Louis und ich versuchten seitdem, wieder Freunde zu sein und es funktionierte sogar, doch wie ich es vorausgesagt hatte, wurde es nicht mehr so wie früher. Außerdem hätte uns niemand mehr diese Freundschaft abgekauft, wäre sie so gewesen wie früher.

Niall war und blieb mein bester Freund und Louis...das war viel komplizierter. Und ganz anders.

Er und Eleanor haben sich nicht getrennt, ganz im Gegenteil. Sie haben sich versöhnt und wenn ich ehrlich war, war ich nicht besonders überrascht. Und vor allem war ich froh darüber. Denn für mich war es einfacher zu ertragen, dass ich deswegen nicht mit ihn zusammen sein konnte, als wenn es nur wegen dem Management wäre.

Von unseren 24 Stunden hatte keiner mitbekommen und wir verloren kein Sterbenswörtchen darüber. Natürlich hat es die anderen verwundert, dass wir über Silvester nicht erreichbar waren, aber als sie uns fragten, wo wir waren, hatten wir die perfekte Ausrede: Wir hatten so einen Blackout, wir wissen gar nicht, was los war. Aber diese Ausrede wollte nicht jeder so leicht schlucken...

"Komm schon, Harold. Das kaufe ich dir nie und nimmer ab. Du trinkst so gut wie nie Alkohol und ausgerechnet am selben Tag sollst du und Lou euch so betrunken haben, dass ihr nicht mehr wisst, was ihr gemacht habt? Erzähl das den anderen, aber ich bin doch nicht bescheuert. Gib es doch zu, ihr ward zusammen." meinte Niall, als wir alleine waren.

"Quatsch! Totaler Filmriss. Wie ich es gesagt habe." Er sah mich schief an und schon gab ich seufzend nach. "Na gut, ja, wir waren zusammen an Silvester. Aber wehe, du verplapperst dich!" Er schüttelte den Kopf. "Ist doch logisch. Ich sage kein Wort. Aber ich bin neugierig. Was habt ihr denn bitte angestellten, dass ihr so ein Geheimnis daraus machen müsst?"

Ich schwieg und sein Gesichtsausdruck verriet, dass er es sowieso ahnte. "Aha...und was sagt Eleanor dazu?" "Nichts natürlich. Niemand soll davon erfahren. Es ist so, als wäre es nie passiert. Als wäre alles nur ein Traum gewesen und ich hätte dir davon erzählt."

"Also bleibt es eine einmalige Sache?" "Natürlich, was denkst du denn? Wir hatten einen Deal und den haben wir erledigt, jetzt ist alles Vergangenheit."

Niall lachte leise und schüttelte den Kopf. "Ganz ehrlich, ich dachte schon mein Liebesleben ist verkorkst, aber deins ist echt der Hammer. Mit dir über Beziehungen und Louis zu reden ist wie Assi TV anzusehen. Man ist froh, dass es einem so viel besser geht und lacht darüber wie dumm sich Leute anstellen können."

"Danke, Niall. Das war genau der Rat, den ich heute brauchte." Er legte einen Arm um mich und lachte. "Sorry, ich weiß, ihr könnt ja nichts dafür, aber irgendwann seid ihr frei von diesem Unsinn und könnt endlich so leben, wie ihr wollt."

Ich nickte. "Und bis dahin..." fing er an, stand auf und machte ein Rad durchs Zimmer - ein ziemlich missglücktes nebenbei. "...habe ich jemanden an meiner Seite, der noch viel mehr Pech hat als ich." Er zog sein Shirt aus, wirbelte es wie ein Lasso herum um tanzte dazu. Ich konnte nicht anders, als zu lachen. Vielleicht verfolgte mich das Pech, aber bei ihm hatte ich so eine leise Ahnung, warum er keine Freundin fand.

Ich schmunzelte und er verließ den Raum. Nein, eigentlich müsste Niall der erste sein, der ein Mädchen dazu bringt, mit ihm auszugehen und ich fragte mich immer wieder, warum er noch immer keine richtige Freundin hatte. Wenn ich ein Mädchen wäre, würde ich bei ihm auf jeden Fall schwach werden.