Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

v. warum?

Ehrlicherweise habe ich absolut keine Ahnung, was mich bewegt hat, mich Negan anzuschließen. Vielleicht war es doch die Einsamkeit, die mich in der Nacht immer wieder heimgesucht hat, oder die Überredungskunst, die der großgewachsene Mann besitzt. Ich weiß es nicht. Und nun ist es eh egal. Offenbar folge ich ihm.

Aragorn trottet dicht neben mir, während ich Negans Rücken fokussiere. Immer noch bin ich wachsam, schließlich könnte ich mich auch täuschen, auch wenn es in den letzten Jahren so gut wie nie passiert ist. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann, dass man niemals nie sagen sollte.

»Warum?« Schon seitdem ich auf diesen mysteriösen Mann getroffen bin, stelle ich mir diese Frage.

Warum hat er mich mitgenommen?

Warum hat er gesagt, dass er so jemanden wie mich braucht?

Was bedeutet überhaupt ›jemand wie mich‹?

»Warum? Die Bananen wachsen seitlich aus den sogenannten ›Bananen-Stauden‹ heraus. Die Staude bildet aus der Mitte heraus einen Fruchtstand mit vielen einzelnen Blättern, auch ›Büschel‹ genannt. Aus jeder Blüte entwickelt sich eine Bananenfrucht. Diese werden aufgrund ihres Aussehens auch als ›Finger‹ bezeichnet. Zwischen zehn und zwanzig Finger stehen am Büschel nah beieinander. Deshalb nennt man diese wiederum ›Hände‹. Je Büschel wachsen meist um die zehn Hände und es wiegt bis zu 50 Kilogramm. Der zuvor erwähnte Fruchtstand der Staude wird während des Wachstums der einzelnen Bananen immer schwerer und senkt sich deshalb Richtung Boden nach unten. Um dem lebensnotwendigen Licht entgegen zu wachsen, müssen die Bananen nun die Richtung ändern und nach oben wachsen. Dadurch werden die Bananen krumm.«

Ich bleibe stehen und starre Negan verständnislos an. Dieser Mann steckt voller Überraschungen, schießt es mir durch den Kopf, als er seinen Vortrag über Bananen beendet.

»Warst du Lehrer oder so?«, will ich wissen. Kein normaler Mensch kann aus dem Stand so einen Vortrag über Bananen halten. Niemand. Aber auf der anderen Seite, hat es nur ein paar Sekunden gebraucht, um zu realisieren, dass Negan vieles ist, aber sicherlich kein normaler Mensch.

Er dreht sich ebenfalls zu mir um, seine strahlend weißen Zähne blitzen mir entgegen, bevor sein tiefes Lachen mich erreicht. »Ich war Coach«, bringt er zwischen zwei Lachern heraus.

Coach, also. Irgendwie nicht das, was ich erwartet habe. Ich mustere ihn, versuche irgendwie einen Zusammenhang zwischen seinen Worten und seinen ehemaligen Beruf zu finden, aber ich kann es nicht. Kleider machen Leute und Negan mit seiner Lederjacke und seinem dunklen, vollen Bart und den Augen, die eine Traurigkeit zieren, die er mit seinen Worten versucht zu verstecken, kommt mir nicht wie ein ehemaliger Coach vor.

»Also warst du einer der Lehrer, der die Schüler mit Fußbällen beworfen hat?«

Negan zuckt mit seinen Schultern. »Ich bevorzuge Medizinbälle.«

Ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Das passt nun schon mehr in das Bild, das ich von Negan habe.

»Natürlich tust du das«, erwidere ich trocken. »Aber das war nicht meine Frage. Wofür brauchst du mich?«

»Warum hast du zugestimmt?«, stellt er mir die Gegenfrage und für einen Moment überrumpelt er mich damit.

Ich will nicht mehr alleine sein, oder die Menschen um mich herum sterben sehen. Es macht keinen Sinn, denn ich habe keine Gewissheit, dass es nicht so laufen wird, wie mit den anderen Gruppen, denen ich mich angeschlossen habe, aber mein Gefühl sagt mir diesmal etwas anderes.

»Du kannst sehr überzeugend sein«, erwidere ich und zucke mit meinen Schultern. Gerade will ich noch etwas erwidern, als Negan einen großen Schritt auf mich zu macht und mir seinen Zeigefinger auf den Mund legt. Mit großen Augen blicke ich zu ihm hoch und bemerke, wie groß er im Gegensatz zu mir ist.

»Psst«, sagt er überflüssigerweise, denn ich bringe keinen Ton über meine Lippen, seitdem er diese mit seinen Finger berührt.

Ich verliere mich in den unendlichen Weiten seiner braunen Augen, die mich an die süßeste dunkle Schokolade erinnern. Einen Moment erwidert er diesen Blick, bevor er seine Augen hinter mich richtet. Aragorn, der dicht neben meinen Beinen steht, knurrt leise.

Wir sind nicht mehr alleine.

Automatisch greife ich nach meiner geliebten Waffe und erst, als ich die Kühle ihres Metalls spüre, fällt die Anspannung von mir. Zumindest ein kleiner Teil von ihr.

Negans Augen fixieren mich wieder, leicht deutet er mit seinem Kopf nach links. Dann formen seine Lippen ›fünf‹ und ich nicke ebenso leicht. Erst dann höre ich das unregelmäßige Knacken von Ästen und das fürchterliche Zischen, dass die Zombies ausstoßen. Ich habe vor langer Zeit aufgehört, mir vorzustellen, dass es einst auch Menschen waren. Es ist einfacher, wenn man die Menschen, die sie vorher waren, nicht gekannt hat. Wenn es einfach irgendwelche armen Seelen sind, die in dem Moment gestorben sind, in dem das Virus sie heimgesucht hat.

»Keine Schüsse«, haucht Negan leise, als er meine Waffe bemerkt, die in meiner Hand ruht. Ich nicke. Wenn ich jetzt schießen würde, dann würden alle Beißer im Umkreis von mehreren Hundert Metern auf uns aufmerksam werden - oder auch andere Menschen. Beides wollen wir nicht.

Er selbst hat schon seinen präparierten Baseballschläger griffbereit in seiner rechten Hand, während er mir immer noch so nah steht. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich Angst habe, es würde in meiner Brust zerschellen. Ich hasse kämpfen, ich hasse es, die Waffe zu erheben und damit diese Dinger umzubringen. Doch die Waffe ist meine Lebensversicherung. Meine beste Freundin.

Die Beißer kommen immer näher. Die nicht gerade leisen Geräusche werden immer lauter, immer deutlicher. Genauso wie mein Herz.

»Jetzt«, ruft Negan auf einmal laut, dass es in meinen Ohren klirrt. Als würde Aragorn zustimmen, bellt er laut. Um ihn muss ich mir keine Sorgen machen, niemals würde er einen Beißer angreifen.

Auf der Stelle drehe ich mich um und erblicke in derselben Sekunden die fünf Beißer, vor die Negan mich gewarnt hat. Ich bin froh, dass wir uns nicht bei Maze Runner befinden, wo die Cranks so unfassbar schnell sind. Die Beißer bewegen sich eher langsam, was sie nicht weniger gefährlich macht. Sie zögern keine Sekunde, um einem die Haut vom lebendigen Leib zu reißen. Ist man alleine und trifft einen ganze Schar, kann man nur noch zu Gott beten - doch er hat uns schon mit diesem Virus allein gelassen, warum sollte ihn das noch interessieren?

»Kein Schuss«, murmle ich leise. Früher hatte ich Angst, dass sich einfach so ein Schuss löst, selbst wenn die Waffe gesichert ist. Mit der Zeit habe ich gelernt, ihr zu vertrauen, weswegen ich mir keine Gedanken mehr mache, sie am Lauf zu halten und mit der anderen Seite, wo sich der Magazinhalter befindet, draufzuschlagen.

Während des Kampfes befinde ich mich in einer Art Rausch. Als wäre ich nur eine Marionette, führe ich Schläge aus. Das dunkle, verdreckte Blut spritzt mir ins Gesicht und befleckt meine helle Haut, doch es stört mich nicht. Meine Gedanken gelten einzig und allein dem Überleben. Ein kleiner Teil meines Gehirns realisiert, dass der Beißer vor mir einst eine Frau war. Dicke Strähnen fallen ihr Kopf herunter und wenn sie einst mal mit der Sonne um die Wette gestrahlt haben, so ähnelt ihr Gesicht nun dem Tod.

Wie sie hieß?

Ob sie eine Familie hatte?

Welchen Job sie wohl ausgeführt hat?

Vielleicht war sie eine Lehrerin. Eine Kunstlehrerin, die es geliebt hat, ihren Schülern dabei zuzusehen, wie sie ein Kunstwerk nach dem anderen malen. Oder sie war Anwältin und hat ihren Mandanten geholfen, die Wahrheit herauszufinden und für das zu kämpfen, für was sie steht. Oder sie war eine einfache Hausfrau, die ihr Leben für das ihres Mannes und ihrer Kinder geopfert hat.

Gedanken fluten mich, doch sie sind egal. Irrelevant. Genauso wie der Beißer vor mir. Es ist egal, was ihre Vergangenheit ist, denn ihre Zukunft ist Gewiss. Sie wird sterben. Wenn nicht durch mich, dann durch andere. Und wenn nicht durch andere, dann wird der Virus ihren Körper so zerfressen, dass ihre Gliedmaßen wie japanisches Kobe-Beef einfach so abfallen und die Überreste einst mit der Erde werden, bis man in hunderten Jahren nichts mehr von diesem Unglück übrig ist.

Die Arme des Beißers strecken nach mir und verfehlen mich nur um wenige Zentimeter. Ich stoße Luft aus, meine Lunge rebelliert und schreit nach einer Pause, nach genügend Luft. Drei Beißer liegen schon auf dem Boden und die Art, wie Negan sie hingerichtet hat, ist bestialisch. Aber auf der anderen Seite ein Muss.

Beißer und Menschen können nicht einfach koexistieren. Entweder sie oder wir. Es gibt kein dazwischen, kein Zusammenleben. 

»Fuck«, brumme ich leise. Meine Kehle brennt, dieser Kampf verlangt mir alles ab. Einen Moment fixiere ich meine blutverschmierte Waffe, mit der ich schon einen Beißer niedergestreckt habe. Neben mir höre ich die Kampfgeräusche von Negan, der ebenfalls langsam angestrengt klingt.

»Es tut mir so leid.« Ich rede mit dem Beißer, obwohl ich genau weiß, dass er mich nicht versteht. Ich nehme einen letzten, tiefen Atemzug, bevor ich nach vorne stürze. Ich sammle meine gesamte Kraft und als ich meine Waffe auf den Kopf des Beißers schellen lasse, ertönt ein ekelhaftes Knacken durch den Wald.

Ich habe sein Schädel gebrochen und mit einem letzten Röcheln sinkt der Beißer vor mir zu Boden. Regungslos liegt er vor mir auf dem Boden. »Ich hoffe, du findest endlich deinen Frieden.«

»Und ich hoffe, dass du weißt, dass sie schon lange tot ist.« Negan steht plötzlich neben mir, sodass ich mich leicht erschrecke. Dunkles Blut ziert sein Gesicht, doch anders als ich lächelt er.

Macht ihm das Spaß?

Sein Baseballschläger hat er locker über seine Schulter geschwungen. Verdreckte Haare und dunkle Hautfetzen hängen an den Stacheln, doch während ich bei dem Anblick kotzen könnte, scheint es für ihn eine Art Trophäe zu sein.

»Und dennoch waren sie Menschen so wie du und ich, ein bisschen Respekt ist angebracht«, erwidere ich, doch ich glaube kaum, dass er mich verstehen wird.

Einen Moment mustert er mich. Sein Gesicht ist hart und kein einziges Gefühl ist aus seinen Augen zu lesen. »Weißt du, Lucinda«, mein Name auf seiner Zunge zergeht wie flüssiger Honig und ich spüre, wie sich etwas in meinem Inneren rührt. »Es ist einfacher, wenn wir in ihnen nicht die Menschen sehen, die wir verloren haben. Sie sind tot. Es sind Monster, die uns ebenfalls zu dem machen wollen, was sie sind - zumindest tun sie das. Denn ich denke nicht, dass in ihren Gehirnen noch viel los ist.«

Und als er geendet hat, wird mir klar, dass er recht hat. Nur, dass es einfacher gesagt, als getan ist. Gefühle kann man nicht einfach so abstellen, es muss schon etwas gravierend passiert sein und in diesem Moment frage ich mich, was Negan so kalt werden lassen hat.

Bevor ich etwas darauf erwidern kann, legt sich ein Lächeln auf seine Lippen. Dann deutet er mit seinem Baseballschläger links von uns an einer dicken alten Eiche vorbei.

»Wir sind gleich da«, sagt er und geht ohne ein weiteres Wort weiter.

»Moment mal! Wo sind wir gleich da?«, frage ich, springe über den Toten unter mir und folge ihm. Von rechts kommt Aragorn angeschossen, der während des Kampfes etwas abseits zu uns stand und gemeinsam folgen wir Negan ins Neue.

Vergesst nicht zu voten und zu kommentieren, wenn es euch gefallen hat.
danke (:

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro