Kapitel 66
Ich habe absichtlich mein Handy zuhause liegen lassen, weil ich die letzten Minuten ganz alleine mit Jay haben wollte.
Ich wusste, es waren nur drei Tage, die ich sie nicht sehen würde, doch seit ich sie kenne, war sie jeden Tag an meiner Seite und ich wollte es nicht einmal versuchen, ohne sie auszukommen.
Wieder standen wir vor dem Schalter und umarmten uns innig. "Ich vermisse dich jetzt schon." murmelte sie an meiner Schulter und ich strich über ihre Haare. "Ich werde einfach drei Tage lang an die Decke starren und Däumchen drehen."
"Ach, unsinn! Triffdich mit Liam und du wirst kaum merken, dass ich nicht da bin." Ich verzog das Gesicht. "Du willst mir jetzt aber nicht wirklich sagen, dass Liam dich ersetzen kann, oder?" Sie grinste. "Ich muss zugeben, Liam kann nicht alles..." Ich sah sie entgeistert an und sie lachte. "Komm schon, mach es mir nicht noch schwerer." Ich nickte und ließ sie gehen, doch als sie nur zwei Schritte nur zwei Schritte von mir entfernt war, da hielt ich sie wieder auf.
"Jay!" rief ich und sie drehte sich um. "Hm?" Ich lächelte breit. "Ich bin schwanger!" Sie lachte und kam wieder zu mir. "Du bist so ein Idiot!" lachte sie, küsste mich und drehte sich dann wieder um und ging dann durch den Schalter.
Die Frau, die ihre Tickets dort entgegen nahm, sah mich irritiert an. "Ich bin nicht wirklich schwanger." erklärte ich und winkte dann Jay hinterher, bis ich sie nicht mehr sehen konnte.
***
Wieder zuhause angekommen warf och mich auf die Couch und checkte meine Nachrichten auf meinem Handy. Ich ahnte, dass es viele sein würden, nachdem Jay und ich in der ganzen Stadt herum geturtelt haben, doch so viele Nachrichten hatte ich nicht erwartet.
Alle, die mich kannten, wollten wissen, ob die Gerüchte stimmten und ob man den Bildern trauen konnte und sogar Liam konnte es kaum fassen. Ich antwortete zuerst Liam, meiner Mutter und dem Rest der Familie, Lottie, Lou Teasdale und sogar einem von Modest, bevor ich die Nachrichten von Louis öffnete.
Stimmt das, was man so hört?
Harry, du kannst es mir ruhig sagen, ich weiß, wie es zwischen uns steht.
Ich seufzte. Louis war die letzte Person, an die ich jetzt denken wollte. Und obwohl ich ihm nun wirklich keine Rechenschaft ablegen musste, war es dennoch besser, wenn wir das untereinander geklärt hatten.
Also wählte ich langsam seine Nummer und rief ihn an. Nach wenigen Sekunden hob er ab. "Harry! Endlich meldest du dich." Er klang erleichtert. "Hi, Louis. Ich habe gesehen, dass du mich angeschrieben hast, also wollte ich zurückrufen."
"Ja, ähm..." Er räusperte sich. "Ich habe heute diese Bilder gesehen von dir und diesem Mädchen..." "Sie heißt Janine." unterbrach ich ihn. "Also ist es wahr?" "Ja. Wir sind zusammen. Das ist es doch, was du wissen willst, oder?" Ich klang schroffer, als ich es wollte.
"Nein, dass ihr zusammen seid...sieht man ja irgendwie. Ich wollte wissen, ob du sie liebst, oder ob sie nur eine Ablenkung für dich ist." Ich wollte ihn anbrüllen, was ihm eigentlich einfällt, so etwas auch nur anzunehmen und Jay als mein Spielzeug anzusehen und so ihren Namen in den Dreck zu ziehen, doch da fiel mir ein, dass er nur die Infos aus dem Netz hatte und tatsächlich keine Ahnung über uns beide hatte. Also beruhigte ich mich wieder etwas und atmete tief durch.
"Ja, ich liebe sie." sagte ich. Er seufzte. "Das habe ich mir fast gedacht, so wie du sie ansiehst." "Wieso hast du dann gefragt?" fragte ich ihn verwundert. Wollte er es aus meinem Mund hören? Das wäre dann etwas masochistisch, aber das war die einzige Erklärung, die mir darauf einfiel.
Louis überging die Frage und stellte statt einer Antwort eine weitere. "Wie sehr liebst du sie?" Was war das denn für eine Frage? "Willst du jetzt eine Angabe in Prozent, oder...?" "Liebst du sie so sehr wie du mich geliebt hast?" Ich schwieg. Das war eindeutig nicht das richtige Thema, über das man mit seinem Ex sprach, nachdem die Freundin gerade mal zwei Stunden lang weg ist.
"Harry? Bist du noch da?" "Was willst du für eine Antwort hören, Louis?" fragte ich ihn herausfordernd. "Deine ehrlich Antwort." "Okay, also dann ehrlich: Ich liebe sie so sehr, wie dich am Anfang. Bevor alle versucht haben, uns auseinander zu bringen und du ein Arschloch geworden bist." Sobald ich die Worte ausgesprochen hatte, wollte ich sie zurücknehmen, aber sie taten mir nicht leid. Immerhin hat er eine ehrliche Antwort verlangt.
Er atmete tief aus. "Tja...das war tatsächlich ehrlich." stellte er fest. Ich schwieg und er seufzte. "Ich war so dumm! Ich hätte mutiger sein sollen. Ich wusste, was ich an dir hatte und habe es dir nie gezeigt. Ich habe nie wirklich zeigen können, wie sehr ich dich liebe. Und jetzt ist alles zu spät." Ich schwieg, weil ich nicht wusste, was ich dazu sagen sollte.
"Harry?" "...hm, was? Tut mir leid, ich habe grad mein Handy weggelegt. Hast du was gesagt?" Er seufzte traurig. „Nein, war nicht wichtig. Ich wünsche dir noch viel Glück mit..." er hatte ihren Namen vergessen. "Janine." "Ja, genau. Ich hoffe, ihr werdet glücklich." sagte er und legte auf. Wieso tat er das immer wieder? Sich in meine Gedanken schleichen, wenn ich es am wenigsten wollte. Normalerweise war ich jemand, der sofort gesagt hätte: 'Es ist nie zu spät.'
Aber diesmal hatte er Recht. Es war wirklich zu spät.
Endlich habe ich mal wieder einen Teil auf dem PC geschrieben. Der Grund: Mein Daumen tut vom ewigen tippen schon weh. -.-
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro