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Jughead und Betty kamen gerade die Treppen zur Flüsterkneipe hinab, als sie eine hitzige Diskussion zwischen Gladys und Alice hörten.

"Na wunderbar", schnaubte Jughead und drückte Bettys Hand. Endlich hatten sie eines ihrer Probleme halbwegs in den Griff bekommen und dann stand auch schon das nächste auf der Matte.
"Was soll das heißen, mein Junge wäre der Grund, das dein gestörter Ex - Ehemann ausgebrochen ist? Alice du warst zwar mal eine von uns Serpents, das hält mich aber nicht davon ab dir mal gehörig in den Arsch zu treten!"
"Ach Gladys, meinst du du kannst mich einschüchtern? Glaub mir, da braucht es schon mehr als eine dahergelaufene ..."
"Okay genug jetzt!" FP ging zwischen die zwei streitenden Frauen und sah sich Hilfe suchend nach Fred um. Fred Andrews zog die Schultern nach oben und blickte unschlüssig zwischen den zankenden Frauen hin und her. Er mischte sich da ganz bestimmt nicht ein. Keiner legte es gerne darauf an sich mit einer der beiden zu streiten. Sie waren beide für ihre aufbrausende Art bekannt.
FP bemerkte er Betty und Jughead.
"Na endlich, länger hätt' ich das hier nicht mehr ausgehalten!", schnaubte er, was ihm einen tadelnden Blick von Alice einbrachte. Veronica klatschte in die Hände und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf sie.
"Liebe Mitbürger und Freunde, wir haben euch heute hierher eingeladen da etwas Erschreckendes in unserer Stadt sein Unwesen treibt. Wie schon einige von euch gehört haben wurde die Southside, ins besonders der Sunnyside Trailerpark, das Lager der Serpents, aus dem Hinterhalt angegriffen. Ich denke, es wäre das Beste, wenn Jughead von vorne beginnt!"
Sie trat beiseite und Jughead stellte sich vor die Menge hin, Betty fest an seiner Seite. Er erzählte von Anfang an, Penny's Verbannung bei den Serpents beginnend bis hin zum Anruf Black Hoods und seine Vermutung das beide unter einer Decke stecken.
Die Stimmung im Raum kippte, von neugierig und aufgeladen zu angespannt und nervös. Die Bewohner fingen an durcheinander zu reden. Viele, darunter auch Fred, stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Er war Black Hood zweimal entkommen, das Glück ein drittes Mal herauszufordern war nicht in seinem Sinn. Einige, darunter vor allem die Serpents waren bereit sich beiden zu stellen und wollten sie kurzerhand selbst aufsuchen. FP allerdings versuchte die aufgebrachte Meute zu beruhigen.
"Wir müssen mit Köpfchen vorgehen, vorsichtig sein und uns gegenseitig unterstützen. Es gibt keine Southsider und Northsider mehr. Wir müssen uns vereinen und gegen diese Irren vorgehen."
So gut wie alle stimmten ihm zu, auch die Riverdale Bulldogs. Die Northsider und die Southsider sahen sich einer gemeinsamen Bedrohung gegenüber stehen und so war es das Beste für alle, sich zusammenzuschließen und gemeinsam gegen die Bedrohung anzugehen. Viele durcheinander gerufenen Pläne wirbelten auf Jughead ein, jeder hatte eine Idee oder einen Vorschlag, manche zur Verteidigung andere zur Sicherheit.
Jughead ergriff das Wort.
"Ich bin der gleichen Meinung wie Dad allerdings denke ich weiß, wer uns noch dabei helfen könnte. Ich kenne den Anführer der Ghoulies. Ein mieser, widerlicher Kerl dessen Hauptsorge aber die Drogengeschäfte sind und nicht irgendwelche Rachepläne. Ich denke, wir sollten uns langsam vortasten und sehen, ob die Ghoulies wirklich mitspielen oder nur ein Mittel zum Zweck waren, denn wie ich Penny kenne, benutzt sie jeden nur bis sie das hat, was sie will und ich denke das war Black Hood."
Einige waren empört über diese Idee, vor allem die Serpents. Sich mit Drogendealern und Kleinkriminelle zu verbrüdern war schon ziemlich viel verlangt.
"Bist du übergeschnappt? Hat deine bescheuerte Mütze dafür gesorgt, dass deine restlichen Gehirnzellen beinträchtigt werden? Ich sag ja immer die sitzt zu eng.", entfuhr es Cheryl.
Toni sah grinsend zu ihr auf. Auch Alice sah ihn misstrauisch an. Jughead wollte gerade seinen Plan erklären als Betty vortrat.
"Leute, ich denke, ihr wisst alle, was für eine üble Mischung die beiden sind. Wir brauchen jede Unterstützung, die wir bekommen können auch wenn es von diesen unterbelichteten Drogenschmugglern ist. Wir sollten wirklich Jugheads Plan gemeinsam verfolgen!"
Alice sah ihre Tochter direkt an. Nach kurzem Zögern nickte sie ihr zu und stand auf.
"Ich werde ihnen helfen, es wird Zeit das mein mieser Exmann endlich das bekommt, was er verdient!"
Die anderen stimmten, wenn auch manche noch eher widerwillig, ein. Fred Andrews betonte immer wieder wie irrsinnig das alles sei und Tom Keller, der ehemalige Sheriff, verwies auf die Idee sich Hilfe außerhalb des Riverdale Police Department zu suchen. Allerdings wurde diese Idee von FP zerschlagen.
"Was soll das bringen, Tom? Die haben nicht mal sofort gemerkt das Black Hood weg ist."
Er musste FP zustimmen, das zeugte nicht gerade von Professionalität. FP sah seinen Sohn abwartend an.
"Da ich Malachai bereits einmal besucht habe, werde ich ihn aufsuchen. Außerdem ist es meine Aufgabe als Anführer mich der Sache zu stellen bevor alles eskaliert.", fuhr Jughead fort.
Einige Zwischenrufe der Serpents kamen auf.
"Jugg, wir lassen dich sicher nicht alleine mit diesem Abschaum!", entfuhr es Sweet Pea laut.
Betty war ebenfalls entsetzt. Sie hatte den Plan schon richtig verstanden, nur war ihr nicht klar gewesen, dass es Jughead sein musste der sich mit den Ghoulies in Verbindung setzten würde. Was wenn ihm etwas zustoßen würde? Wenn es eine hinterhältige Falle wäre und Penny und Black Hood genau so etwas geplant hatten. Immerhin wäre das nicht das erste Mal. Sie zog ihn an etwas näher zu sich hin während Archie und die Bulldogs sich auch bereitwillig anboten ihn zu begleiten.
"Jugg, bitte du kannst da nicht alleine hin. Was ist, wenn sie all das genau so geplant haben. Beim ersten Mal, als du dich ihnen in den Weg gestellt hast, hattest du nichts als Glück, auf das kannst du nicht noch einmal setzten. Du kannst das nicht allein machen" Ihre Stimme wurde noch leiser und er verstand sie kaum. "Was wenn es eine Falle ist?"
Er blickte in ihre Augen und sofort war ihm klar, dass er das nicht vollständig durchdacht hatte. Natürlich könnte das alles eine Falle sein aber das hier war die einzige Möglichkeit, die sie hatten. Betty hatte allerdings in einem recht, alleine wäre das der reinste Selbstmord, er brauchte Verstärkung. Er wandte sich zu Archie und Reggie.
"Okay, wir gehen als Team. Allerdings fände ich es klug, wenn alle anderen so gut wie zusammen bleiben, bis wir mehr wissen. Keiner sollte allein sein."
Er sah dabei direkt Alice an. Sie war Bettys Mom und auch wenn sie so ihre Eigenheiten hatte, wusste er das sie es immer gut meinte und vor allem wusste er, dass sie fürchterliche Angst hatte. Eine Angst die er mit ihr teilte. Angst um Betty. Was würde Black Hood tun, wenn er erfuhr, dass er sie geschwängert hatte? Und was würde Alice erst tun. Aber um das musste er sich später kümmern.
Gladys stand von ihrem Stuhl auf.
"Ich denke, es sollten einige der Serpents und auch einige der Northsider hier bleiben. Wir können jetzt nicht nach Hause gehen, keiner weiß was als Nächstes passieren wird."
Auch Alice erhob sich.
"Wir bleiben hier bis die Konfrontation mit den Ghoulies erledigt ist, währenddessen überlegen wir uns einige Sicherheitsvorkehrungen." Die beiden Frauen nickten sich zu.

Die Jungs des Footballteams machten sich bereit ebenso wie die Serpents.
"Wir gehen sofort, schlage ich vor" Archie trat an Jughead heran.
"He Veronica hat mir alles erzählt. Du musst nicht gehen. Wäre es nicht klüger du bleibst bei Betty?"
Jughead sah auf den Boden. Scheiße, musste Ronnie gleich alles auspacken?
"Nein, ich bin der Anführer der Serpents ich habe eine Pflicht ihnen gegenüber!"
"Juggy, du hast aber auch eine Pflicht Betty gegenüber!"
Natürlich, das wusste er doch. Er pfiff zwischen seinen Zähnen aus und bemerkte wie ihn auch sein Dad und seine Mom ansahen. Sie wussten ja ebenfalls Bescheid.
"Archie, ich weiß und glaub mir Betty steht an erster Stelle, aber ich muss das hier klären. Ich kann sie doch nicht beschützen, wenn ich diese Arschlöcher frei herumlaufen lassen. Ich muss einfach etwas unternehmen."
Archie klopfte ihm auf die Schulter "Klar, Bro! Ich steh hinter dir das weißt du. Solange Betty in Sicherheit ist und du dir darüber bewusst bist was du ab jetzt für eine Rolle zu spielen hast, ist alles cool!"
Archie drehte sich um und ging auf die anderen Jungs zu, die sich vor der Treppe versammelt hatten. Jughead hätte mit mehr als einem Schulterklopfen gerechnet. Eigentlich dachte er Archie wäre, naja, irgendwie sauer auf ihn aber er schien komplett in Ordnung mit allem zu sein.

Die meisten der Leute, die zu dem Treffen gekommen waren, saßen mittlerweile in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich angestrengt. War es denn für Riverdale nicht endlich genug? Konnten sie denn nicht einmal ihr Leben in Ruhe und Frieden führen? Jughead ging auf Betty zu die sich während er mit Archie geredet hat, zu Veronica gesellte.
"Betty?" Veronica wusste wann sie sich zu verziehen hatte und begab sich wieder hinter ihre Bar, um einige ihrer Mocktails zu mischen. Sollten die zwei in Ruhe miteinander reden.
Es war ihm egal, ob zig Leute zusahen oder nicht, auch wenn Betty's Mum nur wenige Meter entfernt stand, er packte Betty und nahm sie fest in die Arme.
"Ich lieb dich, das weißt du ja? Dich und unser Baby!" flüsterte er ihr in ihr Haar.
Sie erwiederte die Umarmung und drückte ihn noch fester an sich.
"Ich weiß Jugg, pass bloß auf dich auf und komm so schnell wie es geht zurück okay? Mach keine dummen Sachen!"
Sie hatte wirklich Angst um ihn. Er musste grinsen
"Ich doch nicht!"
Beide blickten sich an und küssten sich. Er ließ sie los und ging auf FP und Gladys zu.
"Mom, pass auf Betty auf!"
FP erhob sich, legte ihm die Hand auf die Schulter und ging zu den Serpents, die bereits mit den Northsidern warteten.
"Junge, pass auf dich auf!"
Gladys nickte ihm kurz zu und setzte sich mit Alice an einen Tisch, um mit einigen anderen die Sicherheitsvorkehrungen auszuarbeiten. Jughead trat zu der vereinten Gruppe aus South und North und sie gingen die Treppen hinauf. So schnell wie möglich wollte er wieder bei seiner Betty sein.
Archie ging neben ihm als er auf einmal anhielt,
"Jugg, ich hab dir noch nicht mal gratuliert!"
Er grinste ihn breit an und sie nahmen sich beide kurz brüderlich in den Arm.
"Juggy als Daddy, das wird spannend. Hoffentlich kommt der Kleine eher nach Betty als dir!"
Jughead musste lachen und boxte ihm freundschaftlich gegen die Brust.
Sie folgten den anderen raus aus dem Pops, raus in die Stadt auf der Suche nach den Ghoulies.
Würden sie ihnen helfen? Wahrscheinlich nur, wenn auch für sie was dabei raussprang. Er musste sich auf dem Weg dorthin was überlegen.

***

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Nach einem langwierigen und beschwerlichen Weg durch den Wald zurück zu dem alten verlassenen Haus das den Ghoulies und jetzt Penny und Black Hood als Quartier diente, stolperte Penny mit Jellybean über die Türschwelle. Es war nicht einfach die Kleine durch den Wald zu bringen. Penny war hektisch hinter ihr hergeloffen und hatte sie immer wieder angeschubst zum Weitergehen. Aber jetzt hatte sie es geschafft. Mit einem kräftigen Stoß gegen Jellybeans Rücken, betraten sie das Haus. Man merkte es Jellybean an, wie erschöpft sie war, allerdings war es Penny ziemlich gleichgültig.
"Hier rein, meine Kleine!"
Penny dirigierte Jellybean in Richtung Wohnzimmer. Mit schweren Schritten trat Jellybean durch die Tür und erblickte einen Mann auf der alten, fleckigen Couch sitzen. Er sah unheimlich aus. Penny drückte sie weiter in den Raum hinein und in einen der Sessel.
"Wir haben Besuch, ist das nicht toll?" Penny blickte erwartungsvoll zu Black Hood.
"Wunderbar!", schnaubt er.
"Und jetzt sollten wir anfangen richtig zu spielen, nicht?"
Penny schluckte. Sie wusste was jetzt kommen würde, immerhin war es ihre Idee. Sie war verantwortlich für diese Phase des Plans. Black Hood lehnte sich zurück.
"Nimm das Zimmer oben, ich komme dann nach, sobald Werbung ist und erledige den Rest."
Jellybean gab erstickte Laute von sich. Sie hatte Todesangst. Penny war eine Verrückte, das wusste sie und sie wusste auch das ihre Mom und Penny nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen waren, vor allem nach dem letzten Mal, als sie sich gesehen hatten. Die meisten dachten Jellybean würde nicht viel mitbekommen von den Dingen die um sie herum geschehen, aber das stimme nicht, sie wusste mehr als ihnen wahrscheinlich lieb war. Penny riss Jellybean an den Haaren hoch. Das Mädchen schluchzte und jammerte, ihr Gesicht war nass von all den Tränen.
"Rauf mit dir!", herrschte sie die Kleine an.
Penny gelang es sie ohne zu Stolpern in das Obergeschoss zu bringen. Jellybean vor ihr herschubsend kamen sie an die Tür des letzten Zimmers hier oben im Flur. Penny trat die Tür mit ihrer Schuhspitze auf. Das Zimmer war dunkel. Jellybean schluchzte unaufhörlich.
Was hatten sie bloß mit ihr vor?
Würden sie sie umbringen?

"Setz dich auf den Boden."
Jellybean tat wie ihr befohlen wurde. Mit einem Ruck wurde Jellybean das Klebeband vom Mund gerissen. Es brannte wie Hölle.
"Wie du dich sicher noch erinnern kannst, habe ich vor gar nicht allzu langer Zeit deiner Mom und deinem lieben Bruder einen kleinen Besuch abgestattet. Leider waren sie nicht sehr gastfreundlich, vorallem deine Mom. Deswegen kann auch ich dir heute nicht mit viel Gastfreundlichkeit dienen, Liebes."
Sie grinste sie verschlagen an. Jellybean rückte immer weiter zurück bis sie an die Wand mit der modrigen Tapete stieß. Sie sah etwas Silbernes in Penny's Hand aufblitzen.

Black Hood starrte gebannt auf den Fernseher. Es lief gerade eine sehr interessante Dokumentation über Raubvögel. Wirklich erstaunlich wie sich diese Tiere verhielten. Ober ihm ertönten Schreie. Er wusste von Pennys Plan. Sonderlich begeistert war er nicht, immerhin handelte es sich um ein 12-jähriges Mädchen, aber sie war auch nicht frei von Sünde wie ihm klar war.
Die Werbepause fing an und er erhob sich aus den Sofakissen. Mit großen Schritten erklomm er die Treppe zum Obergeschoss und ging auf die Tür zu. Ein Weinen und Wimmern war zu hören von drinnen. Nun war er an der Reihe.

Die letzte Phase wurde eingeläutet.