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vi. unsere kleine farm

»Herzlich Willkommen!«

Negan breitet seine Arme aus, als würde er mir die Erfindung des Jahres zeigen. Nun gut, die Erfindung des Jahres ist es nicht, aber es ist eine wirklich niedliche Farm, irgendwo im nirgendwo.

Ich habe keine Ahnung, wie lange ich Negan nach unserem Kampf durch den Wald gefolgt bin. Lange habe ich die Orientierung verloren, während der Mann vor mir einfach weitergelaufen ist.

»Es ist...«, murmle ich leise und lasse den Anblick auf mich wirken. Wir stehen auf einem kleinen Hügel, der einen Ausblick über die zwei Farmhäuser und einen großen Stall mitsamt drei Koppeln aufweist. »Früher...«, als ich noch Träume hatte, die es wert waren, sie zu verfolgen, »hatte ich mir immer gewünscht, später auf einer Farm zu leben. Die Ruhe, die nur von den Farmtieren gestört wird.«

Negan dreht sich zu mir um, seine dunklen Augen finden meine. Nachdenklich sieht er mich einen Augenblick an. »Das hätte ich tatsächlich nicht erwartet«, sagt er dann, was mich eine Augenbraue heben lässt. »Warum?«

Er zögert einen Augenblick, dann dreht er sich wieder um, sodass er auf die Farm blicken kann. Ich mache zwei Schritte und komme direkt neben ihm zum Stehen. Gemeinsam blicken wir vom Hügel hinunter.

»Die meisten wünschen sich ein anderes Leben. Erfolg in einer großen Stadt, den Traumjob, eine riesige Wohnung, die große Liebe...«

»Achso? Und hier könnte ich nicht meine große Liebe finden?«, will ich verwirrt wissen und blicke ihn von der Seite an. Alles andere, was er aufgezählt hat, kommt auf die Art der Person an. Während einige die Fülle und den Trubel in der Stadt lieben, gibt es wiederum andere, die sich nach der Stille des Dorfes sehnen. Ich gehöre zur letzteren Sorte.

»Früher wäre meine Antwort vielleicht eine andere gewesen, aber in einer Welt wie dieser...«, er beendet den Satz nicht. Mit einem Mal fällt ein Schatten auf sein Gesicht. Ein Schatten der Vergangenheit. Mir ist aber klar, worauf er hinaus will. In unserer neuen Welt ist kein Platz mehr für Liebe. Liebe bedeutet Verlust und weitere Verluste halten unsere Seelen nicht mehr aus.

»Wie viele seid ihr?«, wechsle ich dann schnell das Thema, denn mein Herz hat auf einmal einen komischen Sprung gemacht.

Der Schatten weicht Negans Gesicht und dann ist er wieder der Mann, den ich vor wenigen Stunden erst kennengelernt habe. Und dennoch fühlt es sich an, als würde ich ihn länger kennen, was vielleicht dem Kampf geschuldet ist. Mit ihm habe ich in den wenigen Stunden mehr erlebt, als mit einigen ehemaligen Klassenkameraden, denn egal wie man es sieht, die heutige Zeit schweißt mehr zusammen, als man vielleicht auch möchte.

»Fünf«, antwortet er. »Zumindest waren es fünf bei meinem Aufbruch«, fügt er hinzu. Ich nicke. Man kann sich nie sicher sein.

»Also, bist du bereit?«, will er wissen und erntet von mir lediglich ein Nicken, dann folge ich ihm den Trampelpfad hinunter.

Immer noch bin ich nervös, wenn ich fremde Personen kennenlerne und ich glaube, das wird sich niemals ändern. Aragorn scheint meine innere Unruhe zu spüren, denn gerade, als ich hinter Negan durch die Eingangstür schlüpfe, spüre ich seine warme Zunge, die meine Hand ableckt. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.

Solange Aragorn bei mir ist, ist alles gut.

Die Tür schlägt hinter Aragorn zu und wirbelt etwas Staub auf, der sich auf den dunklen Möbeln gelegt hat. »Hatschi!« Ich kann gar nicht so schnell reagieren, um in meinen Ellenbogen zu niesen.

»Gesundheit.« Aus der Dunkelheit löst sich ein Schatten und geistesgegenwärtig greife ich zu meiner Waffe, während Aragorn laut aufknurrt, doch als er ein kleines Mädchen sieht, entspannt er sich augenblicklich und setzt sich neben mich.

»Oh Gott, es tut mir leid«, murmle ich schnell, als die blauen Augen des Mädchens sich auf meine Waffen haften.

Das blonde Mädchen hebt ihren Blick und sieht mich neugierig an. Keine Angst ist in ihren Augen zu sehen.

»Maggie«, mahnt Negan leise.

»Es tut mir leid, Negan«, erwidert sie sofort und ehe ich etwas sagen kann, dreht sie sich um und ich kann nur ihre blonden, lockigen Haaren hinterhersehen, ehe sie eine Treppe hochsteigt und verschwindet.

»Simon!«, bellt Negan und bei seiner plötzlichen lauten Stimme zucke ich zusammen. Ich höre ein gedämpftes Geräusch, dann schnelle Schritte, bis sich ein Mann in mein Blickfeld schiebt. In seiner Hand hält er achtsam eine Waffe, die er sinken lässt, als er Negan erkennt.

Simon müsste ungefähr im Alter von Negan sein. Nur dass seine Haare und sein Schnauzer, den er ordentlich gepflegt hat, schon anfangen grau zu werden. Früher hat er bestimmt tolle volle Haare gehabt, doch jetzt zeichnen sich die Anfänge einer Halbglatze ab. Seine dunklen Augen ruhen erst auf mir, dann auf Aragorn, der vor mir sitzt und ihn ebenfalls wachsam ansieht.

»Ist das deine Definition von ›Stellung halten‹?«, will Negan wissen. Jede Freundlichkeit ist aus seiner Stimme gewichen. Vielmehr wirkt er jetzt wie der Anführer, den er vorgibt zu sein.

»Ich-«, will Simon sich verteidigen, doch Negan fällt ihm ins Wort.

»Was ist, wenn wir Beißer gewesen wären? Maggie war unten«, spricht er mit dunkler Stimme weiter. Jeder Muskel in seinem Körper ist angespannt.

»Ich glaube kaum, dass Beißer die Tür einfach so aufmachen können«, widerspricht Simon vorsichtig, während er nervös zur Seite blickt.

Negan tickt neben mir wie eine tickende Zeitbombe. Ich kenne ihn nicht gut genug, doch mir ist klar, wenn Simon weiter so spricht, wird er in die Luft gehen.

»Ich denke, das wird niemals wieder vorkommen, oder?«, sage ich und bete, dass Negan nicht an die Decke geht, weil ich mich in Dinge einmische, die mich nichts angehen.

Sein dunkler Blick fällt auf mich. Ich kann kein einziges Gefühl in ihnen lesen, als wäre er ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei kann ich sie an der Oberfläche brodeln sehen. Sie sind so kurz davor, aber sie durchbrechen die Barriere noch nicht.

Ich bemerke nicht einmal, wie ich die Luft anhalte. Meine Lunge, die nach Luft lechzt, macht mich nur irgendwann darauf aufmerksam.

»Simon, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen«, knurrt er und einen Augenblick sehe ich die Erleichterung in seinen dunklen Augen aufleuchten. An dem Blick, mit dem Negan mich taxiert, ist mir klar, dass er mit mir auch noch nicht das letzte Wort gesprochen hat.

»Komm jetzt«, zischt er mir zu und dann folgen wir Simon in dieselbe Richtung, aus der er gekommen ist.

Mein Herz droht vor Nervosität in meiner Brust zu zerschellen, als ich als letzter den Raum betrete. Ich nehme mir wenige Millisekunden, um mir einen Überblick darüber zu verschaffen. Der Raum muss das alte Wohnzimmer mitsamt Esszimmer gewesen sein. Das Mobiliar ist typisch für eine Farm. Alte Holzmöbel mit weißen gestickten Platzdeckchen. An der Wand muss ein Foto für eine lange Zeit gehangen haben, doch dieses wurde abgehängt und nur noch ein dunkler Fleck in Form des Rahmens erinnert daran.

Am dunklen Esstisch sitzen drei weitere Männer, die ihren Blick erheben, als wir vor ihnen stehen bleiben.

Stille füllt den Raum und lässt mich zunehmend nervöser werden.

»Äh hallo, ich bin Lucinda.« Da ich nicht weiß, wie lange Negan diese unangenehme Stille immer noch auskosten will, durchbreche ich sie einfach.

»Ich habe sie und Aragorn«, er deutet auf den Rottweiler, »gefunden. Sie werden eine gute Ergänzung für uns sein.«

Ergänzung für uns? Das klingt irgendwie...

»Willkommen auf unserer kleinen Farm.« Ein Mann, der nur einige Jahre älter als ich scheint, breitet übertrieben seine Arme aus, als würde er mir gerade sein Eigenheim zeigen. Er lächelt mich breit an, sodass Grübchen auf seinen Wangen entstehen.

»Das ist Luca«, stellt Negan ihn mir vor. Ich nicke dem Blonden nur zu, der mich immer noch anlächelt. Dann deutet Negan auf den Mann zu seiner Rechten. Dieser scheint älter zu sein, seine Haare sind kurz geschoren und grau, sein Gesicht voller Falten. Dennoch blitzen mir seine Augen dunkel und wachsam entgegen. »Das ist Urs.«

Auch ihm nicke ich zu, schenke ihm aber auch ein kleines Lächeln, das er ebenfalls mit einem Nicken ab tut.

»Und zum Schluss, D.« D ist ein rothaariger Mann mit ebenfalls rothaarigen Bart und einem Gesicht, das vom Krieg gezeichnet ist. Eine Narbe zieht sich durch seine rechte Augenbraue. »Aragorn - wie aus Herr der Ringe?«, will er wissen und schnell nicke ich.

»Es war schon seitdem ich ein kleines Mädchen bin, mein Lieblingsfilm«, erkläre ich mich. »Gute Wahl«, anerkennend sieht er mich an und sieht dabei weniger hart aus, als noch vor wenigen Sekunden.

»Maggie kennst du ja schon«, beendet Negan dann die Vorstellungsrunde und geht an mir vorbei und verschwindet in einem angrenzenden Raum. Dem Geruch zu folgen, der Küche. Aber auch mein Bauch knurrt schon schmerzhaft, was ich versuche mir nicht anmerken zu lassen. Unschlüssig stehe ich da, bis D die Stille unterbricht, wofür ich ihm dankbar bin.

»Komm, Herr-der-Ringe-Mädchen, setzt dich zu uns und erzähle uns etwas.«

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