleich zurück«, sagte Severus beruhigend. Tom strich Harry ein letztes Mal über den Kopf, dann folgte er Severus und dem Auroren in den Saal.
»Wie heißt denn dein Hund«, fragte Amanda nun und setzte sich zu Harry. Sirius hatte inzwischen seinen Kopf auf Harrys Knie gelegt und dieser strich dem Tier sanft darüber.
»Ähm ... Blacky«, sagte Harry leise, dem auf die Schnelle kein besser Name eingefallen war.
»Blacky also. Er beschützt dich?«, Harry nickte und der Hund leckte ihm sanft über die schweißnasse Hand.
Der Gerichtssaal war so gut wie leer. Da es sich um einen Prozess handelte, in dem es um den Missbrauch einen Minderjährigen ging, war die Öffentlichkeit weitestgehend ausgeschlossen. Tom entdeckte neben den Mitgliedern des Zaubergamots, lediglich noch einen Reporter des Tagespropheten und zu seiner Überraschung Albus Dumbledore.
»Sie können hier Platz nehmen«, sagte der Auror an Tom gewandt und wies auf eine der Zuschauerbänke. Severus' führte er auf die andere Seite, dorthin wo auch Dumbledore saß. Einige Momente später erhob sich ein Mann, der in der Mitte eines großen hohen Tisches saß. Er gab einem der Auroren ein Zeichen und kurz darauf wurde Quirrell durch eine Tür in den Raum gebracht. Zwei Auroren führten ihn zwischen sich und drückten ihn auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes. Tom konnte sein Gesicht nur von der Seite sehen, aber es genügte, um die Bilder aus Harrys Erinnerungen wieder zu Tage zu fördern. Er kochte innerlich, aber er wusste, es würde seinem Sohn nicht helfen, wenn er jetzt die Beherrschung verlieren würde. Quirrell sah nicht auf, starrte auf den Boden und rührte sich nicht. Auch nicht, als einer der Mitglieder des Gamots nun zu sprechen begann.
»Erheben Sie sich nun für die Vorsitzende des Zaubergamots Cathrine Tate!«, eine Frau betrat den Raum und nahm an dem Tisch Platz. Sie saß etwas erhöhter und sah nun zu Tom, ehe sie den Blick auf Quirrell ruhen ließ.
»Quirinus Quirrell, Ihnen wird vorgeworfen, sich an einem Ihrer Schüler mehrfach sexuell vergangen zu haben. Außerdem sollen Sie diesem, schwere Verletzungen beigebracht haben. Sie haben sich gegen einen Verteidiger entschieden, bleibt es bei dieser Entscheidung?«, sprach sie und nun sah Quirrell auf.
»Ja«, war seine schlichte Antwort.
»Nun gut. Sie haben nun die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern«, sagte Cathrine Tate, aber Quirrell blieb stumm.
»Mr. Quirrell ich weise Sie darauf hin, dass wenn Sie nicht aussagen, der Junge aussagen muss, dem Sie mutmaßlich Leid antaten, wollen Sie das?«, wieder kam keine Reaktion des Mannes. Cathrine sah zu ihren Beisitzern, die offenbar ratlos waren. Jeder wollte Harry die Aussage ersparen, aber es war Quirells Recht, die Aussage zu verweigern. Erst nach Harrys Zeugenaussage konnte man ihn unter Veritaserum setzen, um so seine Schuld ohne jeden Zweifel, belegen zu können.
»Da Sie offenbar nicht reden möchten, bitte ich nun Severus Snape in den Zeugenstand«, Cathrine Tate sah zu dem Tränkemeister, der sich nun erhob und von einem Auror zu einem Stuhl neben der Richterbank gebracht wurde.
»Professor Severus Snape, Sie wurden als Zeuge geladen. Ich muss Sie belehren, dass Sie der Wahrheit verpflichtet sind. Sollten Sie falsche Angaben machen, könnten Sie sich strafbar machen. Haben Sie dies verstanden?«, fragte die Vorsitzende.
»Das habe ich verstanden.«
»Gut, dann berichten Sie uns von dem Tag, als Sie auf den Missbrauch aufmerksam wurden«, bat Cathrine Tate nun.
»Am Vorabend der Weihnachtsferien wurde ich gegen Mitternacht von einem meiner Schüler aus dem Bett geholt. Er berichtete mir, dass er und ein weiterer Schüler, Harry verletzt aufgefunden hätten. Ich folgte ihm und fand den Jungen im 5. Stock der Schule. Er war nicht mehr ansprechbar und blutete stark, woher das Blut stammte, konnte ich nicht sofort feststellen. Ich brachte ihn in mein Quartier und untersuchte ihn. Neben zahlreichen anderen Verletzungen fand ich den Ursprung der Blutung im Bereich des Afters. Er hatte schwere innere Blutungen, die aus meiner Erfahrung als Heiler heraus, nur durch eine Vergewaltigung entstanden sein können. Die Verletzungen war außerdem so massiv, dass nur ein Erwachsener sie ihm beigebracht haben konnte. Es dauerte einige Stunden, bis ich ihn stabilisieren konnte.«
»Warum brachten Sie ihn nicht auf die Krankenstation?«, fragte Cathrine Tate.
»Nun ich bin selbst ausgebildeter Heiler und die Jungen, die Harry damals fanden, berichteten mir, dass der Junge gefleht hatte, nicht auf die Krankenstation gebracht zu werden. In diesem Moment glaubte ich an eine noch einigermaßen harmlose Verletzung und handelte daher so.«
»Warum glauben Sie, wollte er nicht auf die Krankenstation?«
»Nun ich vermute, dass dies mit den Misshandlungen seiner Verwandten zusammenhing. Sein Vertrauen zu Erwachsenen war verständlicherweise nicht besonders groß.«
»Hatten Sie zu dieser Zeit bereits einen Verdacht, wer ihm das angetan haben könnte?«
»Nun ja. Er wurde in der Nähe es Klassenzimmers für Verteidigung gefunden und von Schülern wusste ich, dass Harry oft bei Prof ... Professor Quirrell nachsitzen musste. Daher vermutete ich, dass dieser der Täter war, was die akuten Verletzungen betraf.«
»Seit wann kennen Sie Quirinus Quirrell?«
»Einige Jahre, er hatte vor dem letzten Schuljahr, Muggelkunde unterrichtet.«
»Wie war Ihr Verhältnis?«
»Förmlich würde ich sagen. Auf privater Ebene hatten wir nichts miteinader zu tun«, sagte Snape kalt. Er starrte auf den Mann unten auf dem Stuhl, der seinen Blick mied.
»Wen haben Sie über Ihren Verdacht informiert?«, wollte Tate nun wissen.
»Den Direktor und Professor McGonagall, sie war damals die Hauslehrerin des Jungen.«
»Wie haben diese reagiert?«, Snapes Blick ging zu Dumbledore, der ihn unbewegt ansah.
»Professor McGonagall war sehr schockiert, genau wie auch der Direktor. Dieser wollte aber die Ferien abwarten, ehe er das Gespräch mit Quirrell suchen wollte. Er hielt nichts von einem Generalverdacht gegen diesen«, ein kurzes Raunen ging durch den Saal.
»Wie haben Sie reagiert?«
»Wütend? Verständnislos? Wie würden Sie reagieren? Der Direktor bat mich, den Jungen auf die Krankenstation zu verbringen und dort sollte er die Ferien über bleiben, alleine. Ich konnte das nicht zulassen und nahm ihn mit«, sagte Severus, der sich nicht sicher war, ob diese Aussage ihm besonders nutzte.
»Sie nahmen ihn mit?«, fragte die Vorsitzende nach.
»Ja, ich nahm ihn mit zu mir nach Hause. Ich konnte nicht zulassen, dass er ohne Ansprache alleine auf der Krankenstation blieb, nachdem ... nachdem, was er erleben musste.«
»In welchem Zustand war er, als Sie ihn mitnahmen?«
»Körperlich und psychisch in einem sehr schlechten. Die schlimmsten Verletzungen konnte ich heilen, aber die Unterernährung bleibt bis heute ein Problem. Er sprach nicht, war fast schon apathisch, reagierte schreckhaft und ließ Berührungen kaum zu. Wenn Sie mich fragen, dann war ... dann war er gebrochen, auch wenn sich das jetzt sehr polemisch anhört.«
»Tut es nicht«, sagte Cathrine Tate sanft.
»Wieso meldeten Sie es nicht dem Ministerium?«, wollte sie nun wissen.
»Ehrlich gesagt, weiß ich es heute nicht mehr. Bisher dato war es natürlich nur ein Verdacht, obwohl ich mir sehr sicher war, dass Quirrell der Täter war. Harry sprach nicht und so entschied ich zu warten, damit er sich emotional erholen könnte, denn ich ahnte, dass er aussagen müsste.«
»Wie bekamen Sie Gewissheit?«, Severus sah schnell zu Tom, der kaum merklich nickte.
»Harry traf auf Tom Riddle und fasste, auch wenn es sicher schwer zu verstehen ist, Vertrauen zu ihm. Harrys Verstummen, war auf das Trauma zurückzuführen und selbst wenn er es gewollt hätte, so hätte er nicht sprechen können. Wir sahen nur eine Möglichkeit, ihm zu helfen, Legilimentik«, scharfes Einatmen war im Saal zu hören.
»Sie drangen in seinen Geist ein?«, wollte Cathrine Tate überrascht wissen.
»Nein, nicht ich, sondern Tom Riddle«, sagte Severus und sah zu Dumbledore, der wenig überrascht wirkte.
»Dieser zeigte mir später die Erinnerungen und das gab mir Gewissheit.«
»Was sahen Sie?«, Severus atmete tief durch. Er beschrieb alles, was er gesehen hatte, auch wenn es ihm schwerfiel, aber wusste, dass nur so Quirrell auch wirklich verurteil werden würde. Als er geendet hatte, war es so still im Raum, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
»Ich danken Ihnen, Professor. Sie dürfen den Zeugenstand verlassen. Ich bitte nun Professor Albus Percival Wulfric Brain Dumbledore in den Zeugenstand«, Severus stand auf und machte seinen Platz für Dumbledore frei. Dieser schien das erste Mal in all den Jahren, in denen Severus ihn kannte wirklich nervös zu sein.
»Professor Albus Percival Wulfric Brain Dumbledore, Sie wurden als Zeuge geladen. Ich muss Sie belehren, dass Sie der Wahrheit verpflichtet sind. Sollten Sie falsche Angaben machen, könnten Sie sich strafbar machen. Haben Sie dies verstanden?«
»Das habe ich«, sagte Dumbledore ruhig.
»Nun wir haben nun schon die Aussage von Professor Snape gehört. Ich würde auch Ihre Sichtweise gerne hören. Warum konfrontierten Sie Mr. Quirrell nicht unmittelbar mit den Vorwürfen?«
»Nun er war damals bereits abgereist, es war vor den Ferien. Ich wollte Harry die Möglichkeit geben, sich zu erholen.«
»Glaubten Sie ebenfalls an die Schuld Ihres Lehrers?«
»Nun ich halte nichts von voreiligen Beschuldigungen...«, ein bitteres Lachen war zu hören. Es kam von Tom, der immer mehr Mühe hatte, ruhig zu bleiben.
»Mr. Riddle bitte halten Sie sich zurück«, wurde er vom Cathrine Tate ermahnt.
»Weiter«, wies sie nun Dumbledore an.
»Ich hielt es für besser auf das Ende der Ferien zu warten und dann mit Harry und Quirinus zu sprechen.«
»Hielten Sie das für das Richtige, ausgehend von dem Zustand des Jungen?«
»Was seinen Zustand anging, so hatte ich nur Severus' Aussage und ja, ich hielt es für richtig ihn auf die Krankenstation zu bringen, damit er sich erholen kann.«
»Sie hatten ebenfalls die Verantwortung für Harry, nachdem er zu seinen Verwandten verbracht wurde. Sie selbst baten damals darum. Wie kam es dann zu den unentdeckten Misshandlungen und dem Missbrauch?«
»Wie ich bereits in der Verhandlung gegen Petunia und Vernon Dursley ausgesagt habe, war mein Bestreben dem Jungen ein Aufwachsen, ohne Belastungen zu ermöglichen. Regelmäßige Besuche von mir hätten ihn nur verwirrt. Ich gestehe ein, dass dies ein Fehler war.«
»Wann entließen Sie Professor Quirrell?«
»Sofort nach den Weihnachtsferien, nachdem auch ich die Erinnerungen sah.«
»Warum meldeten Sie, als Direktor weder den schweren Missbrauch, noch die Misshandlungen?«
»Aus denselben Gründen wie Severus. Ich wollte Harry eine Aussage ersparen, solange er nicht stabil genug war.«
»Kann es sein, dass Sie Schaden von der Schule abwenden wollten?«
»Es ging mir nur um den Jungen«, sagte Dumbledore und Cathrine Tate nickte.
»Sie verschafften dem Mann sogar eine neue Anstellung!«
»Nur, damit er Kindern fernblieb.«
»Kinder, Professor gibt es nicht nur in Hogwarts«, sagte Cathrine sichtlich erschüttert.
»Ich hielt es aus damaliger Sicht für die beste Lösung«, sagte Dumbledore leise. Die Vorsitzende seufzte.
»Nun gut, Sie dürfen gehen«, sagte sie und der Direktor setzte sich wieder zu Severus.
»Mr. Quirrell, Sie haben nun alle Vorwürfe bis hierhin gehört. Ich gebe Ihnen nun ein letztes Mal die Gelegenheit, sich zu äußern und damit die Möglichkeit, dem zwölfjährigen Jungen eine Aussage zu ersparen«, die Vorsitzende sah zu Quirrell, der ihren Blick unbeirrt widerstand. Sie gab ihm einige Minuten, aber der ehemalige Lehrer blieb stumm.
»Das ist bedauerlich. Nun gut, da es sich bei Harry um ein schwer traumatisiertes Kind handelt, werde ich ihn alleine befragen. Ich möchte ihm ein Erscheinen hier ersparen«, sie hob ihren Zauberstab und hinter Quirells Rücken erschien ein Tuch, das in der Luft schwebte und silbrig glänzte.
»Auf dieser Leinwand werden sie sehen und hören, was ich mit Harry bespreche. Er wird davon nichts merken. Mr. Riddle, als Vater dürfen Sie bei der Befragung dabei sein, aber ich bitte Sie, sich zurückzuhalten«, sagte sie und sah zu Tom, der nickte und dann aufstand.
»Folgen Sie mir«, bat ein Auror und brachte Tom aus dem Raum, während Cathrine Tate hinter einer Tür am anderen Ende des Saales verschwand.
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