Es gab einmal vor einer langen Zeit ein kleines Land. Naja, nicht so klein, aber es war kleiner als seine Nachbarn. Würde man es nur oberflächlich betrachten, könnte man meinen man sei im mittelalterlichen Deutschland, denn genauso zersplittert und uneins schienen das Land und seine Nachbarn zu sein oder auch in Frankreich unter dem Sonnenkönig, denn genauso verschwenderisch schien das Schloss und genauso arm waren seine Bürger.

Doch wenn man genauer hinsieht, kann man ein Land erkennen mit einer eigenen Vergangenheit, einer eigenen Geschichte. Ein Land, das vor langer Zeit untergegangen ist und dessen Geschichte schon lange im Strudel der Zeit verloren gegangen zu sein scheint. Staubig und vergessen sind die alten Chroniken die in den verschlossenen Katakomben auf Leser warten. Doch die Schriften sind schon lange verweißt und die Landschaft hat sich verändert.

Große Städte zieren nun das Bild und ein Wald. Ein Wald der einst groß und dunkel war, nunmehr ein Witz zu seiner damaligen Gestalt und doch hat er es geschafft die Zeiten zu überdauern. Wenn man tief in den Wald geht so munkeln die Menschen könne man die Bäume erzählen hören, dort im dunklen Herzen des Waldes, wo die Bäume schon viele Jahrhunderte dauern, soll man die alten Geschichten hören können.

Sie erzählen die Geschichte eines Königreiches, sie erzählen von seinem Aufstieg und auch von seinem Untergang, von dunklen Zeiten, Kriegen und Tod. Doch sie erzählen auch von Liebe, Freundschaft, Güte und Treue. Sie erzählen von den Menschen, Menschen voller Ängste und Hoffnungen und davon, dass nach den dunkelsten Stunden wieder die Sonne aufging.

Unsere Geschichte beginnt in einem Schloss, ein Schloss das herrschaftlicher nicht sein könnte. Um das Schloss scharrt sich eine Ansammlung kleiner Hütten, doch sieht man genau hin, kann man den Glanz lange vergangener Tage, voll Wohlstand und Harmonie erkennen. Noch da trug sie den Namen die Stadt der Fürsten, wo die Straßen mit Diamanten gepflastert sind und die Pferde mit Silber beschlagen.

Doch solche Tage waren lange vergangen, Händler hielten nur noch selten in der Hauptstadt in der Krankheit, Tod und Dreck regierten. Durch die dreckigen Straßen reiten Händler nur, wenn sie zum Schloss müssen oder wenn sie die Aufständischen zum Feinde haben, aber nur die wenigsten der Händler treiben keinen Handel mit den Aufständischen, denn sie sind gute und freundliche Kunden und ein tapferer Geleitschutz durch die gefährlichen Lande.

Die Aufständischen, sie scheinen überall zu sein. In den armen Hütten, auf den Dörfern, Gütern und sogar im Schloss sind sie angestellt. Doch ihr Lager liegt im Wald, tief in seinem Herzen. Es ist klein und schlicht, doch die Feuer prasseln warm und das Essen steht oft auf den Feuerstellen. Hier im Wald leben sie und warten, warten das hier Zeit kommen möge das Land zu retten und einem neuen König an die Macht zu helfen.

Unsere Geschichte beginnt mitten im dunkelsten Zeitalter dieses Landes, mit der feierlichen Ankunft des jungen Königssohnes, der nach zwei Jahren erfolgreich aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Unsere Geschichte wird uns in hellere Zeiten führen, doch diese müssen erst durch viel Leid, Kummer und schwere Zeiten herbei geführt werden, doch dann  werden wir dieses Reich wieder blühen sehen, wie einst vor vielen Königsgeschlechtern. An diesen Blütetagen wird der Untergang noch fern sein, doch die Geschichte des Untergangs ist eine Andere. Nun folgt die Geschichte des Aufstiegs aus dunklen Zeiten.