Kapitel 44
Seit diesem Abend habe ich ihn zwei Wochen lang nicht gesehen und nichts von ihm gehört. Als ich ihn anrufen wollte, war er nicht erreichbar und auch die anderen wussten nicht, was los war.
"Keine Sorge, Harry. Der taucht schon wieder auf. Die Trennung hat ihn halt mitgenommen und jetzt braucht er einfach mal Zeit für sich." beruhigte mich Niall, aber ich schüttelte den Kopf.
"Was, wenn ihm etwas passiert? Niemand weiß bescheid, nicht einmal seine Mutter oder Lottie. Wir können ihm ja nicht mal helfen, wenn er uns braucht." Mich braucht.
"Du machst dir zu viele Gedanken, Harold. Er ist erwachsen. Lass ihm doch seinen Freiraum." Niall hatte ja recht. Aber ich konnte mich trotzdem nicht beruhigen.
Und da meine Laune eh schon im Arsch war, ging ich zum Management, um die ganze Angelegenheit nocheinmal zu besprechen.
"Wann kann ich endlich mal zugeben, dass ich nicht auf Frauen stehe?" fragte ich ungeduldig und auch genervt. Louis zog ich da nicht mit hinein, denn wenn das Management wüsste, dass wir uns immer noch sehr nahe stehen, könnten auch sie darauf kommen, dass ich der Grund für die Trennung von Eleanor war und dass wir uns sogar die ganze Zeit über ihre Regeln hinweggesetzt haben.
"Harry, wie oft denn noch...?" Der hatte gut reden! "Bitte? Wie oft noch? Ich muss seit 5 Jahren meine Sexualität verstecken und sie fragen "Wie oft noch?". Wie würden sie sich fühlen, wenn sie so lange Zeit vorgeben müssten, schwul zu sein, nur damit es den anderen recht ist?"
Eigentlich hatte ich vor, nicht aiszuflippen, aber die Sache mit Louis machte mich hypersensibel.
"Beruhig dich, Harry und setzt dich hin." Missmutig setzte ich mich auf den Stuhl vor seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme.
"Ich habe dir schon letztes Mal gesagt, dass wir dir jetzt nichts mehr vorschreiben werden, aber ich weiß, dass du so vernünftig bist, um es zu verstehen, es nicht zu tun. Ihr seid am Höhepunkt eures Erfolges, wer weiß wie lange das noch anhält und wenn du plötzlich mit so einer Nachricht herausplatzt, könnte es von heute auf morgen vorbei sein." warnte er mich.
Ich lachte bitter auf. "Wir sind nicht mehr in den 80er Jahren! Die meisten denken doch eh schon, dass ich und Louis zusammen sind und ich würde wetten, dass wenn das herauskommt, dass es die meisten Fans sogar freut!"
Er zuckte mut den Schultern. "Ich habe dich ja nur gewarnt. Du kannst machen, was du willst. Wenn du dann die Konsequenzen trägst."
Wie immer waren seine Ratschläge ermutigend und wegweisend.
Ohne ein Wort stand ich auf und ging zurück zu Niall, der gerade den größten Spaß beim Kicker- Spielen mit Josh hatte.
"Und, was hat er gesagt?" Ich seufzte. "Dass es meine Entscheidung ist, aber es dumm wäre, wenn ich es tun würde." Er sah kurz zu mir und bekam ein Tor. "Mist. Aber wieso dumm? Ich fände es gut und an deiner Stelle würde ich es machen." Er grinste und spielte weiter.
Nur leider durfte ich nicht nur an mich denken...
"Mittlerweile was von Louis gehört?" Ich schüttelte den Kopf und sah auf den Fernseher, bei dem gerade die News liefen. Ein Sänger war gestorben, ein Schauspieler hat geheiratet, ein...."
"Ach du Scheiße!" rief ich und schaltete lauter. "Was ist denn?" Ich schwieg einen Moment und starrte auf den Bildschirm.
"Ich weiß jetzt, wo sich Louis aufhält."
Niall und Josh hörten sofort auf, zu spielen und gesellten sich zu mir.
Louis war auf vielen Bildern mit einer jungen Blondine zu sehen, wie er feiert. "Vielleicht ist das nur eine alte Freundin..." vermutete Josh, brach aber ab, als er dann ein Foto sah, auf dem er sie küsste.
"Ach ja? Küsst du also deine alten Freundinnen?" fragte ich aufgebracht. Die beiden schwiegen. "So ein Scheißkerl. Ich mache mir hier Sorgen um ihn und er feiert ausgelassen mit dieser Tussi!"
"Du weißt doch gar nicht, was da los ist. Bestimmt war er da total dicht. Wenn du betrunken bist, bist du auch unberechenbar."
"Ja, aber ich verletze dabei niemanden. Eleanor wird wahrscheinlich am Boden zerstört sein." Ich konnte an ihrer Reaktion deutlich sehen, dass sie erst jetzt an Eleanor dachten. "Ich muss zu ihr, um zu sehen, wie es ihr geht." meinte ich und machte mich sofort auf dem Weg zu ihr.
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