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Flucht aus dem Schloss

Kenneths Sicht

Ich sitze in einem der roten Ohrensessel im Zimmer meines Bruders und beobachte meine zwei Gegenüber, die an die gegenüberliegende Wand gelehnt sitzen. Nezryn hat die Augen geschlossen und beide Arme um Elide auf seinem Schoß gelegt, während dieser mich aus wachen Augen ansieht. Keiner von uns sagt etwas, alle Geschichten der Schlachtfelder sind im vergangenen Monat erzählt worden, alle Gräueltaten meines Vaters ausgewertet. Also schweigen wir. 

Müde lasse ich meine Augen über die unzähligen Bücher, Pergamentrollen und Karten schweifen, auf der Suche nach einem geeigneten Gesprächsthema, bis mich ein leises Pochen an der Scheibe aufschrecken lässt.

Erschrocken sehe ich mich um, als sich Elide auch schon aus den Armen meines Bruders wickelt und einen kleinen Falken zum Fenster herein lässt und ihm einen kleinen zusammengerollten Zettel abnimmt. "Ernstfall! Keine Übung! Königin wird evakuiert! Morgen Abend üblicher Treffpunkt!" liest Elide ruhig vor und mein Bruder nickt. "Gut, dann sollten wir alle das nötigste Packen. Kenneth, ich bitte dich jetzt keine Fragen zu stellen, vertrau mir und komm morgen Abend zu den Stallungen. Pass aber auf, dass dich niemand sieht. Elide, du kümmerst dich darum, dass die Königin komfortabel und schnell aus dem Schloss geschafft wird." Sagt Nezryn ernst oder besser gesagt noch ernster als sonst und sieht zwischen mir und seinem Diener hin und her. Ich nicke stumm und verwirrt und will den Mund öffnen, um doch noch etwas zu fragen, doch Nez hat sich schon abgewandt und kritzelt eine kurze Antwort.

[...]

So schleiche ich mich am nächsten Abend zu den Stallungen, mein Schwert am Gürtel und einen Rucksack auf dem Rücken. Warum tue ich das? Frage ich mich im Stillen. Ich vertraue meinem Bruder, aber es war noch nie mein Stiel bei Gefahr wegzulaufen, doch hier bin ich, auf dem Weg zu den Stallungen.

Meine Mutter, die Königin, ist heute Morgen zu unserem Sommerschloss aufgebrochen und somit außerhalb des Einflussbereiches des Hauptschlosses.

Als ich um die nächste Ecke biege, sehe ich, dass Nezryn und Elide bereits die Pferde gesattelt haben und ungeduldig auf mich warten. "Gut, dass du es geschafft hast, Nun komm, es gilt keine Zeit zu verlieren." empfängt mich mein Bruder, sobald er mich erblickt und sitzt auf. Noch ehe ich nach unserem Ziel fragen kann, galoppiert er los. Hinaus in die Nacht und mir bleibt nichts anderes übrig, als ihm in ein ungewisses Abenteuer zu folgen.

Es muss schon weit nach Mitternacht sein, als sich die dunklen Grenzen des Waldes vor uns aufbauen. Doch den zwei Reitern vor mir scheint noch immer nicht nach Halten zu sein, denn sie preschen sicher weiter. Tiefer und tiefer in das dichte Gestrüpp und mir bleibt nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen. Auf einer kleinen Lichtung halten wir endlich und alle meine Fragen beginnen aus mir herauszusprudeln. "Was tun wir hier? Warum sind wir geflohen? Warum sind wir mitten im Gebiet der Aufständischen? Warum halten wir mitten im Nirgendwo?" frage ich und springe von meinen Hengst.

"Wir sind aus dem Schloss geflohen, da die Söldner die unser Vater angeheuert hat, angekommen sind. Ihr Auftrag ist es uns zu töten, da mein Vater in dir und auch mir eine Gefahr für seinen Thron sieht. Zweitens warten wir hier, um ins Lager unserer Verbündeten zu kommen." Erwidert mein Bruder ruhig und sieht zu mir herab. Gerade als ich noch etwas sagen will, um meiner Bestürzung ausdruck zu verleihen, ertönt hinter mir Hufgetrappel, das sich uns schnell nähert.

"Du bist spät" begrüßt mein Bruder den ankommenden Reiter. Dieser schüttelt sich den Regen aus den langen schwarzen Haaren und grinst frech. "Tut mir leid, ich habe die gnädige Königin sicher bis zur Grenze geleitet und bin dann sofort zu euch geeilt Nezryn." erwidert der Ankömmling und wischt sich eine der dunklen Haarlocken aus der Stirn. "Ist Ja gut Neph. Ich sag nichts weiter. Danke, dass du die Mühe auf dich nimmst uns abzuholen." winkt Nezryn ab, ohne auf die Unhöflichkeiten des Jüngeren einzugehen. "Also die Königin ist sicher über die Grenze gelangt, wir haben sie unseren Außenposten übergeben und jetzt ist es Zeit für euch mir ins Lager zu folgen, Rowan erwartet euch bereits ungeduldig." rattert der Reiter runter, bevor er seine Stute wendet, nur um uns tiefer in den Wald zu führen.

"Wer ist er?" frage ich meinen Bruder leise, als wir in ein kleines Zeltlager mit einem großen Lagerfeuer in der Mitte reiten. "Sein Name lautet Nephlimian, den Rest wirst du selbst herausfinden müssen." erwidert dieser leise und springt vom Pferd, um Elide von seinem zu helfen. "Aber Kenneth, lass dich nicht von seiner scharfen Zunge abschrecken." fügt er hinzu und lächelt, bevor er sich abwendet.

Hinter mir höre ich wie ein Pferd hält und drehe mich um, nur um zu sehen wie Nephlimian geschmeidig von seiner Stute gleitet und sich die noch immer nassen Haare aus der Stirn wischt. "Kommst du oder willst du hier Wurzeln schlagen?" reißt mich seine kühle und doch erstaunlich sanfte Stimme aus den Gedanken. Er grinst frech und sieht belustigt zu mir hoch. "Das heißt immer noch euch für dich." Gebe ich scharf zurück, worauf hin er beginnt zu lachen. "Na dann folgt mir eure Majestät." erwidert er mit einer spöttischen Verbeugung.

Gerade willl ich mit der Hand nach ihm ausholen, um ihm einen Klaps zu versetzen, als Elide meine Hand festhält. "Nein. Er will wissen was für ein Mensch du bist." Flüstert er und lächelt mir zu, bevor er wieder an Nezryns Seite zurückkehrt und ich seufze, das wird eine lange Zeit werden.

Der Morgen graut bereits, als ich allein auf einem der zwei Schlaflager in einem schlichten Zelt sitze und die dunkle Plane anstarre. Alles ist etwas viel. Wir sind vor den Söldnern geflohen, die mein Vater anheuerte um uns zu töten. Meine Mutter wurde außer Landes in Sicherheit gebracht und mein Vater sitzt in seinem dunklen Schloss und grämt sich in Grund und Boden, dass sein Plan vereitelt wurde.

An manchen Tagen wünsche ich mir, ich wäre nie aus dem Krieg zurückgekehrt. Krieg ist nichts schönes, aber er hat in unseren Landen etwas Konstantes und mein Vater hat dort keinen Einfluss auf mich. Seufzed reibe ich mir die Augen. Was nun? Was nun? Ich muss erstmal klarer sehen und den Kopf frei bekommen. Ich muss verstehen, verstehen und eine Taktik entwickeln, wie im Krieg. Denn das ist Krieg. Irgendwie bin ich binnen einer Nacht in diesen inneren Krieg, der unser Land zerreißt hineingestolpert. Ich fahre mir durch meine kurzen braunen Haare und seufze erneut.

"So viel wie du nachdenkst hast du deine ersten grauen Haare schon vor deinem zwanzigsten Geburtstag." Reißt mich eine Stimme aus meinen Grübeleien und ich wirble herum.

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