Kapitel 70
Als bei Jay die Fruchtblase platzte, wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert und ich wartete außerhalb des Zimmers, da ich wusste, dass ich sie eher verrückt machen als beruhigen würde.
Niall hat beteuert, er will sofort nachkommen, wenn die Show vorbei war - sie waren in Los Angeles und entschuldigten mich logischerweise, dass ich zu der Show nicht kommen konnte. Ich hoffe, dass jetzt irgendwer kommen würde, entweder der Arzt oder Niall. Der Arzt, der mir sagen würde, dass ich jetzt zu ihr könnte oder Niall, der mich von diese herzzerreißenden Schreien ablenken würde.
Oder einfach nur irgendjemand, der mir Mut machen könnte.
Aber niemand kam, die Schreie wurden nur noch lauter und mittlerweile war es schon kurz vor 11:30 Uhr in der Nacht. Wie lange dauerte eigentlich diese dämliche Show? Oder hatte Niall es vergessen? Ich konnte ihn blöderweise nicht einmal anrufen, da das Handy angeblich ja die Maschinen stört.
Jays Schreie hörten auf und ein Baby Schrei war stattdessen zu hören. Ich atmete erleichtert auf und sah auf die Uhr: 11:45 Uhr. Fast Mitternacht.
Nach fünf Minuten kam der Arzt heraus und ich stand auf. "Darf ich zu ihr?" fragte ich, aber er sah mich ernst an. "Zuerst muss ich noch mit ihm reden." Er holte tief Luft und sah mich jetzt bedauernd an. "Die Geburt hat sowohl ihre Freundin, als auch das Kind sehr belastet. Ihre Tochter liegt auf der Kinderstation und braucht Ruhe. Allerdings würde es einem Wunder gleich kommen, wenn Sie die nächsten Tage überstehen wird."
Was sagte er da? Daa konnte nicht sein Ernst sein, oder? Ich sah ihn geschockt an. "Was?"
"Es tut mir sehr leid, aber es gab zu viele Komplikationen, wir haben aber wirklich alles Mögliche getan." "Aber was ist mit meiner Freundin, geht es ihr gut?" Er wich meinen Blick aus, deswegen ahnte ich dass er keine gute Nachricht für mich hatte.
"Sie hat viele innere Blutungen, sie ist sehr schwach. Wahrscheinlich wird sie den nächsten Tag nicht überleben." Ich schüttelte mit Tränen in den Augen im Kopf. "Nein! Nein, nein, das darf nicht sein!"
"Hat sie eine Familie? Also ich meinte, hat sie Eltern?" Ich nickte. "Ja, aber ihre ganze Familie lebt in Australien. Die muss ich auch noch benachrichtigen." Wir hatten uns erst einmal bisher gesehen und jetzt musste ich ihnen sagen, dass... ihre Tochter es vielleicht nicht schaffen wird, genauso wenig wie ihre Enkeltochter. Ich konnte das nicht. Aber das hat Zeit bis später.
Der Arzt nickte und bedeutete mir, dass ich endlich zu ihr konnte. Dann ging ich in ihr Zimmer, wo sie sofort zu mir hoch sah. Ihr Anblick war ein Schock. Sie war blass -kreidebleich genauer gesagt -, verschwitzt und sah unendlich müde aus. Das verschmitzte Grinsen auf ihren Lippen war verschwunden, genauso wie das Strahlen in den Augen.
"Jay, Liebling. Wie geht es dir?"fragte ich leise und sie lächelte schwach. "Sie haben wir etwas gegen die Schmerzen gegeben. Aber ich werde von Minute zu Minute schläfriger." erklärte sie und ich setzte mich zu ihr und streichelte ihre Wange.
"Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich alles getan, dass..." fing ich verzweifelt an, aber sie hob nur abwehrend die Hand. "Sag das nicht. Ich würde es jederzeit wieder tun."
"Du wirst nicht sterben! Wie oft sagen Ärzte, was dann doch nicht passiert?" meinte ich und hängte all meine Hoffnung daran. Sie schüttelte langsam den Kopf. "Diesmal haben sie Recht. Es ist, als würde es mich wegziehen und ich ganz langsam einschlafen..." murmelte sie. "Dann kämpfe dagegen an! Du kannst mich nicht alleine lassen, ich brauche dich!"
"Du hast ja unsere Kleine - meine Güte, wir haben noch nicht einmal einen Namen für sie - sie braucht dich. Ich schnaubte. "Sie hat genauso viele Chancen wie du!" rief ich verzweifelt, aber sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Ich wollte das Kind ja auch, wenn nicht sogar noch mehr als sie, aber jetzt hätte ich es abtreiben lassen, um Jay nicht sterben zu lassen. Das Baby würde sowieso sterben! Wenigestens würde mir Jay bleiben, jetzt hatte ich bald niemanden mehr.
"Sie wird es schaffen, da bin ich mir sicher." sagte sie und nahm meine Hand. "Du wirst das schaffen, ich glaube an dich." Sie sah die Tränen, die meine Wangen herunterliefen und so streckte sie den Arm aus, um sie wegzuwischen.
"Wie sehr würde ich dich jetzt am ganzen Körper küssen..." flüsterte ich traurig und wusste, dass ich das nie wieder tun könnte. "Dann küss mich, Harry. Ein allerletztes Mal."
Ich beugte mich über sie, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie. Es war ein sehr nasser Kuss, da wir beide weinten, aber es war trotzdem schön. Zu schön. "Ich liebe dich, Baby." flüsterte ich in ihr Ohr.
Sie seufzte und lächelte, dann nahm sie meine Hand und drückte sie sanft. Ich hielt sie fest. "Ich liebe dich auch, Harry. Und ich werde dich immer lieben. Und wenn ich kann, dann werde ich euch auch beschützen, wo immer ihr beide seid. Und Harry?" Ich brachte keinen Ton heraus, also nickte ich. "Werde glücklich, ja?" Ich schüttelte den Kopf. "Das kann ich nicht." widersprach ich.
"Doch! Du kannst!" sagte sie und dann verlor sie ihre Kraft und ihre Hand lag locker in meiner.
"Nein!" schrie ich und legte meinen Kopf weinend an ihre Brust, während auf dem Monitor die Nulllienie erschien und schon die Ärzte hereinstürmten...
Ich weiß, ihr werdet mich jetzt hassen, aber schließlich ist das eine Larry Story und es war jetzt schon lange genug Drama-frei. :'(
Ach und habt ihr den kleinen Freddie, den Sohn von Louis gesehen? *-* So cute
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