Ein neuer Krieg
Gut einen Monat später sollten sich die meisten meiner Fragen zu klären beginnen. Mein Vater hatte uns aus zwei einfachen Gründen zurückgeholt und akzeptiert aus denselben unsere Gefährten.
Er hatte einen neuen Krieg begonnen und brauchte nun die Hilfe der Rebellen und ihrer Truppen, um dieses für sich zu entscheiden, dafür war er zu anschließenden Verhandlungen bereit, denen alle sehr positiv gestimmt entgegen sehen.
Nunja fast alle, nur mein Schwarzmaler von Leibwache scheint eine Falle zu wittern. Was in den letzten Tagen zu einigen Streitpunkten geführt hat und auch dazu, dass er sich wieder von mir distanziert hat.
"Eure Hoheit Ihr müsst noch eure letzten Sachen packen, bevor wir in den nächsten Tagen aufbrechen." ertönt Nephlimians Stimme hinter mir und ich drehe mich zu ihm herum. Unter seinen Augen liegen dunkle Schatten und er lächelt nicht, was mich zu einen Seufzen verleitet. "Neph...warum traust du diesen Verhandlungen so wenig?" frage ich vorsichtig und er sieht mich direkt an. "Weil ich diesen König beobachtet habe, er will euch ausnutzen, euch und eure Verbündeten. Ihr werdet zu Schachfiguren in seinem Spiel junger Herr." erwidert er ohne auch nur sein Gesicht zu verziehen. "Hör auf so schwarz zu Malen." gebe ich nun etwas aufgebracht zurück. "Sehr wohl, tut mir leid mein Herr." Er verneigt sich, kein einziges Widerwort fällt, was mich noch mehr aufwühlt. Nephlimian dreht sich um und wendet sich zum Gehen. Doch ich halte ihn am Arm fest.
"Was ist nur los mit dir?" frage ich und beuge mich zu ihm herab. In seinen hübschen Augen schimmert eine unbestimmte Angst. "Ich bin nur besorgt um euch. Nun entschuldigt mich." flüstert er, reißt sich von mir los und flüchtet aus dem Raum. Was weiß er, was ich nicht weiß?
[...]
Einige Tage später galoppiere ich an der Spitze meines Heeres über die weiten Ebenen des Landes zur Ostgrenze. Das Heer der Rebellen in dem Elide und mein Bruder reiten, schließt sich der Streitmacht unseres Landes nahtlos an.
"Ist es dein erster Krieg Nephlimian?" frage ich den Jüngeren der neben mir reitet, nur um die drückende Stille zu durchbrechen. "Nein, mein Herr." antwortet er mit gesenktem Blick. "Wann? Warte...du bist damals schon in meinem Heer geritten, um mich zu schützen." stelle ich fest und er sieht schief lächelnd zu mir, da ist es wieder, dieses Lächeln. Ich liebe es, dieses Lächeln. "Ihr starrt, junger Herr. Seid ihr etwa überrascht, dass ich euch schon so lange aus dem Schatten beschütze." sagt er belustigt und einen Moment scheint sich unser Verhältnis zu normalisieren, der Disput über meinen Vater ist nicht relevant. Doch schon wenigen Minuten später, weicht sein Lächeln, wieder der nichtssagenden Maske und er wendet seinen Blick auf den Weg vor uns.
Als die ersten Sterne über uns zu funkeln beginnen, befehle ich zu halten und das Lager aufzuschlagen, während ich mich auf die Suche nach meinem Bruder machen. Ich brauche antworten, die Nephlimian betreffen.
Schon nach kurzer Zeit finde ich ihm mit Rowan an einem der Lagerfeuer und setze mich zu ihnen. "Ah junger Prinz. Wo habt ihr euren Wachhund gelassen?" begrüßt Rowan mich mit einem kurzen nicken. "Über genau diesen wollte ich sprechen. Warum glaubt er nicht, dass die Verhandlungen erfolgreich sein werden?" komme ich direkt zur Sache. "Nunja, ich bin auch nicht der Erste der über dieses Bündnis hurra schreit..." beginnt Rowan nachdenklich. "Aber ich denke, dass es ein wichtiger Schachzug ist, auf beiden Seiten. Doch für Nephlimian ist es noch schwerer zu akzeptieren, denn auch wenn ich wenig über seine Vergangenheit weiß und auch nur wenig was er in den Kerkern des Königs erleiden musste, so weiß ich doch, dass er vermutlich mehr Grund hat den König zu hassen, als alle anderen Adelsgeschlechter zusammen." fährt Rowan fort und fährt sich kurz durch die Haare.
"Warte...warte...was?....Er war im Kerker und ist adlig?" frage ich bestürzt, allerdings nickt Rowan nur und scheint keine Lust zu verspüren, dieses Thema näher zu beleuchten. Ich seufze und reibe mir die Augen, er ist und bleibt mir ein Rätsel. "Gib ihm noch etwas Zeit." rät mir Elide und lächelt. Ich nicke. "Manchmal wünsche ich mir nur wir wären uns nicht begegnet, dann wäre einiges einfacher." grummle ich, als mir jemand eine Schüssel essen unter die Nase hält. "Ich hab euch etwas zu Essen mitgebracht." ertönt Nephlimians kalte Stimme und ich sehe zu ihm hoch, in seinen wunderbaren Augen schimmern Tränen und er verneigt sich knapp, bevor er wieder zwischen den Zelten verschwindet.
"Das war gerade sehr dumm..." kommentiert, die sonst stille Neuphemia und sieht mich mit ihren durchdringenden Augen an. "Ich werde ihn suchen gehen." sage ich und ziehe meine Stirn besorgt kraus, doch Rowan hält mich am Arm zurück. "Das wäre vergebende Leibesmüh eure Hoheit. Ihr werdet ihn nicht finden, er hat das Lager schon längst verlassen." erwidert er und ich lasse mich seufzend neben meinen Bruder zurückfallen.
Weder am nächsten, noch in den folgenden Tagen kehrt Nephlimian ins Lager zurück und mit jedem Tag wird meine Sorge um ihn größer und auch wenn meine Gefährten es nicht zugeben wollen, auch sie sorgen sich. "Es ist nicht ungewöhnlich für ihn ein paar Tage zu verschwinden." versucht Nezryn mich zu beruhigen, während wir durch das an der Grenze aufgeschlagene Feldlager traben. Ich nicke und seufze. "Mag sein, aber ich hab mich an seine Anwesenheit gewöhnt. Doch seit wir für meinen Vater in den Krieg ziehen hab ich ihm immer wieder Vorwürfe gemacht, ohne auch nur zu ahnen, was unser Vater ihm angetan haben könnte." "Es ist nicht deine Schuld. Er war noch nicht bereit darüber zu sprechen." versucht mein Bruder erneut mich zu beschwichtigen.
Ich will gerade etwas erwidern, als das Alarmsignal ertönt. "Ich denke, wir müssen unsere Sorgen auf später verschieben." sage ich leichthin und wende meinen Hengst.
Nicht zwei Stunden später finde ich mich mitten auf dem Schlachtfeld wieder. Mitten in einer Übermacht gut ausgebildeter Kämpfer schwinge ich meinen Beidhänder um mir Platz zu verschaffen, doch egal wie viele ich ins Jenseits befördere, es werden immer mehr. Plötzlich schaffen einige von ihnen mich zu überwältigen und zu entwaffnen. Ich gehe geschockt zu Boden, egal was ich versuche, das wird mein Ende sein. Doch plötzlich...
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