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[5] Hormonschwankungen

Sam war schnurstracks in die Hütte gegangen und hatte sich aufs Bett gelegt. Sein Bauch schmerzte wieder seit ungefähr einer Stunde und er hatte es nicht abwarten können sich endlich hinlegen zu können. 

„Cas?", rief er laut. „Kannst du bitte herkommen? Ich bin in der Hütte, allein."

Keine Sekunde später erschien der Engel vor ihm. „Hallo Sam."

„Hi, vielen Dank dass du kommst."

„Was ist los Sam, ist etwas nicht in Ordnung?"

Sam setzte sich auf. „Ich weiß nicht. Ich musste in so einem Geländewagen mitfahren und es hat sehr geruckelt. Danach musste ich mich wieder übergeben und mein Bauch tut immer wieder weh."

Castiel nickte verstehend und legte seine Hand auf Sams Bauch. „Es ist alles in Ordnung, Sam. Deinem Baby geht es gut."

„Danke", sagte Sam leise. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Ich hätte nicht mit auf diese Wanderung gehen sollen. Ich hätte..." Auf einmal kamen ihm die Tränen. 

„Ich weiß auch nicht, das war einfach zu viel. Die Anstrengung und die Sorge, aber ich konnte ja auch nichts sagen, sonst hätte ja Dean wissen wollen was los ist und ich kann doch nicht... ich habe Angst dass er etwas dagegen haben wird. Es ist Übernatürlich und wir jagen normalerweise das Übernatürliche. Ich weiß also nicht... was ist wenn er mich zwingen will es wegmachen zu lassen oder eine Lösung gegen das Problem finden möchte? Ich weiß erst seit zwei Tagen von dem Baby und schon ist es eine ganze Welt für mich. Ich will dieses Kind, Castiel, ich will es wirklich. Ich..." Der Rest ging in einem Schluchzer unter.

Castiel wusste nicht so recht wie er reagieren sollte. Normalerweise heulten die Winchester nicht einfach so vor ihm. Linkisch lege er eine Hand auf dessen Schulter und drückte sie leicht. „Wenn du es nicht willst, dann musst du erstmal nichts sagen. Aber irgendwann wird es Dean merken, du schiebst es also nur auf."

„Ja, weiß ich doch", heulte Sam. „Scheiße, das müssen die Hormone sein. Davon habe ich gelesen. Man ist nah am Wasser gebaut und wird sehr empfindlich. Na klasse." Er schniefte.

„Nah am Wasser gebaut? Ist das eine Metapher?"

„Ja, Cas, das ist eine Metapher." Sam musste nun doch lachen. Der Engel war mal wieder so herrlich unwissend und verpeilt, dass es seine Laune hob. Sam wischte sich mit dem Ärmel über das nasse Gesicht und atmete tief durch. „Ich weiß nur nicht wie ich Dean verkaufen soll, warum ich nicht mehr jagen will, geschweige denn wie ich erklären soll, warum ich kein Bier mehr trinken möchte."

„Alkohol schadet dem Baby."

„Ja, genau deswegen. Obwohl, ich nehme ja noch die Tabletten gegen Übelkeit, damit kann ich das Weglassen vom Bier erklären. Aber nach dem Aufenthalt hier will mich Dean im Krankenhaus durchchecken lassen, wegen meiner Übelkeit. Was soll ich denn dagegen machen? Wenn die mich untersuchen und herausfinden was mit mir los ist... Ich mag gar nicht dran denken."

„Sam, wenn du möchtest kann ich dir dauerhaft die Übelkeit nehmen, ich habe mich ein wenig informiert und ich kann es tun. Dann wird dich Dean doch nicht mehr in ein Krankenhaus schleppen wollen, oder?"

„Nein, dann wohl nicht. Ich kann ja sagen, dass du ein Heilmittel gefunden hast und es schon bei mir angewendet hast. War dann eine übernatürliche Magen-Darm-Grippe oder so etwas."

Castiel legte den Kopf schief. „Du willst ihn also belügen?"

„Nein, eigentlich nicht. Bis jetzt sind die Lügen bei uns immer schief gegangen. Aber ich will einfach nicht dass er hiervon weiß."

„Okay, es ist deine Entscheidung, auch wenn ich sie nicht gutheißen kann." Der Engel legte diesmal seine ganze Hand auf Sams Stirn und es wurde wieder warm unter seinen Fingern. Sam war, als würden neue Kraft und Mut durch ihn hindurchfließen. Er fühlte sich gut. Er fühlte sich auf einmal richtig gut.

„Wow, danke. Das war super, Mann."

„Gern geschehen. Ruf mich wenn wieder etwas sein sollte." Und schon war er verschwunden.

Sam legte sich zufrieden auf den Rücken und atmete tief in den Bauch ein. Eine Sorge weniger.

Nun wo er endlich zur Ruhe kam und sich nicht mehr alles drehte, wie immer wieder an diesem Tag, bekam er Appetit. Da Dean heute wahrscheinlich nicht mehr auftauchen würde, bestellte er sich etwas bei einem Pizzaservice der auch in den Park lieferte und machte es sich mit seinem Roman und nachher der Pizza gemütlich. Danach las er noch ein wenig im Internet über Babypflege nach. Er wusste, dass es noch sehr früh dafür war, aber er wollte vorbereitet sein. Die Schwangerschaft würde nicht ewig dauern und er wollte einfach alles darüber wissen, was ihn danach erwarten würde.

Es war schon merkwürdig sich nun als Mutter und Vater zu sehen. Er war sich sicher, dass wenn Jess nicht gestorben wäre, sie jetzt bestimmt schon ein paar Kinder hätten. Vielleicht hätte er zur Hochzeit wieder Kontakt zu Dean aufgenommen und ihn eingeladen. Später wäre dieser bestimmt ein toller Onkel gewesen. Er hatte ja immer wieder bei ihren Fällen beobachten können, wie intuitiv Dean mit Kindern umging und diese ihm sofort vertrauten. Ob Dean auch zu seinem Baby eine Bindung aufbauen könnte, wenn es erstmal da war?

Vorausgesetzt er erzählte ihm irgendwann davon. Sobald sein Bauch wachsen würde, käme er spätestens in Erklärungsnöte, wenn nicht schon vorher. Der Alkohol hatte eine starke Tradition in seiner Familie. Ihr Dad hatte viel getrunken, Dean trank viel und Sam mittlerweile auch. Das blieb einfach nicht aus wenn man das Leben eines Jägers führte. Nun wollte er ja komplett abstinent leben und das würde Dean auffallen. Und dann natürlich die Jagd. Wie sollte er Dean schlüssig erklären, dass er nicht mehr jagen würde?



Dean kam erst am nächsten Morgen, als Sam unter der Dusche stand, in die Blockhütte. Es war eine lange Nacht gewesen und Emily war wirklich phantastisch im Bett. Grinsend setzte sich Dean auf sein Bett und zog die Schuhe aus. Er hätte nichts dagegen noch ein wenig zu pennen, schließlich hatten sie Urlaub und keinen konkreten Fall an dem sie arbeiten mussten.

Er hörte wie Sam die Dusche abstellte und kurz darauf trat dieser ins Zimmer.

„Oh hey, da bist du ja wieder." Sam nahm sich aus seiner Tasche frische Anziehsachen und zog sich an.

Dean folgte seinen Bewegungen mit den Augen. Da war schließlich nichts bei. Sie hatten sich schon so oft nackt gesehen, dass es etwas Natürliches und Vertrautes hatte. „Normalerweise läuft die Peepshow anders herum", konnte er sich dennoch nicht verkneifen von sich zu geben.

„Ach ja?" Sam wackelte ein wenig mit dem Hintern und knöpfte dabei sein Hemd zu. „Da musst du aber erstmal ein paar Scheinchen hinlegen wenn du was sehen willst", neckte er mit verruchter Stimme zurück.

Dean klappte der Mund auf und wieder zu. Er schluckte. „Du versautes Luder", brachte er mit wackliger Stimme heraus.

Sam grinste. „Ich glaube du solltest noch etwas schlafen, Dean. Du scheinst nicht ganz bei dir zu sein."

Dean nickte nur. Sam hatte es wirklich geschafft ihn aus der Fassung zu bringen.

„Kann ich den Schlüssel für den Impala haben? Ich wollte mir ein wenig die Gegend ansehen."

„K...klar. Hier." Dean warf Sam den Schlüssel zu. „Ich penn dann noch was. Wie lange wolltest du denn weg sein?"

„Wieso? Gibt's ein Zeitlimit?"

„Nein, ich dachte nur, wir könnten mittags was zusammen essen."

„Ach, hat Emily da keine Zeit?"

„Ganz genau. Sie hat erst abends Zeit, schließlich arbeitet sie hier."

Sam nickte verstehend. Er war ein wenig verstimmt. Er hatte eigentlich gedacht dass sie den Abend zusammen verbringen würden. Aber klar, wenn Dean die Aussicht auf Sex hatte, war alles andere nebensächlich. Das machte ihn wütend.

„Ach so, wenn deine Tussi keine Zeit hat, bin ich natürlich gut genug."

Verwundert hob Dean die Augenbrauen.

„Sam, so habe ich das nicht gemeint und das weißt du. Ich möchte mit dir Essen gehen, aber wenn du nicht willst..." Er zuckte mit den Achseln.

Sam biss sich auf die Lippen. Verdammt, er war doch sonst nicht so zickig. Das musste auch an den Hormonen liegen, die wohl gerade seinen gesamten Körper überfluteten.

„Ich hol dich um eins ab", sagte er dann schlicht.

Dean grinste daraufhin versaut. „Das klingt ja wie ein Date."

„Ist es ja auch. Ein Date mit meinem idiotischen Bruder. Schlaf gut."

Und weg war Sam. Dean schüttelte den Kopf. Meinte er nur, oder verhielt sich Sam komisch ihm gegenüber?



Dean und Sam blieben noch zwei Tage in dem Park, dann reisten sie ab. Dean und Emily verabschiedeten sich wild knutschend während Sam schon im Impala saß. Seit einer halben Stunde wartete er darauf, dass sich sein Bruder endlich dazu bequemte loszufahren, aber er war immer noch eng mit Emily umschlungen und sie schienen sich gar nicht mehr lösen zu wollen. Irgendwann reichte es ihm und er drückte auf die Hupe. Die beiden fuhren wie zwei Teenager auseinander, deren Vater gerade ins Zimmer gekommen war. Sam grinste. Ging doch.

Und wirklich stieg Dean wenige Augenblicke später ein, lächelte Emily noch einmal zu und fuhr los. „So, war schön, oder? Und dir scheint es seit zwei Tagen wieder gut zu gehen. Dennoch sollten wir jetzt ins Krankenhaus um dich untersuchen zu lassen. Sicherlich wäre dir ohne die Tabletten wieder schlecht."

„Ich nehme die Tabletten gar nicht mehr. Ich bin also wieder gesund."

„Oh, echt? Davon hast du mir gar nichts gesagt."

„Warst ja auch zu beschäftigt", wandte Sam süffisant ein. „Wir hätten auch noch bleiben können, aber du wolltest ja nicht. Wieso eigentlich?"

Dean grinste schief. „Emily ist nett und sexy und..."

„Ja, komm zum Punkt." Irgendwie war Sam wieder verstimmt weil Dean so von ihr schwärmte. Er wusste selbst nicht warum.

„Sie wurde ein wenig zu anhänglich. Sprach vom Wiedersehen und wollte schon konkrete Pläne schmieden wann sie mich besuchen kann."

„Aha, als du meintest wir könnten uns einen längeren Aufenthalt nicht leisten..."

„Jaja, das war gelogen."

Sam lächelte selbstgefällig. „Natürlich war es das. Schließlich hast du mit 'ner gefälschten Kreditkarte bezahlt."

Dean nickte bloß. Als sie den Park verlassen hatten, hielt Dean kurz an damit sie sich orientieren konnten.

„Wo sollen wir jetzt eigentlich hin? Du hast noch gar nicht nach einem neuen Fall gesucht."

Auweia, und da kam schon das unangenehme Thema auf ihn zu. „Nein, ich habe nicht gesucht."

„Und warum nicht?" Täuschte sich Dean oder sah Sam nun nervös aus?

„Weil ich nicht mehr jagen möchte", ließ dann Sam einfach so die Bombe platzen.

Dean blinzelte und versuchte das Gehörte zu verarbeiten. Er blinzelte noch einmal. „WAS?" Sam zuckte zusammen als Dean unvermittelt losbrüllte. „DU WILLST NICHT MEHR JAGEN? WAS SOLL DAS DENN HEISSEN?"

„Dean..."

„Jetzt Dean mich nicht", brachte er immer noch heftig aber deutlich leiser hervor. „Warum zum Teufel willst du nicht mehr jagen? Wie kommst du nur auf diese Idee?"

„Ich habe mich im Park so wohl wie schon lange nicht mehr gefühlt. Ich musste keine Angst um dich haben. Wir konnten einfach mal in den Tag hineinleben ohne fürchten zu müssen gefressen, gefoltert oder auf bestialische Art und Weise umgebracht zu werden. Das war gut Dean. Das ist es was ich mir für dich, für uns, wünsche. Sicherheit und ein normales Leben. Emily war vielleicht nichts dauerhaftes, aber ich bin sicher du würdest schnell jemanden finden."

„Sam, das kann doch nicht dein Ernst sein."

„Doch Dean. Lass uns bitte aufhören."

Erschüttert rieb sich Dean mit der Hand über den Mund. Was erzählte ihm denn Sam da? Er wollte die Jagd aufgeben? Einfach so? Aber Sam sah ihn so bittend mit seinem Hundeblick an, dass er im Moment einfach nicht anders konnte als nachzugeben. Vorerst zumindest.

„Sam... ich... okay, weißt du was? Wir machen einen Probelauf. Wir ziehen weiterhin von Stadt zu Stadt, suchen nicht konkret nach Fällen. Wenn wir aber einen finden sollten..."

„Dann reden wir darüber, Dean."

„Okay, verlegen wir den Jägerstatus von aktiv in Wartestellung. Fürs erste."

Sam nickte begeistert. Das war mehr als er zu hoffen gewagt hatte. „Okay, damit kann ich leben", sagte er lächelnd. „Danke Dean."

„Gut, bliebe jetzt der nächste Weg ins Krankenhaus."

„Hä? Ich habe dir doch gesagt dass es mir gutgeht."

„Ja, aber erst seit zwei Tagen. Was ist, wenn es wiederkommt?"

„Dann kann ich mich immer noch durchchecken lassen, meinst du nicht auch? Warten wir doch erstmal ab. Ich bin sicher, die Übelkeit wird nicht wiederkommen."

„Du sagst mir sofort Bescheid", drohte ihm Dean. „Sonst kriegen wir richtig Ärger miteinander."

„Versprochen, Dean. Ich sag sofort Bescheid wenn ich mich schlecht fühlen sollte."

„Gut." Dean startete wieder den Wagen und fuhr los. „Also einfach der Nase nach, ja?"

„Genau, solange der Wagen Sprit hat können wir fahren."

„Sehr sinnreich, Sammy. Solltest Gedichte schreiben."

Sam schnaufte nur und sah dann aus dem Fenster. Es war schön wieder unterwegs zu sein, auch wenn sich gerade für ihn die ganze Welt änderte. Er musste sich zwingen nicht seine Hände auf den Bauch zu legen. Das hätte dann doch komisch ausgesehen.

Er wandte Dean das Gesicht zu. Sein Bruder saß entspannt hinter dem Lenkrad und schien es ebenso zu genießen wieder auf der Straße zu sein. Sam wunderte sich nur, dass Dean es augenscheinlich so einfach hingenommen hatte, dass sie nun pausierten, und das für länger. Blieb nur die Frage was Dean sagen würde wenn sich Sam nach diesem Probelauf nicht um entscheiden würde.

Er betrachtete weiter das Gesicht seines Bruders. Jetzt im Herbst wurden die Sommersprossen ein wenig blasser was er bedauerte. Sie gehörten zu Dean einfach dazu. Manchmal fragte er sich, warum er selbst keine hatte. Von welcher Linie wohl die Sommersprossen kamen? Dean kräuselte die Nase.

„Habe ich da was oder warum starrst du mich so an?"

Sam fühlte sich ertappt und drehte sich verlegen weg. „Habe nur über etwas nachgedacht", murmelte er. „Nicht wichtig."

Dean glaubte ihm nicht so recht und fragte sich, was nun wieder in Sam vorging. Manchmal war ihm sein kleiner Bruder ein reines Rätsel. Und dann jetzt diese Spinnerei mit der Jagd aufgeben. Das würde er dem jüngsten Winchester schnell austreiben müssen. Sie waren nun einmal Jäger und man hatte ja gesehen was geschah, wenn man versuchte da auszusteigen. Sam müsste es doch eigentlich am besten wissen. Schließlich war es seine Verlobte gewesen die von dem gelbäugigen Dämon getötet worden war.

Bisher waren sie immer in die Städte gefahren wo konkrete Fälle warteten. Nun aber fuhren sie ziellos durchs Land und mangels anderer Austobemöglichkeiten, schien Dean einen Rekord in Aufreißen und Abschleppen von willigen Kandidatinnen aufstellen zu wollen. Jeden Abend verschwand er mit einer anderen und Sam blieb oft nur das leere Motelzimmer. Zunächst nahm er es hin. So kannte er Dean nun einmal. Dieser war ständig geil und gab nur zu gerne seinen Trieben nach.



Nach einiger Zeit störte es ihn aber doch. Er wollte auch ein wenig Zeit mit seinem Bruder verbringen. Wollte mit ihm gemütlich auf dem Motelbett liegen und einfach seiner Stimme lauschen. Im Impala redeten sie oft nicht so viel. Dean lauschte da lieber seiner Musik, also wollte Sam gerne die Zeit abends mit ihm haben. Die Alkoholabstinenz hatte er damit begründet, dass er im Moment ganz darauf verzichtete, da er nun besonders gesund leben wolle. Dean hatte nur die Augen verdreht und sich ein Bier aufgemacht. Sam hätte ja schon Lust darauf eines mitzutrinken, doch er wusste genau dass er nicht durfte. Seinem Baby zuliebe. Das Baby von dem sein Bruder nichts ahnte.

Wieder einmal saß Sam auf seinem Motelbett, ein Buch in der Hand und wartete darauf, dass Dean aus dem Bad kam. Als die Tür endlich aufging, staunte Sam nicht schlecht. Dean hatte sich richtig in Schale geworfen. Er trug seine beste Jeans die knackig eng saß und dazu ein grünes Hemd was besonders gut seine Augen betonte. Sam sah auch, dass Dean sich die Haare ein wenig gestylt hatte.

„Hey, hast du noch was vor?"

Dean zuckte mit den Achseln. „Klar, wie immer. Ich habe doch gestern diese Cathrin kennengelernt. Wir wollen uns heute wiedersehen."

„Ach so." Sam konnte nicht verhindern dass er enttäuscht klang.

Dean als aufmerksamer Bruder, war es natürlich sofort aufgefallen. „Wieso? Was wolltest du denn machen?"

„Ich dachte halt nur, wir könnten auch einfach mal hier bleiben und zusammen einen Film sehen. Haben wir schon länger nicht mehr gemacht."

„Klingt gut, ja. Aber wir wollen ja morgen sowieso weiter, oder? Dann kann ich doch noch heute..."

„Jaja, geh schon", winkte Sam ab und gab vor wieder zu lesen. Er war wütend auf Dean weil es diesem anscheinend egal war, wenn sie die Abende nicht gemeinsam verbrachten und wütend auf sich selbst, weil er so dachte. Seit wann klammerte er denn so? Lag das etwa auch an den Hormonen? Eigentlich fühlte er sich in den letzten Tagen nur wohl, wenn Dean bei ihm war. Dann war er sicher, geborgen und beschützt. Wenn Dean weg war, fühlte er sich manchmal so schutzlos dass es ihm Angst machte. Vielleicht lag es daran, dass sie wieder unterwegs waren. Sie suchten zwar nicht aktiv, aber das Übernatürliche konnte auch jederzeit zu ihnen kommen. Sam hatte Angst davor was dann passieren würde.

Dean ging zur Tür, hatte schon die Hand am Knauf als ihn Sams leise Worte zurückhielten. „Kannst du nicht hier bleiben?"

Überrascht wandte sich Dean um, betrachtete seinen kleinen Bruder der mit dem Buch auf dem Bett saß und irgendwie furchtbar unglücklich wirkte. Nur Sam konnte es schaffen mit seinen stattlichen 1,94 Metern Körpergröße so allein und verloren auszusehen. Er überquerte mit großen Schritten den Raum und setzte sich neben Sam auf den Bettrand.

„Okay, was ist los?"

„Nichts... ich habe dich nur seit einer Woche nicht gesehen."

Dean verstand nicht. „Sam, wir haben uns jeden Tag gesehen."

„Ja, aber abends bist du immer weg und dann..." Bin ich einsam. Fühle mich verlassen. Habe Angst, dass mir etwas passiert.

„Was dann?", fragte Dean nach, da von Sam nichts mehr kam.

„Ich weiß auch nicht. Es wäre schön wenn du auch mal was mit mir machst. Fernsehen, ins Kino gehen oder einfach nur mit mir reden."

Deans Kopf ruckte erstaunt zurück. Sam hörte sich beinahe wie eine frustrierte Hausfrau an. „Meine Güte Sammy, fühlst du dich etwa vernachlässigt?" Seine Augen blitzen amüsiert.

„Und wenn?", fragte Sam vorsichtig nach.

Dean lachte, wurde aber sofort wieder Ernst. „Sam, irgendetwas stimmt doch in letzter Zeit nicht mit dir. Seit wir im Apgar Village Park gewesen sind, benimmst du dich eigenartig. Zuerst fährst du Emily total an und bist schlecht gelaunt weil ich den Abend mit ihr verbringen will. Und nun willst du, dass ich bleibe und wir uns Perlen ins Haar flechten, oder wie? Ganz zu schweigen von deinem bescheuerten Gerede die Jagd aufgeben zu wollen und deine seltsame Weigerung Alkohol zu trinken. Was also ist los? Bist du krank, waren deine Kotzanfälle der Vorbote? Hast du einen Deal mit einem Dämon gemacht und wirst in nächster Zeit von den Höllenhunden geholt? Sag's mir, verdammt. Langsam mache ich mir echt Sorgen um dich."

Oh oh, das war ein Fehler gewesen. Sam spürte schon wie sich die Schleusen öffneten. Er konnte gar nichts dagegen machen. Es war nicht seine Schuld, das lag an diesen verdammten Hormonen. Dean sah mit Beunruhigung wie sein Bruder anfing zu heulen. Okay, das war seltsam...

Dean wusste nicht was er tun sollte. Klar hatten sie schon hin und wieder voreinander geweint aber dann deswegen, weil jemand gestorben oder weil eine Jagd mehr als beschissen gelaufen war. Meist traf beides gleichzeitig zu. Aber jetzt? Er verstand einfach nicht, warum Sam nun weinte. Wegen dem was er gesagt hatte? Linkisch setzte er sich näher zu Sam und zog ihn in seine Arme. Sam wehrte sich zunächst ein wenig, ließ es dann aber doch zu von seinem großen Bruder umarmt zu werden. Es fühlte sich gut an Dean so nahe zu spüren und er begann es nach einiger Zeit zu genießen. Dean strahlte eine natürliche Wärme aus und sein typischer Geruch stieg Sam in die Nase. Dieser Geruch nach Leder, Waffenöl und Koriander war ihm so vertraut und fühlte sich nach Geborgenheit und Liebe an. Er schloss die Augen und ließ sich in die Umarmung fallen. Er genoss es sehr von seinem Bruder so gehalten zu werden.

Dean merkte wie sich Sam langsam entspannte und strich ihm beruhigend über den Rücken. Immer noch hatte er keine Ahnung was eigentlich los war, aber er hatte gemerkt dass das hier kein Rede-Moment sondern ein Schweige-Moment war.

Nach einiger Zeit die ewig zu dauern schien, schob er Sam ein wenig von sich um ihn prüfend zu mustern. Sam schniefte noch ein wenig und fuhr mit seinem Ärmel über seine nassen Augen. Er lächelte schief als er Deans Blick bemerkte. Seufzend holte Dean sein Handy aus der Hosentasche und tippte darauf herum. Sam beobachtete ihn dabei neugierig.

„Was machst du?", traute er sich schließlich doch zu fragen.

„Ich sag Cathrin für heute ab. Habe einen familiären Notfall."

Erfreut begannen Sams Augen zu glänzen. Dennoch musste er etwas sagen: „Du musst das nicht tun". Er versuchte, sich selbst seine Begeisterung zu dämpfen.

„Doch, ich glaube schon", gab Dean schlicht zurück. Er stand auf, ging zum Kühlschrank und kam mit einem Bier und einem Glas Orangensaft wieder. Er drückte Sam das Glas in die Hand und setzte sich neben seinen Bruder aufs Bett. Entspannt lehnte er sich gegen die Bettrückenlehne und schlug die Beine übereinander. „Dann lass mal sehen was heute in der Glotze läuft."

Sam war sich nicht sicher ob Dean nun sauer auf ihn war und einfach blieb damit Sam mit dem Heulen aufhörte, oder ob er blieb, weil er es selbst wollte. Er wusste, dass sich Dean nun noch mehr Sorgen machte und ihn kurz oder lang darauf ansprechen würde. Sie blieben recht schweigsam an dem Abend. Sie blickten mehr auf den Fernseher als zum jeweils anderen und irgendwie herrschte eine merkwürdige Stimmung.

Als Sam um Mitternacht schließlich im Sitzen einschlief, zog ihn Dean an den Beinen herunter, deckte ihn zu und ließ ihn schlafen. Er betrachtet seinen Bruder. Sam verhielt sich wirklich seltsam und er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Die Übelkeit schien endgültig vorbei zu sein, blieben die anderen Auffälligkeiten. Irgendetwas war doch faul.

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